Fuji hat ein Patent für hybride AF-Pixel eingereicht. Mit dieser neuen Art des Autofokus könnte sich die Bildqualität der Kameras erheblich verbessern.
Komplizierte Patente
Patente in all ihren Einzelheiten korrekt zu erfassen und zu verstehen, ist manchmal gar nicht so einfach. Schon alleine deshalb, weil die ursprünglichen Patentangaben oft japanisch sind und man sich mit Hilfe des Google Translators etwas zusammenreimen muss – was gelegentlich zu Missverständnissen führen kann, wie wir erst kürzlich gesehen haben. Auch das neue Autofokus-System von Fuji ist nicht gerade simpel, vor allem weil man ein wenig Hintergrundwissen braucht, um das Ganze verstehen zu können. Versuchen wir es:
Phasenerkennung auf dem Sensor
Bei Kameras mit Fujis X-Trans II Sensor oder auch der Sony A6000 sind die Phasenerkennungs-Pixel direkt auf dem eigentlichen Bildsensor untergebracht. Das hat einen Vorteil und einen Nachteil: Der Vorteil ist, dass der Autofokus so extrem schnell ist, allerdings leidet unter diesem System auch die Bildqualität, da ein AF-Pixel nicht gleichzeitig Licht aufnehmen und so für die eigentliche “Bildproduktion” zur Verfügung stehen kann.
Das neue Patent soll die Lösung bringen: hybride AF-Pixel (nicht zu verwechseln mit Canons Dual Pixel Technologie). Ein AF-Pixel soll hier wohl gleichzeitig Licht aufnehmen und seine eigentliche Arbeit als Autofokus-Pixel verrichten können. So soll die Verschlechterung der Bildqualität minimiert werden.
Große Entwicklung oder kleine Verbesserung?
Soweit erscheint das eigentlich logisch. Was mich persönlich jetzt aber noch interessiert hätte (und an dieser Stelle muss ich zugeben, dass mein technisches Wissen langsam Lücken aufweist): In welchem Ausmaß hat sich denn die Bildqualität durch die AF-Pixel auf dem Sensor bisher verschlechtert? Dazu müsste man natürlich wissen, wie viele Pixel auf dem Sensor tatsächlich AF-Pixel sind. Ich habe kurz recherchiert und bin auf einen Artikel von Fuji selbst gestoßen:
Phasenerkennungspixel sind auf fast 40 % der Gesamtfläche des X-Trans CMOS II-Sensors und der Mitte der Bildfläche verteilt.
40 Prozent?! Das klingt verdammt viel in meinen Ohren. Heißt das, dass 40 Prozent der Pixel überhaupt nichts zum eigentlichen Bild beitragen? Oder werden sie nur teilweise vom AF in Anspruch genommen?
Viele Fragen, derzeit nur wenige Antworten. Doch falls das Patent jemals den Weg in eine neue Kamera findet (was ja nicht gewährleistet ist) können wir uns sicher sein, dass Fuji uns aufklären wird. Bis dahin speichern wir einfach ab, dass die hybriden AF-Pixel die Bildqualität “verbessern” würden – in welchem Umfang auch immer. Vielleicht weiß ja auch jemand von euch besser Bescheid, dann hinterlasst gerne einen entsprechenden Kommentar.
via: Fujirumors
Die 40% beziehen sich ja nicht auch die Anzahl der Pixel sondern die Fläche des Sensors. Damit will man wahrscheinlich nur deutlich machen das die AF Pixel ein große Fläche abdecken und nicht im Zentrum konzentriert sind. So ist jedenfalls meine Interpretation.