Die Verkaufszahlen von Kameras bewegen sich nach wie vor auf einem schwachen Niveau und liegen jetzt sogar wieder unter den Zahlen von 2020.
CIPA Zahlen für September 2021
Die Camera & Imaging Products Association (kurz: CIPA) sammelt regelmäßig Daten zu allen Kameras und Objektiven, die die großen Kamerahersteller auf der ganzen Welt verkaufen. Kürzlich hat die CIPA die Daten für September 2021 veröffentlicht – und diese Zahlen sehen alles andere als rosig aus. Nachdem die Branche im Frühjahr 2021 zumindest die absolut katastrophalen Verkaufszahlen von 2020 hinter sich lassen konnte, ist die Anzahl der weltweit verkauften Kameras nun nämlich wieder unter das Niveau von 2020 gerutscht. Im Vergleich zu 2019 sind die Absatzzahlen sogar um mehr als 50 Prozent eingebrochen:
Wenn man sich die Kurve des bisherigen Jahres (Farbe orange) anschaut, dann sieht das im Gesamten auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus. Grundsätzlich ist die Erholung im Vergleich zum Vorjahr natürlich positiv zu bewerten, mit einer Kür hat das allerdings nichts zu tun. Vielmehr war es eine absolute Pflichtaufgabe für die Kamerahersteller, die wegen der Coronakrise und zahlreicher geschlossener Fabriken katastrophal schlechten Zahlen des letzten Jahres zu überbieten.
Die Nachfrage ist da, die Produkte aber nicht
Den leichten Aufschwung des Frühjahres scheinen Canon, Nikon, Sony & Co. nun leider nicht in den Herbst mitnehmen zu können. Darüber hinaus muss man damit rechnen, dass das normalerweise starke Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr zumindest zu Teilen ausbleiben wird, schließlich haben alle großen Hersteller derzeit mit Lieferproblemen zu kämpfen. Es ist also schön, dass neue Kameras wie die Canon EOS R3, Sony A7 IV und Nikon Z9 vorgestellt wurden, doch wenn sie nicht lieferbar sind, bringt das am Ende auch keine besseren Verkaufszahlen.
Für die Hersteller ist das eine verdammt ärgerliche Situation. Die Nachfrage sollte im Moment prinzipiell gar nicht so schlecht ausfallen, wie es die CPIA Daten suggerieren. Allerdings ist es für alle schwierig, mit der Produktion hinterherzukommen.
Die gute Nachricht ist: Verkaufszahlen sagen nichts darüber aus, ob ein Unternehmen profitabel ist oder nicht. Und die letzten Quartalszahlen sahen ja zumindest bei Canon und Nikon gar nicht mal so schlecht aus.