Jede Kamera hat Schwächen, auch die Nikon D850. Wir zeigen euch fünf Schwächen der neuen DSLR, die man leicht übersieht.
Nikon ist mit der neuen D850 eine hervorragende Kamera gelungen, das muss man neidlos anerkennen. Doch perfekt ist die Nikon D850 nicht, vielmehr hat sie – wie jede andere Kamera auch – einige Schwachstellen, die man auf den ersten Blick aber vielleicht recht schnell übersieht. Deshalb wollen wir euch in diesem Artikel fünf Schwächen der Nikon D850 aufzeigen, die nicht direkt ins Auge springen. Wie sehr diesen Schwachstellen ins Gewicht fallen, darf jeder für sich selbst beurteilen.
Dass wir uns in diesem Artikel mit den Schwachstellen der Nikon D850 beschäftigen, heißt im Übrigen nicht, dass wir dir D850 nicht mögen. Wir wollen sie auch nicht künstlich schlecht reden. Wir sind lediglich der Meinung, dass man sich bei jeder Kamera die Stärken und Schwächen anschauen sollte, bevor man zu einem finalen Fazit kommt. In diesem Artikel geht es nun um die Schwächen der D850, in anderen Artikeln werden wir in Kürze auf die Stärken der D850 aufmerksam machen.
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1. Schwacher Autofokus im Live View
Die Nikon D850 kommt mit dem Autofokus-System daher, welches man von der D5 oder der D500 kennt. Das ist fantastisch, doch damit erbt die Nikon D850 auch eine große Schwäche vieler anderer Nikon Kameras – den schwachen Autofokus im Live View nämlich.
Hat Nikon bei der D850 in dieser Hinsicht vielleicht noch irgendwie nachgebessert? Davon ist ersten Testberichten zufolge nicht auszugehen, so schreiben beispielsweise die Kollegen von chip.de:
Die Kontrastmessung im Live View strauchelt dagegen. Neben der gefühlt fast eine Sekunde dauernden Schärfekorrektur neigt der Autofokus zum Pumpen.
Die Tatsache, dass der Autofokus im Live View nicht restlos überzeugt, macht im Übrigen auch den Silent Shooting Modus schlechter. Hier ist es möglich, absolut lautlos zu fotografieren, was in einigen Fällen sehr nützlich sein kann. Doch der Silent Shooting Modus ist eben ausschließlich im Live View verfügbar. Auch bei Videos wäre ein besserer Live-View-Autofokus sicherlich von Vorteil gewesen, wobei viele hier vermutlich manuell fokussieren.
2. Kein Fokus Peaking bei 4K
Apropos Videos und manuell fokussieren: Die Nikon D850 nimmt Videos in 4K auf, verfügt über einen elektronischen Bildstabilisator und bietet darüber hinaus auch Fokus Peaking. Super! Doch was man auf den ersten Blick schnell übersieht: Fokus Peaking und elektronischer Bildstabilisator stehen nicht bei 4K-Videos zur Verfügung, sondern nur bei Full-HD-Videos bzw. HD-Videos. Das ist schade, denn wer wirklich professionelle Videos mit Fokus Peaking und allem drum und dran aufnehmen möchte, der wird vermutlich auch in 4K filmen wollen.
3. Kein WiFi ohne Snapbridge
Wenn man sich das Datenblatt der Nikon D850 anschaut oder Artikel zur D850 überfliegt, dann wird man vermutlich auf die Schlagworte „Snapbridge“, „Bluetooth“ und „WiFi“ stoßen. Wer sich nicht weiter damit beschäftigt, wird also vielleicht denken, dass man mit der D850 in Sachen Konnektivität super aufgestellt ist.
Das stimmt so leider nicht direkt. Denn WLAN lässt sich nur in Kombination mit SnapBridge nutzen – und das hat zumindest in der Vergangenheit nicht immer alle Nutzer zufriedengestellt, unter anderem weil es oft nicht einwandfrei funktioniert hat.
Theoretisch hat die Nikon D850 also WiFi, man kann es aber nicht als reines WiFi nutzen. Wer darauf nicht verzichten möchte, muss sich den Nikon WT-7 WLAN-Adapter kaufen – und der kostet schlappe 1.000 Euro.
4. Sensor mit 46 Megapixeln
Moment mal, müsste der neue Sensor mit seiner Auflösung von 46 Megapixeln nicht unter den Stärken der Nikon D850 aufgelistet werden? Ja, gewissermaßen schon. Denn der Sensor wird Bilder mit einer hervorragenden Bildqualität und jeder Menge Details liefern.
Trotzdem hat eine Auflösung von 46 Megapixeln auch seine Schattenseiten. Damit spielen wir noch nicht einmal auf die Tatsache an, dass nur die wenigsten Objektive einer solchen Megapixel-Zahl gerecht werden können. Vielmehr ist es für Fotografen, die bei einem Job mehrere tausend oder zumindest mehrere hundert Bilder schießen, eine Qual, mit den enorm großen Dateien, die ein 46-Megapixel-Sensor produziert, zu arbeiten. Es entstehen enorme Datenmengen und Programme wie Lightroom sind nicht gerade dafür bekannt, besonders schnell zu sein, auch wenn Adobe angekündigt hat, das ändern zu wollen.
Glücklicherweise hat man bei der D850 stets die Möglichkeit, die Auflösung und somit die Größe der Dateien zu reduzieren. Doch dann könnte man theoretisch wieder argumentieren, dass es unnötig ist, viel Geld für eine 46-Megapixel-Kamera auszugeben, wenn man anschließend hauptsächlich mit 25 Megapixeln fotografiert.
Ein weiterer Nachteil der hohen Auflösung ist die Tatsache, dass schneller Verwacklungen sichtbar werden können, wenn man mit einer längeren Verschlusszeit und einem Objektiv ohne Stabilisator fotografiert. Die minimalen Unschärfen werden zwar teilweise vielleicht ausgeglichen durch die enormen Details, die der Sensor liefert, doch der anspruchsvolle Fotograf will natürlich das volle Potenzial seiner Kamera ausschöpfen und gibt sich mit kleinen Verwacklungen nicht zufrieden. Das bedeutet, dass man als Nutzer der Nikon D850 ausschließlich zu Objektiven mit Stabilisator greifen sollte und vielleicht etwas häufiger ein Stativ braucht.
5. Keine echten Innovationen
Ist es nun eine „Schwäche“, wenn eine Kamera ohne echte Innovationen daherkommt? Darüber kann man sicherlich streiten, deshalb würden wir diese 5. Schwäche der Nikon D850 auch in Klammern setzen. Trotzdem: Es wäre schön gewesen zu sehen, dass eine High-End-Kamera wie die D850 zumindest eine Innovation liefert, welche man vielleicht von spiegellosen Systemkameras kennt. Wir denken da beispielsweise an einen 5-Achsen-Bildstabilisator im Gehäuse, der in Kombination mit dem 46-Megapixel-Sensor sicherlich fantastisch gewesen wäre. Oder einen Hybrid-Sucher, also eine Kombination aus optischem und elektronischem Sucher. Aber das wäre im Grunde nur das Sahnehäubchen gewesen und als echte Schwäche können diese fehlenden Funktionen der Nikon D850 nicht gewertet werden.
Lesetipp: Nikon D850 ist ausverkauft, bevor sie überhaupt auf dem Markt ist
Welches sind eurer Meinung nach die größten Schwachstellen der Nikon D850? Und wie sehr fallen sie für euch ins Gewicht?
Hallo,
das nenne ich mal jammern auf sehr hohen Niveau!
„Fotografen, die bei einem Job mehrere tausend oder zumindest mehrere hundert Bilder schießen“ sind Knipser! Kein wirklich guter Berufs-Fotograf wird sich über zu hohe Bilddaten aufregen, da soviele Fotos unnötig sind, wenn man fotografieren kann.
Selbst bei großen Events bin ich in über 50 Jahren Fotografie sehr selten über 1.000 Fotos gekommen, wovon dann 990 dem Kundenwusch entsprachen!
Sicher Freude sinnloser Knipserei werden die Zeit haben tausende Bilder durch zu schauen, aber die brauchen auch keine Auflösung von 46 Megapixeln, für die reicht auch eine billige Sony-Knipskamara oder sowas in der Richtung.
Einen Bildstabilisator hätte ich mit auch schon in der D850 gewünsch, aber dann wäre die Kamera wohl noch teuerer geworden. Für mich war dieses der einzige Grund mir später zusätzlich die Z7 an zu schaffen die alles hat was der D850 fehlt. .
MFG
Egal welche negativen Kriterien hier zu lesen ist. Mit Z7 und der D850 habe ich beste Wahl getroffen, nach 30 Jahren.
Ich habe die D700 und die D780, meine Hauptkamera. Statt der D700 würde ich gerne die D850 nehmen. Eure ,,Schwachstellen“ stören mich kaum. Zu 1. ich fotografiere nur durch den Spiegel und wenn nicht nehme ich die D780, die ohne Spiegel noch besser fokusiert. Zu 2. Ich filme nicht. Zu 3. Ich fotografiere und am PC die Bilder auf Handy übertragen und da geht ja fast alles. Zu 4. Die D850 möchte ich wegen der 46 MB und den Phasenvergleich-Autofokus mit 153 Sensoren, 99 Kreuzsensoren und 54 Liniensensoren, Autofokus-Arbeitsbereich von -4 EV bis 20 EV, Kontrast-Autofokus. Zu 5. wären neue Dinge sicher gut, aber die D780 hat viele neue Dinge die ich nicht alle nutze. Euer Bericht ist doch sehr wichtig da ja immer nur von guten Eigentschaften geredet und geschrieben wird, also weiter so.
Was für ein Unsinn, mit Verlaub. 1. Wer mit 4K UHD filmt, macht das erstens nicht aus der Hand und zweitens nicht mit dem eingebauten Mikrofon. Die Schärfe wird – wie bei jedem guten Dreh – sowieso vorher bestimmt und nachgeführt, und zwar manuell. 2. Wer beim 4K-Filmen noch Fokus Peaking machen möchte, dem ist eh nicht zu helfen. Professionelle Kamerführung ist das nun wirklich nicht. Außerdem kann man ja auch, wie das die echten Kameraleute tun, einen HDMI-Monitor anschließen. 3. Wifi an der Nikon-DSLR ist Snapbridge-abhängig, und Snapbridge funktioniert bekanntermaßen nicht. Die Abhängigkeit von Snapbridge hat zwei Gründe, und die sind nicht Nikon-spezifisch und erst recht nicht von Nikon verschuldet: erstens die geringen Übertragungsraten, was eine reduzierte Bildgröße von 2MB bedingt, wenn man sein Wifi-Netz und das eigene Smartphone nicht mit 1’300 50MB-Nefs fluten möchte (128GB-Speicherkarte), zweitens das Vorhandensein einer Wifi-Infrastruktur, sei es als WLAN, sei es als Wifi-Direktverbung per Koppelung an eine App. Wifi an einer DSLR ist schon vom Prinzip her dämlich. Besser wäre ein kabelgebundener Anschluss des Smartphones an die Kamera. – Das ist das eigentliche Problem: die fehlende USB-Konnektivität der Kamera an Android-Backup-Geräte, die SD-Karten mit bis zu 256 GB aufnehmen können. 4. 46 MP… Weiterlesen »