Nikons aktueller Geschäftsbericht verrät den Preis, den das Unternehmen für die Übernahme von RED bezahlt hat.
Übernahme kostet Nikon rund 78 Millionen Euro
Da Nikon ein börsennotiertes Unternehmen ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis man irgendwo im Geschäftsbericht die genaue Summe finden würde, die Nikon vor einigen Wochen für die Übernahme des Kinokamera-Herstellers bezahlt hat. Nun ist es offiziell: Nikon hat RED für 13,167 Milliarden Yen gekauft, das entspricht bei heutigem Wechselkurs einer Summe von gut 78 Millionen Euro (der Yen hat in den letzten Monaten und Jahren deutlich an Wert verloren). Für diesen Preis hat Nikon sämtliche Anteile von RED erworben, damit wird RED zur hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Nikon.
Ein Schnäppchen für Nikon?
RED war nicht börsennotiert, dementsprechend kennt man keine detaillierten Zahlen über die Umsätze oder Gewinne, die in den letzten Jahren erwirtschaftet wurden. Nur eine Zahl ist bekannt, so soll REDs Umsatz im Jahr 2023 bei ungefähr 159 Millionen Dollar gelegen haben (ca. 147 Millionen Euro bei heutigem Wechselkurs). Wenn man bedenkt, dass für eine Übernahme normalerweise ein Vielfaches des Gewinns fällig wird, könnte man spekulieren, dass REDs Bücher insgesamt nicht allzu gut aussahen.
Unterm Strich wirkt der Preis von nur 78 Millionen Euro trotzdem wie ein Schnäppchen für Nikon. Nikon scheint sich viel von der Übernahme zu versprechen, das hat das Unternehmen in den letzten Wochen in Interviews immer wieder durchblicken lassen. Nicht nur Nikons eigene Kameras könnten mittel- bis langfristig von REDs Technologien und Erfahrungen profitieren, auch könnte früher oder später eine RED-Kamera mit Z-Bajonett auf den Markt kommen. Nikon selbst könnte passende Cinema-Objektive beisteuern und so Marktanteile im Cinema-Profi-Segment erobern, entsprechende Andeutungen hat Nikon zum Beispiel im Rahmen der NAB 2024 in Las Vegas gemacht.
Wie würdet ihr den Preis von 78 Millionen Euro für die Übernahme von RED einordnen?
via: PetaPixel
Üblich sind 3Mal der Jahresumsatz, insofern scheint Red zwar ein grosser Name, aber kein grosser Player zu sein. Rund 25Mio $ im Jahr, also 2Mio im Monat. Und richtig profitabel scheint das Business auch nicht gewesen zu sein.
Das ist die Nische der Nische. Seit dem DJI immer stärker in den semi- und professionellen Videomarkt drängt, wird die Luft noch dünner.
Für mich ist das ein rein strategisches Ding. Es hält viele Türen offen. Da ist zum einen der Fuß in den USA und GB gesetzt. Bei den Z-Kameras profitieren, eigene Objektive für Cinema, solange verdient wird ist das in Summe OK.
Nikon hat RED für nur 78 Euro gekauft
Puh… hätte ich das gewusst, hätte ich eventuell auch zugeschlagen!
Wir setzen derzeit zwei Komodo X und zwei Nikon Z9 ein, und diese Kombination wird sich in Zukunft noch besser in unseren Workflow integrieren. Besonders vielversprechend ist die Möglichkeit, dass die Red einen Z-Mount erhält und der Autofokus sowie die Z9 II einige Highlights von Red, wie zum Beispiel R3D, integriert.
Wir würden uns auch über eine Cinema Line von Nikon freuen, ähnlich wie bei Canon.