Nikon kündigt die Entwicklung eines Stacked-CMOS-Sensors mit 17,8 Megapixeln und einer Serienbildgeschwindigkeit von 1.000 fps an.
Nikon entwickelt Sensor mit 1000 fps
Nikon ist eigentlich nicht für die Entwicklung von neuen Sensoren bekannt, viele Nikon Kameras haben in den letzten Jahren zum Beispiel nachweislich mit Sensoren aus dem Hause Sony gearbeitet. Umso interessanter ist die Pressemitteilung, die heute von Nikon Japan veröffentlicht wurde. Darin wird nämlich die Entwicklung eines eigenen neuen Sensors angekündigt, der mit einigen Besonderheiten auf sich aufmerksam machen soll.
Zunächst einmal handelt es sich bei dem neuen Sensor um einen 1-Zoll-Sensor, ob dieser jemals in einer klassischen Fotokamera zum Einsatz kommen wird, ist also äußerst fraglich. Für Smartphones ist der Sensor aktuell zu groß, Kompaktkameras hingegen spielen kaum noch eine Rolle. Deutlich wahrscheinlicher ist da eine Nutzung im Industrie-Bereich, auch, weil die technischen Daten des Sensors klar auf dieses Einsatzgebiet zugeschnitten sind.
Serienbildgeschwindigkeit von 1000 fps
Der neue Stacked-CMOS-Sensor arbeitet mit einer Auflösung von 17,84 Millionen Pixeln und ist in der Lage, beeindruckende 1.000 Bilder pro Sekunde aufzuzeichnen. Hier sind also extreme Zeitlupenaufnahmen möglich.
Darüber hinaus spricht Nikon von einem Dynamikumfang von 110 dB bei 1000 fps und 134 dB bei 60 fps. Interessant ist außerdem, dass die Belichtungszeit für einzelne Pixelblöcke separat gesteuert werden kann. Auch das soll zu den erstklassigen Werten beim Dynamikumfang beitragen, da helle Bildbereiche etwas kürzer und dunkle Bildbereiche etwas länger belichtet werden können.
Nikon liefert auch bereits ein erstes Beispielbild, wie das in der Praxis aussehen kann:
Eine durchaus interessante News von Nikon. Wer weiß, vielleicht wird der Hersteller früher oder später ja auch mit einem neuen Sensor für spiegellose Vollformatkameras auf sich aufmerksam machen.
Quelle: Nikon Japan
Eine Neuauflage des Nikon 1 System?
Eine besondere Profi Sport Bridge Cam?
Wie gesagt, Samsung hat/bastelt an kleinen Sensoren mit höchster Auflösung, bei denen die Empfindlichkeit jedes Pixels einzeln angesteuert werden kann.
Der 1 Zoll Bereich ist aus meiner Sicht sehr interessant. Ich selbst habe die RX100 und nun auch die Lumix LX15, mit denen ich sehr zufrieden bin. Ich hätte nichts gegen eine Einzöllerin aus dem Hause NIKON, wenn sie obige Daten abliefert.
Ich wünsche Nikon sehr das sie Erfolg haben. Hoffentlich bleibt die Zeit dazu!
Wenn diese 1Zoll Sensoren so irre gut werden, warum investiert man dann noch in Kleinbild und Mittelformat?
Ist Dynamikumfang der einzige Vorteil von größeren Sensoren? Mir fallen da noch ein paar andere ein.
Wo hat Joe jetzt explizit den Dynamikumfang hervorgehoben? Soweit ich weiß, findet er diesen Wert genauso überschätzt wie ich.
Ich vermute einige Canon User legen nicht so viel wert auf den Dynamikumfang.
Richtig 😉
Nein, Canon User legen Wert auf eine Kamera die in jeder Situation funktioniert.
Das ist der Vorteil, der im Bericht genannt wird.
Nicht selektiv lesen!!! Da steht noch viel mehr drin! Alles lesen und genau lesen!
Danke! Es gibt doch noch Leute die lesen was man schreibt und nicht hineininterpretieren was ihnen so gerade durch den Kopf schiesst!
Weil man damit immer noch Geld verdienen kann.
Immerhin gibt es ja auch noch Freistellungsfotografen.
Stichwort ist „Einsatzzweck“.
Es ist wie bei Objektiven, welches ist für die anstehende Aufgabe perfekt geeignet? Was 1-Zoll Sensoren leisten können sehe ich der Sony Bridge-Kamera meines Neffen.
Der hat mit 1.100 Gramm einen kompletten Systemkamera „Ersatz“ dabei. Solange die Bedingungen halbwegs akzeptabel sind macht er damit Fotos die mehr als ausreichend sind. Darum geht es doch!
Das beweist das Nikons Ingenieure wesentlich mehr können. Das sind richtig positive Nachrichten selbst wenn der Einsatzzweck ein anderer als Fotoapparat sein sollte! Hauptsache ist doch das Nikon Bestand hat.
Klingt interessant… Allerdings hat die Sensorentwicklung wohl nicht so viel mit Fotografie sondern eher etwas mit industrieller Bildverarbeitung zu tun. Das fängt ja schon damit an, dass der Sensor quadratisch ist und auch mit 11.4×11.4 mm nicht so das “typische” 1-Zoll Format hat. Der versprochene Dynamikumfang (110dB bit bei 1000 Hz, 134dB bei 60 Hz)) klingt dabei mindestens genau so ambitioniert wie die Ausleserate von 1 kHz.Wird spannend zu sehen, wie sie die Daten vom Sensor und später noch aus der Kamera bekommen wollen. In einem System mit genügend interner Datenverarbeitung wie einem “smart imaging”-System kann man das aber vielleicht auf relevante Daten reduzieren.
Was den Dynamikumfang anbetrifft, scheint der Sensor in 264×264 “exposure blocks” unterteilt zu sein, die sich vermutlich individuell belichten lassen. Um den Dynamikumfang wirklich nutzen zu können wird man aber – zumindestens bei 1kHz Bildrate – sehr viel Licht (also externe Beleuchtung) benötigen…
“Das fängt ja schon damit an, dass der Sensor quadratisch ist und auch mit 11.4×11.4 mm”
Wo steht das oben im Artikel? Wo haben Sie diese Information her?
Übrigens hat ein quadratischer Sensor den gewaltigen Vorteil, dass man Kameras bei hohen Gebäuden nicht 90° drehen muss. Meiner Meinung nach sollte man sich vom Format mit ungleicher Kantenlänge verabschieden.
Hier gibt es eine genauere Beschreibung:
https://www.dpreview.com/news/2411745048/nikon-develops-1-type-square-cmos-sensor-that-can-capture-hdr-video-at-1-000-fps
im Text steht dann, dass der Sensor 4224×4224 Pixel hat die 2.7µm breit sind. Multipliziert habe ich selbst.
Quardratischer Sensor heißt ja immer, dass man für die meisten fotografischen/filmerischen Anwendungen viel Daten wegwirft (bzw. die Sensorfläche nicht voll nutzt). In der industriellen Bildverarbeitung macht man das sogar manchmal absichtlich, weil man bei manchen Sensoren durch Beschneiden des ausgelesenen Bereiches die Bildrate noch mal steigern kann.
Die erforderlichen Bildkreise sind für quadratische Aufnahmeformate ungleich größer. Bei den meisten 1 Zoll Modellen kann das Quadrat aber als Sucherhilfe eingeblendet weden. Habe ich schon desöfteren für Instagram benutzt. Natürlich dann bei einer Seitenlänge von 8,8 mm. Das eigentliche Foto bleibt aber ein Rechteck. Bei der RAW-Entwicklung wird das Quadrat dann ignoriert.
“1000 fps”
Das mag ja als Demonstration technischer Möglichkeiten sehr interessant sein.
Aber der Normalfotografierer bekommt davon keine schöneren Urlaubsfotos oder Zeitersparnis bei der Bildbearbeitung.
Man könnte dies sowie die Verbesserungen des ebenso nützlichen Eye-Autofokus als Hinweis sehen, dass die Hersteller der großen Kameras das Segment des Normalfotografierers aufgegeben haben und den Smartphones überlassen.
Anders ausgedrückt: Man zieht sich absichtlich in die Nische zurück.
Es ist aber auch positiv zu sehen. Denn hier wird in die technische Richtung gegangen, die bei Smartphones schon eine ganze Zeit und mittlerweile in recht guter Qualität praktiziert wird: Viele Fotos in kurzester Zeit aufnehmen und daraus ein nahezu rauschfreies Foto ohne ausgefressenen Himmel und abgesoffene Schatten zusammensetzen.
Naja – besser spät als nie.
“Fotografieren ist malen mit Licht”
Was hat so ein künstlich glatt gebügeltes Bild aus dem Smartphone mit Fotografie zu tun?
Von welchen Bildern reden Sie?
In den Schatten bietet das Pixel mehr Details als die EOS M3. Im Himmel sowieso.
Der hier von Nikon entwickelte Sensor ist ja nicht für den Consumermarkt bestimmt. Wie Nikon in der Pressemitteilung selbst schreibt, dreht sich nicht immer alles um “Digitalkameras und Smartphones”. Diese Entwicklung ist also in dieser Hinsicht erstmal völlig irrelevant und erlaubt auch keine Rückschlüsse auf zukünftige Marktstrategien außerhalb industrieller Anwendungsbereiche.
natürlich ist dieser Sensor entweder für die Industrie oder das Militär geplant!
Aber ganz sicher nicht für ein SP! Wie soll das dann überhaupt gehen?
Erstens wäre der Preis für einen solchen Laberknochen dann etwa bei 10 Sony A1 anzusetzen und wie sollten die so ein SP überhaupt anbieten? Etwa mit einem im Rucksack befindlichen externen Datenspeichergerät plus einer Kabeltrommel für die Stromversorgung?
Hbe ich geschrieben, dass der Sensor für ein Smartphone entwickelt wird?
Man kann damit feine Kameras bauen, bessere Dynamik erreichen und das Klotzzeitalter endlich überwinden.
Entschuldigung:
Wie teuer müsste denn dann das Google Pixel sein, dass die Technologien längst anwendet?
Solche superschnellen Kameras werden ja schon eine ganze Weile in der Wissenschaft eingesetzt, um schnell ablaufende Vorgänge in Zeitlupe studieren zu können. Es ist also grundsätzlich nicht so neu.
Neu scheint eher, dass man bei Nikon nun auch in die Richtung geht.
verstehe ich nun leider nicht?
Wieso “habe ich geschrieben”? Ich hatte an Crosswind geschrieben! Und dieses SP macht 1.000 Bilder die Sekunde?
Die beiden VF-Platzhirsche Canon R5 und die Sony A1 machen 20 bzw. 30 Bilder die Sekunde. Und beide wären mit 1.000 Bildern die Sekunde bei 17MP hoffnungslos überfordert! Welche Speicherkarte soll denn da die Datenmengen aufnehmen?
Hab überlesen, dass es an Crosswind gerichtet war. Ihr Kommentar stand direkt unter meinem, da habe ich das als Antwort aufgefasst. Bitte um Entschuldigung. War mein Fehler.
Das Pixel macht keine 1000 Bilder in einer Sekunde, aber beim Fotografieren sehr viele Fotos im Bruchteil einer Sekunde. Also die Technologie hat es, auch wenn es keine 1000 Bilder / Sekunde sind. Es gibt aber schon Zeitlupenfunktionen bei manchen Smarties, wo sehr viele Bilder pro Sekunde aufgenommen werden, aber wohl mit schlechterer Auflösung. Samsung behauptet, dass Prozessor des S21 in 5 nm-Technologie gefertigt ist. Da sind die großen Kameras weit davon entfernt. Aber entscheidend ist letztlich, was hinten dabei rauskommt. Und da ist mir ziemlich egal, ob das Kameragehäuse flach oder rund ist. Das interessiert erst an zweiter Stelle.
Dies scheint für den industriellen Bereich zu sein. Wenigen ist bekannt, dass Nikon im industriellen Bereich gut aufgestellt ist. Das F-Bajonett ist dort auch vertreten. Auch sollen sie Zulieferer für die Herstellung der Wafer etc. sein. Ich habe das nicht weiter recherchiert. Ist nich mein Bereich. Nikon macht nicht nur in Fotografie und Mikroskopie. Kawasaki baut nicht nur Motorräder (Nebengeschäft), sondern auch Eisenbahn und Schiffe. Wie Canon auch Kopierer und Drucker kann. :o)
ja, möglich, dass es für die Autos oder Drohnen (Militär?) gedacht ist.
1000 Bilder / Sec waren jetzt nicht die Anforderung für Bridge Kameras.
Die Leute bzw. die Objekte werden sich nun nicht schneller bewegen als sonst, nur weil der Sensor schneller ist.
Da ist es entweder der Zoom oder die Kompaktheit.