Nikon hat die neue Z50 II vorgestellt und bietet erstmals in der APS-C-Klasse das neue Autofokus-System von Z8, Z9 und Z6 III an.
Nikon Z50 II offiziell vorgestellt
Nikon wird bei der Z50 II nur den USB-Anschluss austauschen, um der kommenden USB-C-Pflicht gerecht zu werden, ansonsten aber weitestgehend auf Neuerungen verzichten? Mitnichten! Natürlich erfindet der Hersteller das Rad bei der Z50 II nicht neu, die kompakte APS-C-Kamera hat im Vergleich zu ihrer fünf Jahre alten Vorgängerin aber durchaus einige relevante Neuerungen zu bieten. Wir würden dementsprechend von gelungener Modellpflege sprechen wollen und können all diejenigen, die in Bezug auf die Z50 II ein „Negativszenario“ im Kopf hatten, beruhigen. Als waschechtes APS-C-Flaggschiff kann man die Z50 II zwar nicht bezeichnen, trotzdem haben wir es hier mit der bisher professionellsten APS-C-DSLM des Herstellers zu tun.
Neuer Prozessor und erstklassiger Autofokus
Schon der neue Expeed 7 Prozessor macht deutlich, dass die Z50 II deutlich leistungsfähiger ist als die Z50: der Expeed 7 hat 12x mehr Rechenleistung zu bieten als der Expeed 6 der alten Z50. Das macht sich unter anderem beim Autofokus bemerkbar, hier setzt Nikon jetzt nämlich auf das System und die Algorithmen, die man schon von Z8, Z9 und Z6 III kennt – inklusive 3D-Tracking. Der Autofokus reagiert also nicht nur schneller und zuverlässiger als früher, sondern ist auch in der Lage, Gesichter, Augen, Köpfe, Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Zügen usw. zu erkennen und diesen Motiven zuverlässig zu folgen.
Der APS-C-Sensor löst weiterhin mit altbekannten 20,9 Megapixeln auf, der neue Prozessor soll jetzt aber für eine etwas bessere Bildqualität im High-ISO-Bereich sorgen (ISO 100 bis 51.200). Zudem steht eine Pre-Release-Capture-Funktion mit einer Dauer von einer Sekunde zur Verfügung, die Serienbildgeschwindigkeiten liegen bei 11 Bildern pro Sekunde mit mechanischem und bis zu 30 Bildern pro Sekunde mit elektronischem Verschluss. Der Sensor ist im Übrigen nicht beweglich gelagert, die Z50 II besitzt also keinen 5-Achsen-Bildstabilisator.
Der hellste Sucher seiner Klasse, bessere Videofunktionen
Bei Sucher und Display finden sich weitere kleine Neuerungen. Der OLED-Sucher ist jetzt beispielsweise doppelt so hell wie früher (ansonsten bleibt es bei 2,36 Millionen Bildpunkten und 0,68-facher Vergrößerung), während sich das mit 1,04 Millionen Bildpunkten auflösende Touch-Display jetzt auch seitlich neben das Gehäuse schwenken lässt.
Davon profitiert man unter anderem bei Videoaufzeichnungen – ein Bereich, im dem sich die Z50 II ebenfalls deutlich verbessert hat. Nikon ergänzt hier beispielsweise 10-Bit N-Log Aufnahmen, außerdem steht bei 4K-Videos ein 5,6K-Oversampling für höhere Bildqualität zur Verfügung. Auch 4K-Videos mit 60 fps sind möglich, dann allerdings mit einem 1,5-fachen Crop-Faktor.
Zu den weiteren Merkmalen im Video-Bereich gehören ein Produktpräsentationsmodus, Anschlussmöglichkeiten für Mikrofon und neuerdings auch Kopfhörer, eine Micro-HDMI-Schnittstelle sowie die Übertragung des Videosignals per UVC- bzw. UAC-Standard. Die Z50 II kann also unkompliziert als Webcam verwendet werden. Das Aufnahmelimit bei einer Dauer von knapp 30 Minuten entfällt.
Gehäuse wird erwachsener
Auch am Gehäuse finden sich Änderungen, allen voran ein neuer Picture-Control-Button, der als Antwort auf Fujifilms Filmsimulationen und Panasonic LUTs verstanden werden kann und unkomplizierten Zugriff auf verschiedene Presets und Farbgestaltungen ermöglicht. 31 dieser Bildlooks stehen von Anfang an zur Verfügung, über die Nikon Imaging Cloud können weitere Imaging-Rezepte heruntergeladen werden.
Auch sonst ist das Gehäuse etwas „professioneller“ geworden und bietet jetzt mehr physische Buttons, das Layout ist an die Z8 angelehnt. Die Abmessungen der DSLM steigen auf 127 x 97 x 67 mm, das Gewicht liegt bei 550 Gramm. Damit ist die Z50 II also rund 100 Gramm schwerer als ihre Vorgängerin. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung sowie Kunststoff und ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Abgerundet werden die wichtigsten Spezifikationen der Nikon Z50 II durch:
- Einschaltzeit halbiert
- Pop-Up-Blitz und TTL-Blitzschuh
- Neue Rec-LED an der Vorderseite für Videoaufnahmen
- 1x SD-Speicherslot (UHS-II)
- USB-C, WLAN mit 2,4 und 5 GHz, Bluetooth
- Kompatibel mit Nikon Imaging Cloud und der Snapbridge-App
Preis und Verfügbarkeit
Die Nikon Z50 II wird ab November 2024 im Handel erhältlich sein, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 999 Euro für das Gehäuse. Zusammen mit dem DX 16-50mm Kit-Objektiv werden 1.149 Euro fällig, wer zusätzlich auch das DX 50-250mm sein Eigen nennen möchte, muss 1.399 Euro einplanen. Auch zusammen mit dem DX 18-140mm gibt es ein Set, hier liegt der Preis bei 1.419 Euro.
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