Kazuto Yamaki äußert sich zur Lage der Kameraindustrie, was ihn an der Sigma BF stolz macht und wie es um den Foveon-Sensor steht.
Der Sigma-CEO Kazuto Yamaki gewährt in einem Interview mit DPReview einen spannenden Einblick über den Stand der Entwicklung des lang erwarteten Foveon-Vollformatsensors und teilt seine Einschätzungen zur aktuellen Lage der Kameraindustrie. Außerdem verrät er, was ihn bezüglich der Sigma BF besonders stolz macht.
Foveon-Vollformatsensors nach wie vor in Entwicklung
Yamaki bestätigt, dass sich Sigmas Foveon-Vollformatsensors nach wie vor in Entwicklung befindet. Allerdings hätte man mit der Entwicklung des Sensors komplett von vorn anfangen müssen, nachdem man das Projekt aus den USA nach Japan geholt habe. Fortschritte bei der Entwicklung des Foveon-Sensors seien auch durch die Kooperation mit einer japanischen Universität erzielt worden.
„Wir haben mehrere Pixel-Prototypen gebaut – noch keinen Vollformatsensor, aber Prototypen von Pixeln – und dabei einige Konstruktionsfehler gemacht.“, erklärt Kazuto Yamaki. Jedes Mal, wenn ein neuer Prototyp gebaut wurde, seien neue Probleme aufgetreten. Und jedes Mal sei es dem Team gelungen, diese Fehler zu beheben.
„Jetzt sind wir fast am Ende der Technologieentwicklungsphase. Wenn das abgeschlossen ist, starten wir mit der Produktentwicklung.“, äußert sich Yamaki optimistisch.
Mangelnde Innovationen in der Kameraindustrie?
Obwohl sich der Kameramarkt derzeit stabil zeigt, äußert Yamaki Bedenken hinsichtlich der Kameraindustrie.
Er weist darauf hin, dass der Kameramarkt in den letzten Jahren zwar wertmäßig gewachsen sei, die verkauften Stückzahlen jedoch im Vergleich zu 2012 oder 2013 auf etwa ein Drittel gesunken seien. Der durchschnittliche Preis pro Gerät habe sich insgesamt verdreifacht. Seine Sorge sei jedoch, dass immer weniger Menschen überhaupt noch Kameras und Objektive kaufen.

Die Verantwortung liege bei Herstellern wie Sigma, Produkte zu entwickeln, die Konsumenten weiterhin begeistern. Laut dem Sigma-CEO hänge es davon ab, welche Innovationen von Kameraherstellern geschaffen werden. Das Interesse an Kameras sei nach wie vor vorhanden.
Das innovative UI-Design der Sigma BF
Am stolzesten sei Kazuto Yamaki hinsichtlich der Sigma BF auf das UI-Design, das laut dem CEO komplett neu entwickelt und wirklich gut gelungen sei.
„Unser UI-Designer hat da großartige Arbeit geleistet. Natürlich gefällt mir auch das Design der Kamera, aber am Ende entscheiden die Kunden, ob es gut ist oder nicht.“
Yamaki gesteht allerdings ein, dass die Benutzeroberfläche weiter verbessert werden müsse und man auf Rückmeldungen der Nutzer angewiesen sei. Das Ziel von Sigma sei es, die BF zur benutzerfreundlichsten, spaßigsten und intuitivsten Kamera überhaupt zu machen.
Was haltet ihr von der derzeitigen Strategie von Sigma?
Die BF sieht nicht schlecht aus; für mich wäre sie aber, wenn ich beim L-Bajonett wäre, nur eine zweit Camera. Wenn Sigma ´ne ganz “normale” Camera bauen würden, wären sie für mich interessanter. So käme nur eine Lumix infrage wenn ich das System wechseln würde. Objektive würde ich von Sigma kaufen. Alles unter dem Vorbehalt der Finazierung. (;-))
Sigma bietet wirklich sehr gute und innovative Produkte an.
Sie haben sich in den letzten 30 Jahren vom Billigheimer mit fragwürdiger Qualität, zu einem Top- Anbieter qualitativ hochwertiger Objektive gemausert. Selbst Leica bietet Sigma- Objektive unter eigenem Namen an.
Bei der BF bin ich zwiegespalten.
Tolles Design, das mir sehr gefällt, aber ich will mit Kameras in der Praxis fotografieren und sie nicht als Potenzverstärker durch die Gegend tragen, oder in einer Glasvitrine ausstellen.
Mir fehlen an der Kamera ein IBIS und ein Klappdisplay, ohne diese beiden Features kommt mir keine Kamera mehr ins Haus, die Vorteile in der Praxis sind einfach zu groß.
So bleibe ich bei meiner Lumix S9, als kleine KB- Kamera, mit der ich im Übrigen hoch zufrieden bin.
Ja, der Kameramarkt wird es schwerer haben. Bei steigenden Preisen, da nützt auch nichts, wenn die Technik besser wird, sinkt die Anzahl der Kunden. Ich schaue mir immer wieder mal VF-Kameras an.
Neulich bei einem Photowalk ne Nikon Z7 II mit nem 70-200mm f2,8. Ich hatte und nein es war kein Zufall, meine G9 mit nem Lumix 35-100mm f2,8 mit. Glaubt mir, ich kenne alle Vor- und Nachteile aus der Theorie und Praxis. Das Größenverhältnis ist schon gigantisch.
Da bleibe ich doch wirklich lieber bei mft.
Denn nach einem Fotowalk und der Bearbeitung konnte niemand mehr sagen welches Foto aus welcher Kamera kam.
Also, solche Kanonen trage ich nicht mehr mit mir rum.
Aber auf Sigmas Foveon bin ich wirklich gespannt. Das ist für mich die interessanteste Entwicklung.
Alles andere ist schön aber nicht wirklich entscheidend.
Zum Thema mangelnde Innovationen der Kamera Industrie fallen mir neben den PREISEN noch andere meist übersehene „Nebensächlichkeiten“ ein.
Wo werden Bilder und Videos meistens präsentiert? Richtig – auf Displays und Bildschirmen. Braucht es dafür System Kameras? Eher NEIN.
Was hat fast jeder ständig dabei? Richtig – sein multimediales Smartphone mit integrierten Kameras welche genau für Display-Präsentationen abgestimmt sind und sofortiges „teilen“ der Bilder/Videos ermöglichen.
Wer möchte freiwillig ständig eine zusätzliche DSLM (egal mit welcher Sensorgröße) mitschleppen? Wenige Idioten wie ich einer bin machen das gerne, wir sind die letzten Dinosaurier würde ich sagen – sinkende Stückzahlen belegen das.
An den oben beschriebenen Fakten werden auch 500 Bilder pro Sekunde, Echtzeit AF oder ausgefeilte AI/KI Funktionen auf Dauer nichts ändern.
Fazit: – Solange man mit den Kameras nicht TELEFONIEREN kann ist kein Aufschwung in Sicht.
Momentan „verbraucht“ man für EIN einziges Bild-Pixel je ein nebeneinander liegendes rotes, grünes, blaues Pixel. (RGB-System) Wenn man gemein rechnet würde so aus einem 60 Megapixel Sensor ein 20 Megapixel Teil. Interpolationen sind ein anderes Thema.
Foveons Idee mit dem untereinander gelegten „Schichten“ sorgt dafür das jedes einzelne Bild-Pixel ohne Interpolation alle Informationen abbildet. So wären 60 Megapixel wirklich 60 vollwertige Megapixel. Das hätte sehr positive Auswirkungen auf die Bildqualität.
Wenn ich an das jeweilige Kamera Portfolio der L-Allianz Partner denke und was dieser neue Sensor für die Kundschaft bringen würde – das „Wasser läuft mir im Munde“ zusammen!
Träumen ist eine angenehme Sache und es kostet nichts!
Bin mal gespannt wie sie den Lichtverlust durch den dreischichtigen Farbfilter in den Griff bekommen. Aus diesem Grund kam ja das starke Rauschen zu stande. Vielleicht gibt es auch keinen Farbfilter mehr vor den Pixeln. Jeder Pixel für sich erkennt welche Farbe auf ihn fällt und es gibt einen Subpixel für die Struktur.
Oder es gibt eine Software softwarebasierte Lösung.
Wer weiß. Wirklich mal was interessantes.
Ich hatte die SD Quattro H zum Testen, genaugenommen rauschte der Sensor nur bei höheren ISO-Werten. Bei genügend Licht und niedriger ISO waren die Bildergebnisse rauschfrei, von einer erstaunlichen Klarheit und farblichen Brillanz. Während die ersten Sensoren noch eine Gewichtung von 1:1:1 aufwiesen, also die gleiche Auflösung in jeder Schicht, wurde bei der SD Quattro die Gewichtung auf 4:1:1 geändert. Nur die obere blauempfindliche Schicht hatte die volle Auflösung, die beiden darunterliegenden nur noch ein Viertel. Das eigentliche Foveon-Prinzip wurde zugunsten anderer Vorteile etwas “verwässert”. Aber es stimmt schon, für wenig Licht war der Sensor wenig geeignet. Hier dürfte der hauptsächliche Entwicklungsaufwand liegen. Ein echter 60 MPx-Foveon mit der Gewichtung 1:1:1, der auch bei höheren ISO-Werten noch funktioniert, würde vermutlich die konventionellen Sensoren in den Schatten stellen.
“Was haltet ihr von der derzeitigen Strategie von Sigma?”
Sigma ist die beste Kamera-Firma, die die schlechtesten Kameras macht.
Sigma hat viele Ideen und Sigma ist tatsächlich an Innovationen
interessiert, anstatt die Kameras einfach nur schneller und/oder
hochauflösender zu machen, wie es andere Firmen machen. Wenn ich
die Möglichkeit hätte bei einer Kamera-Firma zu arbeiten, dann bei
Sigma (alternativ bei Leica 😉 ).