Eine neue Software ist in der Lage, verpixelte Bilder in gestochen scharfe Porträts umzuwandeln. Die ganze Sache hat jedoch einen Haken.
Aus Pixelbrei werden scharfe Porträts
Das Foto eines Menschen nachträglich zu verpixeln und somit unkenntlich zu machen, welche Person auf dem Foto zu sehen ist, ist ziemlich einfach. Anders herum sieht das Ganze schon wesentlich schwieriger aus. Völlig unmöglich ist es allerdings nicht, wie die neuste Software eines Teams von amerikanischen Forschern der Duke University zeigt. Ihnen ist es nämlich gelungen, ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Programm zu entwickeln, welches aus einem verpixelten Bild ein gestochen scharfes Porträt macht.
Bilder sind realistisch, aber nicht real
Die Auflösung der verpixelten Fotos könne mit der Software “Pulse” um das 64-fache gesteigert werden, so die Forscher. Die Ergebnisse sind verblüffend und zeigen auf den ersten Blick echte Menschen – die so echt aber eigentlich gar nicht sind. Die Software ist nämlich nicht wirklich in der Lage, die Verpixelung rückgängig zu machen. Vielmehr erstellt die künstliche Intelligenz komplett erfundene Porträtbilder, die anschließend auf die geringe und “verpixelte” Auflösung heruntergerechnet werden. Das Foto, welches nach dem Herunterrechnen dem Original am ähnlichsten sieht, wird genommen. Das kann dann zum Beispiel so aussehen:
Das bedeutet: Das fertige Bild zeigt nicht den eigentlichen Menschen, sondern eine komplett erfundene Person, die der abgebildeten theoretisch ähnlich sehen könnte. Das schränkt die Praxistauglichkeit der neuen Software natürlich erheblich ein. Aus dem unscharfen Foto des Bankräubers mal eben ein scharfes Foto zu machen, ist derzeit nicht möglich. Trotzdem kann man sich das ein oder andere Szenario vorstellen, in dem die Software eingesetzt werden könnte.
Grundsätzlich handelt es sich bei Pulse derzeit aber eher nicht um eine Entwicklung, die in der Praxis irgendeinen großen Nutzen erfüllen könnte. Trotzdem ist es beeindruckend zu sehen, wozu künstliche Intelligenz schon jetzt in der Lage ist.
Quelle: Pulse, Duke University