Welche Kamera eignet sich besser für Porträts, die Sony A7r II oder die Canon EOS 5D Mark IV? Fotograf Manny Ortiz ist der Frage nachgegangen.
Welche Kamera für Porträts?
Sony Nutzer sind begeistert von ihrer A7r II, Canon Fotografen schwören auf die 5D Mark IV. Doch welche Kamera ist denn eigentlich besser für Porträts geeignet? Dieser Frage ist Fotograf Manny Ortiz nachgegangen und hat zum Thema ein 10 Minuten langes Video veröffentlicht, welches ihr euch am Ende dieses Beitrags anschauen könnt.
Zunächst einmal muss erwähnt werden, dass Ortiz im Video nicht ganz objektiv an die Frage herangeht. Vielmehr ist er der Meinung, dass sich die Sony A7r II besser für Porträts eignet und diese Meinung vertritt er auch – was ja sein gutes Recht ist.
Warum Ortiz die A7r II vorne sieht
Er begründet diese Meinung mit drei Argumenten:
- Elektronischer Sucher
- Augen-Autofokus
- Bildstabilisator im Gehäuse
Der elektronische Sucher ist laut Ortiz im gesamten Shooting mit natürlichem Licht ein großer Vorteil, da man schon vor dem ersten Bild sieht, wie sich die Einstellungen auf das fertige Bild auswirken werden. Man muss hier also keine Testbilder schießen, diese “auswerten” und anschließend Änderungen an den Einstellungen vornehmen, wie es bei einer klassischen DSLR der Fall ist.
Ein weiterer großer Vorteil der Sony A7r II gegenüber der Canon EOS 5D Mark IV ist seiner Meinung nach der Augen-Autofokus, der immer automatisch auf die Augen des Models scharf stellt. Das ist vor allem dann nützlich, wenn man als Fotograf die Position ändert oder von Hoch- auf Querformat wechselt. Wenn man als DSLR-Nutzer die Position wechselt und mit Single-Point-AF fotografiert, ist das nicht so schnell und unkompliziert möglich wie mit der Sony A7r II.
Zu guter Letzt führt Ortiz noch den in der Sony A7r II integrierten Bildstabilisator als Vorteil im Vergleich mit der Canon EOS 5D Mark IV an, da es ihm dieser erlaubt, auch bei wenig Licht mit vergleichsweise geringen ISO-Zahlen zu arbeiten.
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Canon mit besseren Hautfarben
In Ortiz Augen darf bei der Frage, welche Kamera besser für Porträts geeignet ist, also nicht ausschließlich die Bildqualität berücksichtigt werden, vielmehr spielen viele weitere Faktoren für den Fotografen eine wichtige Rolle.
Stichwort Bildqualität: Canon ist bekannt dafür, erstklassige Farben bzw. Skin Tones zu liefern und insgesamt dürfte die Canon EOS 5D Mark IV der Sony A7r II in dieser Hinsicht überlegen sein. Wobei man natürlich auch argumentieren kann, dass RAW-Dateien im Anschluss ja bearbeitet werden können und sich die Hautfarben, die die Kamera direkt liefert, in erster Linie nur auf JPEGs auswirken.
Welche Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht gemacht? Und könnt ihr den Argumenten von Ortiz zustimmen oder seht ihr die 5D Mark IV für Porträts vorne?
Den Augen-AF seh ich zwiespältig:
Es ist toll, wenn er funktioniert, aber grade bei Offenblende hätte ich zumindest immer das mulmige Gefühl, ob ich mich nun wirklich 100%ig drauf verlassen kann.
Da heißt es wohl erstmal testen und Erfahrung sammeln.
Also nervig ist es immer wenn die Argumente kommen in jpg sind die Farben so schön! Ich persönlich kenne keinen ernsthaften Fotografen der in jpg fotografiert
Was hat das Datei-Format mit ernsthafter Fotografie zu tun?
Wenn ich meiner Sache sicher bin kein verwegenes Mischlicht habe – was soll ich dann bei Porträts mit RAW-Dateien?
Ich mache ernsthafte Mode- und Modell-Fotografie und dabei entstehen schnell 500-2000 Aufnahmen auch in Bewegung, also da wirkt RAW bei den meisten Kameras wie eine Vollbremsung – sogar meine Blitze kommen mit Bildserien gut zu Recht.
Aber dazu sollte man seine Kamera eben richtig einstellen und kennen – dann braucht man bei den allermeisten Motiven kein RAW und keinen Platz zu verschwenden.
Und je besser die Farben/Belichtung/Kontraste/Schärfe/Fehlerfreiheit meine Kamera liefert – desto besser ist die Kamera. Für Porträts Fuji und Canon.
@Bobi – also ich habe Jahrelang ausschliesslich in RAW fotografiert, der Unterschied zu JEPG ist minimal ich garantiere Dir, dass Du bei zwei Fotos nicht erkennst welches mit RAW oder JEPG gemacht wurde. RAW ist nur sinnvoll, wenn Du viel korrigieren musst/willst. Zumindest bei der Canon 5D Mark IV lohnt der Korrekturaufwand nicht, da die JEPGs meiner Meinung nach hervorragend sind.
Jeder darf ja seine Meinung haben. Ich würde meine 5D Mark IV nicht gegen eine Sony eintauschen wollen.
Hallo Peter! Absolut richtig, jeder darf seine Meinung haben 🙂 Warum genau würdest du die 5D Mark IV denn nicht gegen die Sony eintauschen wollen? Ganz generell oder speziell im Hinblick auf Porträts?
Hallo Mark, ich antworte mal für Peter. Ich muss bei der 5D Mark IV bei Portraits nichts, aber auch gar nichts korrigieren und sie ist extrem einfach zu handhaben. Die Bilder werden unter normalen Bedingungen perfekt. Ich bezweifle nicht, dass die Sonys gute Bilder machen, der Farbton ist ja Geschmacksache und das Mehr an Pixeln wird höchstens bei sehr grossen Ausdrucken (ich mache maximal 90 x 120cm) relevant. Also warum etwas Gutes austauschen?
Eine Kamera ist einfach ein Werkzeug, ein Werkzeug zum Fotos machen. Für Aufträge braucht man einfach eine Kamera auf die man sich immer verlassen kann. Ich arbeite seit 2002 (Canon 10D) mit der Canon-Technik und sie hat mich nie im Stich gelassen. Kennt man eine Canon, kennt man von der Menüführung alle Canons. Ich brauche keinen EVF, mit der Spiegeltechnik bin ich immer bestens gefahren. Ich brauche keinen Augen-AF. Wenn ich Portraits mache, möchte ich den Punkt festlegen, wo es scharf sein soll.
Der Single-Point-AF wechselt auch automatisch auf Hoch/Querformat, wenn man es einstellt und gebrauchen möchte. Die Sony-Menüführung finde ich grausam. 🙂
Wenn man 20 Jahre mit einer Hilti Löcher bohrt, dann braucht man nicht plötzlich eine Bohrmaschine, oder?
Sorry, ich halte das für einen absoluten Schwachsinn, der Fotograf hinter der Kamera, egal ob X oder Z macht das Foto und man kann heutzutage per Photoshop so unendlich viel manipulieren!
Es mag ja sein, das der Herr Ortiz mit seiner SONY besser fotografieren kann, aber verallgemeinern kann man das nicht!
So lange der elektronische Sucher der Sony-Kameras so grieselig, klein und kontrastarm darstellt und man ständig Akkus wechseln muß – ist das keine echte Option für mich. Fujifilm hat zwar auch das Akku-Problem, aber der Sucher ist erheblich besser und die Farben erst recht. Und Fujinon 1.2/54 mm; 2.0/90 mm sowie 18-55 mm und 16-50 mm sind herausragend gute Objektive zum fairen Preis. Man hat die Blende und die Zeit immer unter Kontrolle und die Bedienung gibt auch beim Blitzbetrieb keine Rätsel auf, alles manuell – kein Problem und hier auch einer Canon weit überlegen. Canon hat ein sehr gutes AF- und Blitzsystem und die Farben sind auch einwandfrei, aber die wichtigen Festbrennweiten 50 mm, 85 mm, 100 mm sind veraltet und wären heute viel besser möglich. Die CA sind sehr ausgeprägt und nicht zu vergessen, jede nachträgliche Korrektur kostet Auflösung. Canon hat hier Verbesserungsbedarf. Ein 1.4/85 mm L IS wird da ja vermutlich bald im Angebot sein und es lässt sich auch sehr gut mit dem Tamron 1.8/85 mm VC mit Bildstabi arbeiten. Ich mag die Canon-Blitztechnik, auch im Freien arbeite ich nur mit Aufhellblitz bei kurzen Zeiten – was jetzt endlich auch bei Fujifilm einwandfrei klappt. Die Notwendigkeit… Weiterlesen »
In jedem Video von Hr. Ortiz sehe ich ihn nur mit Sony fotografieren. Da wird er schlecht sagen wollen, dass Canon die bessere Kamera ist. Ist mir letztendlich aber egal. Ich bin froh, das ich mich im Februar gegen Sony entschieden habe. Was ich an meiner 5D MK IV wirklich vermisse, ist der Augen-Autofokus.
Also, das geht doch nicht! Das ist doch jetzt schon wieder eine Gotteslästerung, Mark! Und Sony ist doch ein – Nein, DAS – Schmuddelkind schlechthin, ein Bolschewik oder ein Terrorist mindestens, wenn nicht schlimmeres! Ernsthaft, das folgende Bild ist mir nicht zu drastisch: Die Canonleute verhalten sich wie die vom Altersstarrsinn längst versprödeten Greise bzw. wie die fanatisierten, infantilen Kinder des Volkssturms im Frühjahr ’45 in Berlin. Da stehen die Russen und die Amis längst mit überlegenem Gerät und ausgeruhten, gut ernährten Soldaten im Hof und unsere von Läusen, der Bakterienruhr, Hunger und Kälte geplagten Opfer halten weiterhin zitternd ihre Panzerfaust hoch und warten auf die angebliche Wunderwaffe oder dass ihr Führer sie raushaute. Die paar, unter größten Opfern zu bezahlenden und zu fertigenden Königstiger und Me262 machen das Kraut halt auch nicht mehr fett, zumal diese mit so vielen weiteren Primadonna Allüren gestraft, auch nur viel zu eingeschränkt nutzbar sind. Was stimmt denn mit euch nicht? Die 5 Blöd Mk IV ist eine viel zu teure, völlig unzeitgemäße, minderleistende Kamera aus einer technologisch überholten Zeit! Ja, wenn man auf Glas und Ausrüstung sitzt, bleibt man erst mal darauf sitzen, schon klar. Sagt auch keiner was dagegen, nur wo ist… Weiterlesen »
Ich frage mich beim lesen dieses Kommentars – wer da der Fanboy ist !
Ein Kommentar erübrigt sich. Jedes Wort hierzu lohnt nicht. Ich werde mich in Zukunft an solchen Diskussionen cht mehr beteiligen und meine Zeit besser mit fotografieren nutzen.
Tobi du bist mir ein bisschen gruselig
@ Tobi B – was willst Du uns mit dieser vielzulangen schwerverständlichen Nachricht sagen? Alle Canon User sind Dummbeutel und Du bist wahnsinnig schlau weil Du Sony und Fuji besser findest? Ok, in dem fall sind wir offensichtlich etwas zurückgeblieben und Du, freu Dich, bist bei den Schlauen.
Ich mag meine Olympus und bitte jetzt steinigen. Den größten Unterschied macht immer der Typ hinter der Kamera. Wen der weiß, was er tut, kommen bei den meisten aktuellen Kameras gute Bilder raus. Wenn nicht, kann ihm weder Sony noch Canon noch Fujifilm helfen.
@ alestro – Olympus ist Super – allerdings nicht bei Low light!
Muss einfach mal wieder meine Ansicht zu der völlig überzogenen einseitigen Aufmerksamkeit und Konzentration bezüglich der Firma Sony äußern. Ich kann mich nur der Meinung von CAT anschließen. Ich fotografiere seit mehr als 30 Jahren mit Kameras und Objektiven aller Hersteller (einschließlich Minolta XD 7) und denke, dass vor allen die Person hinter der Kamera verantwortlich für die Bildergebnisse ist. Es gibt keine perfekte Technik und somit auch die Kamera und das Objektiv, unseren Vorstellungen und Wünschen entsprechend. Also auch nicht Sony und deshalb werde ich auch nicht deswegen zu diesem Hersteller wechseln. Bei meinen sehr guten Fotogeschäften ist es mehr problemlos möglich alles aus zu probieren, aber ich muss nicht. Inzwischen lehne ich den Kauf von Fotozeitschriften ab, wenn auf dem Titelbild der Name Sony auftaucht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Herbert F.
Ich würde gerne mitdiskutieren, aber traue mich nicht zu erzählen was meine 5D MKIII für tolle Bilder macht.
hatte die Mark III und jetzt die IV und die Bilder mit guten Motiven sind gut und die mit weniger guten schlecht – unabhängig von der Kamera
Ich würde gerne mitdiskutieren, aber traue mich nicht zu erzählen was meine Sony A99 für tolle Bilder macht.
🙂
Dann ist die Sony in den richtigen Händen. Ich kann mit Sony einfach nichts anfangen und habe daher eine Canon EOS 80D mit Sigma ART gewählt und glaube fest daran, dass die Bilder auch recht ordentlich werden.
Ich möchte derzeit nicht auf eine DSLR verzichten wollen. Ich mag es durchs Objektiv, mit Spiegel und Sucher zu schauen. Ist aber so ganz mein persönliches Ding, daher kein elektronischer Sucher für mich – egal wo der herkommt.
Augen-AF, na ja, also muss ich nicht haben. Bisher hab ich es auch Ohne gut hinbekommen – mag sein das ich dafür etwas länger benötige aber das macht die Fotografie ja aus – es ist halt ein Teil der auch spass macht. Einfach nur Knopf drücken finde ich langweilig. Einscharfes Bild von Hand gemacht – das ist doch der Lohn der Arbeit, oder nicht?
und man kann heutzutage per Photoshop so unendlich viel manipulieren!steht so in einen Kommentar!
zum Glück gibt es viele Leite,welche F0tos aus den PC S…finden.
Ich würde lieber eine Canon EOS EOS 5DS nehmen.
Meine Lumix GH3 liegt immer noch rum.
Man konnte auch früher schon viel an den Bildern basteln, war mehr fotochemischer- und weniger digitaler Natur. Eine Lumix GH3 gegen eine EOS 5Ds würde ich auch nicht tauschen wollen, ob gleich ich weniger Rauschen bei Dunkelheit von der GH3 erwarten würde. In allen anderen Belangen ist die 5Ds einfach eine völlig andere Klasse – der Preis allerdings auch. Schöne Bilder lassen sich bestimmt auch mit der Lumix machen. Es ist wohl mehr eine Frage der verwendeten Objektive. Die Auswahl an verfügbaren Objektiven ist für eine Canon DSL”R” wohl auch deutlich größer als fpr eine Lumix. Man kommt mit einem guten Objektiv, solider Fachkenntnis, viel Übung und Gedult auch ohne viel Manipuliererei aus, wenn man naturgetreue Abbildungen anfertigen möchte. Manchmal ist es eben auch ein “kreativer Aspekt”, der das Bearbeiten von Bildern im Computer nötig macht. Ich nutze Lightroom zum Exportieren der RAW-Bilder und zur Linsenkorrektur. Nicht jedes meiner eingesetzten Objektiven ist so hochwertig dass ich darauf verzichten möchte. Im Grunde ist dies ja auch schon eine Manipulation. Es ist nicht unbedingt alles Teufelszeug, was man mit Hilfe eines Computers einem Foto antun kann. Manchmal ist keine naturgetreue Abbildung gefordert, manchmal rettet man ein Bild, manchmal lässt man einfach alles… Weiterlesen »
Die SONY A7r II sieht “beschissen” aus. Tut mir leid, aber damit wage ich mich nicht auf die Straße.
Sie sieht aus wie eine alte analoge Canon F1 – halt die beiden mal nebeneinander – Du kannst sie kaum unterscheiden. Und die fand ich immer todschick !
Aber die Diskussion hier ist eher was für Starrsinnige jeder Couleur ……. 🙂
Mir hat noch in meiner ganzen Laufbahn kein Kunde gesagt das Bild ist scheiße das haben sie bestimmt mit einer Canon Sony oder Nikon gemacht……mehr gibt’s dazu wohl nicht zu sagen!
Ja ja, es gibt für alles ein Problem. Ich benutze Canon EOS 5DMk4 und EOS 80D nicht weil mich die vielen Features oder dessen Qualität überzeugten, sondern weil man für diese Systeme eine breitere Palette an Linsen und anderem Zubehör bekommen kann. Letztenendes war es einfach eine Frage des Preises und der Verfügbarkeit der Optionen für das Gesamtsystem. Hat man drei gute Linsen gekauft, überlegt man sich schon ob man das System wechseln will. Dafür muss es schon wirklich ausserordentlich gute Gründe geben und die sehe ich weder bei Sony oder Nikon – von anderen ganz abgesehen.
Ich benutze eigentlich nur RAW als Dateiformat. Wäre ich Profi und das Fotografieren mein tägliches Brot, würde meine Dateiformatwahl sicherlich anderen Kriterien folgen und durchaus mal das eine oder andere JPG dazukommen. Ich verdiene meine Brödchen anders und kann mir den Luxus erlauben, mit dem Speicherplatz verschwenderisch umgehen. Dafür habe ich die Option der intensiveren Korrektur, die ich als Hobby-Knipser benötige, “damit meine Bilder meinen Vorstellungen entsprechen”.