Vor allem für Nikon Z Fotografen könnte das neue Objektiv interessant sein, schließlich gab es hier bisher noch kein 90mm f/2.8 Makro mit Autofokus.
Wenn man sich erst seit wenigen Jahren mit Fotografie, Kameras und Objektiven beschäftigt, dann könnte man meinen, dass Tamron ein reiner Hersteller für Superzoomobjektive ist. Tatsächlich geht die Historie von 90mm-Makroobjektiven bei Tamron aber ganze 45 Jahre zurück. Im Jahr 1979 wurde das Tamron SP 90mm f/2.5 (Model 52B) auf den Markt gebracht, in den kommenden Jahrzehnten folgten weitere Varianten dieser Brennweite.
Abbildungsmaßstab 1:1, 12 Blendenlamellen
Jetzt hat Tamron das 45-jährige Jubiläum zum Anlass genommen, um das neu entwickelte 90mm f/2.8 Di III Macro VXD (Model F072) für spiegellose Vollformatkameras mit E-Mount und Z-Mount vorzustellen. Das Objektiv bringt einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1 mit und arbeitet mit einer optischen Konstruktion von 15 Elementen, die in 12 Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich auch drei LD-Elemente (low dispersion). Eine Besonderheit sind die insgesamt 12 Blendenlamellen, diese Anzahl gab es bei Tamron bisher nämlich noch nie. Man darf sich dementsprechend ein schönes Bokeh vom 90mm f/2.8 erhoffen, das sich selbstverständlich auch gut für das Fotografieren von Porträts einsetzen lässt.
Das Gewicht des Tamron 90mm f/2.8 Macro beläuft sich auf 630 Gramm für die Sony E Version und 640 Gramm für die Nikon Z Version. Das Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, zudem schützt eine Fluor-Vergütung die Frontlinse vor Verschmutzungen.
Bei der Streulichtblende hat Tamron ein kleines Schiebefenster eingebaut, sodass man auch mit angebrachter Streulichtblende Zugriff auf die Filter hat. Abgerundet werden die wichtigsten technischen Daten durch eine Länge von 129 mm, einen Durchmesser von 79 mm, ein 67-mm-Filtergewinde, einen VXD-Linearmotor für den Autofokus sowie eine Naheinstellgrenze von 23 cm.
Preis und Verfügbarkeit
Das Tamron 90mm f/2.8 Di III Macro VXD (Model F072) soll ab Oktober 2024 im Handel erhältlich sein. Der Dollar-Preis liegt bei $699, der Euro-Preis steht zum Zeitpunkt dieses Artikels noch nicht fest.
Insbesondere für Nikon Z Fotografen könnte das neue 90mm f/2.8 Makro interessant sein, schließlich gab es von Nikon bisher nur ein 50mm Makro sowie ein (teureres) 105mm Makro. Für E-Mount gibt es von Sony selbst ein 90mm f/2.8 Makro als Alternative, hier liegt der Straßenpreis aktuell bei rund 899 Euro.
Braucht man nen Autofokus bei Makro?
Für automatisches Fokus Stacking bzw. Fokus Breacketing schon, von Hand eher nicht
Ah ja, da hast du natürlich recht. Daran habe ich nicht gedacht.
Jein. Manchmal schon, meist aber nicht. Aber ich bin alles andere als ein Experte in Sachen Makro. Ich würde mir allerdings kein Makro ohne AF mehr kaufen, hatte mal das Laowa 100 2.8 ohne AF. Wenn man es z. B. für ein Portrait verwendet, braucht man den AF auf jeden Fall.
Die Nikon Zf und Z6 III zeigt dir Augenautofokus bei Portrait auch mit manueller Fokussierung an.
Ein für den Nahbereich korrigiertes Objektiv für Porträt zweckentfremden? Im ersten Moment verlockend – würde ich trotzdem nicht machen weil ich möchte nicht das Pickel, den Bartstoppel von morgen schon heute sehen. Da gibt es erstens „Spezialisten“ dafür und zweitens eignet sich für diese Aufgabe das Tamron 35-150mm F/2-2.8 besser.
Wer eine richtig günstige Porträt-Brennweite benötigt bekommt für 330 Euro das 7Artisans AF 85mm f/1,8. Nah-Grenze 80cm – mit einem kleinen Zwischenring oder einem Marumi DHG Achromat (achromatische Nahlinse) lassen sich hervorragende „Makro“ Bilder erzeugen. Ist vielleicht wenn man nicht jeden Tag Nahaufnahmen fertigt eine praktikable weil universelle Sache.
Bei Makro in der Naheinstellungsgrenze reicht schon sehr kleines vor- und zurückbewegen der Kamera um in oder aus der Schärfeebene zu kommen. Autofokus ist da zu umständlich. Deswegen gibt es auch Makroschlitten die genau das bewirken.
Wenn sich etwas bewegt (Wind z.B.), bringt auch ein Makroschlitten nicht viel, da ist der AF-C eindeutig im Vorteil. Ohne AF fotografiere ich nur, wenn es nicht anders geht, z.B. bei feinen Blütenstempeln, da ist jeder AF überfordert und fährt einfach hin und her, weil er nicht weiss, wo er scharf stellen soll.
Wind ist bei Makro immer schlecht da man die Verschlusszeit deutlich nach oben treiben muss. Bei Blende f/8 bis f/11 um die Schärfentiefe zu vergrößern treibt das den ISO-Wert unnötig hoch.
Stimmt, der Wind ist draussen in der Natur der ärgste Feind. Für Motive wie Pilze, Steine oder Eisstrukturen macht ein Makroschlitten oder ein Ministativ aber absolut Sinn, vor allem wenn einem wie bei Pilzen im Wald das Licht ausgeht. Für alles andere bin ich aber flexibler aus der Hand und komme auch genug nahe heran, ohne die halbe Umgebung zu zerstören. Grundsätzlich fotografiere ich zwischen f4 und 8, da ist der ISO selten ein Problem, ausser eben im Wald.
@Markus, @Rolf Carl
ihr beschreibt die eventuellen Schwierigkeiten sehr treffend. Ab diesem Zeitpunkt ist Aufwand angesagt wenn einwandfreie Ergebnisse gefordert sind.
Deswegen gibt es Balgengeräte von Novolflex, Rodenstock Objektiv Köpfen oder „Makroschnecken“ oder das Zörkendorfer System welches Tilt-Shift für jeden Kameraanschluss bieten.
Meiner Meinung nach sind 90mm Vollformat „Makro“ Objektive eine sehr gute Lösung für 90% der Aufgaben und deswegen bieten alle Hersteller diese Linsen an.
Ja, Alfred, ich weiss, dass das Zubehör bei manchen Motiven hilfreich sein kann. Auch ein Ringblitz wäre noch eine Option, habe ich aber schon ziemlich zu Beginn verworfen. Meine Makroausrüstung ist sehr bescheiden: Makroobjektiv, Sitzkissen zum Knien, dünne Alumatte zum Draufliegen und der weisse Makroschirm als Reflektor. Das wars, und damit bin ich sehr flexibel. Das einzige, was ich mir eventuell noch zulegen werde, ist das Ministativ von Berlebach für Pilze und Eisstrukturen.
Ja, wenn die Kamera einen Treffsicherheit AF hat und weil man es auch für Portrait und anderes verwenden kann.
Hier gibt’s bereits ein ausführliches Review (englisch/französisch):
https://sonyalpha.blog/2024/09/26/tamron-90mm-f2-8-di-iii-macro-vxd/
Das Sigma 105/2.8 scheint insgesamt optisch besser abzuschneiden.
Ich habe auch das Sigma, mache aber nur selten Makros, bin mit dem Objektiv bezüglich Abbildungsleistung aber mehr als zufrieden. Wirklich top!
Für Top Abbildungsleistung gibt es bei Nikon das MC Z 105mm 2.8 VR S aber das kostet auch einiges mehr. Deswegen ist das Tamron auch günstiger.
Zum Nikon, welches sicherlich sehr gut ist, so wie fast alle Z-Mount Objektive, habe ich keinen Vergleich gesehen.
First-Party Objektive sind ja nicht nur wegen der vermeintlich besseren Abbildungsleistung teurer.
Dann solltest du dich mal informieren. Es ist deutlich besser als das alte F-Mount Makro von Nikon.
https://www.digitalkamera.de/Zubeh%C3%B6r-Test/Testbericht_Nikon_Z_MC_105_mm_F2_8_VR_S/12496.aspx
https://www.digitalphoto.de/test/nikkor-z-mc-105mm-f-2-8-vr-s.html
https://holger-ruedel.de/nikkor-z-mc-105-makroobjektiv-praxistest/
https://www.cameralabs.com/nikon-z-mc-105mm-f2-8-vr-s-review/
https://photographylife.com/reviews/nikon-z-mc-105mm-f-2-8-vr-s-macro
“Dann solltest du dich mal informieren.”
Nee ist nicht mehr mein System.
“Es ist deutlich besser als das alte F-Mount Makro von Nikon.”
Das überrascht mich nicht, da wie gesagt, fast alle Z-Mount Objektive sehr gut sind.
Vielleicht kommt ja das Sigma auch noch irgendwann für Z-Mount. Deutlich preiswerter als das Nikon und optisch vermutlich ähnlich gut.
Ja, Sigma an Bord zu haben wäre tatsächlich noch toll fürs System aber wenn man bedenkt das man per ETZ 21 Pro Adapter jedes Sony Objektiv an die Z-Kameras bekommt ist es auch mehr ein Luxusproblem. Mit welcher Marke bist du unterwegs?
“Ja, Sigma an Bord zu haben wäre tatsächlich noch toll fürs System aber wenn man bedenkt das man per ETZ 21 Pro Adapter jedes Sony Objektiv an die Z-Kameras bekommt ist es auch mehr ein Luxusproblem.”
Das stimmt, davon hatte ich gehört. Als ich mir die Z8 ausgeliehen hatte, habe ich überlegt, ob ich mir den Adapter besorge und damit das Sony 200-600 teste, aber ich hatte eher durchwachsene Berichte bezüglich dieser Kombination gelesen.
“Mit welcher Marke bist du unterwegs?”
Ich fotografiere mit Sony. Für eine Reise hatte ich mir mal die Nikon Z7 zugelegt und im Frühjahr die Z8 ausgeliehen, da mir die Sony A1 eigentlich zu teuer war (insbesondere dafür, dass sie schon so alt ist). Schlussendlich habe ich mich doch für die A1 entschieden. Als Zweitkamera habe ich noch eine A7CII.
@Rolf
“Die Abbildungsleistung ist bei Sigma immer topp, nur beim AF können sie vermutlich nicht mit Nikon mithalten.”
Ja davon würde ich ausgehen. Ist beim Vergleich von Sigma und Sony ähnlich.
Die Abbildungsleistung ist bei Sigma immer topp, nur beim AF können sie vermutlich nicht mit Nikon mithalten.
Ich habe vor vielen Jahren, von Nikon das Nikkor 105 Micro Vorgängermodell VR mit F- Mount in der Praxis ausprobiert, als es heraus kam. Das Objektiv war optisch klar schlechter als mein Nikkor 4/200 Macro AF-D und klar schlechter als mein Tamron 2.8/90 SP Di AF, es war das Vor- Vorgängermodell des jetzt vorgestellten Objektivs und zwar war die Randschärfe schlechter, sowohl im Makro- als auch im Fernbereich. Mein damaliges Nikkor 2.8/105 AF-D war auch nicht so doll, im Makrobereich gut, aber im Fernbereich musste man für gute Schärfe 2 Stufen abblenden, für eine gute Schärfe. Optisch war mein deutlich günstigeres Tamron 2.8/90 klar besser als die 105er Micro Nikkore. Mein 105er Makro Sigma an Olympus, (besaß ich parallel, wegen des sehr guten internen Oly- Bildstabis) war mit dem Tamron optisch auf Augenhöhe ebenso mit dem 200er Micro Nikkor. Ein sehr gutes Objektiv (das 200er AF-D) mit Gegenlichtschwächen (eckige Reflexe mit ausgeprägten Zwiebelringen), wie das 105er Nikkor. Das 105er Nikkor hatte ich, weil es von Burzy. eine Stativschelle für das Objektiv gab, für die anderen, Tamron und Sigma leider nicht. Außerdem war der Bildstabi des 2.8/105 Micro VR (F- Mount) im Nahbereich so gut wie unwirksam. Meine Oly- Kombi mit… Weiterlesen »
Makro führt so etwas wie zu einer Fotoschule. Blende und Zeit spielen die Hauptrolle. AF wollte ich nicht meiden. Kommt immer aufs Motiv an.Der Bodenwind von links, dann von rechts, dann von hinten etv. bringt den AV manchmal zur Verzweiflung. Dann lieber ein paar Versuche mit MF. Kostet heute ja praktisch nichts. Auch gibt es Situationen, wo nur ein kurzer Lichtstral das Motiv erreicht. Bei Blumen (Orchideen) versuche ich mit Stäbchen zu einer Stabilisierung. Kann das immer schön testen. Bei mir im Garten wachsen Breitblättriges Knabenkraut, Geflecktes Knabenkraut und Zweiblatt.
Mit Makro kann man auch sehr stark die Bildkomposition variieren. Das Objektiv nur leicht im Winkel verändern und man hat ganz andere, schönere Farben im Bokeh. Es spielt sich alles sehr im Detail ab.
Genau.
Wird es auch bald als NIKON umgelabeld für 1400€ käuflich zu erwerben sein.
Schlechter Scherz. Das Nikkor Z MC 105 2.8 ist aktuell um ca. 950,– zu haben.
Und damit auch günstiger als das Hausmarken Objektiv von Canon.
Du kannst es nicht lassen. Nächstes Mal informiert du dich, bevor du wieder gegen Canon stänkerst, es hat einen Abbildungsmassrmtab von 1,4::1, und AF, das kannst du – wie auch das RF 28-70/2.0 – sonst nirgends kaufen.
Das OM 90er Makro hat 2:1 und AF, mit TC sogar bis zu 4:1 mit AF!?
Thema verfehlt, Wir reden von KB! Seit wann bauen Nikon und Sony MFT?
Falsch, es geht um Makroobjektive… KB wurde hier nicht einmal erwähnt.
Übrigens ist das Nikon dem Canon optisch überlegen.
Falsch, es geht um Makroobjektive… KB wurde hier nicht einmal erwähnt.… Tja dann fehlt es eben an den Vernetzungen im Gehirn, wenn es um Nikon, Sony oder Canon geht, geht es in der Regel um KB, in Ausnahmefällen um ASP-C. Wenn es um Fuji geht, geht es in der Regel im APS-C, in Ausnahmefällen um MF, aber es geht bei diesen Firmen NIE um MFT!
Übrigens ist das Nikon dem Canon optisch überlegen…natürlich, wie auch der AF-C und noch einige andere Dinge auch…kapierst Du nicht, dass deine Vergleiche – ohne Belege – meine oder die Kamera/Objektiv ist aber viel besser und schöner und…genau das ist, was man nicht will: Markenfetischismus.
„Vernetzungen im Gehirn, wenn es um Nikon, Sony oder Canon geht…“
Sony wurde nicht erwähnt.
Und wie du schon sagtest, bieten auch die genannten Marken andere Formate an.
Du hast einfach eine Behauptung aufgestellt, die falsch ist. Sieh es ein.
„…natürlich, wie auch der AF-C“
Habe ich das behauptet? Nö. Erstens unterstellst du mir wieder irgendwas, was ich nie behauptet habe (was du in der Regel immer machst, wenn dir die Argumente ausgehen, also in 99% der Fälle).
Zweitens ist das mal wieder Whataboutism vom Feinsten. Auch typisch joe.
„ …kapierst Du nicht, dass deine Vergleiche – ohne Belege – meine oder die Kamera/Objektiv ist aber viel besser und schöner und…genau das ist, was man nicht will: Markenfetischismus.“
Erstens, wenn man Belege liefert, werden sie von den üblichen Fanboys wie dir relativiert.
Zweitens habe ich nicht mal irgendwas von Nikon (bis auf ein Fernglas), darum bin ich da ziemlich unparteiisch und sicherlich kein Markenfetischist.
Im Gegensatz zu dir, du versuchst bei jeder Kritik Canon zu verteidigen. Wie du das selbst nicht sehen kannst, ist mir wirklich ein Rätsel.
Überhaupt verstehe ich nicht, wie man sich als erwachsener Mann in deinem Alter so aufführen kann 😅
Sehr gut analysiert, sehe ich genau gleich!
Ja, das 90er OM- Objektiv soll sehr gut sein, da ich auch mit MFT fotografiere (Vor allem Makro) vor allem scheue insekten, wäre es wohl mein Objektiv, aber:
Wird als Original Tamron für EUR 699,– angeboten, Strassenpreis wird im Lauf der Zeit noch tiefer liegen
Das Ding hat offensichtlich keinen manuellen AF-Schalter. Das geht bei einem Marko-Objektiv gar nicht, finde ich. Dann doch lieber ein paar Euro mehr in das Nikkon Z MC 105 2.8 investieren.
It’s up to you
Schön das Tamron endlich auch Festbrennweiten für Nikon VF auf der Liste hat. Bisher gab es ja, wenn ich richtig informiert bin, nur drei Festbrennweiten für Halbformat. Eigentlich kommen sie mit dem Markoobjektiv etwas zu spät. Nikon hat schon länger ein 50er und ein 105er Makro auf dem Markt. Die meisten Nikonuser werden sich also schon eingedeckt haben.
Ich selbst nutze das MC Z 105mm 2.8 VR S und bin wirklich sehr zufrieden mit dem Glas. Auch als Portraitlinse wirklich gut zu gebrauchen.
Preis lt. Tamron Seite 699,–