Canon läutet eine neue Ära ein und präsentiert mit der EOS R7 die erste spiegellose APS-C-Kamera mit RF-Bajonett.
Es gab Spekulationen, es gab Gerüchte, es gab Leaks – und nun hat Canon die Katze endlich aus dem Sack gelassen. Mit der Canon EOS R7 präsentiert der Marktführer eine neue spiegellose APS-C-Kamera und läutet damit gleichzeitig auch eine neue Ära ein. Denn die R7 ist die erste APS-C-Kamera von Canon, die mit dem RF-Bajonett arbeitet, welches man bisher nur von Canons spiegellosen Vollformatkameras kannte.
Sensor & Serienbildgeschwindigkeit
Im Inneren der Canon EOS R7 arbeitet ein 32,5-Megapixel-Sensor im APS-C-Format, Canon hat sich hier also für die Auflösung entschieden, die man schon von der 90D und der M6 Mark II kennt. Das ist kein Zufall, denn im Kern handelt es sich hier um den Sensor der 90D und M6 Mark II, der von Canon aber weiterentwickelt und nun beispielsweise in Sachen Rolling Shutter optimiert wurde und zudem eine bessere Lichtausbeute mitbringen soll.
Der Sensor ist beweglich gelagert, das heißt als Kunde erhält man hier einen 5-Achsen-Bildstabilisator, der bis zu sieben Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen soll.
Flankiert wird der Sensor vom leistungsstarken DIGIC X Prozessor, der nicht nur hohe Video-Auflösungen, sondern auch hohe Geschwindigkeiten ermöglichen soll. Konkret beträgt die Serienbildgeschwindigkeit der R7 30 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss, mit mechanischem Verschluss sollen 15 Bilder pro Sekunde möglich sein – selbstverständlich alles inklusive AE- und AF-Nachführung. Damit ist die EOS R7 prädestiniert für all diejenigen, die auch in actionreichen Situationen den perfekten Moment nicht verpassen wollen.
Autofokus, EVF und Display
Bei actionreichen Situationen darf eines aber natürlich nicht fehlen: ein leistungsstarker Autofokus. Den soll die R7 laut Canon zu bieten haben, die Kamera bringt nämlich den Dual-Pixel-CMOS-AF II mit und bietet 651 Autofokus-Zonen, die über die gesamte Sensorfläche verteilt sind. Zusätzlich spendiert Canon der R7 auch den Deep-Learning-Autofokus der Canon EOS R3, sodass die Kamera auch mit einer erstklassigen Erkennung von Menschen, Tieren und Fahrzeugen punkten kann.
Wenn man einen Blick auf den elektronischen Sucher wirft, dann könnte sich bei dem ein oder anderen durchaus ein wenig Enttäuschung breit machen. Die Canon EOS R7 hat nämlich lediglich einen EVF mit 2,36 Megapixeln zu bieten – das ist in der heutigen Zeit eigentlich nur noch in der Einsteigerklasse üblich und etwas mager. Die Vergrößerung gibt Canon mit 1,15-fach an, das entspricht umgerechnet auf Kleinbild einer Vergrößerung von 0,72.
Das Touch-Display der neuen APS-C-Kamera kann links neben das Gehäuse geklappt werden und löst mit 1,62 Millionen Bildpunkten auf.
Videos & Gehäuse
Die Canon EOS R7 ist eine waschechte Hybrid-Kamera und hat dementsprechend auch im Video-Bereich so einiges zu bieten. Bewegte Bilder können maximal in 4K-Auflösung mit 60 fps aufgezeichnet werden, allerdings muss man sich entscheiden, ob man hier die volle Sensorbreite ohne Oversampling („sub-sampled“) auslesen möchte oder ob man lieber auf eine 1:1-Pixelauslesung inklusive 1,81-fachem Crop-Faktor (zusätzlich zum 1,6-fachen Crop-Faktor des Sensors) in Kauf nehmen möchte.
Reduziert man die Video-Auflösung der R7 auf Full HD, sind auch Bildwiederholraten von 120 fps möglich. Ansonsten hat die R7 in 4K 30 fps auch 7K-Oversampling zu bieten, des Weiteren stehen ein Kopfhörerausgang, Canon Log 3, Cinema Gamut, HDR PQ mit 4:2:2 10 Bit und ein Micro-HDMI-Ausgang zur Verfügung.
Am Gehäuse der R7 hat Canon im Vergleich zu den anderen Kameras der EOS R Familie ein paar Veränderungen vorgenommen, so ist das Einstellrad auf der Rückseite der Kamera nun nämlich rund um den Joystick zu finden. Zusätzlich gibt es an der Stelle, an der früher das Einstellrad war, ein klassisches 4-Wege-Steuerkreuz. Erwähnenswert ist außerdem, dass der Einschalthebel nun auf der reichten Seite zu finden ist. Auf der linken Oberseite der Kamera gibt es dementsprechend keine Bedienelemente mehr. Ansonsten besteht das Gehäuse aus einer robusten Magnesiumlegierung, ist gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet und bringt 612 Gramm auf die Waage.
Weitere Spezifikationen
- Verschlusszeit: 1/8.000 Sekunde mechanisch, 1/16.000 Sekunde elektronisch
- Neuer automatischer Panoramamodus
- Fokus-Reihenaufnahmen und Fokus-Stacking direkt in der Kamera
- Kein integrierter Blitz
- Multifunktions-Blitzschuh
- Livestreaming-Funktionen
- Mikrofonanschluss
- Keine 30-Minuten-Grenze bei Videos
- Größe: 132.0 x 90.4 x 91.7mm
- Zwei Speicherkartenslots (beide UHS-II)
- Akku: LP-E6NH (770 Aufnahmen mit Display und 500 mit Sucher)
- Bluetooth, WLAN
- Laden via USB-C
Preis & Verfügbarkeit
Die Canon EOS R7 soll ab Juni 2022 zu einem Preis von 1.499 Euro im Handel erhältlich sein. Zusätzlich bietet Canon auch ein Kit mit dem neu vorgestellten RF-S 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM an, was 1.890 Euro kosten soll. Der Einzelpreis des 18-150mm liegt bei 569 Euro. Im Lieferumfang der R7 enthalten ist im Übrigen auch ein EF-Adapter, das soll Kunden den Umstieg von der DSLR zur DSLM erleichtern.
- Canon EOS R7 vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
- Canon EOS R7 + 18-150mm vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Das ebenfalls neu vorgestellte Canon RF-S 18-45mm f/4.5-6.3 IS STM wird nicht im Set mit der R7 angeboten, es ist primär als Kit-Objektiv für die Canon EOS R10 gedacht, kann aber auch separat erworben werden (Preis: 349 Euro).