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Canon EOS R10 vorgestellt: 24 MP, 4K/60p und 23 fps

24 Megapixel, 4K-Videos mit 60 fps und eine Serienbildgeschwindigkeit von 23 fps – die neue Canon EOS R10 hat so einiges zu bieten.

Canon hat im Rahmen der heutigen APS-C-Präsentation nicht nur die EOS R7 sowie die zwei neuen RF-S Objektive, sondern auch die EOS R10 vorgestellt. Die Canon EOS R10 ordnet sich unterhalb der Canon EOS R7 ein und ist somit für all diejenigen gedacht, die möglichst günstig ins RF-System einsteigen wollen und weder die teurere R7 noch eine Kamera mit Vollformatsensor benötigen.

Als günstige Einsteiger-Knipse sollte man die Canon EOS R10 aber definitiv nicht abtun. Die neue DSLM hat nämlich so einiges zu bieten und übernimmt diverse Spezifikationen von der teureren Canon EOS R7.

Sensor, Geschwindigkeit & Autofokus

Ein großer Unterschied zwischen den beiden APS-C-Kameras fällt aber direkt ins Auge: Die Canon EOS R10 löst „nur“ mit 24,2 Megapixeln auf, während die Canon EOS R7 32,5 Megapixel zu bieten hat. Zudem ist der Sensor der R10 nicht beweglich gelagert, man erhält hier also keinen 5-Achsen-Bildstabilisator.

Keine Unterschiede gibt es hingegen beim Prozessor, hier wird nämlich ebenfalls der leistungsstarke DIGIC X verbaut, der hohe Geschwindigkeiten ermöglicht. Ganze 23 Bilder pro Sekunde sind mit elektronischem Verschluss möglich, mit mechanischem Verschluss sind es (wie bei der R7 auch) 15 Bilder pro Sekunde. Auch beim Autofokus muss man keine Abstriche in Kauf nehmen, die R10 erhält wie die R7 auch den Dual-Pixel-CMOS-AF II mit 651 Autofokus-Zonen sowie den erstklassigen Deep-Learning-Autofokus der Canon EOS R3 für die Erkennung von Menschen, Tieren und Fahrzeugen. Da kann man bei einer Kamera in der Mittelklasse nicht meckern.

Elektronischer Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten

Dass die EOS R10 nicht mit einem hochauflösenden Sucher oder einem hochauflösenden Display auftrumpfen würde, war abzusehen. Insgesamt hat der EVF eine Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten zu bieten, es handelt sich hier aber nicht um den Sucher, der auch in der R7 verbaut ist. Der EVF der R10 bietet nämlich nur eine 0,95-fache Vergrößerung (0,59-fach äquivalent Kleinbild), während der EVF der R7 eine 1,15-fache Vergrößerung zu bieten. Zudem ist die Austrittspupille bei der R10 kleiner.

Das Touch-Display löst derweil mit 1,04 Millionen Bildpunkten auf und kann links neben das Gehäuse geklappt werden.

Videos und Gehäuse

Kein Cripple Hammer bei Videos, die Canon EOS R10 kann wie die R7 auch 4K-Videos mit 60 fps aufnehmen! Allerdings muss man hier einen Crop-Faktor in Kauf nehmen, der Faktor beträgt ungefähr 1,56 (zusätzlich zum 1,6-fachen Crop-Faktor des Sensors). 10-bit HDR PQ ist mit von der Partie, Dinge wie C-Log 3 oder ein Kopfhörerausgang bleiben dann aber doch der R7 vorbehalten.

Das Gehäuse der R10 ist mit 429 Gramm deutlich leichter als das der Canon EOS R7, das liegt daran, dass Canon hier auf ein Kunststoffgehäuse setzt. Zudem kommt ein anderer Akku zum Einsatz, es handelt sich um den etwas schwächeren LP-E17, der 430 Aufnahmen mit Display und 260 Aufnahmen mit Sucher ermöglichen soll. Des Weiteren hat die R10 nur einen Speicherkartenslot zu bieten, auch bleibt das neue Einstellrad rund um den Joystick der großen Schwester vorbehalten. Dafür hat die R10 allerdings einen kleinen integrierten Blitz zu bieten.

Weitere Spezifikationen

  • Verschlusszeit: 1/4.000 Sekunde mechanisch, 1/16.000 Sekunde elektronisch
  • Neuer automatischer Panoramamodus
  • Fokus-Reihenaufnahmen und Fokus-Stacking direkt in der Kamera
  • Multifunktions-Blitzschuh
  • Livestreaming-Funktionen
  • Mikrofonanschluss
  • Keine 30-Minuten-Grenze bei Videos
  • Bluetooth, WLAN
  • Laden via USB-C

Preis und Verfügbarkeit

Die Canon EOS R10 ist spürbar günstiger als die R7, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 980 Euro. In diesem Preis ist außerdem schon ein EF-Adapter inbegriffen, damit man seine alten DSLR-Objektive weiterhin benutzen kann. Verfügbar sein wird die R10 ab Juli 2022. Canon bietet die R10 auch im Kit mit den beiden neuen RF-S Objektiven an, zusammen mit dem 18-45mm f/4.5-6.3 werden 1.100 Euro, mit dem RF-S 18-150mm f/3.5-6.3 sind es 1.370 Euro.

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Cat

Die fast vollautomatische Knipskiste, wie man sie von Canon seit 30 Jahren kennt. Der Preis scheint günstig und so sollen alle bisherigen EOS Fotofreunde und viele Neue Kunden eingefangen werden. Keine Kamera für mich, aber mit dem Sucher im Zentrum immerhin spannender als vieles von den Mitbewerbern. Wer sich bisher eine Kompakte kaufte kann sich hier aufgewertet fühlen. Trotzdem keine Kamera für mich.

joe

Für 100.-€ billiger gibt es die RP, die für die meisten – meiner Meinung nach – die bessere Kamera ist! Ausser man braucht schnelle Serienbilder.

Azzaro

RP und R10 ist doch ne tolle Kombi für Einsteiger, schnelle APS-C und low light Vollformat für unter 2K und beide nutzen den gleichen Akku.

Udo M

Es geht ja nicht um 100 € billiger. Kleinbildformat habe ich ja schon, ich benötige eine leichte Reisekamera. Die R10 würde meinen Ansprüche genügen, dazu passende Objektive sind bei mir vorhanden. APS-c wähle ich bewusst für unterwegs. Video ist mir nicht so wichtig.

joe

Die RP wiegt mit Speicherkarte und Batterie 438g und ist insgesamt kleiner – nur zur Info, ach ja und eben auch billiger

Udo M

Dafür ist die RP aber manchmal auch nervig mit ihrer Gemählichkeit. Und die Zoom-Objektive sind Monster. Deshalb nehme ich lieber die M50 mit leichtem Zoom mit. Für Städte- und Wandertouren optimal. Beim Kauf einer Kamera & Zubehör schau ich erst einmal auf meine Bedürfnisse, der Preis ist dann zweitrangig. Die RP ist mir für unterwegs zu klobig und schwer. Die R10 könnte durchaus zu mir passen, mit einem leichten APS-c Objektiv. Zum „richtigen“ fotografieren habe ich dann ja meine Vollformat-Ausrüstung, die ich bei Bedarf nutzen kann. Das M-System finde ich ideal für meine Bedürfnisse, aber nach dem Erscheinen der R10 & R7 wird meiner Meinung nach das M-System von Canon nicht mehr weitergeführt.

Carsten Klatt

Wirklich nichts Aufregendes, aber der Preis ist eine Ansage.

Leonhard

Stimmt schon, Carsten, nur hatte diese Preisansage wohl leider eine Absage an den IBIS zur Folge, was sehr schade ist. Mir persönlich wäre genau dieser 24er Sensor lieber gewesen, selbst wenn man dann mit IBIS die 1.000€ Marke leicht gerissen hätte.

So stellt sich mir nun die Frage „R7 oder keine von Beiden“.

Carsten Klatt

Es ist grundsätzlich gut, das es mal wieder attraktive Preise bei Neuerscheinungen gibt. Leider ist das Objektivangebot begrenzt, bzw. wenn man etwas Vernünftiges sucht, dann egalisiert sich der Preis der R10 sofort. Das ein IBIS fehlt, finde ich auch ein NoGo. Aber das ist eine klassische Wühltischkamera, die im Kit ihre Abnehmer finden wird. Nichts anderes wollte Canon sicherlich erreichen. Vermutlich gibt der Preis noch nach. Sony ist nun im Zugzwang. Auch wenn viele eine a7000 fordern, rechne ich eher mit einer a7 als APS-C. Wenn die etwas besser ist als die R10, gleich im Preis und mit IBIS, dann dürfte es schwer werden für Canon. Aber das ist reine Spekulation.

joe

Also die RP hat auch keinen IBIS und man glaubt es kaum – man kann damit problemlos fotografieren und zwar frei Hand! Ich finde die beiden Kameras bieten mir auch nicht das, was ich mir gewünscht hätte, aber das liegt an vielem, aber nicht am fehlenden IBIS.

Carsten Klatt

Richtig Joe, man konnte auch zu analog Zeiten ohne IBIS fotografieren. Leider hatte man da nicht die Möglichkeiten die man heute hat. Die Kombination High-ISO und IBIS ermöglichen nun einmal neue Sphären in der Fotografie. Ob die ein normaler Käufer der R10 nutzt, sei mal dahingestellt.

Mirko

aber der Preis ist eine Ansage“
???? eine „XS10“ lag bei 999€ UVP inkl. IBIS da verstehe ich nicht wo die Canon preislich eine Ansage sein soll 🫣

ccc

Richtig. Aufgrund der Fuji APSC-DSLMs wären deutlich höhere Preise bei R7 und 10 im Vergleich völlig unattraktiv gewesen!

Carsten Klatt

Wir reden von Teuer-Canon. Der Preis geht deswegen in Ordnung. Da spielt es keine Rolle, ob andere mehr können oder billiger sind. Die Kamera wird ihre Abnehmer finden, erst recht wenn sie im Preis fallen sollte.

Azzaro

…die X-S10 ist eine feine Kamera und ich nutze sie oft und gerne, aber der AF ist Meilen weit von Canon entfernt und wird auch durch updates nicht wesentlich verbessert werden weil das der X-Trans4 Prozessor einfach nicht hergibt.

joe

Mirko, keine Angst, das ist keine Konkurrenz für Fuji. Kein Mensch wird für diese Kamera von Fuji zu Canon wechseln.

Alfred Proksch

Die Preisgestaltung der R10 geht in Ordnung, der EF Adapter liegt bei, was fehlt ist der IBIS, ansonsten scheint sie alles zu haben was heutzutage sein muss.

Das viel interessantere R7 Gehäuse für 1.500 Euro und die technischen Daten dazu lesen sich recht gut.

Wer bisher mit Canon APS-C fotografiert hat darf sich entspannt zurücklehnen weil sich das R-System nun endlich nach „unten“ geöffnet hat.

Rawbert

Ganz deiner Meinung!

Rüdiger

So isses. Das M System dürfte damit Geschichte sein. Ich hätte mir etwas mehr EVF Auflösung gewünscht, aber ich weiß nicht, ob das in der Praxis so relevant wäre.

ccc

Das frag ich mich tatsächlich auch. In der Praxis gewöhnt man sich ja zu einem gewissen Grad an den Sucher, den man hat. Und auf die letztliche Bildqualität hat der Sucher – wenn überhaupt – nur sehr indirekt Einfluss (vielleicht bessere oder leichtere Bildgestaltung mit hochauflösenderem EVF etc)

joe

Das ist der EVF der RP, der ist im Vergleich zu dem der R5, miserabel. Die Canon M50 II inklusive dem viel besseren Objektiv 15-45/3.5-6.3 IS kostet gerade mal 659.-CHF, also 630.-€! Das ist der halbe Preis, also es lohnt sich immer noch M statt R APS-C zu kaufen.

Martin Berding

Wahrscheinlich wäre, dass die M mit den jetzigen Gehäusen und Optiken „eingefroren“ wird und letztendlich nur noch im asiatischen Raum angeboten. Eigentlich schade, der Besitzer einer M Ausrüstung könnte viel Geld verlieren. Leider ist es, soweit ich weiß, nicht möglich, die M Objektive an der R zu Adaptieren. Falls das nicht richtig ist, korrigiert mich bitte.

Thor

Danke für die ausführlichen Informationen.

Udo M

Schöne leichte Reisekamera. Damit wird das M-System wohl zu Grabe getragen. Die R10 könnte meine M50 mit M-Objektiven gut ersetzen. Dann hätte ich ein System, wo alles zueinander passt: RF- und EF-Objektive (mit Adapter). Würde meine Ausrüstung im Endeffekt schlanker machen.

alex

Im Vergleich zur M6ii ist die R10 ein Brocken.

Azzaro

Ich werde sie mir auf jeden Fall kaufen, habe aber heute erst mal die R7 im Kit bestellt. Sicherlich ist das RF 18-45 ziemlich mies wenn man es mit der Lichtstärke des EF-M 15-45 oder enderen EF-S Linsen vergleicht, aber dafür kann man für kleines Geld das RF 35 f1.8, das RF 50 f1.8, RF 16 usw. nutzen, zudem können EF-S Besitzer ihre Objektiv anhand mitgeliefertem Adapter weiter nutzen. Oberhalb dieser Brennweiten greift man doch eh meist zu den VF Objektiven. Mit der R10 und der RP hat ein Einsteiger die Möglichkeit für unter 2K eine nette Systemkombi zu bekommen, das bietet derzeit so fast kein anderer. IBIS brauche ich in diesem Segment nicht, bin vorher 16 Jahre ohne IBIS ausgekommen 😉 Die R10 ist auf jeden Fall ein würdiger, besserer Nachfolger des M Systems, denn eine Einsteigerkamera mit Joystick, DigicX Prozessor, Menschen, Tier und Objekt AF mit Tracking und unbegrenzte Videoaufnahmezeit für unter 1.000€ ist eine echte Ansage. Zudem ist sie so klein wie die EOS RP und nutzt den selben Akku wie die RP, EOS M5/6. Ich finde sie auf Anhieb schnuckelig so für „to go“ und werde sie auf jeden Fall testen, wieder verkaufen kann man ja… Weiterlesen »

Joachim

Wenn ich meine 750 D für ca. 300 Euro verkaufen könnte, wäre ich bei der R 10 dabei.Das focus stacking reizt mich sehr für meine 2 APS C Makros (35 Tokina und 60 Canon). Ansonsten ist die R 10 irgendwie typisch Canon like.

Ich

Das Verhältnis Objektivdurchmesser – Sensor sieht auf den Bildern schon krass aus… Viel verschenkter Platz…

joe

wenn du es anders haben willst musst du Sony kaufen, die haben kaum Platz für Kleinbild, die Ecken sind angeschnitten, sieht wirklich krass aus…aber irgendeinen Tod muss man sterben, wenn man ein Einheits-Bajonett haben will.

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