Canon hat sich zu den Überhitzungen der R5 geäußert und bezeichnet die sogenannten Cripple Hammer Vorwürfe als „Verschwörungstheorie“.
Cripple Hammer: Was ist das eigentlich?
Falls jemand mit „Cripple Hammer“ nichts anfangen kann, klären wir doch zunächst einmal, was eigentlich hinter diesem Begriff steckt. Im Englischen beschreibt Cripple Hammer, dass ein Hersteller seine Kamera absichtlich schlechter gemacht hat, als sie es eigentlich sein könnte. Ziel ist dabei in der Regel, dass die teuren Kameras geschützt werden und keine Konkurrenz durch günstigere Modelle bekommen. Wörtlich übersetzen könnte man den Begriff mit „Krüppel Hammer“, da diese Übersetzung aber nicht so wirklich zufriedenstellend ist, bleiben wir beim englischen Original.
Den Cripple Hammer hat wahrscheinlicher jeder Kamerahersteller schon mal irgendwo angesetzt, manche mehr, manche weniger. Zuletzt Stand Canon stark in der Kritik, eine Kamera absichtlich schlechter gemacht zu haben, genauer gesagt ging es dabei um die Überhitzungen der Canon EOS R5.
Canon äußert sich zu EOS R5 Überhitzungen
Nun hat Johnnie Behiri von CineD (ehemals Cinema5D) mit Katsuyuki Nagai-san von Canon gesprochen und den Canon Manager direkt auf die Überhitzungen der Canon EOS R5 (und R6) angesprochen. In den letzten Wochen hat sich Canon ja kaum zu dieser Problematik geäußert und Kunden wurden vor dem Kauf meiner persönlichen Meinung nach auch nicht ausreichend auf die Limitierungen hingewiesen, wie ich hier bereits beschrieben habe.
In dem Interview spricht Behiri an, dass es auf einige Kunden so gewirkt hat, als würde Canon die Aufnahmezeiten der Canon EOS R5 absichtlich beschränken wollen, um die EOS Cinema Kameras zu beschützen. Darauf antwortet Katsuyuki Nagai-san:
„Das ist eine Anschuldigung, die wir schon früher gehört haben und die auf den Stapel der Verschwörungstheorien gehört. […] Es gibt Faktoren, die bestimmen, was eine Kamera kann und was sie nicht kann. Dabei sind der wichtigste Faktor die Komponenten, die auf Grundlage der Kosten der Kamera verbaut werden. […] Es ist wichtig, dass wir für jede Kamera die Zielgruppe bestimmen und entscheiden, welche Funktionen von dieser Zielgruppe benötigt werden. Wir „verkrüppeln“ unsere Kameras nicht, unser Ziel ist es immer, das Produkt besser auf die Nutzer abzustimmen.“
Ich stelle dem gegenüber mal beispielhaft eine Aussage, die Canon im Jahr 2018 im Gespräch mit DPReview über die Canon EOS M50 getroffen hat. Da liest sich das nämlich ganz anders:
DPReview: Die Canon EOS M50 bietet 4K-Videos und den Dual-Pixel-Autofokus, aber nicht gleichzeitig. Gibt es für diese Limitierung technische Gründe?
Canon: Bei der EOS 5D Mark IV bieten wir 4K-Videos mit Dual-Pixel-Autofokus an, technisch ist das also möglich. Aber in Anbetracht der Position der M50 in unserem Lineup können wir in dieser Kamera nicht alle Funktionen anbieten, die in einem Produkt wie der 5D Mark IV verfügbar sind.
Kurz gesagt: Hier gibt Canon offen zu, dass manche Kameras aus technischer Sicht theoretisch mehr leisten könnten, aber dass Canon die teureren Kameras beschützen muss – was irgendwo natürlich Sinn macht. Von Verschwörungstheorien ist hier, im Gegensatz zum aktuellen Interview mit CineD, keine Rede.
Meine persönliche Meinung
Ich hätte mir von Canon in dem Interview mit CineD ein paar ehrliche und klare Aussagen gewünscht. Zum Beispiel, dass die Firmware der Canon EOS R5 zum Release einfach noch nicht perfekt optimiert war und dass das das Temperaturmanagement zu Beginn mangelhaft war. Katsuyuki Nagai-san wird von Johnnie Behiri auch direkt auf das Firmwareupdate und die Überhitzungen angesprochen, doch der Canon Manager antwortet auf diese Frage lediglich, dass die EOS R5 ja eine kompakte wetterfeste Kamera sei, dass da Hitze entsteht und dass man die Kamera beschützen müsse. In Bezug auf das Firmwareupdate sagt er, dass damit nun das Temperaturmanagement optimiert wurde – das wussten wir alles schon vorher.
Am Ende ist es also ein Interview, in dem Canon meiner Meinung nach die Chance verpasst, ehrlich mit den Kunden zu kommunizieren und vielleicht auch den ein oder anderen kleinen Fehler in Bezug auf die Überhitzungen bei EOS R5 und R6 einzugestehen. Und den „Cripple Hammer“ generell als Verschwörungstheorie abzutun, ist schlicht und einfach Blödsinn.
Wie beurteilt ihr die Aussagen von Canon?
Mich würde mal interessieren, was der gute Katsuyuki Nagai-san von Canon zu dem Interview von DPreview sagt, wo der „Kruppel Hammer“ zugegeben wird.
insgesamt schon ein schlechtes Bild , was Canon in der Außendarstellung abgibt. Schade !
Naja, man muss vorsichtig sein mit solchen Vorwürfen. Wenn der Canonmann sagt, dass aufgrund der Marktposition einer bestimmten Kamera nicht alle Features mitgegeben werden können, bedeutet das erstmal keine bewusste Verkrüppelung, sondern eine Nichteinrichtung eines bestimmten Features. Das ist nach meiner Ansicht etwas anderes, denn, so hatte ich schon mal in einem anderen Beitrag geschrieben, geht es dabei um eine Staffelung von höherwertigen und geringerwertigen Produkten einer Produktpalette. Das treffen wir bei allen Produkten an, vom Auto bis zur Kaffeemaschine. Wenn alle Produkte gleichwertig wären und alles könnten, was ein Hersteller anzubieten imstande ist, dürfte es keine internen Preisgefüge geben. Und wenn, dann würde der Konsument natürlich immer das billigste Gerät kaufen, weil es ja das Gleiche kann wie das teure. Verkrüppelung wäre, wenn ein vorhandenes und beworbenes Feature nachträglich abgeschaltet wird und das kommt in der Realität kaum vor, weil sich ein Hersteller damit strafbar machen würde. Es sei denn, er muss plötzlich eine Gesetzesänderung beachten. Beispiel für sowas ähnliches könnte eine nachträgliche Geschwindigkeitsbegrenzung bei schon verkauften Autos durch die Servicewerkstatt des Herstellers sein. Bisher ist mir da kein Fall bekannt. Bei Volvo wird inzwischen zwar die Begrenzung schon eingerichtet, allerdings weiß der Kunde das, wenn er das Auto… Weiterlesen »
100% Übereinstimmung, gerade auch was das „hinein interpretieren“ bei dem DPInterview angeht,…sagt der doch nur „das etwas technisch möglich ist zeigt…“, sonst nix. Ich finde man sollte sich mehr an Rosenberg orientieren im Sinne: Sehen, hören, lesen ohne gleich zu bewerten oder etwas hinein zu interpretieren…
Ben,
das Wort Cripple Hammer hast du so nicht richtig übersetzt.
Im englischen steht das keineswegs für ein nachträgliches Entfernen vorhandener Funktionen.
Es steht für eine bewusste Beschneidung der Fähigkeiten eines Gerätes, hier einer Kamera, um direkt die teureren Modelle zu schützen.
Vereinfacht gesagt, der Fotoapparat entspricht nicht dem Stand der Technik. Und zwar nicht, weil Canon das nicht kann, sondern weil der Nutzer zum höherpreisigen Modell gedrängt werden soll.
Leider hat Canon da häufig an essentiellen Funktionen angesetzt, insbesondere am Autofokus. Schau dir nur mal die ersten Canon 5d-Modelle an.
Als Gegenbeispiel nenne ich jetzt mal Fuji. Da wird nämlich nicht am Autofokus bis hin zur Mittelklasse gespart, ebensowenig am Sensor. Nur der Buffer und die Wetterfestigkeit sowie ein paar Video-Funktionen machen da den Unterschied. Also Dinge, die nicht das eigentliche Fotografieren betreffen.
Deshalb hat Canon sich ja auch fleißig im Laufe der Jahre ihren Ruf des bewussten Cripple Hammer erworben, und zwar deutlich mehr als bei anderen Herstellern.
Ingo, legen wir doch mal diese Definition zugrunde, die du dem Begriff Cripple Hammer zuschreibst. Dann ist es doch nichts anderes als ich geschrieben habe, dass da Geräten Features vorenthalten werden, um die teuren Geräte zu schützen. Das macht im Grunde auch Fuji so. Es gibt freilich große Unterschiede zwischen einer X-T3 und einer X-T30. Wenn dem nicht so wäre, würden entweder alle das billigere Modell kaufen oder sie beiden Geräte wären identisch. Nun wird Canon ja vorgeworfen, sie hätten ganz bewusst die Hitzeprobleme, also ein negatives Feature eingebaut, um die teuren Cine-Modelle zu schützen. Dabei wird vergessen, dass erstens die R5 das Spitzenmodell Canons bei den spiegellosen Fotoapparaten ist, zweitens dieses damit auch in direkter Konkurrenz zu den Spitzenmodellen der Mitbewerber steht, drittens, dass alle mit Hitzeproblemen zu kämpfen haben, viertens, dass keiner der Mitbewerber das 8K RAW-Video bzw. 10Bit-Video (sehr wärmeentwickelnd) bietet. Panasonic hat, um eine Abschaltung zu umgehen, einen Lüfter in einem auf Video hin optimierten Gerät eingebaut. Darauf verzichten die Konkurrenten, einschließlich Canon. Man kann also nicht unbedingt von einem Einbau eines negativen Features reden, sondern von einer aus zig Gründen, vielleicht auch einschließlich des Schutzes der Cine-Line, unterlassen Optimierung auf den Videobetrieb. Das ist in… Weiterlesen »
Hi Ben,
ich hatte mich eher darauf bezogen, daß du meintest, eine Crippled Funktion wird nachträglich eingeschränkt.
Aber zum einen stimme ich dir natürlich zu, es gibt gewisse Grenzen, die die technischen Möglichkeiten des Herstellers natürlich einschränken.
Zum anderen hatte sich in der Vergangenheit aber die Art, wie das Umgesetzt wurde, massiv unterschieden. Da gibt es Canon, die essentielle Funktionen wie den AF an sich extrem eingeschränkt hatten, und da gibt es Nikon, Fuji und jetzt auch Sony, die z.B. den AF (Nikon DF, Nikon D700, D850) gleich mit den Top-Modellen gelassen haben. Häufig auch den Sensor.
Hier handelt es sich bei Canon ja um das momentane Spitzen-Modell, deshalb ist es technisch auch auf der Höhe der Zeit.
Wir werden sehen, wie Canon bei zukünftigen Modellen agieren wird.
Bei mir hat Canon allerdings keinen wirklich guten Ruf, was den Crippled Hammer betrifft.
In der Mercedes A-Klasse gibt es auch nicht alles was es in der S-Klasse gibt und wenn, dann kostet es Aufpreis. OH Herr lass Hirn regnen! Canon will Geld verdienen, mit Kameras, Druckern etc. das sind keine Pestalozzis, genauso wenig wie Sony, Fuji, BMW, VW, Mercedes, selbst Mark will Geld verdienen. Das ist nicht anrüchig, eine Firma braucht Gewinn, sonst gehen alle Kamera Firmen den Weg den Minolta schon gegangen ist und Olympus bald gehen wird.
Das soll aber nicht heissen, dass ich alles gut finde was Canon macht, aber ich kann selbst entscheiden ob mir die jeweilige Preis-, Produkt- und Firmenpolitik passt!
joe,
das stimmt ja auch. Und hier geht es ja um ein, sagen wir, Plus-Produkt.
Was sich Canon aber früher geleistet hat, und wo der schlechte Ruf herkommt, wäre vergleichbar als hätte die A-Klasse zwar einen 150-PS-Motor, aber nur Fahrradbremsen, damit man eine C-Klasse kauft.
Da hat Canon jedenfalls massiv zugelernt. Die vermutlich überragende Video-Funktion etwas einzuschränken ist hier ja noch kein zentrales Problem für Fotografen (die R5 ist ein Fotoapparat).
Canon hat seine Fotogeräte immer schon wegen der eigenen Videogeräte abgespeckt ausgestattet. Das ist scheinbar bis heute so. Das ist keine Verschwörungstheorie sondern Tatsache.
Selbst wenn es tatsächlich so ist – was ist das Problem? Kauft Sony, Nikon, Panasonic, Fuji, Olympus, Pentax, Leica. Wenn mir etwas nicht passt – bei mir ist das so beim VW-Konzern – da Kauf ich nichts mehr und nie mehr. Ich schaue nicht mal welche Produkte der VW-Konzern herstellt, es interessiert mich schlicht und einfach nicht. Ich kaufe anderswo. That’s it. Ich weiss wirklich nicht warum sich alle aufregen. Kauft nicht, dann werden sie anfangen umzudenken und wenn nicht, auch nicht mein Problem. Solange es Alternativen gibt schneidet sich doch eine Firma wie Canon mit so einer Politik ins eigene Fleisch!
Alles richtig …aber das kann der Canon-Mann dann auch so (auf jeden Fall besser) kommunizieren
Sehr interessant Verbesserungen für die R6 werden zumindest nicht ausgeschlossen.
Wenn es Verschwörungstheorie und keine Selbstverstümmelung ist, dann ist die ganze Anelegenheit, noch viel schlimmer.
Denn das heißt dann, Canon kann nicht Können.
Keine Sorge, gekauft wird der Kram trotzdem.
Und wenn man mit einem Sahnehäubchen auf der Torte wirbt, dann darf es halt nicht geschmolzen sein.
Da lieb ich mir zu 4K downgesampeltes 6K, mit Propeller.
Diese Produktpolitik ist leider normal. Die fehlende Kommunikation darüber im Jahr 2020 einfach nicht mehr Zeit gemäß. Um bei dem Vergleich mit der M50 zu bleiben. Glaubt bei Canon wirklich noch jemand, dass wenn alle technischen Möglichkeiten aus der neuen R5 in eine M Kamera integriert würden, das keiner mehr eine R5 kaufen würde. So dumm kann doch gar keiner sein. Im Gegenteil auf diese Weise verhindert man, dass die identisch ausgestattete M Kamera sich besser verkauft. Wenn ich einen Multivan brauche kaufe ich keinen Polo, selbst wenn er die gleiche PS Leistung und die gleiche Reichweite hat und umgekehrt genauso.
Zum Glück ist es bei der R5 nur die Überhitzung, die frühzeitig kommuniziert wurde, so offen sind nicht alle (keiner?) Hersteller mit der Thematik umgegangen. Da Canon aber eher wenig bekannt ist, für qualitativ minderwertige Produkte oder Produktionsfehler, stürzen sich gefühlt alle drauf.
Ich habe das Wochenende die R5 mit der ersten Firmenware bei bestem Wetter getestet. Ich finde sie ist eine hervorragende Fotokamera. Das 8K Video habe ich heute bei Makros ausprobiert. Nach einer guten halben Stunde fotografieren und einigen Bursts habe ich in 8K gefilmt. Nur meine Speicherkarte war das Limit (64GB). Ich habe mehrere 8K Clips gedreht und nach ein paar Minuten Filmen die besten Frames als Jpgs abgespeichert. Eine Überhitzung gab es nicht. Ich werde nur noch so Makros machen, einfach beeindruckend was dabei rauskommt.
Genau sowas bedient die R5. Das würde ungefähr auch mein Anwendungsbereich sein. Ich brauche nur kurze Videosequenzen, aus denen ich mir dann per Crop noch Fahrten und Ausschnittsbergrößerungen in 4K oder FHD erzeugen könnte.
Die Kamera ist keine Cinecam, sondern eine DSLM.
Irgendwann ist das Thema Überhitzung doch mal ausgelutscht! Gibts keine neuen Themen mit denen sich man sich wichtig machen kann?
Also – wenn 4K schon angeboten wird, dann sollte es auch ordentlich funktionieren und nicht nur halb.
Da wäre es schon ehrlicher, die Kamera ohne 4K anzubieten.
Aber dank SmartPhone ist das Thema ja eh erledigt.
Schon klar, die R5 und die Mondlandung…
Erst machen sie ein riesen Bimbam, dann müssen sie eine Firmware nach der anderen rausbringen und das die Kameras nicht so funktionieren wie durch den ganzen Bimbam verlautbart, ist jetzt die Schuld der Vetschwörungstheoretiker.
Warum nur wird mir dieser Hersteller immer unsympathischer?
Weil er dir noch nie sympathisch war
Meine ersten Digitalkameras waren von Canon und Nikon. Zu anlog Zeiten hatte ich immer eine Nikon Zweitkamera. Also nichts mit unsympathisch.
Hi Mark,
also ich sehe da keinen Unterschied zwischen den beiden Interviews.
Im aktuellen Interview heißt es :“auf Grundlage der Kosten der Kamera verbaut werden“.
Und im alte Interview steht:“in Anbetracht der Position der M50 in unserem Lineup“.
Das ist für mich so ziemlich das gleiche. Es geht bei Canon ja um die durch die Kosten definierte Position der Kamera im aktuellen Lineup.
Canon hat das früher noch deutlich ärger getrieben. Heute geht es ja nur um eine etwas eingeschränkte Funktion, die den Großteil der Nutzer (behaupte ich jetzt mal) überhaupt nicht tangieren, da ein Videoclip im allgemeinen ja wesentlich kürzere cuts hat.
Ich würde hier lieber lesen, was man mit der R5 alles machen kann anstatt zum X-ten Mal die wenigen Mackel mir anzuschauen.
Inzwischen weiß jeder was er bekommt wenn er eine R5 kauft. Wozu diese Aufregung?
Die Geräte sind technisch gesehen am Limit was die Elektronik wärmetechnisch verkraften kann.
Aus der technischen Evolution weiß man, dass alleine durch die Integration von Funktionen in weniger Bauteile als zuvor in noch kleineren Leiterbahn Strukturen diese Probleme gelöst werden.
Die nächsten Gerätegenerationen könnten dann sehr wahrscheinlich das Thema besser behandeln.
Wenn die Vorgänger aber nicht gekauft werden, gibt es auch keine Nachfolger und keine Entwicklung.
Ich verstehe die Aufregung nicht. Jeder Hersteller lässt doch bei günstigeren Produkten Features weg, die sonst nur die teureren Modelle haben. Das ist doch ganz normal und würde jeder so machen. Wer die Features braucht, muss eben mehr ausgeben.
Ein gutes Beispiel sind doch Autos. Kann man sich nur die Standard Ausstattung leisten, darf man nicht die ganzen Features der Premium Ausstattung erwarten.
Aber wie man ja auch bereits in einigen Kommentaren hier auf der Seite lesen konnte, gibt es tatsächlich viele Leute, die eine top aktuelle Kamera, mit allen möglichen Features und mindestens KB Sensor möchten. Zahlen möchten sie dafür aber nur 500-1000€. So funktioniert das aber eben nicht.
Ich verstehe auch nicht, warum immer noch auf Canon herumgehackt wird. Es ist alles über die R5 und R6 bekannt und wurde wochenlang durchgekaut.
Man kann die Kameras mittlerweile auch selbst testen, wenn man möchte.
Warum wird immer noch auf Canon eingeprügelt?
Mit dem Wort „Verschwörungstheorie“ würde ich heutzutage aber sehr vorsichtig umgehen. Mittlerweile ist es ja schon ein Totschlagargument etwas mit dem Wort Verschwörungstheorie abzutun. Deshalb ist es per se schon verdächtig.
Das Thema ist genügend abgehandelt.
Beruflich waren bei mir Jahrzehnte Canon Produkte im Einsatz. Die Entscheidung dieses System neben Mittelformat und Fachkamera einzusetzen war nicht alleine in technischen Eigenschaften begründet sondern die Dinge neben dem Produkt waren ausschlaggebend.
Im täglichen Berufsleben zählen Zuverlässigkeit im harten Einsatz, der eventuell nötige Service mit Ersatzgeräten und im „Rent Service“ vorhandene sehr selten benötigte Objektive. Der Spruch: Ein Fahrzeug ist so gut wie die dazu gehörige Werkstatt lässt sich 1:1 auf die Kamera Hersteller übertragen.
Meine privaten Anforderungen haben sich geändert und weil mit dem R-Bajonett durch die Hintertüre ein Systemwechsel stattfand habe ich diesen Umstand gleich ausgenutzt um den Hersteller zu wechseln.
Canon bietet mit der R5/R6 hervorragende Kameras an. Ein Fahrzeug hat 4 Räder, es kann eine landwirtschaftliche Maschine oder ein Formel 1 Bolide sein, mit beiden ist eine Urlaubsreise nicht machbar!
Es liegt an der Kundschaft welcher Hersteller am besten passt. Wer unzufrieden ist hat das falsche Produkt gekauft, ist also selber schuld!
Ich finde die Bezeichnung, die teureren Modelle zu schützen, „süß“.
Geschützt werden wohl überzogene Profiterwartungen.
Wenn nämlich billigere Modelle relativ leicht (günstig) nahe dem Niveau der Teuren hergestellt werden können, ist das der Beweis, dass die Teuren mit überzogenen Preisen auf den Markt kamen…Thats all.
Profitmaximierung ist das der einzig bestimmende Faktor in der Geschäftswelt geworden.
Aha, wenn du also eine eigene Firma hättest, würdest du keinen Gewinn machen wollen und würdest die Produkte möglichst günstig verkaufen?
Das die Hersteller etliche Kosten haben, vergessen viele wieder.
Neue Kameras müssen entwickelt werden, Produktionsstätten müssen umgerüstet werden, Marketing muss betrieben werden, Forschung & Entwicklung etc.
Wie soll eine Firma da überleben, wenn sie vol ausgestattete Profikameras zu Amateur Preisen verschleudert?
Wer sich Profi Ausstattung nicht leisten kann, muss eben auf Funktionen etc. verzichten. Das ist bei allen Produkten so, die es gibt. Handys, PCs, Autos, Fahrräder, Möbel, TVs, Monitore…
Nur weil man sich etwas nicht leisten kann oder möchte, müssen die Produkte nicht gübstiger angeboten werden.
Aber in der heutigen Zeit ist Verzicht für viele Leute nicht mehr möglich. Man kann ja alles leasen oder finanzieren ????
hat schon jemand gezählt wie viele Beiträge jetzt hier inzwischen zu dem Thema „Überhitzung“ online sind?
ich kann es nicht mehr hören