Mit dem kostenlosen Online-Tool Colorsuite.app könnt ihr “verlorene” Lightroom-Presets und LUTs aus JPEG-Bildern extrahieren.
Ein Lightroom-Benutzer hat seine Presets der letzten 10 Jahre verloren, nachdem sein Katalog beschädigt wurde. Da seine Suche nach Lösungen erfolglos blieb, entwickelte er aus der Not heraus das Online-Tool Colorsuite.app.
Sehr einfache Bedienung
Das Online-Tool ist relativ einfach zu benutzen. Ihr ladet einfach das entsprechende JPEG-Bild auf die Website Colorsuite.app hoch. Die Webanwendung liest dann die eingebetteten Bearbeitungseinstellungen aus den XMP-Daten aus und zeigt alle an der Datei vorgenommenen Einstellungen über eine Lightroom-ähnliche Oberfläche an. Diese Einstellungen könnt ihr dann als LUT oder XMP-Datei herunterladen und als neues Preset zu Lightroom hinzufügen.
Der Entwickler versichert, dass der Prozess im Browser abläuft und keine Daten heruntergeladen werden können, die die Nutzer auf die Plattform hochgeladen haben. Das Online-Tool ist somit ideal, wenn ihr Zugriff auf eure bearbeiteten Fotos mit Lightroom habt, aber die Voreinstellungen verloren gegangen sind und diese wiederherstellen wollt.
Ohne Metadaten funktioniert es nicht
Dies funktioniert jedoch nur, wenn die JPG-Bilddatei die entsprechenden Metadaten enthält, die während der Bearbeitung in Lightroom gespeichert wurden. Sind diese Daten nicht vorhanden, kann das Online-Tool die Einstellungen nicht extrahieren. Dies ist z.B. der Fall, wenn beim Export der Bilder in Lightroom die entsprechenden Metadaten nicht mit eingebettet wurden.
Solltet ihr allerdings vorhaben, Bilder aus sozialen Medien wie Instagram oder Facebook mit dem Online-Tool zu verwenden, um die Einstellungen von Bildern zu “klauen”, dann könnt ihr euch in der Regel die Mühe sparen. Bei vielen Plattformen werden diese Metadaten beim Hochladen entfernt.
Ich habe Colorsuite.app gerade selbst ausprobiert und es ist wirklich ein beeindruckendes Online-Tool, mit dem ihr auch sehen könnt, wie andere Fotografen ihre Bilder in Lightroom bearbeitet haben. Natürlich nur, wenn die entsprechenden Metadaten mit exportiert wurden.
Im folgenden Beispiel ist das erste Bild das unbearbeitete. Das zweite Bild ist meine Bearbeitung in Lightroom Classic, die ich als JPEG mit den Metadaten exportiert habe. Im letzten Bild habe ich die JPEG-Datei in Colorsuite.app hochgeladen und das Online-Tool hat alle Einstellungen korrekt ausgelesen.



Das Online-Tool ist kostenlos und basiert derzeit auf HTML, JavaScript und CSS, so dass es mit den Entwicklungswerkzeugen des Browsers getestet und untersucht werden kann, wenn entsprechende Kenntnisse vorhanden sind.
Der Entwickler plant, sein Tool als Open Source zu veröffentlichen, also den Quellcode anderen zur Verfügung zu stellen, um eigene Anpassungen vorzunehmen oder die Software weiterzuentwickeln. Colorsuite.app ist übrigens nicht die erste Anwendung dieser Art. Ein ähnliches Online-Tool findet ihr z. B. unter PixelPeeper.com.
Was haltet ihr von diesem Online-Tool?
via PetaPixel
Ich halte nix von dieser “Perspektivkorrektur”. Das Gebäude im Zentrum kippt leicht nach hinten, der Turm links hat im Original vermutlich eine quadratische Grundfläche, sein Abschluss oben ist wohl rund bzw. achteckig.
Kann hier die KI nicht mal was vernünftiges produzieren?
Das ist der Augsburger Rathausplatz mit Perlachturm und Rathaus. Der Turm hat keine quadratische Grundfläche und steht auch nicht in einer Linie mit dem Rathaus. Kann man bei Google Maps in der Satellitenansicht anschauen. Aber ich denke hier geht es um die Kontrast- bzw. Farbdarstellung und deren Reproduktion.
??? Wieso sollte die KI etwas vernünftiges tun, wenn es lediglich um das Auslesen von xmp geht? Nochmal richtig lesen und nicht rumnörgeln…
Ich habe mir erlaubt angesichts des Beispielfotos über etwas ganz anderes zu sprechen und bin erstaunt, dass ich hier die Benimm-Mullahs auf den Plan rufe.
Ist mir aber wurscht.
Das merkt man 👍🏻
ok als Onlineversion eher eine Notlösung. Bei Capture One ist das direkt im Programm eingebaut. Nennt sich Match Look, es kann jeder Bildlook den man gut findet oder irgendwo im Netz gesehen hat, auf die eigenen Bilder angewendet werden:
https://support.captureone.com/hc/en-us/articles/22188770298269-Match-Look-Tool
https://www.captureone.com/de/explore-features/assisted-editing
Obwohl Capture One mein bevorzugtes Werkzeug ist verwende ich kein “fertiges” Zeug von anderen Fotografen. Käme mir schäbig vor zu behaupten der Look käme aus eigenem Können.
Schön das sich „Ehrenamtliche“ finden die sich um uns Bildermacher kümmern.
Wer gibt eigentlich seine JPEG Bilder mit Metadaten an die Öffentlichkeit? Wenn ich wissen möchte wo ich am 15.05.2023 war frage ich den Telefonanbieter oder bei einem der „Dienste“ nach. Google könnte das auch.
Für mich stellen sich in diesem Zusammenhang eher grundsätzliche Fragen. Bei mir „liegen“ das original RAW-Bild und das JPEG ohne Metadaten auf meinem eigenen externen Speicher. Jeder der meint er müsse das Foto verändern hat es gekauft und somit meine Zustimmung. Mit welchem Bildbearbeitungsprogramm er das bewerkstelligt ist mir egal.