Kameragurte sind in der Regel oben an einer Kamera befestigt. Warum eigentlich? Dieses deutsche Start-up hat sich das auch gefragt.
Update, 6. April 2024:
Angesichts der einigermaßen großen Aufmerksamkeit, die ihr dieser spannenden Kickstarter-Kampagne geschenkt habt, hier nochmal ein Hinweis auf das baldige Ende des Crowdfundings. Bis zum 11. April habt ihr noch die Möglichkeit, euch die Schnellwechselplatte von Spinn.Design zum vergünstigten Preis zu besorgen. Dass das Projekt überhaupt Realität wird, war eigentlich nie zu bezweifeln: Zum aktuellen Zeitpunkt sind rund 180.000 Euro und damit mehr als das Zwölffache der geforderten Summe zusammengekommen. Falls ihr den Swift-Lock mit 25 Prozent Rabatt vorbestellen und dabei auch noch ganz unkompliziert Photografix unterstützen möchtet, könnt ihr das unter diesem Link tun.
Magnetische Platte mit Gurtbefestigung
Ehrlicherweise war mir der Hersteller Spinn.Design bisher noch kein Begriff, was angesichts der doch schon beachtlichen Palette diverser Zubehöre für Kameras etwas verwunderlich ist. Zumal das Unternehmen aus Deutschland kommt und jetzt mit dem “Swift-Lock” seine inzwischen sechste Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen hat.
Der neue Swift-Lock verspricht laut Projektseite ein völlig neues Tragegefühl für alle Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras.
Es gibt unzählige so genannte “Kameratragelösungen” auf dem Markt. Holster, Gurte, Schlingen. Zweifellos kann man damit cool aussehen. Leider bietet kaum eine von ihnen wirklich universellen Komfort, verbesserte Kamerahandhabung und breite Systemkompatibilität in einem. Wir schon!
Ihre grundlegende Idee ist, die Befestigung von Kameragurten vom oberen Bereich in den unteren zu verlagern, wie es auch beim erhältlichen CP-System von Spinn.Design der Fall ist. Das Zubehör soll dadurch schnelleren Zugriff auf die Kamera ermöglichen und das Handling verbessern, da keine Gurte im Weg zwischen euren Fingern und den Bedienelementen sind, zudem für eine bessere Gewichtsverteilung sorgen. Clou ist der magnetische Verschluss, der ein blitzschnelles Lösen und Wiederbefestigen der Kamera erlauben soll.
Auch die Kompatibilität mit gängigen Systemen wie Arca-Stativen und Peak Design wird hervorgehoben. Insgesamt verspricht Swift-Lock laut Projektbeschreibung eine einzigartige Kombination aus Systemkompatibilität, intuitivem Handling und hohem Tragekomfort. Das Design stammt von einem erfahrenen Team um Kai Wiehagen und die Fertigung erfolgt in Deutschland.
Ab Juni schon Versand geplant
Jetzt sucht das Unternehmen hier auf Kickstarter nach Unterstützern, um Swift-Lock Realität werden zu lassen. Dass das Projekt umgesetzt wird, steht nicht mal mehr auf der Kippe: Die geforderten 15.000 Euro wurden in kürzester Zeit um ein Vielfaches übertroffen. Die Kampagne läuft noch bis zum 11. April 2024.
Am Tag darauf soll die Produktion starten, sodass ab Juni mit dem Versand begonnen werden kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Crowdfunding-Kampagnen gibt es keine komplizierten Stretch Goals und Pakete, sondern nur eines: den Swift-Lock für 59 Euro und damit 25 Prozent unter dem angepeilten Verkaufspreis von 79 Euro. Für 39 Euro erhaltet ihr obendrauf einen Kameragurt in einer von fünf Farben eurer Wahl.
Warum gründet man ein Startup, um in einem sterbenden Markt eine Lösung zu entwickeln, die womöglich niemand so richtig wertschätzt, weil es zu wenige interessiert? Die Nische der Nische der sterbenden Nische…
Seh ich auch so. Der Aufbau und die Bedienung der Kameras selbst sind (verglichen mit Smartphones und den techn. möglichkeiten) eigentlich veraltet. Und wer gerne klassisch Fotografiert hat auch seinen alten Lederriemen dran.
Ob der Aufbau und die Bedienung einer Kamera gegenüber dem Smartphone veraltet ist muss jeder selbst entscheiden. Finde ich nicht. Dennoch kann man die Augen nicht davor verschließen, dass die Verkaufszahlen zurück und damit die Preise der Kameras enorm hoch gehen. Ich frag mich halt warum man angesichts dieser Tatsachen ein Startup gründet um diesen Markt zu bedienen…
Das Startup ist schon länger dabei. Und ja, es ist definitiv ein großer Fortschritt, wenn man seinen Tragegurt auf diese Weise befestigt.
Hat schon was. Ich nutze ja Peak Design zur Gurtbefestigung, eigentlich nicht schlecht, schnell montiert, aber die Clips stören schon mitunter beim fotografieren.
Bei mir ist es so, daß ich den Peak Design Riemen mit dem Spinn.Design kombiniere. So stören die Clips nicht und das Tragen mit dem Riemen ist für mich wirklich eine ganz neue Erfahrung.
Das ist natürlich auch eine gute Idee. So könnte ich mein altes System auch weiter nutzen. 👍🏻
In letzter Zeit hatte ich das Peak Design System schon leicht modifiziert. Rechts den Anker entfernt und am Kameraboden angebracht. PD liefert dafür eine Miniplatte. Somit ist die rechte Hand immer frei und das Objektiv steht nicht mehr nach vorne ab.
Wer oft Stative benutzt, der kann statt der kleinen Platte natürlich auch eine normale Arca-Platte montieren und den Anker dort anbringen.
Peak Design hat für mich nicht zu Ende gedacht, schon die flachen Anhängsel nerven rasch.
Gurte befestige ich immer nur links und immer nur an einem runden Trageelement, so wird verdrehen verhindert und der Eddycam ist nie im Weg.
Ich nutze seit vielen Jahren (seitdem es das System gibt) das Novoflex MINI CONNECT MC. Ist von der Funktion ähnlich: die Kamera hängt Kopfüber, nichts stört die Bedienelemente und der Wechsel auf das Stativ geht in Sekunden. Wenn man sich daran gewöhnt hat, möchte man nichts anderes mehr.
Leider hat Novoflex den Vertrieb des automatisch einrastenden Mini Connect MC eingestellt und liefert nur noch das nahezu unbrauchbare manuelle Mini Connect MR.
Das SPINN-System kommt offenbar gerade rechtzeitig. Zumal der Trend leider immer mehr in Richtung des unsäglichen Arca Swiss-unkompatiblen Gedöns geht. Wenn jetzt noch jemand eine Arca Swiss-Kupplung mit einem richtig guten automatischen Einrastmechanismus herausbringen würde …
Gibt es von Kirk für jede Kamera massgefertigt, die Schnellwechselplatte kann also nicht verrutschen und ist Arca Swiss kompatibel. Ist 70 g schwer und ebenso teuer. Die bleibt an meinen Kameras immer fix montiert.
Ich sage nur GFX100-ll – genau für etwas größeres, schwereres Equipment ist Swift-Lock die bisher eleganteste Lösung.
Da baumelt nicht in der Gegend, das blöde hinderliche Gurt Zeug bleibt am Mann/Frau, und der Wechsel auf das Stativ und nachher wieder an den Fotografen ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Klacks.
So schnell stirbt die DSLM Branche nicht! Egal – praktisches Fotozubehör mag ich sehr und deswegen ist das Ding gekauft.
Nichts für mich, denn am Kameraboden befindet sich schon eine massgefertigte Schnellwechselplatte für das Stativ.
Schade, gerade für unterwegs wäre das für dich ein wirklicher Fortschritt mit montiertem Tele. Dein 200-500 mit der D500 hängt damit perfekt über deiner Schulter.
Ja, schon möglich, aber ich habe lieber die Stativplatte immer fix montiert. Das Tragen mit dem 200-500 könnte tatsächlich bequemer sein, aber ich habe mich inzwischen daran gewöhnt.
Aber die Stativplatte ist doch fix am Kameraboden befestigt … sonst funktioniert das Ganze doch nicht.
Sehr vorteilhaft für Kameras mit Schwenkmonitor wie bei Canon, Sony usw., dort ist einem nämlich immer der Gurt im Weg wenn man das Diyplay zur Seite ausklappen möchte.
Stört mich schon lange ungemein!
Auch das mit der Wechselplatte ist sehr praktisch da ich in der Hundefotografie meist zwei Kameras dabei habe.👍
Der Preis geht in Ordnung, kostet ähnlich wie peak design, werde ich mir wahrscheinlich zulegen 🙂
Hab das Vorgänger-Modell ohne Schnellwechselplatte. Wenn das Objektiv etwas länger ist und etwas Gewicht hat, ist das wirklich ein viel besseres Tragegefühl. Die Kamera baumelt nicht vor dem Körper sondern liegt sicher an. Und zwar so gut, daß man sich fragt, warum die Kamera-Hersteller das nicht so entwickelt haben. Ist jedenfalls eine Top-Entwicklung.
Sicherlich für einige interessant, aber als jemand der 99% seiner Bilder ohne Stativ macht brauche ich so etwas nicht .
Verstehe diese „Innovation“ nicht. Was die Befestigung an der Unterseite der Kamera anbelangt, kann ich das mit Peak Design auch.
An einer Kamera habe ich drei Clips montiert und kann dann Situationsbedingt wechseln, ohne wieder mal etwas neues zu kaufen🤔
Vielleicht ist das hier gezeigte System etwas komfortabler beim ein-und auskoppeln?
Ich persönlich finde bei Peak Design hervorragend, dass ich anhand der Clips erkennen kann, wann der Clip gewechselt werden sollte (Materialermüdung).
War aber auch zunächst begeistert, bis ich ein wenig länger nachgedacht hatte😎
Coole und überzeugende Idee!
Die Kamera mit Objektiv kann ja schon einiges wiegen. Ist denn die Bodenplatte mit dem Gewinde für die zu erwartenden Belastungen ausgelegt? Ich möchte das nicht austesten…
Kann ich denn die anschraubbare Basisplatte auch einzeln kaufen, da ich mehrere Kameras habe?
Kreative erfinderische Menschen finde ich toll.
Gestern habe ich am Lech einen Tüftler getroffen. Seine echt geniale Erfindung: Ein „Biertragelhalter“ für sein Motorrad (edles amerikanisches Teil). Ein Hebel für „Auf&Zu“ und das Biertragl, natürlich für Alkoholfrei, wird von unten durch eine Art Kralle fixiert.
Mein Wunsch: Für die GFX eine Halterung die das Systemgewicht mindestens halbiert!
Mich würde mal interessieren wie lange die gebraucht haben, das System beim Filmen auf Anhieb zu treffen und wie die Kamera und Objektive beim auftreffen des Aluteil nach ner Weile aussehen LOL Schon deshalb ein NO GO, meine Kamera wird nicht UNNÖTIG einem Abrieb ausgesetzt und meine Objektive schon garnicht ! Ein Magnet garantiert nicht das die Teile ohne ÜBUNG so “Einfach” in einander klicken, WETTEN 😉 Ich habe einfach zwei Löcher in meine Schiene unten gebohrt und die Löcher Innen glatt gemacht damit sich die PD nicht durchscheuern fertig LOL Und so die Kamera genauso halten läst wie dieses System, nur leichter und KOSTENFREI da ich die Schiene sowieso immer dran habe LOL
In dem Moment, in dem die Kamera ausgeklinkt ist, um sie an einem Stativ zu befestigen, ist sie nicht mehr gesichert. Durch ein Mißgeschick kann sie dann auf den Boden fallen. Wenn ich einen Gurt mit der Kamera an den Kameraösen befestigt habe, dann ist die beim Befestigen am Stativ immer noch durch den Gurt gesichert. Für mich als Grobmotoriger die sicherere Lösung. Auch wenn der Tragekomfort etwas schlechter sein mag. Aber jeder Jeck ist anders. Als Alternative würde mir der Berlebach Speedy vom Prinzip her eher zusagen.