Die neue Drohne bringt einige Verbesserungen mit sich. Die bedeutendste Neuerung ist der 360-Grad-Infinity-Gimbal.
Hauptkamera mit 6K-Video und 100-MP-Fotos
DJI hat heute wie erwartet die Mavic 4 Pro offiziell präsentiert, nachdem bereits in den vergangenen Wochen nahezu alle technischen Details durch Leaks bekannt geworden waren. In einem Artikel vor Kurzem bin ich auf die Neuerungen schon ausführlich eingegangen, deshalb gibt es hier einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen in etwas kompakterer Form.
Die größte Innovation betrifft die Kameraaufhängung: Der neue Infinity-Gimbal ermöglicht eine vollständige 360-Grad-Rotation sowie Aufnahmen in einem Winkel von bis zu 70 Grad nach oben. Dies ist besonders für vertikale Videoformate relevant, da die Kamera nun auch physisch in die Hochkant-Position gedreht werden kann.
Bei den Kameras selbst fallen die Änderungen moderater aus. Die Hasselblad-Hauptkamera kann nun mit 6K statt bisher 5,1K aufzeichnen und erreicht durch Computer-Unterstützung eine Fotoauflösung von 100 MP. Das für Filmer relevante ProRes gibt’s leider nicht. Die mittlere Telekamera (70mm) nutzt einen 1/1,3-Zoll-Sensor mit 48 MP, während die längste Brennweite (168mm) einen 1/1,5-Zoll-Sensor mit 50 MP einsetzt.
Technisch nur bedingt relevant ist auch das neue O4+-Übertragungssystem, das die theoretische Reichweite auf 30 Kilometer (FCC) bzw. 15 Kilometer (CE) verdoppelt – offiziell dürft ihr aber ja eh nur in Sichtweite fliegen. Die Flugzeit wurde durch einen größeren 95-Wh-Akku auf bis zu 51 Minuten erhöht. Das Hinderniserkennungssystem wurde durch einen zusätzlichen LiDAR-Sensor verbessert und funktioniert nun auch bei sehr schwachem Licht ab 0,1 Lux.



Technische Daten im Überblick
- 360-Grad-Infinity-Gimbal für flexible Kamerarotation, ermöglicht Aufnahmen im 70-Grad-Winkel nach oben
- Hasselblad-Hauptkamera (28mm): 4/3-CMOS-Sensor, 6K/60fps HDR Video, 4K/120fps, 100-MP-Fotos, variable Blende f/2.0 – f/11
- Mittlere Telekamera (70mm): 1/1,3-Zoll-CMOS-Sensor, 48 MP, 4K/60fps HDR, 4K/120fps, f/2.8
- Telekamera (168mm): 1/1,5-Zoll-CMOS, 50 MP, 4K/60fps HDR, 4K/100fps, f/2.8
- Optimierte Hindernisvermeidung mit LiDAR-Sensor, Erkennung ab 0,1 Lux, Ausweichmanöver bei bis zu 18 m/s
- Bis zu 51 Minuten Flugzeit, 41 Kilometer Flugdistanz, 95-Wh-Akku
- O4+ Videoübertragungssystem: 1080p/30fps, 1080p/60fps Live-Ansicht
- Abmessungen (gefaltet mit Propellern): 257,6 × 124,8 × 106,6 mm (L × B × H), ca. 1.063 Gramm
- Höchstgeschwindigkeit: 25 m/s (Sportmodus), 15 m/s (Tracking-Status)
- GPS + Galileo + BeiDou
- Speicheroptionen: 64 GB (Standardmodell), 512 GB (Creator Combo), unterstützt microSD-Karten bis 1 TB (A2, V30)
- Neue RC Pro 2 Fernsteuerung: 7-Zoll-Mini-LED Display (2000 nits Helligkeit), Drehregler für Kamerasteuerung, großer HDMI-Anschluss, 4 Stunden Akkulaufzeit
Neue Fernbedienung RC Pro 2
Mit der Mavic 4 Pro führt DJI auch die neue Fernsteuerung RC Pro 2 ein. Das 7-Zoll-Mini-LED Display erreicht 2000 nits Helligkeit und lässt sich erstmals für vertikale Aufnahmen drehen. Die Akkulaufzeit wurde auf vier Stunden verlängert, zudem wurde ein großer HDMI-Anschluss integriert.



Die DJI Mavic 4 Pro ist in zwei Varianten erhältlich: Das Standardmodell mit 64 GB internem Speicher sowie eine Creator Combo mit 512 GB Speicher und erweiterter ALL-I-und 4:2:2-Kodierung. Die Drohne soll (in Europa, übrigens erstmal nicht in den USA) verfügbar sein und startet bei 2.099 Euro inklusive neuem Controller, 2.699 Euro für die Fly More Combo und 3.539 Euro für die Creator Combo mit 512 GB Speicher.
Völlig am Markt vorbei. Die Drohne ist zu schwer, damit scheiden 95 Prozent der Kundschaft aus. Hauptkamera wieder mit Handyoptik. Echt Klasse bei einer Drohne! Kein ProRes. Der Rest ist teure Spielerei. Sehe keinen Bedarf die Mavic 3 auszutauschen.
Aus Interesse: Was für Upgrades hättest du dir stattdessen gewünscht?
Erst einmal eine Gesamtgewicht von unter 900g. Für die jetzige Drohe brauche ich einen großen Führerschein!
Dann eine Hauptkamera mit 50mm Festbrennweite oder einen 2fach Zoom mit 28 und 48mm Brennweite. Das würde Sinn machen, da die Drohne eh Panoramaaufnahmen zusammensetzen kann.
Die Telekameras sind meiner Meinung mit den kleinen Sensoren überflüssig und treiben nur das Gesamtgewicht hoch.
ProRes sollte in einer speziellen Cine-Version kommen.
Momentan sehe ich keine Verbesserung zur Mavic 3. Eine höhere Auflösung ist aus meiner Sicht zu wenig. Der Preis ambitioniert.
Hallo Jonathan, es ist verständlich, daß du die DJI-Angaben zitierst. Aber die sind nur bedingt aussagekräftig. Wie kann der Sensor der WW-Kamera, vermutlich identisch mit dem der Mavic 3, jetzt 100 MB Daten liefern. Hier spricht doch einiges dafür, daß die Bilddaten interpoliert werden. Das kann ich auch am Rechner. Es sei denn, daß die DJI-Algorithmen besonders leistungsfähig sind. Kein Wort dazu, daß die Farbgebung der Optiken endlich aufeinander abgestimmt wären. Deutlich verbessert scheint nur der lange Telebereich. Natürlich ist der Übertragungsbereich wegen des gesetzlich vorgeschriebenen Sichtfluges erst einmal nicht von Bedeutung. Es gibt aber einige wenige Nischen, wo es doch interessant ist. Und da waren die bisherigen 8 Km schon schlichtweg erfunden. Auch mit dem RC Pro 1 waren nicht mehr als 3 Km drin, bei absolut idealen Bedingungen. Und der eND-Filter ist zum Start nicht verfügbar. Was mich immer wieder irritiert ist das Schubladendenken: nur was für mich persönlich interessant ist, fließt in meine Beurteilung ein. Alle anderen Features können in die Tonne. Richtig ist, ich kaufe nur das und beurteile nur das, was für mein Handling zentral ist. Aber ich entwerte nicht andere technischen Möglichkeiten, die mir persönlich nicht nützlich sind, aber anderen Nutzern sehr wohl helfen.… Weiterlesen »
@ Carsten Klatt
“Hauptkamera wieder mit Handyoptik.”
Was meinst du mit “Handyoptik”?
Es handelt sich wohl eher um Hauptkamera mit Systemkameraoptik.
Weitwinkel, das gehört nicht an eine Drohne. Du kannst kaum noch nah ranfliegen und die Summe von Weitwinkel und Höhe ist eine unsägliche.
Hallo Jonathan,
es gibt einige Kleinigkeiten, die den Piloten bei der Arbeit besser unterstützen. So steht ein kleiner Zoom bei Video zur Verfügung. Dafür fehlt unverändert der elektronische ND-Filter. Aber die Farbcharakteristiken der einzelnen Objektive fallen immer noch zu groß aus. Und wenn man sich für 16:9 oder 4:3 Bildformat entscheidet, muß das unverändert für jede Brennweite eingestellt werden. Und ie angeblichen 100 MB Bildgröße beim Hauptsensor sind – wie befürchtet – einfach nur in der Kamera interpoliert. Ein übler Werbetrick. Schau dir das 100 MB-Bild in der 100% Ansicht an: es ist leicht unscharf. Weil hochgerechnet! Unterm Strich ist die Mavic 4 die Investition als Ablösung der Mavic 3 nicht wirklich zu empfehlen.