Apples Schnittprogramm hat jede Menge neue praktische Funktionen an Board und nutzt KI, um euren Bearbeitungsprozess zu beschleunigen.
Apple hat die neueste Version der eigenen Schnittsoftware „Final Cut“ vorgestellt. Neben den interessanten KI-Funktionen und der Möglichkeit, räumliche VR-Videos zu schneiden, bietet Final Cut 11 einige Performance-Optimierungen. So soll die jüngste Version unter anderem eine bessere Wiedergabe von 4K und 8K ProRes Videos ermöglichen. Auch für Käufer der neuen Virtual-Reality-Objektive von Canon dürfte das Update interessant sein.
Praktische neue KI-Funktionen
Im Fokus der neuen Version von Final Cut stehen die neuen KI-Werkzeuge. Eine neue Funktion hat es mir dabei besonders angetan. So ist es jetzt unter anderem möglich, dass ihr Personen und Objekte in eurem Video ohne Greenscreen „ausschneiden“ und isoliert Anpassungen vornehmen könnt. Steht ein Protagonist beispielsweise vor einem unschönen Hintergrund, könnt ihr diesen jetzt unkompliziert austauschen und einen hübscheren einfügen. Oder ihr passt die Helligkeit, Farb- oder Kontrastwerte der Person isoliert vom Rest des Videos an. Das sogenannte „Magnetic Mask“-Werkzeug lässt sich auch mit Farbkorrekturen und Videoeffekten kombinieren. So könnt ihr jedes Projekt exakt nach euren Vorlieben anpassen und diesem euren eigenen Stempel aufdrücken.
Eine weitere praktische neue Funktion ist „Transcribe to Captions“. Mit diesem Tool könnt ihr automatisch Untertitel in eurer Timeline generieren. Dafür wird ein eigens von Apple trainiertes Large Language Model verwendet, welches den gesprochenen Text transkribiert. Leider funktioniert das automatische Erstellen von Untertiteln in Final Cut 11 laut Heise aktuell nur auf englisch wirklich gut. Der transkribierte Text deutschsprachiger Videos soll gegenwärtig leider keine brauchbaren Resultate liefern. Wann die Kalifornier „Transcribe to Captions“ für deutschsprachige Videos anbieten, ist noch nicht bekannt.
Cool ist auch die Möglichkeit, Videos jetzt automatisch in vertikale oder quadratische Versionen umwandeln zu lassen. Dieses Feature dürften insbesondere Social-Media-affine Final Cut-Nutzer zu schätzen wissen.
Schneidet Spatial Videos für die Apple Vision Pro
Final Cut 11 bietet euch nun auch die Möglichkeit, räumliche VR-Videos zu bearbeiten. Wie bei konventionellen Videos könnt ihr das Material nach dem Import in Final Cut dann hinsichtlich Farben, Effekten und Co ganz nach euren Vorlieben anpassen. Außerdem lassen sich Titel integrieren. Die Position von Texten und dem aufgenommenem Filmmaterial kann dabei während des Bearbeitungsprozesses angepasst werden.
Räumliche Videos können unter anderem direkt mit der Apple Vision Pro oder mit dem iPhone 15 Pro, iPhone 16, iPhone 16 Pro sowie beispielsweise dem neuen RF-S 7.8mm f/4 STM DUAL-Objektiv von Canon in Kombination mit der Canon EOS R7 aufgenommen werden. Beim Bearbeiten des Materials lassen sich verschiedenen Anzeigemodi auswählen, um die Blickwinkel für das rechte und linke Auge auf eurem Display in der Vorschau anzuzeigen. Seid ihr mit eurem Werk zufrieden, kann das räumliche Video in die Fotomediathek exportiert werden oder ihr seht es euch direkt auf der Apple Vision Pro an. Außerdem ist ein Upload in die native visionOS Vimeo-App möglich, um das Video mit anderen zu teilen.
Preis und Verfügbarkeit
Final Cut Pro 11 ist ab sofort als kostenloses Update für bestehende Final Cut-Nutzer verfügbar. Wollt ihr das Schnittprogramm erstmalig kaufen, könnt ihr es für 349,99 Euro im Apple App Store für euren Mac oder fürs iPad erwerben. Zudem gibt es als Erstnutzer die Möglichkeit, die Software 90 Tage lang kostenlos zu testen.