Fujifilm hat die X-H2 vorgestellt und lässt mit dem neuen 40-Megapixel-Sensor die Muskeln spielen. Alle Details im Überblick.
Fuji X-H2 offiziell vorgestellt
Die Präsentation der Fuji X-H2 im Rahmen der Fuji X Summit in New York ist keine Überraschung gewesen, schließlich war schon seit längerer Zeit bekannt, dass Fujifilm das Schwesternmodell der X-H2s am 8. September 2022 vorstellen möchte. Auch einige wichtige Spezifikationen der X-H2 waren im Vorfeld schon durchgesickert, doch am Ende sind es ja bekanntlich die kleinen Details, die den Unterschied ausmachen – und auf die wollen wir hier so gut wie möglich einen Blick werfen.
Die Fuji X-H2 ist schon jetzt vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Doch zunächst einmal die wichtigsten technischen Daten der X-H2 im Überblick:
- APS-C-Sensor (BSI-CMOS) mit 40 Megapixeln, 5-Achsen-Bildstabilisator
- Erste X-Trans-Kamera mit Pixel-Shift-Modus für 160-MP-Bilder
- X-Processor 5
- Minimale Verschlusszeit: 1/180.000 Sekunde
- Serienbildgeschwindigkeit: Maximal 20 fps
- Low-ISO: 125 (64)
- Elektronischer Sucher: 5,76 Millionen Bildpunkte, 0,8-fache Vergrößerung, 120 fps
- Display: 3 Zoll, voll beweglich, 1,62 Millionen Bildpunkte, Touch
- Videos: 8K 30 fps, 4K 60 fps, Full HD 240 fps
- Akkulaufzeit: 680 Bilder
- Sonstiges: HEIF-Format
- Preis: 2.250 Euro
Das Herzstück: Der 40-Megapixel-Sensor
Der neue 40-Megapixel-Sensor ist natürlich ganz klar das Highlight der Fuji X-H2 und die Komponente, mit der sich die neue DSLM von anderen APS-C-Kameras abheben soll. Fujifilm spricht davon, dass sich die Bildqualität der X-H2 „jenseits der Grenzen des APS-C-Formats“ bewegt und neue Maßstäbe setzen wird.
Erreichen will Fujifilm das nicht nur mit dem Sensor an sich und all den Details, die er zu liefern im Stande ist, sondern auch mit einer beweglichen Lagerung des Sensors. Diese bewegliche Lagerung ermöglicht zum einen den fast schon obligatorischen 5-Achsen-Bildstabilisator (gleicht 7 Blendenstufen aus), zum anderen macht sie die Fujij X-H2 aber auch zur ersten X-Trans-Kamera mit einem Pixel-Shift-Modus. Hier werden in einer externen Software bis zu 20 Bilder zu einem hochauflösenden Foto mit einer Auflösung von 160 Megapixeln zusammengesetzt.
Auch bei den ISO-Werten hat Fujifilm nachgebessert, so beginnt der ISO-Bereich der X-H2 am unteren Ende nämlich schon bei ISO 125 bzw. bei ISO 64 im erweiterten Bereich.
Geschwindigkeit und Autofokus
Normalerweise würde man bei einer hochauflösenden Kamera wie der X-H2 nicht die allerhöchsten Geschwindigkeiten erwarten, trotzdem weiß uns die X-H2 hier teilweise zu überraschen. So fällt die minimale Verschlusszeit der Kamera mit 1/180.000 Sekunde beispielsweise extrem kurz aus. Auch die Serienbildgeschwindigkeit ist mit 20 Bildern pro Sekunde (elektronischer Verschluss, 1,29-facher Crop-Faktor) bzw. mit 15 Bildern pro Sekunde (mechanischer Verschluss) angenehm flott. Diese 15 fps mit mechanischem Verschluss können für 1.000+ JPEGs, 1.000+ komprimierte RAWs oder 400 unkomprimierte RAWs gehalten werden.
In Sachen Autofokus ist die X-H2 der X-H2s auf dem Papier in einem Punkt sogar überlegen, so besitzt sie nämlich mehr Phasen-Autofokus-Messfelder, was der Genauigkeit zugutekommen soll. Ansonsten erkennt der Autofokus Gesichter, Augen, Tiere, Flugzeuge und sonstige Fahrzeuge.
So ganz kann die X-H2 mit der X-H2s in Sachen Geschwindigkeit am Ende aber natürlich nicht mithalten, da ist die X-H2s mit ihrem Stacked-Sensor einfach deutlich besser aufgestellt. Das macht sich beispielsweise bei den Autofokus-Berechnungen pro Sekunde oder beim Rolling-Shutter bemerkbar, der bei der X-H2s bei 1/180 Sekunde und bei der X-H2 bei 1/88 Sekunde liegen soll. Auch bei der Serienbildgeschwindigkeit mit elektronischem Verschluss ohne Crop-Faktor ist die X-H2s mit ihren 40 Bildern pro Sekunde den 13 Bildern pro Sekunde der X-H2 meilenweit überlegen.
Videos mit 8K-Auflösung
Auch das war im Vorfeld schon bekannt: Die Fujifilm X-H2 ist in der Lage, 8K-Videos intern mit 30 fps (ProRes 422) aufzuzeichnen. 4K-Videos werden mit maximal 60 fps, Full-HD-Videos mit maximal 240 fps gespeichert.
Verwendet man einen externen Rekorder via HDMI, kann die X-H2 8K-RAW-Videos (12-bit) in Apple ProRes RAW oder Blackmagic RAW ausgeben. Fujifilm spricht von mehr als 13 Blendenstufen Dynamikumfang, außerdem stehen F-Log und F-Log2 zur Verfügung. Der kleine externe Lüfter, den man schon von der X-H2s kennt, wird im Übrigen auch mit der X-H2 kompatibel sein. Das sollte vor allem bei 8K-Videos zu längeren Aufnahmezeiten führen.
Viele Merkmale von der X-H2s übernommen
Rein äußerlich übernimmt die X-H2 quasi alle Merkmale der X-H2s. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir es mit einem EVF mit einer Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten und einem seitlich neben das Gehäuse klappbaren 3-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1,62 Millionen Bildpunkten zu tun bekommen. Auch wird die Fuji X-H2 wieder auf die klassisch analoge Bedienung verzichten – die wird man dann bei der X-T5 erhalten, zu der im Rahmen der Präsentation im Übrigen keine Details enthüllt wurde.
Das Gewicht der X-H2 beläuft sich auf 660 Gramm, die Abmessungen der wetterfesten Kamera betragen 136,3 x 92,9 x 84,6 mm. Fotos und Videos werden entweder auf einer CFexpress Typ B Speicherkarte oder einer SD-Speicherkarte (UHS-II) gespeichert.
Preis und Verfügbarkeit
Der Preis der neuen Fuji X-H2 wird bei 2.250 Euro liegen, verfügbar sein wird sie ab September 2022. Wahlweise kann man die Kamera auch im Kit zusammen mit dem XF 16-80mm f/4 OIS WR erwerben, der Aufpreis liegt hier bei nur 500 Euro. Das ist ein guter Deal, denn das Objektiv kostet im Einzelhandel eigentlich rund 900 Euro.
- Fuji X-H2 Gehäuse vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
- Fuji X-H2 + XF 16-80mm vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Optional kann man auch den File Transmitter Griff FT-XH (1.100 Euro) oder den Akkugriff VG-XH (430 Euro) als Zubehör für die X-H2 erwerben.
Zwei neue Objektive vorgestellt
Zusätzlich zur neuen APS-C-Kamera hat Fujifilm auch zwei neue Objektive vorgestellt. Das XF 56mm f/1.2 R WR wird ab September zum Preis von 1.200 Euro erhältlich sein, das GF 20-35mm f/4 R WR soll, ebenfalls ab September, mit einem Preis von 2.800 Euro zu Buche schlagen.
- Fuji XF 56mm f/1.2 R WR vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
- Fuji GF 20-35mm f/4 R WR vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
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