Marktgeschehen

Getty Images unterschreibt Deal mit KI-Unternehmen und verliert vor Gericht gegen ein anderes

Die Bildagentur Getty Images und die KI-Suchmaschine Perplexity haben einen mehrjährigen globalen Lizenzvertrag geschlossen.

Perplexity erhält damit Zugang zu Getty Images’ umfangreichem Archiv und kann dessen Bilder über die API-Technologie in seine KI-gestützten Such- und Entdeckungstools einbinden.

Durch die Vereinbarung kann Perplexity sowohl kreative als auch redaktionelle Bilder von Getty Images nutzen, um seinen Nutzern visuell reichhaltigere Suchergebnisse zu präsentieren. Die Integration erfolgt direkt in die Content-Erstellungs- und Anzeigeabläufe der Plattform.

Als Gegenleistung hat sich Perplexity verpflichtet, die Art der Bilddarstellung zu überarbeiten. Künftig sollen Bilder mit deutlicheren Urhebervermerken, direkten Quellenlinks und Hinweisen zur rechtmäßigen Nutzung lizenzierter Inhalte versehen werden. Diese Maßnahmen sollen Nutzer besser über den korrekten Umgang mit geschützten Bildern informieren.

Der Deal ist vor dem Hintergrund aktueller Kontroversen durchaus bemerkenswert. Perplexity steht wegen seiner Behandlung urheberrechtlich geschützter Inhalte in der Kritik – Medienunternehmen werfen dem Unternehmen illegale Datensammlung und Plagiat vor. Getty Images wiederum kämpft vor Gericht gegen das KI-Unternehmen Stability wegen Urheberrechtsverletzungen. Schon 2023 hat Getty einen eigenen KI-Bildgenerator eingeführt, der ausschließlich auf lizenziertem Material trainiert wurde.

Die britische Kartellbehörde prüft derzeit außerdem die geplante 3,7-Milliarden-Dollar-Übernahme von Shutterstock durch Getty Images und befürchtet eine zu starke Marktkonzentration im Bereich lizenzierter Bilder.

Update, 4. November 2025:

Kurz nach Veröffentlichung dieses Artikels wurde bekannt, dass Getty Images seine wegweisende Klage gegen das KI-Unternehmen Stability AI vor einem Londoner Gericht größtenteils verloren hat. Das Gericht wies den verbleibenden, sekundären Urheberrechtsvorwurf ab, weil Stable Diffusion laut Richterin Joanna Smith “keine urheberrechtlich geschützten Werke speichert oder reproduziert”. Getty erzielte nur einen begrenzten Erfolg beim Markenrecht in Bezug auf von Nutzern mit Stable Diffusion generierte Getty‑Wasserzeichen; die Richterin nannte ihre Feststellungen “historisch und äußerst eng begrenzt”. Während des Prozesses zog Getty große Teile seiner Klage zurück, teils mangels Belegen dafür, wo Stable Diffusion trainiert wurde. Dadurch bleibt in Großbritannien die zentrale Frage ungeklärt, ob das Training von KI‑Modellen mit urheberrechtlich geschützten Inhalten eine Rechtsverletzung darstellt. Getty forderte nach der Niederlage stärkere Transparenzregeln von Regierungen, darunter der britischen.

via: PetaPixel

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