Um ein Produkt perfekt ausgeleuchtet abzulichten, braucht es demnächst wohl keine Profis mehr, sondern nur diese kompakte Box.
Komplettpaket für Anfänger
Mit dem Alphashot Pro G2 hat der polnische Hersteller Orbitvu ein neues Kompaktstudio für die Produktfotografie vorgestellt, das eine automatisierte Beleuchtungssteuerung mit KI-Unterstützung bietet. Das System verspricht eine einfache Bedienung für Anfänger bei gleichzeitig umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten für erfahrene Fotografen. Doch gerade in Kombination mit KI-Bildmodellen könnte diese Entwicklung professionelle Produktfotografen langfristig unter Druck setzen.
Orbitvu stellt beim Alphashot Pro G2 einen KI-Fotoassistenten in den Vordergrund, der auf Basis eines mit Produktfotos trainierten maschinellen Lernmodells arbeitet. Dieser soll den Produkttyp erkennen und automatisch passende Beleuchtungseinstellungen vorschlagen.
Für die Ausleuchtung stehen 74 individuell steuerbare LED-Panels zur Verfügung. Die Intensität und Position der Lampen kann per Klick angepasst werden, ohne dass ein manuelles Umpositionieren von Lichtstativen nötig ist.
Ein weiteres Feature ist der motorisierte Drehteller mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern, der präzise 360-Grad-Aufnahmen und wiederholbare Produktpositionierungen ermöglichen soll (Beispiele findet ihr auf der offiziellen Webseite). Eine automatische Kalibrierungsfunktion soll dabei helfen, gleichmäßige Aufnahmen zu erzielen.
Für eine konstante Lichtumgebung sorgt ein verschiebbares Isolierungspaneel, das sich synchron mit der Kamera bewegt und Störungen durch externe Lichtquellen minimiert.
Neben der intelligenten Beleuchtung verfügt das System über eine integrierte, hardwarebasierte Bildnachbearbeitung, die laut Orbitvu schneller und kostengünstiger arbeiten soll als Cloud-basierte KI-Lösungen. Damit richtet sich der Alphashot Pro G2 vor allem an Unternehmen, die große Produktmengen effizient fotografieren möchten.
Die Box hat übrigens Maße von 72 x 71 x 112 Zentimetern (BxHxT) und bringt 48 Kilogramm auf die Waage.
Während das System Anfängern die Erstellung hochwertiger Produktfotos erleichtern soll, wirbt Orbitvu auch mit umfangreichen manuellen Einstellungsmöglichkeiten für professionelle Fotografen. Doch gerade diese Zielgruppe könnte durch die fortschreitende Automatisierung langfristig unter Druck geraten.
Ist die Produktfotografie das erste KI-Opfer?
In Kombination mit KI-Bildmodellen, die bereits heute in der Lage sind, in Sekunden passende und verblüffend realistische Hintergründe zu generieren oder zu optimieren, könnte der Alphashot Pro G2 ein weiterer Schritt in Richtung einer vollautomatisierten Produktfotografie sein. Wenn sich Beleuchtung, Aufnahme und Nachbearbeitung weitgehend verselbstständigen lassen, sinkt der Bedarf an spezialisierten Fotografen.
Das ist ja sowieso nichts für den Massenmarkt: Preise für den Alphashot Pro G2 nennt Orbitvu bisher nicht, sie sind nur auf Anfrage in Erfahrung zu bringen. Doch unabhängig davon dürfte das System gerade zur reinen Produktablichtung für viele E-Commerce-Unternehmen attraktiv sein, wenn sie glauben, dass sich die Kosten gegenüber echten Profis auf lange Sicht für sie rechnen. Für professionelle Produktfotografen bedeutet dies, dass sie langfristig origineller werden oder sich gar neu orientieren müssen, um sich gegenüber der KI-Konkurrenz zu behaupten.
Bei Interesse könnt ihr euch hier die Broschüre herunterladen.