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Einführung in die Makrofotografie: Grundlagen und Ausrüstung

Meine Ausrüstung für diese Artikelreihe

An dieser Stelle möchte ich kurz die Ausrüstung vorstellen, die ich für die Erstellung dieser Artikelreihe nutze. Die ideale Ausrüstung hängt wie immer von den speziellen Anforderungen und auch vom Budget ab. Wie bereits erwähnt bevorzuge ich persönlich für die Makrofotografie ein MFT-System. Damit ich bei der Erstellung dieser Artikelreihe nicht eingeschränkt bin und verschiedenste Anwendungsfälle veranschaulichen kann, haben wir uns bei OM System die OM-1 Mark II, drei Makroobjektive sowie einen Telekonverter ausgeliehen. Das ist in meinen Augen für die Makrofotografie eine ideale Kombination, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann. Alle Produkte gehen nach der Erstellung der Artikel wieder zurück an OM System.

OM System OM-1 II

Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Sensorgrößen habe ich weiter oben schon ausführlich geschrieben. Was ich an der OM System OM-1 II in Bezug auf die Makrofotografie besonders schätze, ist der sehr gute 5-Achsen-Bildstabilisator mit bis zu 8,5 Stufen, wodurch ich auch mal längere Belichtungszeiten aus der Hand realisieren kann.

Ein weiteres sehr cooles Feature ist das kamerainterne Focus Stacking, bei dem bis zu 15 Bilder zu einem Bild mit erweiterter Schärfentiefe zusammengesetzt werden. Auch die Wetterfestigkeit nach IP53 ist in der Natur ein Vorteil, das geringe Gewicht von 511 Gramm ebenfalls. Die Kamera hat außerdem noch viele andere tolle Funktionen für Landschaftsfotografen an Bord, wie zum Beispiel einen Live-ND Filter mit ND128 und einen Live-GND Filter mit drei Härtegraden.

Spartipp: Wer wie ich Wert auf gute Makroobjektive legt, aber nicht so viel Geld für die OM-1 Mark II ausgeben will oder kann, für den gibt es immer noch ältere MFT-Kameras, zum Beispiel die OM-1. Diese hat den gleichen Sensor, Prozessor, Sucher und Display wie die OM-1 Mark II zu bieten. Bei anderen Dingen wie IBIS, Serienbildgeschwindigkeit und Autofokus müsst ihr dann allerdings ein paar Abstriche in Kauf nehmen. Für die Makrofotografie ist dies allerdings kein so großes Thema.

Die Makroobjektive

Fast noch wichtiger als eine gute Kamera für die Makrofotografie sind für mich Makroobjektive. Hierbei bietet mir das M.Zuiko Digital ED 90mm F3.5 Macro IS PRO alles, was ich mir wünsche. Dieses Objektiv bringt einen Abbildungsmaßstab von 2:1 mit, verfügt über einen integrierten Bildstabilisator und ist wetterfest konstruiert. Die Brennweite beträgt umgerechnet auf das Kleinbildformat 180 mm, die Naheinstellgrenze liegt bei 20,3 cm.

Leider sind Makroobjektive mit 180mm oder gar 200mm in den letzten Jahren nicht mehr in den Katalogen der großen (Vollformat-)Hersteller zu finden, unter anderem deshalb ist OM System eine beliebte Wahl unter Makrofotografen. Wenn mir die Brennweite des M.Zuiko Digital ED 90mm mal nicht ausreicht, habe ich noch den 1,4x Telekonverter MC-14, der mit dem Objektiv kombiniert werden kann. Damit vergrößert sich der Abbildungsmaßstab auf 2,83:1.

Das Haupteinsatzgebiet dieses Objektivs ist für mich die Insekten- und Pflanzenfotografie, wobei ich aufgrund der Brennweite auch einen ausreichend großen Arbeitsabstand wegen der scheuen Motive einhalten kann. Auch extreme Nahaufnahmen, wie z.B. die Facettenaugen von Insekten, sind damit möglich.

Eine solche Brennweite erfordert aber auch eine gute Stabilisierung, wenn ihr aus der Hand fotografiert. Es gibt deshalb viele Situationen, in denen ich ein Stativ bevorzuge. Was ich am 90mm auch sehr mag, ist, dass ich schnell von AF auf MF umschalten kann, indem ich den Fokusring nach hinten ziehe.

Außerdem verwende ich für diese Artikelreihe noch das M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro und das M.Zuiko Digital ED 30mm F3,5 Macro. Das 60mm (KB: 120mm) bietet einen Abbildungsmaßstab von 1:1 und ist ebenfalls staub- und spritzwassergeschützt. Die Naheinstellgrenze liegt bei 19 cm und auch bei dieser Brennweite habt ihr noch genügend Arbeitsabstand zu scheuen Motiven. Zudem ist das 60mm deutlich kompakter und leichter als 90mm.

Das 30mm (KB: 60mm) bietet einen Abbildungsmaßstab von 1,25:1 und eine Naheinstellgrenze von 9,5 cm. Es ist sehr kompakt und ich verwende es auch gerne für kleine Motive außerhalb der Natur, wie z. B. in der Food-Fotografie. Da ich bei dieser Brennweite näher an das Motiv herangehen muss, sind scheue Insekten damit eher ein Problem. Aber ihr könnt sie manchmal trotzdem fotografieren, z. B. wenn sie noch im Morgentau gefangen sind.

Welches Objektiv wofür?

Ich benutze das 30mm für allgemeine Aufnahmen und Situationen, in denen Platz oder Gewicht eine Rolle spielen. Das 60mm ist das vielseitigste für die meisten Makroanwendungen mit einem guten Kompromiss zwischen Nähe und Arbeitsabstand und das 90mm benutze ich für spezialisierte Anwendungen, wenn ich eine extreme Vergrößerung bevorzuge oder einen größeren Arbeitsabstand benötige.

Je nach Situation verwende ich natürlich auch ein Stativ, gelegentlich einen Einstellschlitten und ganz wichtig auch verschiedene Beleuchtungsmittel. Aber darauf werde ich im entsprechenden Artikel noch gesondert eingehen.

Falls ihr euch für die OM-1 II oder eines der Makroobjektive interessiert: Noch bis zum 30. März 2025 läuft bei OM System eine große Cashback-Aktion:

  • OM-1 II: 400 € Cashback + HLD-10 Batteriegriff gratis
  • 90mm f/3.5 Makro: 200 € Cashback
  • 60mm f/2.8 Makro: 100 € Cashback

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Ich weiß, dass unter den Lesern viele Makrofotografen sind und hoffe, dass ihr mir die etwas einfachere und weniger mathematische Einführung in das Thema verzeiht. Wenn ihr noch etwas ergänzen wollt, dann lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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Mirko

auch wenn ich mit Makro wenig am Hut habe, Danke für den Artikel 📷

joe

Interessanter Artikel, aber wenn ich es nicht überlesen habe, fehlt ein entscheidender Punkt, wenn man kein Stacking macht, ist MFT für Makros besser geeignet als KB, weil dort eine größere Tiefenschärfe vorliegt und somit mehr Bereiche scharf abgebildet werden, Ausnahme sind nur Dinge die exakt in einer Ebene liegen, was ausser bei einem Blatt Papier selten vorkommt.

joe

“In überlegner Position….” Foto & Bild | tiere, wildlife, insekten Bilder auf fotocommunity hier noch eines von vielen Beispielen von Yamadori12 auf Fotocommunity.de, wie man sieht braucht es beim Canon MP-E 65mm f/2.8 ABM 5:1 ordentliches Stacking mit mindestens 200 bis 600 Bildern um wirklich vernünftige Tiefenschärfe zu erzielen.

joe
Rolf Carl

joe, und was macht man, wenn einem eine grössere Tiefenschärfe nichts sagt? Geschmäcker sind verschieden, zudem ist es ein einfaches mehr Tiefenschärfe zu erhalten, indem man einfach den Abstand etwas vergrössert.

Conny

ich hab den Artikel wohl nur kurz überflogen aber der Vorteil von MFT bzgl. Schärfentiefe hat der Autor explizit angesprochen
Somit passt “überlesen”!

Außer Du verwendest das falsche “Tiefenschärfe” in einem anderen Kontext.

Photar

Tiefenschärfe ist dasselbe wie Schärfentiefe. Beides kann verwendet werden.

Conny

Verwendet kann immer vieles, nur ob es im Kontext auch korrekt ist?

Nur mal so ….

Tiefe ist eine räumliche Ausdehnung und kann nicht scharf sein.

Schärfentiefe ist ein Kompositum aus Schärfe und Tiefe (räumliche Ausdehnung).
Der Begriff beschreibt, wie viel Tiefe im Bild scharf abgebildet ist.

Logik: Schärfe bezieht sich auf die Eigenschaft, Tiefe auf den Bereich.

Tiefenschärfe wäre dagegen ein semantischer Widerspruch, da es Schärfe der Tiefe implizieren würde, was physikalisch unsinnig ist.
Die Tiefe selbst kann nicht scharf sein, sondern nur der Bereich in der Tiefe.

Schärfentiefe ist der fachlich korrekte Begriff, gestützt durch Sprache, Logik und Praxis.

Tiefenschärfe ist ein umgangssprachlicher Irrtum, der semantisch und technisch inkonsistent ist.

100carat

Du wirst die fehlerhafte Verwendung dieser Begriffe zwar nicht ausrotten können, Conny, hast es aber ebenso anschaulich wie korrekt erklärt. Einzig ein wichtiger Punkt fehlte: Der Bereich der Schärfentiefe ist – entgegen des auch hier weit verbreiteten Glaubens – nicht in der ganzen Tiefe gleich scharf, sondern lediglich für unser Auge annehmbar oder hinlänglich scharf. Wirklich scharf ist immer nur exakt die Fokusebene. Das mag wie Haarspalterei klingen. Ist es aber nicht und hat gerade in der Makrofotografie besondere Bedeutung, sofern Fotostacking/-bracketing eingesetzt werden.

Conny

Hallo 100carat,
Deine Ergänzung ist vollkommen richtig!

Dieser Bereich der Schärfentiefe, wo die Schärfe vor und nach der Fokusebene kontinuierlich bis zur noch akzeptablen Grenze abnimmt kann man mit der Optikformel für DOF(Depth of Field) berechnen.

Der Raum verteilt sich ca. 1/3 vor und 2/3 des hinter der maximalen Schärfeebene.

joe

Nein ist es nicht, der Begriff Schärfentiefe ist zwar üblich, aber falsch. Es gibt Tiefen, aber keine Schärfen, schon mal was von die Schärfen, der Schärfen oder das Schärfen gehört. Im Englischen ist das besser beschrieben, da käme keiner auf die Idee sharpen depth zu sagen. Nur weil der Begriff irgendwann von irgendwem eingeführt wurde heisst es nicht, dass es richtig ist und alles andere falsch. Schärfentiefe ist ein grammatikalischer Irrtum, den ich weiterhin nicht benutzen werde, genausowenig wie Manninnen.

Conny

Hallo Joe, Du kannst den falsch Begriff Tiefenschärfe verwenden wann immer Du willst, nur er wird dadurch nicht richtig! Man kann es aber auch so ausdrücken… Beide Begriffe werden laienhaft wechselweise verwendet und verstanden und stellt somit erstmal kein Problem der Verständigung dar, so lange man sich in der Deutschen Sprache aufhält. In seriösen wissenschaftlichen Publikationen, Lehrbüchern oder technischen Normen (z. B. DIN, ISO) ist ausschließlich Schärfentiefe (depth of field, DOF) der etablierte Begriff.  In populärwissenschaftlichen Laienpublikationen Artikeln oder nicht fachgeprüften Quellen und Übersetzungen (z. B. Internet, Blogs, Graue Literatur) kommt es sehr häufig zu unscharfen Formulierungen.  Je weniger wissenschaftlicher um so häufiger. In renommierten Journals wird bei der Begutachtung auf korrekte Terminologie geachtet. Fehler wie Tiefenschärfe würden hier meist korrigiert. Auch hier wird man sowas selten finden. Ein witziges Beispiel in einem Fachartikel von CANON über Schärfentiefe (Depth of field) Link: https://www.canon.de/pro/infobank/depth-of-field/ 49 mal taucht der Begriff Schärfentiefe darin auf, bis auf einen Ausrutscher mit Tiefenschärfe 😉 Ein Professor hat es mal so ausgedrückt bzgl. professionelle Glaubwürdigkeit:   In wissenschaftlichen Kontexten kann falsche Terminologie Zweifel an der Expertise der Autor:innen wecken. Er möchte den falschen Begriff Tiefenschärfe keinesfalls in einer Arbeit seiner Studenten lesen müssen! Englisch: Depth of Field (DOF)… Weiterlesen »

joe

Ich werde selbstverständlich den richtigen Begriff weiter verwenden, ich lass mir doch keine falsche Grammatik vorschreiben. Schau mal nach was die Engländer dazu sagen, dann wirst es vielleicht auch du merken, dass der Begriff Schärfentiefe absoluter Blödsinn ist. Es sind nicht die Schärfen in der Tiefe, sondern die Tiefe der Schärfe, also wie weithinein geht die Schärfe und nicht die Tiefe,aber bleib du bei deinem Begriff, bist doch sonst nicht so Obrigkeitshörig.

Conny

Meiner korrekten Argumentation konntes oder wolltest Du scheinbar nicht folgen…
Ist auch nicht mein Problem, vielleicht war es ja für den einen oder anderen Leser/in aufschlussreich 😉

Aber was hat denn das jetzt nun der Engländer damit zu tun?
Wir reden hier vom deutschen Sprachgebrauch!
Und Dein von Dir laienhafte komische Übersetzungsversuch von Schärfentiefe nach sharpen depth s.o. in Deinen Post ist wirklich nur lächerlich.

Der richtige Fachausdruck ist Depth of Field, den kanntest Du wohl oben noch nicht.
Und jeder gute seröse Fachübersetzer, Mensch oder Maschine, wird das nach Schärfentiefe und auch umgekehrt übersetzen.

joe

Also ich habe es nicht mal überflogen, weil es für mich nicht relevant ist. Meine Frau englischsprachig, kennt nur depth of field, sowohl im französischen und italienischen heisst es entsprechend, und jetzt lass mich bitte in Ruhe mit deiner penetranten Besserwisserei, du darfst sagen und glauben was du willst, und ich sage das was ich für richtig halte, du bist ja schlimmer als die Zeugen Jehovas!

Conny

echt jetzt…

witzig, jetzt versteckst Du Dich hinter dem Rücken Deiner Frau mit Deinem Halbwissen…

Es macht mir immer wieder Spaß mit Dir zu kommunizieren 😁

gelle….

Conny

noch ein Hinweis in der Sache den ich oben noch vergessen habe zu erwähnen…

Du störst Dich scheinbar an dem Wort Schärfen in Schärfentiefe?
Na ja, für das erste liest sich das erst mal ungewöhnlich…😁

Aber Schärfentiefe ist ein Kompositum aus Schärfe und Tiefe.
Zusammengesetzt wird hier aber nach der deutschen Grammatikregel ein Füll “n” hinzugefügt.

Siehe deutsche Grammatikregeln für Fugenelemente.
hier : Wortstamm + Fugenelement -n- + Wortstamm = neues Wort

Somit grammatikalisch vollständig korrekt 😁

Deutsche Sprache schwere Sprache …

Ich

„Interessanter Artikel, aber wenn ich es nicht überlesen habe…“

Doch du hast es überlesen. Die Frage ist eher; kannst du überhaupt lesen? Joe, gib dich nicht auf, es ist nie zu spät!

Frank

Was soll jetzt bitteschön das? Wir haben alle schon einmal etwas überlesen, oder? Sie disqualifizieren sich damit selbst. Einen schönen Tag noch.

Ich

„Was soll jetzt bitteschön das? Wir haben alle schon einmal etwas überlesen, oder?“

Ja, Sie z.B. haben die zahlreichen Beleidigungen von joe in meine Richtung (und auch anderer User) überlesen.
Man sollte auch nicht alles zu ernst nehmen 😉

Frank

Nein, die habe ich nicht überlesen. Allerdings ging denen ein Schriftwechsel voraus. Den gab es in diesem Zusammenhang hier nicht.

Und doch, ich nehme das ernst, weil es das Gebot der Sachlichkeit verletzt. Man kann immer unterschiedlicher Meinung sein. Ein Zusammenhang ist Pflicht.

Trösten Sie sich, Sie sind damit hier nicht allein. Ist aber ein schwacher Trost.

Rolf Carl

Hier noch einige Anmerkungen zu den Empfehlungen:

  • Der Stabilisator ist bei Makroaufnahmen nicht wichtig, da er im Nahbereich nur wenig Wirkung erzeugt. Kommt dazu, dass bei Bewegung (Wind) ein Stabi wirkungslos ist (Bewegungsunschärfe).
  • Mit einem Telekonverter am Makroobjektiv lässt sich der Massstab oder die Fluchtdistanz vergrössern, z.B. bei Insekten.
  • Zum manuellen AF: Wer sagt das? Ich brauche bei 95% meiner Makroaufnahmen den AF, häufig auch den C-AF. Manuell fokussiere ich nur, wenn wegen feinen Strukturen der AF hin und her saust.
  • Der Einsatz von zusätzlichem Licht ist Geschmacksache. Ich fotografiere ausschliesslich mit natürlichem Licht und benütze höchstens Reflektoren oder einen weissen Makroschirm.
K. W.

Und ich benutze meist eine Taschenlampe. Die sind ja lange nicht mehr so schwach wie vor 20 Jahren und schön flexibel in der Positionierung.

Rolf Carl

Ja, geht auch. Bei manchen Motiven gibt es so tolle Fotos.

Peter Braczko

Mittlerweile in Massen von verschiedenen Herstellern angeboten sind die Makroring-Beleuchtungseinheiten mit ca. 30 LED-Minileuchten, einfach zu montieren und deutlich preiswerter, als die Ringblitzgeräte der großen Kamerahersteller. Diese LED-Ringleuchten werden meist geliefert mit mehreren Adapterringen für die gängigen Objektiv-Filteranschlüsse der (nach Packungsangabe von Meike oder MCPlus) wichtigsten Kamerahersteller Canon, Nikon, Olympus und Pentax. Die Nachteile: Die “echten” Ringblitzgeräte haben im Vergleich deutlich mehr Power, damit ist es möglich, mit der Einstellung von 100 ISO auf Blende 32 zu kommen. Die LEDs sind dagegen deutlich schwächer in der Leistung. Weiterer Nachteil: Bei spiegelnden Flächen (das können auch die Oberseiten oder die Augen von Insekten sein) machen sich die LEDs wie Leuchtpunkte bemerkbar, bei den Makroblitzgeräten ist bei frontaler Belichtung der Ring zu sehen, das lässt sich aber mit intensiver Photoshop-Bearbeitung regeln. Egal, in der Makrofotografie einfach alles durchprobieren, es lohnt sich.

100carat

Peter, Ringblitzgeräte sind für Makrofotografen, die auf eine besonders natürlich anmutende und mit dem Licht gestaltete Aufnahme wertlegen, keine Option – sowohl in der Natur- wie auch in der Produktfotografie. Aufnahmen können Münzaufnahmen und all die Produktfotos sein, bei denen eine flache Auflichtbeleuchtung ausreicht oder sogar gewünscht ist. Etwas anderes sind die ebenfalls an einem runden Adapter angeordneten Blitzköpfe zu beurteilen, von denen inzwischen bis zu sechs solcher Blitzköpfe an dem Adapter angebracht und mit zusätzlichen Diffusoren (eingeschränkter Wirkung) werden können. Besser sind Aufsteckblitze mit ausgefeilten Diffusorlösungen, von denen zwei besonders zu empfehlen sind, oder – wo es das Motiv erlaubt – eine bestaltete Lichtführung mit mehreren Blitzgeräten.

Blende 32 wird ein erfahrener Makrofotograf aufgrund der die Bilqualität deutlich vermindernde Beugungseffekte grundsätzlich nicht verwenden.

Wolfram Wilms

Warum geben erfahrene Objektiv Konstrukteure dann diesen Objektiven solche Blenden wie 32 mit auf den Weg ?

100carat

Auf die Frage gibt es mindestens drei richtige Antworten. Nicht alles, was Konstrukteure in ein Produkt einbauen, muss sinnvoll sein. Oft werden auch bewusst bestimmte Produkteigenschaften oder -funktionen ausprobiert, um die verkauffördernde oder -hemmende Wirkung direkt am Kunden auszuprobieren. Warum baut Canon einen Ring zur variablen Kontrolle von sphärischen Aberrationen in das ansonsten exquisite RF 100mm Makro-Objektiv ein? Ich kenne nicht einen professionellen Fotografen, der von diesem Ring Gebrauch oder gar regelmäßigen Gebrauch macht. Stattdessen hatte dieser Ring mit nützlichen Funktionen belegt werden können, die im täglichen Einsatz sinnvoll wären. Warum bieten Monitor-Hersteller 24 Zoll-Bildschirme mit 4K-Auflösung für den Büroeinsatz an? Völliger Unsinn (Stichwort: Schriftgröße). Aber sie verkaufen sich offenbar gut, weil viele Kunden die Sinnhaftigkeit nicht hinterfragen und das Marketing suggeriert, dass dieses Produktmerkmal notwendig und ein Gewinn fü den Konsumenten ist. Das Gegenteil ist der Fall. Der Kunde bezahlt einen höheren Stromverbrauch für eine Produkteigenschaft, die ihm keinen Mehrwert bietet. Zweite Antwortmöglichkeit: Es ist vielen Hobby-Fotografen im Makrobereich wichtiger, das Motiv überhaupt scharf abbilden zu können. Dass dabei die Abbildungsleistung des Objektivs zum Teil drastisch abnimmt, nehmen sie in Kauf oder sind sich dessen gar nicht bewußt. Bevor es Fotostacking/-bracketing gab, schluckten mussten bei bestimmten Abbildungsmaßstäben auch erfahrene… Weiterlesen »

Wolfram Wilms

(Bevor es Fotostacking/-bracketing gab, schluckten mussten bei bestimmten Abbildungsmaßstäben auch erfahrene Makrofotografen diese bittere Pille schlucken.)

Die einzig ,, richtige” Antwort !

Thorsten

Wie ich in meinem Beitrag schon schrieb:
Es kommt immer auf die Umstände und die Motive an.
Z.B. Verhaltensaufnahmen von Libellen: Z.B. Eiablage auf Wasseroberfläche: in unbequemer gebückter Haltung: Dann ist ein wirkungsvoller IS Gold wert, oder Libelle am Halm bei Windstille, früh morgens ist es regelmäßig windstill.
Die IS- Systeme verschiedener Hersteller, unterscheiden sich in der Wirksamkeit des IS im Nah- Macrobereich deutlich:
Viele MFT- Kameras machen da aufgrund des kleinen leichteren Sensors einen sehr guten Job, wie meine Kombi G9 2.8/200 PanaLeica mit dem auch im Nahbereich exzellenten Dual- IS. (Formatfüllende Aufnahmen von Großlibellen)
Damit gewinne ich in der Praxis, an der Nahgrenze, selbst in bebückter unbequemer Haltung 4 Blenden! Das macht einen Riesen- Unterschied !
Zu meinen Nikon- Zeiten hatte ich mal das 105er Nikkor f2.8, mit dem IS im Objektiv, der war im Nahbereich so gut wie unwirksam.
Ob AF oder MF hängt sehr von den Motiven und Umständen ab. Wenn ich eine geringe Tiefenschärfe möchte, für die Freistellung z.B. von Insekten im Morgentau, oder Blüten, dann ist MF klar im Vorteil um den Schärfepunkt exakt zu setzen. Bei mir ist das Verhältnis AF/MF ca 40/60. Zugunsten von MF.

Rolf Carl

Zum IS: ich habe mal gelesen, dass der Antiwackel bei einem Makro im Nahbereich technisch bedingt sowieso weniger wirkungsvoll ist. Auch bei Windstille und ruhigen Motiven achte ich deshalb jeweils auf eine genügende Verschlusszeit, um sicher zu gehen, und trotz eingeschaltetem IS. Bei ruhigen Motiven ist das Licht selten das Problem, da muss ich mit der ISO nicht allzu weit hoch. Und ich habe übrigens nur am Makro, meistens dem Sigma 2.8/150, einen Antiwackel, an der Kamera nicht. Aber da ich meist mit sehr offener Blende fotografiere, klappt das auch ohne die ISO massiv hochzudrehen.

AF oder MF ist Geschmacksache, ich brauche den AF immer, ausser es klappt nicht, z.B. bei Nahaufnahmen von vielen Blütenstempeln, da ist der AF überfordert. Bei von dir beschriebenen Motiven wie eines Insekts im Morgengrauen würde ich hingegen den AF mit Einzelpunkt nehmen und gegebenenfalls manuell nachjustieren. Ein Makroobjektiv ohne AF käme deshalb für mich nicht in Frage, denn sobald sich etwas bewegt, auch bei Wind, ist der AF(oder C-AF) klar im Vorteil.

Thorsten

Der IS ist im Makrobereich weniger wirksam, als im Fernbereich, das ist richtig. Der ist aber bei guten IS- Systemen, nicht wirkungslos, wie ich schrieb, Da gibt es große Unterschiede.

Rolf Carl

Glaube ich dir gerne. Da ich immer Sigma Makros hatte, weiss ich nicht, wie das bei anderen IS-Systemen ist.

Peter Braczko

In unserem großen Garten in Ruhe und mit der notwendigen Rücksicht Kleintiere fotografieren, das ist zeitgleich Entspannung und Anstrengung. Ausrüstung: Nikon Df oder D750, Nikon-Balgengeräte PB-4 und PB-6, Nikkor-Makroobjektive 2.8/105 mm und 3.5/55 mm, ergänzend dazu ein Nikon-Ringblitz, der SB-29 – oder mit der superschnellen Nikon Zf anfliegende Bienen und Hornissen ablichten. Freue mich auf den Frühling……

Ich

*Werbung*

Wolfgang Thiel

Dauerwerbesendung !!

100carat

s. oben: das Ringblitz-Gerät ist eine Notlösung. Willst Du natürlich und stimmungsvoll ausgeleuchtete Makroaufnahmen von Tieren oder Pflanzen machen, sind andere Beleuchtungssets die bessere Wahl. Denn Du weißt ja: “Die Welt will gute Fotos sehen (und nicht nur “richtig” belichtete).” 😉

Leonhard

Schön mal wieder was von Dir zu lesen, bist Du mal gerade nicht total in Arbeit abgesoffen?

Und Du hast wie immer recht, in einer Welt, in der immer mehr Unterbelichtete den Ton angeben, da kommt es nicht mehr so sehr auf “ausgeleuchtet” an, da müssen Fotos gut sein.

Bei Ringblitzen ist es eh wie bei Ringmuskeln, da kann der Effekt auch mal ganz schnell in die Hose gehen. Wobei man bei den Ringmuskeln noch auf den Spruch “seit Opa Dash in der Pfeife raucht hat er immer blütenweise Unterhosen” zurück greifen könnte, was aber genau zu so einem falschen Bild wie beim Ringblitz führen würde.

100carat

Doch, hier ist weiter Land unter. Sonst hätte ich noch eine längere Richtigstellung zum Thema Schärfentiefe und zu Ungenauigkeiten im ansonsten recht gelungenen Artikel ergänzt.

Aber wenn ich mal ein paar Pausen-Minütchen einschieben kann, schaue ich gerne ob es von Dir, Thomas Nordsee, Conny oder “The (photo) artist formerly known as Cat” etwas zu lesen gibt.

Leonhard

Ja, Cat ist wirklich ein Bilderkünstler, bei vielen wird man den Verdacht nicht los, die haben eher ein künstliches den ein künstlerisches Auge, eben genau wie Du schreibst!

Meinereiner kam ja nicht von ungefähr auf Opas Unterhosen, auch hier können wenige zwischen rein und sauber im Gegensatz zu “mit Bleichmittel umgefärbtem Scheißdreck” unterscheiden, ist beim Arbeiten mit Licht leider genau so, aber ich verschwinde mal wieder in der Versenkung, viele Kommentare hier sind nicht mal Zynismus wert, Glaube kann vielleicht Berge versetzen, aber keine guten Bilder machen, welche auch nur ein Teil der Welt wirklich sehen möchte.

Schaff nicht zu viel, Deine geistige Arbeit ist ja gut für die Gehirnmuskulatur, aber auch andere Organe wollen ihr Recht.

weinsack

Erreiche ich mit Vf mit zB. 45Mp mit einem nachträglichen 2x Crop nicht in etwa das selbe wie mit MFT mit etw 20Mp? Oder verstehe ich da etwas falsch?

Thorsten

Wenn das Objektiv 45 Mpix auflösen kann und du nicht verwackelst, verstehst du nichts falsch.
Aber MFT Objektive sind in der Regel deutlich kleiner und leichter und damit besser handhabbar.
Ein kleines MFT 2.8/60 wäre äquivqlent ein 5.6/120 Macro an VF, die gibt es nicht, nur sehr viel größere und teurere 2.8/100er. Und in vielen Fällen benötigt man die f2.8 im Nahbereich wegen der geringen Schärfentiefe nicht.

nightfarmer

Nicht ganz. Die Umrechnung vom Crop-Faktor
zu effektiven Megapixeln ist eine quadratische Eigenschaft (Cropfaktor demnach „2 zum Quadrat“ = 4). Du bräuchtest demnach 80MP. Bei deiner Rechnung mit den 45MP kommst du auf 11,25MP (45/4) wenn du so stark zuschneidest das es der Abbildungsgröße des MFT Bildes entspricht.

Thorsten

Stimmt

Thorsten

Guter Artikel. Ich betreibe sehr Jahrzehnten intensiv Makrofotografie und erstelle daraus auch Vorträge vor größerem Publikum. Ich habe schon mit vielen Herstellern gearbeitet. Pentax, Contax, Nikon, Olympus/OM-System, Panasonic. Die Objektive sind wichtiger als die Kamera, da stimme ich voll zu. Meine Lieblingsobjektive in der Zeit waren: 2.8/200 Macro Pentax, 2.0/90 Macro Olympus OM, 2.8/200 AF-D Nikkor, 2.8/200 MFT PanaLeica (sehr gute Nahgrenze) Ich vermisse bei den Spiegellosen Systemen, 200mm Makroobjektive an VF. Aktuell fotografiere ich mit MFT und L- Mount. L- Mount mit den exzellenten neuen Sigma Makroobjektiven 2.8/70dgdn und 2.8/100dgdn und dem 2.8/150 Irix. Diese Objektive zeichen sich durch exzellente Schärfe, verbunden mit einem wunderschönen Bokeh aus. Diese Ausrüstung nutze ich im erweiterten Nahbereich, für Blümchen und Pilze, dann auch gern bei Offenblende, die Bilder werden durch die bessere Freistellung und das weichere Bokeh einfach besser als mit einer MFT- Ausrüstung. Für scheue Libellen und andere Großinsekten nutze ich eine Pana G9 mit dem exzellenten 2.8/200 PanaLeica, das eine extrem gute Nahgrenze besitzt, verbunden mit sehr schön weichem Bokeh, besser als bei jedem anderen MFT- Objektiv. Oder dem alten FT- Sigma 2.8/150 adaptiert. Außerdem erlaubt das 2.8/200 Pana mit der G9/G9-II, einen sehr effektiven Dual- IS, so das man… Weiterlesen »

Thomas Nordsee

Ein riesen Sack voller Infos und Erfahrungen… Top! Da hat der Artikel ja den Richtigen erwischt… 👋🏻

nightfarmer

Toller Praxis-Kommentar! Es gibt eben nicht „das EINE richtige Setup“. Je nach dem was man machen will. Da muss ich doch neben meiner MFT Ausrüstung doch glatt meine D750 mit dem uralten Tamron 90mm „Stangen-Af“ wieder mal ausgraben! Danke.👍

Thomas Nordsee

Das geht mir ähnlich… das Sigma 150/2,8 ist eingestaubt… das wird sich ändern…

Thorsten

Das 2.8/150 Sigma hat ein wunderschön weiches Bokeh, neben dem besagten 2.0/90 OM von Olympus und dem 4/200 von Pentax, das schönste all meiner (auch ehemaligen) Macroobjektive. Die beiden letztgenannten sind aber gebraucht, sehr viel teurer.
Das 2.8/150 hat aber für mich auch 2 Nachteile:

  • Es ist ein innenfokussiertes Objektiv und hat im Nahbereich eine starke Verkürzung der Brennweite, stört nur bei scheuen Insekten.
  • Im Gegenlicht lässt der Kontrast stark nach und es ist recht Flareanfällig, aber mit sehr schönen Flares, die man gut gestalterisch einsetzen kann

Es ist halt ein ganz besonderes Makroobjektiv.

Thorsten

Die 2.8/90 Macros von Tamron sind Top- Objektive.
Ich besitze noch eines, das ich über einen Adapter fremdadaptiere.
Es zeichnet etwas schärfer als meine früheren 2.8/105er Micro Nikkore. Das 2.8/105 AF-D Nikkor, hatte den Vorteil, das es von Burzynsky eine Stativschelle gab, für das Tamron aufgrund des Kunststoffgehäuses leider nicht.
Das Tamron ist aber optisch besser und leichter als es meine 105er Nikkore waren.
Noch ein Tipp wenn du mit Nikon fotgrafierst:
Nikon bot ein exzellentes 2.8/55 MF Macro Nikkor, wenn man mehr Umgebung aufs Bild bekommen möchte, ich adaptiere es an meine Kameras. Nur aufpassen: Die Nikkore zu der Zeit hatten einen Schwachpunkt: Verölte Blendenlamellen, die zusammenkleben, ich habe meines reinigen lassen.
Auch das 4/200 Micro MF ist empfehlenswert und gebraucht günstig zu bekommen. Die beiden letztgenannten ermöglichen aber nur einen Abbm. bis 1:2.

Rolf Carl

Noch eine Alternative zum Nikkor 2.8/55 MF, nämlich das Sigma Makro 2.8/50 mit AF. Ein sehr gutes Objektiv und vielseitig einsetzbar (habe es selber). Allerdings ist es nur noch gebraucht zu erwerben.

Thorsten

Stimmt, hab ich auch noch im Schrank, das geht sogar bis 1:1.
Ein weiteres sehr gutes hab ich noch mit dem Zeiss 2.8/60C für Contax, das ich fremdadaptiere.
In der Schärfe nehmen die 3 sich nichts, das Sigma geht bis 1:1, die anderen genannten nur bis 1:2.
Dabei haben aber das Nikkor und das Zeiss das schönere Bokeh, besonders das Nikkor, aber das ist auch Geschmacksache.

Thorsten

Fehlerkorrektur:
Die oben genannten 200er Makroobjektive hatten f4, nicht f2.8. Also 4/200 Macro Pentax und auch die beiden 200er Nikkore hatten/haben ebenfalls f4, nicht f 2.8.
Das Olympus 2.0/90 hat tatsächlich f2.0 und ist schon bei Offenblende knackscharf, in Verbindung mit einem wunderbar weichen Bokeh, das macht es einzigartig. Deshalb liegen auch die Gebrauchtpreise für dieses Schätzchen über den Preisen vieler neuer Makroobjektive. Aber es lohnt!
Das Pana 2.8/200 hat tatsächlich f2.8 an MFT, das ergibt auf Vollformat gerechnet, ein 5.6/400, mit sehr guter Nahgrenze und selbst bei Offenblende mit Top- Schärfe und wunderbar weichem Bokeh. Ein 1.4K wird mitgeliefert.

Alfred Proksch

Simple Frage. Warum steht so oft auf den Zooms MAKRO drauf – meinerseits kenne ich keines das 1:1 abbildet.

Deswegen verwechseln viele Anwender den Nahbereich mit Makro. Für mich beginnt Makro beim Bilder machen mit einem Mikroskop.

Sehr gut beschrieben sind die „Schwierigkeiten“ mit denen der „Nahfotograf“ zu kämpfen hat. Eine davon ist die Beleuchtung von Objekten. Je näher um so wichtiger wird sie.

Abblenden ist angesagt um den einen wichtigen Millimeter mehr zu generieren. Plus Stativ, sehr guten Einstellschlitten und/oder Tilt/Shift Möglichkeiten.

Autofokus bei Makro? Der ist vielleicht im Nahbereich noch zu gebrauchen – bei echten Makro Aufnahmen ist er hinderlich.

Ansonsten eine sehr hilfreiche Zusammenfassung und eine gute Anleitung – weiter so!

Nico

In der Norm DIN 19040 zählt alles im Maßstabsbereich zwischen 1:10 und 10:1 als Nah- bzw. Makroaufnahme.

nightfarmer

„ Für mich beginnt Makro beim Bilder machen mit einem Mikroskop“

Das nennt man dann „Mikrofotografie“. Makro beginnt „allgemein gültig“ bei 1:1

Aber Du hast natürlich recht, mit den sogenannten „Makro Zomms“ bekommt man keine „richtigen“ Makro Bilder. Sogenannte „Pseudo Makros“, besser als CloseUp’s oder eben Nahaufnahmen bekannt, sind damit aber meist gut machbar.

joe

Also noch zur Ergänzung, den Abbildungsmassstab 1:1, 1,4:1, 2:1 oder 5:1 erhält man nur exakt an der Naheinstellgrenze, alles was weiter entfernt ist reduziert den Massstab drastisch. Deshalb sind inzwischen zum Beispiel ein 100-500/4.5-7 mit einer Naheinstellgrenze von 0,90m und einem Abbildungsmassstab von 1:3,0 oder ein 35/1.8 mit 17cm NEG und 0,5 Vergrösserung in der Praxis – wenn überhaupt – nur unwesentlich schlechter als ein “echtes” Makroobjektiv. Das Tele hat sogar den Vorteil, dass man den Abstand zum Motiv nutzen kann um scheue Insekten formatfüllend aufnehmen zu können.

nightfarmer

Ja da hast du natürlich recht. Nicht umsonst ist zb das 40-150 Pro (verwende ich auch gerne, auch mit TC) und das 300mm f4 von Olympus so beliebt für Nahaufnahmen.

Einzig, alle meine „nicht spezialisierten“ Makro Objektive, egal ob Zoom oder Festbrennweite sind nicht ganz so scharf wie meine spezialisierten Makro Objektive. Die sind halt exakt auf den jeweiligen Abbildungsmaßstab berechnet und bei eben jenem am schärfsten. Da kommt kein Zoom mit, Festbrennweiten kommen natürlich schon sehr nahe dran.

joe

Also ich weiss nicht ob Zooms wirklich schlechter sind, also das ist bei 500mm formatfüllend fotografiert, also wie das mit einer Festbrennweite noch schärfer gehen soll, kann ich mir schwer vorstellen – nicht zu vergessen, dass die Lichtverhältnisse alles andere als gut waren. Brillenvogel Foto & Bild | world, natur, vogel Bilder auf fotocommunity

Thomas Nordsee

Nur auf dem Handy angesehen… aber große Freude beim Schauen! Einfach wirken lassen… und es wird vieles leichter…

joe

DANKE!

Rolf Carl

Es sagt niemand, dass man mit Zooms keine scharfen Bilder hinkriegt. Aber kannst du mir mal sagen, was ein 10 cm langer Vogel mit Makrofotografie zu tun hat?

Rolf Carl

Das Foto ist aber wirklich sehr gut!

Thorsten

Bezüglich der Schärfe, nimmt sich das bei modernen Objektiven kaum noch etwas zwischen Zooms und Festbrennweiten in der Regel.
Aber bei der max. Öffnung, der Gegenlichtempfindlichkeit und dem Bokeh, sind Festbrennweiten in der Regel sichtbar besser, auch bei gleichen Blenden.
Wenn es so schön freigestellt ist, wie auf deinem, übrigens sehr guten BIld, nimmt es sich nichts.

joe

Danke für die Blumen!

Rolf Carl

joe, ein 1:3 ist nunmal kein 1:1, ein Teleobjektiv kann bestenfalls ein Makroobjektiv ergänzen, aber niemals ersetzen. Bei grösseren Motiven wie z.B. 10 bis 15 cm grossen Blumen funktioniert das Tele, aber bei kleineren Motiven wie Libellen oder Schmetterlingen ist schon mal nichts mit formatfüllend, und bei noch kleineren Motiven kannst du es glattwegs vergessen. Da ist ein Makroobjektiv unschlagbar, auch betreffend des Bokehs. Wenn man nur ein Tele für Nahaufnahmen dabei hat, ist das bestenfalls eine Notlösung, mehr nicht.

joe

Rolf du hast ja grundsätzlich recht, mir ging es aber um was ganz anderes und zwar darum, dass man beim Makro Objektiv1,4:1, bei 26cm die Vergrößerung 1,4 hat, bei 29cm 1,0, bei 50cm 0,3. Und beim Telezoom bei einem Meter bei 500mm auch 0 3 habe. Also wenn du nicht ganz nah ran kannst oder kommst, dann ist eben ein 100-500 eher besser als ein echtes Makro. Das 35mm hat sogar eine Vergrößerung von 0,5 bei 17cm, die würde beim 100mm Makro bei 38cm bei 0,5 liegen. Also, ausser wenn man extrem Nah an saß Objekt ran kann, hat das echte Makro einen Vorteil gegenüber einem Pseudo Makro. Der Vorteil, wenn du weiter weg bist, ist übrigens auch die grössere Tiefenschärfe bei gleicher Blende.

Rolf Carl

Ja, kommt aufs Motiv an, oft habe ich immer beides dabei, das 2.8/150 Makro + das Tele 100-400. Wie du sagst, wenn man nicht so nahe ran kommt, ist das Tele besser, wenn man aber an die Naheinstellgrenze kommt, also bei allen ruhenden Motiven, ist das Makro das Objektiv der Wahl. Für mehr Schärfentiefe kann man natürlich auch mit dem Makro etwas weiter weg gehen. Wenn ich z.B. Libellen fotografien gehe oder grössere Orchideen wie Frauenschuhe, habe ich immer beides dabei.

nightfarmer

Sehr schöner Artikel!

Ich mache auch oft und sehr gerne Makro Fotografie. Hauptsächlich mit der OM1 und dem 60mm Makro. Ab und zu mit dem 2-fach TC, in speziellen Fällen zusätzlich noch mit der Raynox 250 oder dem msn-202, damit komm ich auf bis zu 7:1 Abbildungsmassstab.

Dazu ein Godox V860iii mit Blitzdiffusor. Genial fürs Stacking/Bracketing, damit kann man 10b/s in Kombination mit der OM1 durchgehend schießen.

Sehr gut für Nahaufnahmen eignet sich auch das 40-150 2.8 Pro (evtl mit TC), aber auch das Lumix 100-300 (auch mit TC) an meiner G9ii macht tolle CloseUp‘s.

Alte (Weitwinkel-) Objektive in Retrostellung sind auch eine sehr interessante und richtig günstige Alternative. Dazu ein ordentliches Stativ, ein Makro
Schlitten, und passt.

Nur einem Punkt muss ich ganz leicht widersprechen: der Unterschied zwischen OM1 und OM1 Mark2 ist minimal. Serienbild ist identisch bis auf den größeren Puffer der Mark2, IBIS ist nahezu identisch, und der AF ist nach den neuesten Updates auch nahe an der Mark2. Für ein Makrosetup ist die Mark1 nahezu perfekt, und mit 1300.- vs ca 1850.- Straßen-/Cashback-Preis)deutlich günstiger als die Mark2 mit quasi identischer Leistung.

Joachim

Etwas Werbung muss manchmal sein. Makro mag jeder in seiner Version sehen. Makro ist bei mir 1 : 2 bis 1 : 1. Erinnere mich noch an eine Fernsehsendung des Grafen Bernadotte aus Mainau. Der hat mit einer Mittelformatkamera all sein gezüchteten Orchideen fotografiert. Von daher mache ich gerne Fotos von wilden, hier wachsenden Orchideen wie Knabenkraut etc. Da schau ich nicht auf VF oder APS-C. Ich versuche das Motive entsprechend einzupassen. Ein Problem ist es z.B. bei der Kugelorchis eine möglichst große Schärfentiefe zu erreichen. Die Blüte ist so 5 cm im Duchmesser. Da hilft dann schon mal das Photo Stacking.
Eine schöne Wirkung der Makrobilder wird praktisch erst bei der Betrachung erzielt. Da ist auf dem Bildschirm das Blütenblatt z.B. ca. 5 x 7 cm groß. Das ist wie neues Sehen.

Rolf Carl

Wenn du die ganze Kugelorchis scharf ablichten möchtest, kannst du auch einfach ein Tele nehmen, z.B. ein 100-400. Dann wird die ganze Blume scharf und du hast trotzdem eine gute Freistellung und ein schönes Bokeh.

Joachim

mache das ab und zu mit dem 2,5/125 (200 mm R/) Apo Voigtländer oder dem Sonnar 4/80-200 (max 320 mm R7). Da müssen schon besondere Verhältnisse sein.Licht, Ort, herausgehobene Position der Blume. Wenn unterwegs, dann meist die längere Optik nicht dabei (meist mit dem 60mm Makro von Canon oder dem 35 mm Makro von Tokina).

jens

Ich fotografiere Makro gerne mit Nahlinsen +3 und + 4 / HP.
Jens

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