Pocket Dispo ist ein Objektiv, das die Bildoptik der Wegwerfkameras der 90er Jahre kostengünstig auf digitale Systeme überträgt.
Die Lesergeneration vor der Zeit der Digitalkameras und Smartphones kennt wahrscheinlich noch die Wegwerfkameras (oder Einwegkameras) mit billigen Plastikobjektiven und analogen Filmen, die man nicht wechseln oder nachfüllen konnte. Das Objektiv ist mit einer solchen Linse ausgestattet und will die klassische Ästhetik der Film- und Einwegfotografie wieder aufleben lassen.
Pocket Dispo: Das Objektiv im Detail
Das 3D-gedruckte Objektiv besteht aus hochwertigem Kunststoff (genauer: Acrylnitril-Styrol-Acrylester) mit hoher Festigkeit sowie Witterungs- und UV-Beständigkeit. Die Linse liegt in einer Vertiefung und ist dadurch besser vor Kratzern geschützt. Der Aufbau sorgt für eine verbesserte Lichthofbildung, chromatische Aberration, Vignettierung und die klassische Unschärfe, die man eben von der Fotografie mit Einwegkameras kennt. Eigentlich alles Eigenschaften, die man in der modernen Fotografie von heute nicht wirklich haben will.
Das Objektiv gibt es für alle gängigen Anschlüsse wie Sony E-Mount, Fujifilm X-Mount, Canon RF-Mount und EF-Mount, Nikon Z-Mount, Micro 4/3 und L-Mount. Die Brennweite beträgt 28 mm (KB), und die Blende ist fest auf f/11 fixiert. Das Objektiv ist auf “unendlich” eingestellt, so dass alles über 1,5 Meter scharf abgebildet wird.
Bildqualität aus den 90ern
Die durch das Objektiv aufgenommenen Bilder sind in der Mitte etwas schärfer, zum Rand hin verschwimmen die Details immer mehr. Starke Vignettierung, chromatische Aberration und blaue Lichthöfe in kontrastreichen Bereichen sorgen für eine Bildqualität, wie man sie aus den 90er Jahren von Einwegkameras kennt. Der Bildlook ist nicht jedermanns Sache, aber Nostalgiker dürften ihre wahre Freude daran haben. Einen guten Eindruck kann man sich auf der Instagram-Seite von Pocket Dispo verschaffen. Wem solche Bilder gefallen, für den sind die 49,99 US-Dollar gut angelegt.


Das Objektiv ist derzeit nur über die offizielle Website des Herstellers erhältlich. Für Sendungen aus den USA beträgt die Lieferzeit 7 bis 21 Tage.
Was haltet ihr von einem solchen Objektiv? Würdet ihr so etwas vor eure Kamera hängen oder macht ihr das lieber hinterher am Computer mit der Bildbearbeitung?
So ein eingeschränktes Objektiv hat schon seinen Reiz für mich, solange es irgendwo in einen Bereich auch scharf abbildet, was hier ja der Fall sein soll.
Weil ich „spontan-Käufer“ bin habe ich mir im Vorbeigehen zu den drei China-Linsen der ersten Generation die im „ X-E2 gebraucht Paket“ dabei waren einen ordentlichen „Objektiv-Deckel“ in Form eines 7Artisans 18mm f/6,3 II für Fuji X dazu gekauft.
Der macht das für 60 Euro genau so gut. Man kann damit sogar wenn es sein muss die Entfernung bis 30cm einstellen. Vignettierung und diverse Fehler sind garantiert! Spart jede Menge PC Zeit, besonders dann wenn man gleichzeitig die Fuji Film Simulationen verwendet.
Macht Spaß wenn man sich um nichts „kümmern“ muss und trotzdem „urige“ Bilder entstehen. Eben wie anno dazumal mit den „Instamatik“ Kassetten Kameras.
Deckelobjektiv Namens Kodak 😂, Aliexpress 16€ inkl. Versand 📦
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Das 7Artisans 18mm f/6,3 II hatte ich persönlich schon öfter auf dem Radar. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich es für Sony (Vollformat) oder Fujifilm (APS-C) kaufen soll. Der Spaßfaktor steht bei diesem Kauf definitiv im Vordergrund.
Autsch! Hier sind (für mich) 46 Euro noch zu viel.
Dann lieber mit Altglas oder Mistfiltern experimentieren.
46€? Plus 18€ Versand 😁
…ich bin optische Nikon-Qualität gewohnt, also erübrigt sich jeder Kommentar zu diesen “Colaflaschenböden!”
Gibts doch bereits so ähnlich von Lomography.
Ich halte persönlich nicht all zu viel von solchen Spielereien. Lieber habe ich gutes Rohmaterial und mache es in der Bildbearbeitung, als keine Möglichkeit zu haben, das Bild doch auf moderne Standards zu bringen. Die Hersteller könnten stattdessen solche Effektfilter direkt digital in der Kamera für die JPEGs anbieten. Aber jeder hat einen anderen Geschmack. Die Verkaufszahlen werden zeigen, ob das Produkt anklang findet.
Kann man sich ganz einfach selber bauen.
Interessant finde ich Herstellung mit einem 3D Drucker.
Die Freiheit etwas auszuprobieren, selbst kreativ zu werden, sich in jeder Hinsicht gedanklichen Spielraum zu gewähren ist ein sehr hohes, wichtiges Gut.
Glücklich der welcher sich nicht durch vorgefasste Meinungen bremsen lässt.
Heute um 18:30 ist mein LightLeakLens 28mm eingetroffen. Hoffentlich ist morgen nicht so eine Nebelbrühe aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Also morgen den digitalen Kodak Film einlegen und die digitale Lomography kann beginnen 😃
https://youtu.be/wxwdUKx2hIU?si=8_iZX-RlmVpK40jV
Mirko – viel Spaß damit. Ist ja eine echt „verspielte Sache“. Danke für den Link.
Wie erwartet gab es Nebel satt heute und so war der Effekt, Nebel im Nebel 😁 Natürlich musste ich auch mit einer Taschenlampe experimentieren aber das war ziemlich unhandlich. Zum Glück gibt es TTA und hier habe ich mir gleich mal die RGB LED Filmdose bestellt, jetzt kann ich Farbe in den Lichtschacht bringen 😎
https://www.big-photo.de/ttartisan-mini-led-rgb-licht
Dann habe ich heute auch noch bei 1,2,3 einen Tiffen Gold Mistfilter erworben, glaube der wird gut passen zu “Cuban Classic” welches Maratony mal vorgestellt hatte 📷
Als anno Domini die voll bewegliche „Glasfaser“ Beleuchtung in die Tabletop Fotografie eingezogen ist bedeutete das eine enorme kreative Bereicherung der Möglichkeiten.
Es sind immer wieder die individuellen „Bastler Lösungen“ welche einfach Spaß machen. Man fragt sich warum nicht schon lange vorher die „Fachleute“ auf solch einfache Ideen gekommen sind!
Überteuerter Plastikschrott – Die Dinger kriegt man für 10€ aus China (Aliexpress).
Habe mir schon vor nem halben Jahr sowas bestellt für Fun-Aufnahmen. Mit dem passenden RNI Filter in der Nachbearbeitung (z.b. Kodak Gold 200), sehn die Fotos tatsächlich aus wie aus einer Wegwerfkamera.