Nikon gibt bekannt, dass DSLRs ab 2025 kaum noch eine Rolle im Unternehmen spielen werden. Auch Einsteigerkameras scheinen aus dem Fokus zu rücken.
Die Zukunft gehört den Spiegellosen
Uns allen dürfte inzwischen klar sein, dass sich die Kamerahersteller in Zukunft fast ausschließlich auf den Bereich der spiegellosen Systemkameras konzentrieren werden. Spiegelreflexkameras werden hier und da sicherlich noch zu sehen sein (zum Beispiel bei Herstellern wie Pentax), die glorreichen Zeiten der DSLR sind aber eindeutig vorbei.
Trotzdem: Werden die beiden Großen der Branche, Canon und Nikon, denn noch Neuheiten im DSLR-Bereich auf den Markt bringen? Oder haben wir bei den beiden die letzte Spiegelreflexkamera schon gesehen? In unserer großen Umfrage Ende 2021 wart ihr euch in der Community uneinig, wie die Zukunft der DSLR aussehen wird. Auch halten sich Canon und Nikon natürlich mit eindeutigen Aussagen zurück und lassen uns größtenteils im Dunkeln, was die eigenen Pläne angeht.
Nikon hat sich nun allerdings doch ein wenig in die Karten schauen lassen. Am 26. Mai 2022 hat das Unternehmen nämlich den eigenen Investoren die Pläne vorgestellt, die man in den nächsten Jahren verfolgen möchte. Zwei Aussagen bzw. Aussichten sind dabei für Fotografen besonders interessant.
Nikon: DSLRs ab 2025 kaum noch relevant
Nikon möchte den Umsatz der Kamerasparte bis 2025 von 178,2 Milliarden Yen auf 200 Milliarden Yen steigern, die Bedeutung der DSLRs soll bis 2025 aber rapide abnehmen, wie die folgende Grafik zeigt:
Nikon rechnet damit, dass das F-Bajonett bis 2025 nur noch für rund 4 Prozent des Umsatzes innerhalb es Imaging Business sorgen wird. Wir würden daraus schließen, dass Nikon ab sofort keine oder zumindest keine nennenswerten DSLR-Neuheiten mehr auf den Markt bringen wird.
Keine neuen Einsteigerkameras geplant?
Ebenfalls interessant sind Nikons Prognosen zur Anzahl der verkauften Kameras. Nikon hat im vergangenen Jahr 700.000 Kameras verkauft, 210.000 davon waren im Einsteigerbereich angesiedelt, 490.000 richteten sich an Hobbyfotografen und Profis.
Im Jahr 2025 will Nikon ebenfalls 700.000 Kameras verkaufen, die Grafik zeigt allerdings, dass ausschließlich Kameras der Mittel- bzw. Profiklasse verkauft werden sollen. Bedeutet das, dass Nikon im Einsteigerbereich überhaupt keine Neuheiten mehr vorstellen wird? Denkbar, wenn man sich diese Grafik anschaut. Trotzdem halten wir es für schwer vorstellbar, dass Nikon komplett auf Einsteigerkameras verzichten kann. Dass teurere Kameras größere Margen abwerfen ist einleuchtend, trotzdem müssen die Hersteller ja auch Neukunden gewinnen, die vom Smartphone kommen – und die wollen als Einsteiger in der Regel nicht direkt vierstellige Summen für Equipment in die Hand nehmen.
Quelle: Nikon
ad Einsteigerkamera: Eine aussterbende Spezies, dieses Segment wird immer mehr durch Mobiltelefone abgedeckt, es ist für die Hersteller nicht mehr lukrativ solche Kameras zu entwickeln.
Das sehe ich ein, trotzdem bekomme ich nach wie vor jede Menge Anfragen von Lesern oder Freunden, die sich zum ersten Mal eine “richtige Kamera” kaufen wollen, weil sie sich einfach intensiver mit dem Thema Fotografie beschäftigen wollen. Das Budget liegt da am Anfang oft bei rund 500-600 Euro – man will ja erstmal reinschnuppern. Ich glaube einfach nicht, dass die Hersteller komplett auf diese Zielgruppe und die potenziellen Neukunden verzichten können. Oder zumindest fände ich es schade. Denn wenn die günstigste Kamera irgendwann schon 1000+ Euro kostet, wird das Neulingen oft einfach zu teuer sein. Dann bleibt man eben doch beim Smartphone.
Also ja: Die Einsteigerkamera ist für die Hersteller nicht lukrativ. Aber einen Neukunden zu gewinnen, ihn ans System zu binden und ihm irgendwann vielleicht teurere Kameras verkaufen zu können, das sollte irgendwo ja dann doch lukrativ sein.
Mark, sehe ich genauso, ohne Einsteigerkameras wird es bald nur noch sehr wenige geben die sich eine Kamera leisten können und kaufen werden. Sobald die alternde Klientel “ausgestorben” sein wird idt dann Schluss mit herkömmlichen Kameras. Aber vielleicht will ja Nikon in der Nische überleben.
Ich sehe deshalb inzwischen die R10 weniger kritisch, die wird es sicher bald bei Aktionen auch für unter 800.-€ geben und dann ist sie mit ihren Fähigkeiten ein Schnäppchen. Wenn man die Käufe bei Canon anschaut sind ja nur etwa 20% der Verkäufe R Kameras, wovon schätzungsweise etwas mehr als die Hälfte auf R3,R5, R6 fallen dürften, 30% fallen auf M und 40% auf die ebenfalls (bis auf die (5D4 + 1DXIII) günstigen DSLRs. Das bedeutet dass nur etwa 15% der verkauften Kameras wirklich hochpreisig sind. Mit R7 und R10 will man den R Anteil signifikant erhöhen. Deshalb ist auch klar, weswhalb Canon Dritthersteller für Objektive möglichst kleinhalten will, denn dort wird das Geld verdient.
Die Neukundenbindung ist natürlich schwierig geworden.
Kleines Beispiel:
einer meiner Nachbarn hatte sich irgendwann mal eine DSLR der 5000-er-Serie mit Kit-Zoom gekauft. Also eine absolute Einsteigerkamera. Die Erwartungshaltung war hoch, denn es stand ja Nikon drauf. Leider war das Hauptmotiv, sein 2-jähriger Sohn, absolut nicht kompatibel mit der Kamera. Frust,Frust,Frust. Mit dem SP klappte das alles besser. Aber er hatte noch nicht aufgegeben. Eingedenk seiner Bildergebnisse war Nikon als Marke für ihn verbrannt. No more Nikon!! Nach intensiver Recherche wurde es dann eine A7III, die er irgendwo mit Rabatt bekam, und dazu noch ein 24-70 G-Master! Begeisterung pur und die Kamera ist jetzt fast immer dabei. Und das wird die nächsten Jahre so bleiben.
Es ist also nicht ohne Risiko, mit billigen Einsteigerkameras eine Systembindung zu erreichen…
Da verhielt sich Dein Nachbar allerdings nicht unbedingt rational.
Was dann eh wieder gut zu den millionen auf dieser Welt täglich getroffenen Kaufentscheidungen passt….
Würde sagen, er verhielt sich eher ergebnisorientiert. Denn die 5000-er hat er in einem Elektronikmarkt gekauft mit der dort üblichen Beratung und auch einige Jahre benutzt. Die Sony dann bei einem Händler, also Fachgeschäft, der auch viel Sony im Regal hatte. Das war ja keine schlechte Entscheidung. Er wird das System aber höchstwahrscheinlich nicht erweitern. Denn diese Kamera-Objektiv-Kombi liefert alles, was er braucht in hervorragender Qualität. Also alles richtig gemacht. Das er für weitere Sony-Käufe erst mal für Jahre aus dem Rennen ist, steht auf einem anderen Blatt…
Kann ich so nicht bestätigen. Ich besaß selber mal die D5500 nebst Sigma 17-70 f2.8-4. AF war absolut in Ordnung und Blendensterne macht das Objektiv vom Feinsten.
…dann hast Du aber nicht versucht, Deinen kleinen Sohn mit dem Original-Nikkor zu fotografieren. Und nur darum ging es…
Mit der Nikon d5200 meiner Frau Überhaupt kein Problem. Damit kann man auch Sport fotografieren. Die meisten sind nur zu faul um sich mit einer Kamera zu beschäftigen.
Die meisten, die sich eine Kamera kaufen, gerade als Neueinsteiger, wollen sich aber gar nicht damit beschäftigen. Denn das müssen sie beim SP auch nicht. Ausserdem ist es deutlich schwieriger, Kinder in Bewegung zu fotografieren als ein Fussballspiel…
Ich habe 2021 eine Nikon D600 im Topzustand für 330 EUR gekauft. Plus Objektive 50mm f1.8, 28-85mm f3.5-4.5, 70-210mm f4-5.6 jeweils ca. 50 EUR, ebenfalls optisch ohne jeden Makel. Machen ordentliche Bilder.
Mit 500 EUR kann man also “hineinschnuppern”. Dazu braucht man heute keine fabrikneuen “Einsteigerkameras” mit schmalen, dunklen Suchern und wenig Funktionen. Man kann sich eine wirklich gute Kamera gebraucht in exzellentem Zustand kaufen. Die Auswahl an tollen Canon- und Nikon-DSLRs und -Objektiven ist riesig.
Was ja auch vollkommen normal ist!
Wenn der Massenmarkt nicht mehr vorhanden ist dann lassen sich eben Entwicklungskosten nicht mehr auf Millionen Kameras umlegen, dann wird die Produktion von sehr kostengünstigen Produkten nahezu unmöglich.
Ab einem gewissen Mindestpreis werden die Kunden lieber “besser” fordern, anstatt ein Paar wenige Euro zu sparen.
Deshalb nehme ich mal an, wird auch beim Mitbewerber Canon die R7 ein größerer Stückzahlenerfolg werden als die R10.
Was noch hinzu kommt ist die Tatsache, dass man Kalkulationen aus der Zeit der Analogfotografie heute nicht mehr anwenden kann.
Damals hat ein Hersteller eine Kamera für 4 Mark angeboten, der Hintergedanken war der, dass jeder, der dann 10 Filme (Zahl gerade frei erfunden) gekauft hat, die Kamera am Ende des Tages gut bezahlt hatte.
Wer muss heute für eine Digitalkamera noch passende Filme kaufen, Ende dieses Geschäftsmodels.
@ Mark: Klar fragen da noch viele Leute nach, aber, fragen dann am Ende auch wirklich genug Leute nach?
Wenn ein Hersteller für eine Kameraeinheit 800 € Herstellkosten hat und Leute nach 600 € Kameras nachfragen, dann bliebe die Verkaufsstrategie: “Ich produziere für 800 €, verkaufe für 600 € und die Masse bringt es! Klappt leider nicht, siehe Neckermann!
Wie viele Aufsteiger sind unter solchen Kunden und wie viele sind es zufrieden und Ende Gelände?
Es ist eigentlich eine klassische Branche, wo – im Gegensatz zu vielen neueren Wirtschaftsbereichen – zahllose der typischen betriebwirtschaftl Fragestellungen auftauchen. Und es ist mMn sehr kompetitiv, bei einem eher schrumpfenden Markt für “Kameras”.
– Produziere ich das Bau-Teil selber oder kaufe ich zu?
– Was muss “Kamera” im Jahr 2022 können? Konnektivität? Video? Computational Imaging?
– Kostenführerschaft vs Qualitätsführerschaft?
Allein schon der letzte Punkt ist nicht nur dank Smartphones extrem komplex geworden, denke ich…….
Überall massig Bilder und Videos, d.h. in klassischen sowie in den “sozialen” Medien, dennoch scheinbar eher sinkende Nachfrage nach Kompaktkameras (*Anm.) und Einsteiger-Kameras – und letztere Bezeichnung ist wahrscheinlich in Wirklichkeit nicht so glücklich bzw treffend.
Nachtrag:
statt “im Gegensatz zu vielen neuen Wirtschaftsbereichen” würde ich lieber “viel stärker als” geschrieben haben.
🙂
Letztendlich haben alle Erzeuger, die etwas verkaufen wollen, am Ende des Tages ziemlich gleiche Probleme, eines dieser Probleme verorte ich in die Trägheit der Konsumentengehirne, versuche es zu erklären: In den Hirnen der Verbraucher ist Spargel ein teures Gemüse, stimmt zwar prinzipiell, aber, Spargel ist zur Zeit preisgünstiger als die letzten Jahre, trotz des niedrigen Kilopreises bleiben aber große Teile der Produktionsflächen ungeerntet. Die Verbraucher denken, es ist ein teures Gemüse, weitere Preisnachlässe würden an der Kaufverweigerung auch nichts ändern, drumm bleiben die Äcker ungeerntet stehen. Bei Kameras kommt ein anderer Grundgedanke, welcher auch teilweise nicht stimmt, aber man meint es eben und entscheidet dementsprechend. Ich gehe zu einem Technikvertreiber (mache ich nicht, habe ja die Links hier auf der Seite, da ich mich hier wohl fühle kann ich auch hier bestellen) und kaufe eine R10 mit dem kleinen Objektiv, dazu ein sehr preiswertes SP, telefonieren will ich ja auch noch. Ein Freund sagt mir hinterher: “Hättest Du Dir besser ein Samsung S22 ultra gekauft, kann beides und wäre billiger gewesen!” Der Gedanke “zwei Geräte kosten mehr als eines” sind hier der Vater des Gedankens, dass real das SP von Samsung auch so viel gekostet hätte wie die beiden anderen… Weiterlesen »
ist aber auch nicht ganz richtig oder mir ist entgangen das Canon, Nikon, Pentax usw. auch Filme hergestellt haben 🤔
Lieber Mirko, die haben aber auch im Gegensatz zu AGFA keine Kamera für 4 DM verkauft!
…Deshalb nehme ich mal an, wird auch beim Mitbewerber Canon die R7 ein größerer Stückzahlenerfolg werden als die R10… Da bin ich mir nicht so sicher. So schlecht ist das Paket R10 nicht. Hat möglicherweise gegenüber der R7 sogar Vorteile bei Low Light.
Genau beim Rauschen bin ich mir da nicht so sicher, lieber Joe, die R10 hat keinen IBIS, die R7 hat einen.
So kann es passieren, dass die R7 mit erheblich weniger ISO noch scharf fotografieren kann, da die Belichtungszeit dann länger ausfallen kann.
Der Preisunterschied ist nicht so gewaltig. Wir gehen eine Fußgängerzone lang, rechts ein Lokal, da gibt es ausreichend große Schweinshaxen, links in der Kneipe die Gigaböller, die eh keiner essen kann!
Wo werden wir hingehen? Als ich vor Jahren den Rest einpacken lies empfand meine Tochter dies noch als peinlich, seit uns die Medien von der Lebensmittelvergeudung berieseln kommt so ein Kommentar nicht mehr!
Stabi nützt dir nur etwas bei ruhigen, langsamen, am Besten unbeweglichen Motiven!
Stimmt Joe,
aber am meisten nützt es dann wohl, man kauft weder die eine noch die andere sondern besser die R3 mit der 1,4er Verlängerungsschnur, dann hat man auch 700mm max auf dem 500ter und die Leute können zappeln so viel sie wollen.
Mit SP fotografieren ist eigentlich ein ziemlicher Krampf. Also ich ziehe dann die Einsteigerkamera vor, auch wenn dann eben mehr zu tragen ist.
Lasst doch Nikon in Ruhe – wenn die erst mal in ihre neue Luxus Hütte eingezogen sind wird sich alles zum Positiven ändern – Ironie ende.
…was war denn nun ironisch gemeint?
Luxushütte oder alles zum Positiven? :-))
Irgendwie verstehe ich nun den Zusammenhang nicht so wirklich.
Was hat denn nun die Luxushütte mit der Tatsache zu tun, dass Nikon die DSLR-Baureihe eindampfen möchte, was anscheinend ja auch keinen von uns so wirklich überraschen dürfte, da es bei allen Herstellern am Ende des Tages doch eh klar sein dürfte?
Ausserdem ist diese “Luxus-Hütte” doch ein positives Zeichen, denn anscheinend kriegen die vom gelben Riesen das Ding ja noch finanziert, ob nun eigen oder fremd spielt weniger die Geige, sie können es anscheinend noch.
Wir haben doch Nikon so oder so in Ruhe gelassen, haben mal wieder über alles geschrieben, ausser über den Inhalt von Marks Artikel, so ist doch alles wie immer im grünen Bereich.
Der Zusammenhang ist einfach erklärt: Welche Prioritäten setze ich? Schickes neues Verwaltungszentrum oder vielleicht zuerst den Vorsprung der anderen einholen? Ich war mal Nikon, aber die kamen bisher in der Digital-Zeit immer zu spät! Irgendwie hat sich das in den letzten 2 Jahrzehnten nicht verändert.
Frage mich ob es noch eine Spiegelreflexkamera Nikon D880 geben wird?
Nikon D850 ist eine Legende, die Beste Spiegelreflexkamera die Nikon baut, es wäre ein Traum so manchen Nikon Fans ein Nachfolger Model zu bekommen!
Nicht alle wollen elektronischen Sucher usw.
Es wird keine Nachfolger mehr geben, braucht es auch nicht.
Hoffentlich hast Du nicht Recht…
Und Pentax sagt weiterhin sie bauen keine Spiegellose Kameras!
Die Konkurrenz von Pentax schafft sich in Bezug auf DSLR gerade selbst ab. Vielleicht kann sich Pentax dann in der Nische halten, solange noch eine (kleine) Nachfrage nach DSLR besteht. Das kann gutgehen oder auch nicht. Für die Entwicklung eines von Grund auf neuen DSLM-Systems werden bei Pentax vielleicht die Mittel fehlen (Finanzen und Kow-How).
Diafilme und SW Filme gibt es auch noch, es wird sie in Jahren noch geben!
Da schafft sich niemand ab! Das es DSLR überhaupt so lange gab, ist das eigentliche Wunder. Pentax will in der Nische bleiben. Das ist Teil deren Geschäftsmodels. Wie es Liebhaber für Filme gibt, wird es auch Liebhaber für DSLR geben. Die werden dann bei Pentax fündig. Der Rest ist Geschichte…
kann mir denn mal jemand sagen, was der operative und was der fotografische Vorteil einer Spiegellosen gegenüber einer SLR ist? (außer dem etwas geringeren Gewicht). Es hat mal geheißen, die Objektive seien kleiner und handlicher – scheint mir aber bei den R’s nicht so zu sein. Zum Vergleich: ich hatte vor Jahren mal ein Canon EF 2,8/135 mit Softfocus: viel kleiner und handlicher als die Objektive für die Spiegellosen, deren wirklich handliche glänzen durch schlechte Lichtstärke.
…die Spiegellosen erhöhen den operativen Gewinn…:-))
Genau so ist es. Weniger Bauteile für mehr Geld. Der OVF, Spiegel und das Prisma ist der Unterschied zum Smartphone. Sollten sich Nikon und Canon tatsächlich auf Spiegellose konzentrieren (was ja tatsächlich so scheint) ist das mittelfristig ihr Ende als Kamerahersteller. Sony baut jetzt schon gute Kamera-Smartphones und Fujifilm hat seine Marktlücke mit den Sofortbild-Kameras und Filmen. Pentax baut weiter Spiegelreflexkameras vielleicht sogar mit einem Body für Film. Aber halt, wer treibt seit Jahren den Markt Richtung Spiegelloser? Upps, das ist ja Sony.
Der entscheidende Vorteil ist der bessere AF, deckt bei Canon nahezu 100% der Sensorfläche ab. Präziser Personen, Tier, Auto, Augen-AF. Besserer Verfolgungs-AF. Objektive sind “schärfer”. Der elektronische Sucher zeigt alle Einstelldaten an, man erkennt Über- und Unterbelichtung, kann alles ohne das Auge vom Sucher zunehmen korrigieren bzw. anpassen. Allerdings kann man auch mit DSLRs sehr gute Bilder machen, allerdings würde ich nicht mehr zu einer DSLR zurück wollen, die Vorteile bei Video kann man in Kürze gar nicht alle aufzählen.
Wenn ich d850 und d500 mit Z7II vergleiche, ist der AF der DSLRs unter schlechten Lichtverhältnissen besser. Bei der d500 habe ich die Messfelder auch fast über die gesamte Sucherfläche. Die Belichtungsmessung beider DSLR-Kameras ist so treffsicher, dass ich selten die plus-minus-Taste benutze. Und nicht zu vergessen die Akkulaufzeit. Video ist natürlich ein anderes Arbeitsfeld…
Der AF der Z7II ist auch nicht der Maßstab, das können C und S besser
Stimmt! Aber selbst Nikon ist mittlerweile lernfähig geworden…
Matthias, als ich auf der Photokina war und die Z6, Z7 und die R vorgestellt wurden, habe ich alles ausprobiert, die Z7 hatte genau die MPs die ich wollte. Die R hat noch in fast völliger Dunkelheit fokussiert, die Z6 war gerade so ok und die Z7 hat schon bei Dämmerung gepumpt wie ein Weltmeister. Da Nikon die Prioritäten nicht ganz richtig eingeordnet hat, wurde trotz Verlusten halt erst ein schickes neues Verwaltungszentrum geplant und gebaut und dann hat man sich an den AF gemacht, nicht nur deswegen hängen sie der Konkurrenz auch 2 Jahre hinterher. Abgesehen davon ist die D850 die mit Abstand beste DSLR, wie alle Nikons, etwas zu schwer im Vergleich, aber wäre sie früher gekommen wäre es damals nicht die 5D4 sondern die D850 geworden.
joe,
da hat man mit der Z7II schon nachgelegt. Dann gibt es noch die Einstellung fokussieren bei wenig Licht. Das dauert zwar länger, der AF trifft aber. Und die Z6II soll ja noch agiler beim AF sein. Konnte ich noch nicht ausprobieren, weil ich noch keine habe…
Genau. Im Übrigen kann man bei schlechten Lichtverhältnissen auch manuell fokussieren. Habe ich mit DSLR gemacht, mache ich jetzt auch mit DSLM.
nun, Video interessiert mich persönlich weniger, muss dann mitbezahlen, was andere haben wollen. Die “Schärfe” der Objektive dürfte aber wohl nichts mit Spiegel oder spiegllos zu tun haben. Und die genaue Erkennung von Über- und Unterbelichtung im Sucher: nach meiner Erfahrung meiner eigenen Canon M5 und Probieren von verschiedenen “größeren” Modellen beim Fachhändler kann ich das kaum erkennen, mache jedenfalls auch dann vorsichtshalber mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung (und kann sowieso das Bild noch nachbearbeiten). Und bis ich den AF-Punkt oben rechts 0,5 mm von der Bildkante entfernt gefunden und aktiviert habe, da habe ich selbst mit mittigem AF-Feld über Schärfespeicherung schnell eingestellt. Ok, die neuesten Modelle jenseits der 2Teuro-Marke habe ich nicht ausprobiert, übersteigt meine finanziellen Möglichkeiten, vielleicht ist es dort anders. Aber ansonsten: sorry, viel Technikbegeisterung mit geringem Praxisnutzen! Aber wenn die geschäftspolitische Entwicklung der Unternehmen (nicht die fotografische Entwicklung!) dahin geht, dann ist es eben so!
Die Schärfe hängt auch vom Abstand der letzten Linse zum Sensor ab! Im Übrigen will ich Niemanden überzeugen, man muss nicht spiegellos fotografieren, das geht auch anders, aber Du hast nach den Vorteilen gefragt und die sind erheblich. Ich dachte früher auch meine Portraits mit der 5D4 wären top, aber seit ich die R5 habe, weiss ich, dass es noch besser geht. Für Video zahlt Niemand mit. Video ist ein bisschen programmieren, das wars. Ohne Video verkaufen sich vielleicht 5 Kameras im Jahr und sind dann auch nicht billiger! Was eine Kamera teuer macht (spiegellos) sind EVF, guter Monitor und bessere Batterien und – das gilt aber für alle Kameras – die Qualität des Sensors und des Prozessors. Deswegen hat die R10 einen Monitor mit 1.04Mio Bildpunkten, einen EVF mit 2,39Mio Bildpunkten, die alte Batterie aus der RP und auch der Sensor ist nichts Neues und kostet deshalb “nur” 910.-€ hier in der Schweiz. Übrigens, der Standard bei Spiegellos ist nicht die M5 (die hatte ich auch), das ist die R5 und man erkennt sogar bei der billigen RP ob über- oder unterbelichtet wird. Und nochmals, wenn Du zufrieden bist mit dem was Du hast ist ja alles gut, mit… Weiterlesen »
Diese Vorschau auf dem elektronischen Sucher geht nicht mit Blitzlicht, egal ob Studio oder draußen im HSS-FP Modus bei Nikon! Sicherlich wird ein Bild simuliert und Dir gezeigt…
Sucher ohne Blackout hat doch nur Die Nikon Z 9, die spalten das Signal Dual Stream!
Das der elektronische Sucher viel Strom braucht ist bekannt; Nikon D 850 macht 1800 Bilder mit einem Akku, Canon R 5 nur 450. Nikon Z 9 mit Monster Akku macht 770.
Das Canon Probleme mit der Überhitzung im 8 K Video Modus ist doch auch bekannt, nach 29 Minuten folgt eine lange Pause.
Sagt jemand der die R5 noch nie in der Hand hatte. Ich habe die R5 nahezu täglich im Einsatz und kann dir eines garantieren, dass sie erheblich mehr Bilder als 450 macht, je nach Art der Fotografie locker 1’500 und wer mehr will macht den Hochformat Handgriff daran und macht noch mehr Fotos und ist immer noch leichter und billiger als die Z9. Bei mir ist die Kamera in keinem Modus überhitzt auch nicht in 8K, da ich keine 40 Minuten 8K intern filme. Oder 30 Minuten am Stück 4K/120, extern ist das gar kein Problem. Also mal den Ball flach halten. Nikon hat bis jetzt 7 Spiegellose Z Kameras gebaut und eine, die letzte, hat endlich so etwas wie einen gut funktionierenden AF. Laut Jared Polin ist der AF der Canon R10 für unter 1000.- € mindestens so gut wie der der Z9. Aber ich will hier kein Fass aufmachen, ich bin froh, dass Nikon reanimiert wurde und wieder eine Zukunft hat.
Hab öfter gespielt mit der Canon R 5.
Das Märchen mit der Überhitzung geht durch die Foren und ist nicht meine Suppe!
Zur Nikon Z 9:
Du verwechselst Autofokus und Gesicht- Augenerkennung. Stimmt, Z6 und 7 waren ein Mist. Nikon Z 9 ist eine andere Welt!
Jared Polin, kein Kommentar!
Bilderzahlen pro Akku sind CIPA Werte des Hersteller die ich Anspreche.
Wie gut ist die Canon R 5 wirklich?
Schau mal die Testberichte von FOTOTEST Dr. Artur Landt an.
Canon R5 hinter Nikon Z 9, ja leider…
DXOMARK :
Nikon D 850 100 Punkte
Nikon Z 9 98 Punkte
Canon R5 95 Punkte
Ob es jemand in der Praxis sehen wird?
Glaube nicht, es sind Messwerte.
hallo Joe, mir scheint, die Vorteile der Spiegellosen sind doch sehr subjektiv! Wer die nutzen will, ist doch ok! klar, weiß ich auch, dass die M5 heute nicht mehr (oder noch nie) der “Standard” ist, doch habe ich schon durch den Sucher so mancher Spiegelloser verschiedener Hersteller geschaut und bin wieder zu meiner Eos 70D zurückgekehrt – in dem Sucher kann ich ein Foto viel besser komponieren! (auch subjektiv, weiß ich!) Vom immensen Stromverbrauch mal ganz zu schweigen. Was mich amüsiert, ist die technische “Gläubigkeit”, mit der hier so manche die Spiegellosen in den Himmel heben. Aber wie gesagt: muss jeder so machen, wie er oder sie es für sich am Besten hält! Wenn es keine SLR mehr gibt, dann muss ich halt auf die aus meiner Sicht schlechteren Spiegellosen umsteigen, oder ganz aufgeben.
Schau mal durch den Sucher der R5, da vermisst du keinen OVF mehr. Das ist schon nahe an der Perfektion
Aber auch nur, weil OVF ebenfalls häufig unzulänglich sind 😉
Stimmt, im APS-C Bereich
Meiner Meinung nach bietet der Gebrauchtmarkt inzwischen so viele gute Möglichkeiten für Einsteiger in die Fotografie. Man bekommt sogar Nikon Vollformat DSLRs für den (von Mark in den Kommentaren genannten) Preisbereich 500-600€. Nikon hat selbst zwar “nur” die Z50/Zfc im APS-C DSLM-Bereich, aber die sind denk ich mal gut genug für Leute, die gerne ein wenig mehr ausgeben möchten für eine aktuelle DSLM-Kamera (700-800€), Vollformat schließt sich preislich dem gleich an (1000-1100€) für eine Z5. Drum kann ich Nikon vollkommen verstehen, wenn sie sich aktuell lieber auf das höherpreisige Segment konzentrieren möchten und da erzielen sie ja offensichtlich große Erfolge (Z9, 800mm f6.3, 24-120mm f4 usw.). Für Nikon Win/Win: Sie haben größere Gewinne durch größere Margen bei höherpreisigen Produkten und gewinnen dennoch Kunden, die durch die günstigen Gebrauchten in das Nikon-System reinkommen. Klar, hier wäre noch die Sache mit “F-Mount nicht gleich Z-Mount”, aber das lässt sich mittelfristig durch die FTZ Adapter noch umgehen. Ich persönlich werde definitiv noch eine Weile bei meiner D850 bleiben. Der Sucher der Z5 hat mich mal beim Ausprobieren in einem Media Markt zu Tode erschrocken (super laggy und oft teilweise verschwommen und dadurch unbrauchbar). Kann sein, dass das Austellungsmodell einen Fehler hatte oder zu… Weiterlesen »
In 5 Jahren braucht man eigentlich nur noch ein Smartphone, um Familienbilder oder persönliche Erinnerungen festzuhalten, und Kameras für z.B. Sportereignisse.
Fast alles andere kann man dann auch durch die einfache Angabe von Text generieren lassen. Das geht schon jetzt, erfordert aber größere Rechenleistung (kann dann natürlich auch ausgelagert gerechnet werden) und muss noch rechtlich geklärt werden.
Die Handhabung ist aber so einfach, das jeder der des Scheibens mächtig ist, Bilder generieren kann, wie er möchte.
Beispiele finden sich hier:
https://imagen.research.google/
kitch as kitch can! Und das in geballter Form…
Und das ist noch milde ausgedrückt!
Du verkennst die Möglichkeiten. Google hat sehr ausgefallene Beispiele genommen um zu zeigen was geht.
Du kannst aber auch Produkte, Architektur, Wildlife usw. generieren ohne in die Kitsch Ecke zu geraten.
Davon abgesehen kommt das sowieso.
ein optischer Sucher hat auch Vorteile. Schont das Auge 😉 wenn mir jetzt das Kamera-Equipment kaputt gehen würde, dann könnte ich mir die Nikon D780 vorstellen, die ja beide Technikwelten verbindet. Was im Moment bei Nikon auch noch ein Problem ist: sicher ist es mal möglich, 1500 Euro für eine Nikon Z5 oder eine Nikon Z6 i locker zu machen. Aber dann ist bei den meisten auch Schluss mit dem Geld ausgeben. Das kann sich im Moment nicht jeder leisten, ein 24-70 mm 2.8 Nikon Z oder ein 70-200 mm 2.8 Nikon Z zu kaufen. Wer diese beiden Standardzomms für das Nikon Z-System kauft und viell. noch eine Festbrennweite wie ein 35er, der ist schnell mal 5.000 Euro für drei Objektive. Deshalb kann es für Neueinsteiger auch Sinn machen, eine gebrauchte DSLR von Nikon zu kaufen. Das 24-70 2.8 Nikkor der ersten Generation gibt es schon gebraucht für 500 Euro. Das 70-200 mm 2.8 von Nikkor VR I gibt es auch schon für 500 Euro. Oder das Tokina 70-200 mm F4 für 400-500 Euro gebraucht. Und ein 50er von Nikkor mit Blende 1.8 gibt es ja auch schon für 100-150 Euro. Wenn noch mehr Fremdhersteller bei Nikkor Z einsteigen und… Weiterlesen »
Also ich hätte mit meiner 5D4 DSLR noch Jahre weiterfotografieren können und hätte gute Bilder gemacht, aber die R5 ist halt einfach nocmal eine Nummer besser. Letztlich ist es aber egal womit man gute Bilder macht. Mit Augen-, Tier- und etc-AF ist es halt einfacher und geht wesentlich schneller und genauer.
Warum wird immer mit Vollformat verglichen? Wenn Qualität und Performance mit aktuellen VF vergleichbar sind, ist der Preis gerechtfertigt. Davon abgesehen kennen wir den genauen Preis noch nicht, nur in etwa von bis.
Oh, falsche Sparte, sollte eigentlich zum Artikel der neuen XH-2 hin.
Wenn ich mir heute den Gebrauchtmarkt anschaue und was man für tolle Kameras für kleines Geld bekommt, kann ich mir vorstellen, dass der Plan aufgehen könnte.
Siehe Sony: Die wohl beliebteste und meistverkaufte Kamera ist die A7III und die ist definitiv medium/high-end. Nikon sollte also zusehen, dass sie Top Kameras herstellen, die entsprechend was bieten und die Fotografen animiert, auf das Nikon-System zu wechseln.
Ein Wechsel von Sony auf Nikon würde ich gerne mal erleben, habe ich allerdings noch nie von gehört – dafür andersherum.
“Lernen” kann ich das Fotografieren immer noch mit einem anderen Hersteller – die Basics bleiben gleich. Allerdings dann, wenn es ins Detail geht, benötigte ich ein Produkt das überzeugt. Und das tun die Sony Geräte.
Mir persönlich sind sie nur viel zu teuer und bleibe daher bei Nikon, da ich da das Preisleistungsverhältnis einfach am besten finde (>für meine Zwecke<).
Die Hersteller tun das was der Markt verlangt. DSLR sind natürlich schwer und durch den Spiegel immer noch Teilweise High Mech. trotzdem würde ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wir war das schon wieder bei der Einführung der CD? Heute sind die wenigen erhalten Vinyl Pressen auf Jahre ausgebucht! Ich fotografiere schon 1985 mit Nikon und der einzige und zugleich wichtigste Grund für mich keine Z zu kaufen ist ganz einfach aber fundamental. Was heute das Aus für die DSLR darstellt wird mit Sicherheit wieder hohe Beliebtheit erlangen; der Blick durch den Sucher direkt durch das Objektiv. Zum einen mutet es schon absurd an einen Sucher ans Auge zu drücken um auf einen synthetischen Bildschirm zu starren, kein Wunder also halten viele die Kamere vor sich hin und lassen nicht das Auge sondern die Masse an Serienbilder eine Auswahl treffen. Aber ernsthaft, eine Bildgestaltung erfordert docn schon etwas mehr Konzentration. natürlich abhängig vom Nutzen und Fachwissen. Wer dem Weg des Lichtes zur Bildgestaltung folgt lässt sich nicht mit einem Bildschirm abfertigen der sein eigenes, synthetisches Licht in den Sucher wirft! und diese Einzigartigkeit wird derweil vielleicht nicht mehr gefragt sein, aber dieses Licht zu tauschen wäre… Weiterlesen »