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Nikon Z 400mm f/4.5: Das nächste Objektiv zum Hammerpreis

Mit dem 400mm f/4.5 VR S stellt Nikon im laufenden Kalenderjahr bereits das zweite Teleobjektiv zum Hammerpreis vor.

Nikon Z 400mm f/4.5 für 3.700 Euro

Nikon scheint sich im Bereich der Tele-Festbrennweiten so etwas wie eine kleine Vormachtstellung erarbeiten zu wollen. Anfang des Jahres hat der Hersteller mit dem Nikon Z 800mm f/6.3 bereits ein leichtes Objektiv zum Preis von nur 7.300 Euro vorgestellt, das in der Szene schnell als Gamechanger bezeichnet wurde.

Nun stellt Nikon mit dem 400mm f/4.5 VR S eine weitere Tele-Festbrennweite vor, die ebenfalls vergleichsweise leicht und kompakt daherkommt und mit einem wirklich attraktiven Preis von 3.700 Euro auf sich aufmerksam macht.

Das Nikon Z 400mm f/4.5 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt

Nicht falsch verstehen: 7.300 Euro und 3.700 Euro sind unfassbar viel Geld und selbstverständlich richten sich diese Objektive nicht an normale Hobbyfotografen. Doch man muss das Ganze in Relation setzen. Das alte Canon EF 400mm f/4 DO beispielsweise kostet 6.800 Euro und wiegt mit 2,1 Kilogramm deutlich mehr als das 1,2 Kilogramm schwere Nikon Z 400mm f/4.5 VR S. Bei Sony gibt es derweil überhaupt kein 400mm f/4 oder f/4.5, es steht lediglich das 400mm f/2.8 zur Verfügung, das 12.000 Euro kostet. Die Canon RF Version mit Lichtstärke f/2.8 kostet 13.000 Euro.

3.700 Euro sind im direkten Vergleich mit der Konkurrenz also ein echter Hammerpreis. Und auch wenn 3.700 Euro viel Geld sind, dann bewegen wir uns hier doch in einem Bereich, der vielleicht auch für den ein oder anderen Hobbyfotografen nicht gänzlich unrealistisch ist.

Die wichtigsten Spezifikationen

Doch kommen wir zu den wichtigsten technischen Merkmalen des neuen Nikon Z 400mm f/4.5 VR S.

Das neue Objektiv besitzt eine optische Konstruktion von 19 Elementen in 13 Gruppen, mit dabei sind zahlreiche Speziallinsen wie zum Beispiel ein ED-Element, zwei Super-ED-Elemente und eine SR-Linse. Nikon hat darauf geachtet, die meisten Linsen im hinteren Teil des Objektivs zu verbauen, das soll für eine deutlich bessere Balance sorgen.

Der Bildstabilisator erlaubt 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten (zusammen mit der Z9 sind es 6 Blendenstufen), außerdem ist das Objektiv gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und verfügt über eine Nano-Kristall-Vergütung. Der Autofokus soll schnell und lautlos eine Arbeit verrichten, die Naheinstellgrenze liegt bei 2,5 Metern, das Filtergewinde misst 95 mm.

Das 23 cm lange 400mm f/4.5 verfügt des Weiteren über eine fest verbaute Stativschelle, von der sich allerdings der Fuß abnehmen lässt. Abgerundet werden die wichtigsten Merkmale durch einen Einstellring und eine L-Funktionstaste, die sich über die Kamera anpassen lassen.

Was sagt ihr zum neuen Nikon 400mm f/4.5 VR S?

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Cat

Spannend wie sich Nikon versucht im wichtigsten Objektiv-Bereich neu auszurichten.
Und man hat dabei vornehmlich die Videofilmer im Blick, denn die brauchen nicht den schnellsten AF und ein klickendes Einstellrad sowieso nicht.
Erstaunlich das es preiswerter ohne PF-Element realisiert wurde und trotzdem so leicht mit veränderten Schwerpunkt auffällt.
Damit sehen alle 4.0/400 mm DO, 5.6/400 mm Canon und selbst Nikons 4.0/300 mm und 5.6/500 mm PF sehr alt aus.
Ich glaube trotzdem noch nicht, dass ich das Objektiv brauche und mit 2.8/400 mm plus 6.3/800 mm und ein Telezoom insgesamt mehr Chancen bringen. Das 100-400 mm interessiert mich nicht, aber ich bin gespannt auf das 200-600 mm von Nikon und ob Canon und Sony darauf antworten.

max bayer

Sony hat ein 200-600, FE 200-600 F5,6-6,3 G OSS, Strassenpreis ab 1.600,–

Nachdem das Nikon 200-600 nicht S-Line sein wird wären ähnliche Eckdaten nicht überraschend

Peter T.

Ich hoffe du hast recht. Ein Z 200 – 600 in elegantem Schwarz, um 1.600,–. Da wär ich sofort dabei.

max bayer

Der Listenpreis bei Sony ist 2.000,–, in dem Bereich müsste das Nikon auch liegen, die 1.600 sind aktuell auf geizhals zu finden

Cat

S Line bedeutet ja nichts wichtiges- also selbst zwischen neueren Sony G und GM ist der Unterschied nicht mehr so relevant und das Sony ist ja auch ein G und optisch dem 100-400 mm bei 400 mm nicht unterlegen.
So lange es nicht so lichtschwach wie bei Fuji wird.

max bayer

Keine Frage, S-Line ist nicht so wichtig, mir ging es nur um eine preisliche Einschätzung, und da ist das Fehlen der S-Line sicher kein Nachteil für uns Kunden.
Das Sony G 200-600 ist feine Ware, ein Kollege hat das an einer A1, der macht relativ viel Wildlife und ist sehr zufrieden mit dieser Kombination

Michael

Sehr positive Entwicklung und absolut begrüßenswert! Ich hoffe, dass Nikon so weiter macht und Canon/ Sony so unter Druck setzt…irgendwann müssen die ja reagieren.

Mit Fernblick könnte Nikon so auch für mich interessant werden.

joe

Also 400mm Festbrennweite sind weder Fisch noch Fleisch. Ich halte Tele-Zooms generell für wesentlich besser und weiss aus eigener Erfahrung, dass 400mm einfach meistens zu kurz sind! Dennoch sicherlich ein sehr gutes Objektiv, für den der es brauchen kann.

Ben

Dafür sind reine Tele den Zooms deutlich in der Bildquali überlegen.

Canon sitzt auf einem ziemlich hohen Ross wenn man sich deren Preispolitik ansieht, und das vernachlässigen solcher abgespeckter Teles.

Es wäre sicher interessant div Tele wie 5,6/500, 6,3 600 sowie ein 4,5/400 zu bringen. Man hätte da sicher ein recht große Käuferschicht abzuarbeiten..

Man bringt wohl lieber ein Mio Superweitwinkel, ätzend halt.

joe

Dafür sind reine Tele den Zooms deutlich in der Bildquali überlegen… Vielleicht beim Pixelpeeping, dafür hast du viele Bilder erst gar nicht gemacht, weil die falsche Brennweite!!!

Ben

Also ich hab alle Bilder mit meinem 500er Tele oder plus Extender gemacht, und nein, es ist nicht die falsche Brennweite. Die wärs wenn ich nur im Wohnzimmer oder Blümchen foten würde. Dass überlass ich aber anderen.

Zur Bildquali. Ich sehe da schon einen Unterschied, auch wenn er nicht so groß ist wie bei älteren Zooms, er ist vorhanden RF100-500 vs 500 L IS II

alex

Heute nicht mehr zwingend. Schau dir mal zB. die überragende BQ eines RF 100-500 an. Da gibt es nur sehr wenige Festbrennweiten die die noch toppen kann. Wenn du an ein 400mm sowieso einen TC schrauben musst weil zB für Vögel die Brennweite nicht reicht, hast du mit so einem hochwertigen Zoom am Ende sogar die bessere BQ!

Uwe

Bullshit. Dazu müsste man erst mal definieren, was Du unter Bildqualität verstehst.

Das RF 100-500 kann es von der Schärfeleistung durchaus mit einer hochwertigen Tele-Festbrennweite aufnehmen. Freistellen ist halt dank kleinerer Offenblende schwieriger, aber auch nicht unmöglich. Dazu ist das Ding noch leicht und kompakt und auch mit 1.4x-Konverter immer noch top. Es erschlägt quasi die von dir genannten Tele, bis auf die Lichtstärke, alle zusammen.

Andererseits kann man davon ausgehen, dass Canon seine Hausaufgaben gemacht und den Bedarf am Markt analysiert hat. Wir werden sehen, was da noch kommt. Canon ist ja nun auch nicht dafür berühmt das neue Zeug schon ewig vorher an die große Glocke zu hängen.

Und Superweitwinkel? Da gabs auch früher schon reichlich Modelle, die alle irgend nen Bedarf abgedeckt und sich verkauft haben. So what? Und gerade zum RF 14-35 muss man leider sagen: Leider geil!

Ben

Ich muss nichts „definieren“, so ein Quatsch echt. Das RF100/500 ist sehr gut, aber wie du schreibst happert es bei der Freistellung. Wem das egal ist, perfekt. Für die reinen Hobbyknipser ist das RF natürlich erste Wahl, alleine schon vom Preis her…

Clemens Scholz

Der sogenannte Hammerpreis ist wohl pure Fantasie, wenn ein 1,4 Telekonverter dazugekauft werden muss, um 500mm Brennweite plus zu erreichen. 400mm Brennweite liegt wirklich zwischen gut brauchbar und böse zu kurz. Vielleicht versöhnt das Objektiv ja durch eine bessere Leistung mit Konverter als das alte adaptierte 5oomm PF, dass einige Fotografen für zu niedrig auflösend hielten.

joe

Das Objektiv ist sicher Klasse, das möchte ich gar nicht anzweifeln, mir geht es um 400mm und um Festbrennweite. Natürlich sind 3’700.-€ im Vergleich relativ günstig, aber immer noch extrem teuer und ich persönlich würde mich eher über ein 100-500 oder 200-600 freuen, das dazu noch zwischen 900.- und 1’500.-€ billiger ist. Richtige Freistellung kriegt man – wie Jared Polin im Vergleich zeigt sowieso nur mit 2.8 hin.

Harald

Na da unterschätz mal nicht das 600 4.0. Das Problem mit den meisten Zooms ist halt, dass sie am langen Ende nicht so gut sind und man oft nur das lange Ende braucht. Ja, manche Fotos wird man mit dem 600 nicht machen können, dafür kann man dann halt auf Portraits gehen und die sind knack scharf und völlig freigestellt.

Clemens Scholz

Die Möglichkeit freizustellen wird auch oft überbetont und beweist eher, dass das Bild nicht stark vergrößert betrachtet wird. Bei der Vogelfotografie etwa ist es häufig unansehnlich nur die Augen oder nur den Schnabel scharf zu bekommen. Bei vielen kleineren Vögeln, die man im größeren Maßstab (hoffentlich) aufnimmt, treten da schon größere Distanzen auf.

Ben

3700+ Extender, natürlich kauft man gleich das 5,6 500. Machts doch nicht so hanebüchen und umständlich…

Cat

Nicht vergessen, an Z7 & Z9 ist es ja vergleichbar 600 mm Bildausschnitt in sehr guter BQ.
Und dann TC dazwischen – was soll da noch fehlen?
Nur weiß ich aus der Praxis, das der maximal 3. schnellste AF von Nikon mit TC noch mehr Biss verliert – das Zoom fokussiert in jedem Fall schneller, muss aber abgeblendet werden und verträgt nicht bei jedem Licht den TC.

joe

Cat, das mit den 600mm musst du mir erklären. Wie wird aus einem 400mm an einer Kleinbild plötzlich 600mm?

ardus

Er meint den DX-Bildauschnitt. Also Cropped auf APSC (1,5)… so wie es verstanden habe. Mit letzen Endes ca. 20MP Bild

Uwe

Das mag für Deine Sicht der Dinge und Deine Anwendungen zutreffen. Deshalb muss das aber nicht alle Leuten so gehen.

joe

Genauso habe ich es geschrieben, ich entscheide nicht für andere. Habe früher auch zusätzlich, damit nicht solche Kommentare kommen immer noch – mMn – hinzugefügt,werde ich wohl wieder tun müssen.

Markus

Was bringt mir ein 400mm 4.5 ??? Ich habe ein Zoom 100-400 mit 4.5 – 5.6.
400mm Festbrennweite machen doch nur mit 2.8 Sinn. Warum soll man sich eine Festbrennweite holen wenn es dasselbe mit 1x Blende mehr als Zoom viel günstiger gibt. Verstehe ich nicht.

Cat

Nur an Zahlen lässt sich das keinesfalls fest machen.
Mit einem Zoom fotografiert man ganz anders.
Bei der FB bleiben es meistens auch aus 3m Entfernung noch 400 mm – bei Zooms fast nie (Zoom-creeping)
Die FB löst auch bei diesem Unterschied das Motiv sichtbar besser vom Hintergrund.
Die FB verträgt wirklich die TCs – mit dem Zoom ist das immer ein deutlicher Kompromiss, auch beim AF, wenn nicht genug Licht da ist.
UND die Diskussion ob Z oder FB ist nicht zielführend, denn wer seine Motive u die Fotografie liebt – braucht immer beides – nicht zwingend gleichzeitig, aber die Fotosituationen sind grenzenlos unterschiedlich.
Ich finde im Gegenteil, lichtschwache Zooms bis 400 mm haben für mich ausgedient. 2.8/70-200 mm braucht man und dann wieder 200-600 mm und wenn möglich auch ein 200-800 mm. Die ersetzen aber alle keine FBs! Auch das 1.8/135 mm fokussiert viel schneller und zeichnet viel schärfer und schöner als jedes 2.8/70-200 mm.
Und ja, wer die Kohle und die Kraft hat, kauft ein 2.8/400 mm für die Dämmerung (u kein 4/500 mm oder 4.0/600 mm).

Thomas Müller

Cat, bei 400mm Brennweite und 3m Objektabstand ist die Schärfentiefe bei Blende 4 und Blende 5,6 im VF laut Schärfentiefenrechner identisch, nämlich 2cm. Damit ist die Schärfentiefe auch bei Blende 4,5 und bei 5,6 identisch. Auch die Hintergrundauflösung müsste damit identisch sein, ein Unterschied kann nur noch im Bokeh durch die optische Qualität der Linsen entstehen. Ich sehe es ua deshalb so wie Markus und Rolf, müsste ich mich zwischen diesen beiden Linsen entscheiden, würde ich auch zum Zoom greifen. Was ein 135mm/1,8 betrifft stimme ich Dir hingegen uneingeschränkt zu, das ist eine Linse die bei einem ambitionierten Fotografen in seinem Linsenportfolio nicht fehlen sollte. Ich liebe diese Linsen mit 135mm/f1,8, allerdings weniger wegen ihren Eigenschaften bei sehr geringen Objektabständen.

Cat

Die Schärfentiefe alleine sagt aber nichts darüber aus, wie das Objektiv bei gleicher Brennweite und sinnigerweise verändertem Abstand zeichnet, das eine sind Zahlen, die versuchen etwas zu beschreiben und dass andere sind Fotos. Bisher habe ich noch mit keinem 100-400 mm Fotos wie mit einem 4.0/400 mm hin bekommen. Ich hatte das Canon DO lange Jahre und davor Minolta und Tamron. Deshalb stimme ich auch nicht zu, wenn gesagt wird 400 mm ist keine wichtige, universelle Brennweite.
2.8/300 hatte man nur wegen f:2.8 – lieber habe ich immer 2.8/400 mm. Genauso verhält es sich mit 4.0/500 u 4.0/600 mm.
Nicht nur in den Bereichen ist ein Zoom ein komplett anderes Werkzeug, dass zu anderen Bildergebnisse. Und anderer Nutzung führt. Man braucht beides. Bis heute fehlt ein 4.5/100-400 mm und ich bin gespannt wann die 4/200-400 mm mal 1 Kilo leichter werden.

Thomas Müller

Cat, ich habe mich auf das von Dir genannte Beispiel bezogen, 400mm Brennweite, bei der Festbrennweite Offenblende 4,5 und beim Zoom Offenblende 5,6. Der Unterschied sind 2/3 Blenden, also noch nicht einmal eine ganze Blende. Deine Aussage zugunsten der Festbrennweite war:
„Die FB löst auch bei diesem Unterschied das Motiv sichtbar besser vom Hintergrund.“
Genau dies bezweifle ich weiterhin, denn der Schärfetiefebereich bei 4,0 und bei 5,6 liegt bei den von Dir genannten 3m Abstand im Bereich von 2,99m – 3,01m. Rein optisch kann hier also kein deutlich besseres Lösen des Motivs vom Hintergrund entstehen. Es können höchstens aufgrund des optischen Aufwands beim Objektiv Unterschiede im Bokeh, Schärfe etc entstehen. Da die Zooms von Generation zu Generation näher an die Festbrennweiten heranrücken, werden diese Unterschiede auch immer geringer und sind wohl aktuell schon zu vernachlässigen. Vielleicht meinst Du letzteres mit „sichtbar besserem Lösen vom Hintergrund“, ich habe dies jedoch als Schärfentiefe/Unschärfebereich verstanden.

J.Friedrich

Hi Thomas, hoffe, ich darf da einen Zwischenruf einbringen – im Sinne Erik Krauses. Der „Schärfebereich“ in Deinem Beispiel oben bei 4.0 zu 5.6 ist nicht identisch, sondern dem Umstand der „Rundung“ ist dieser Fehler bei Nah- und Fernpunktangabe geschuldet. Konkret: bei 3m und 4.0 sind es 1,17cm – bei 5,6 knapp 1,64cm. Durch die Angabe von Nah- und Fernpunkt in „Meter und 2 Nachkommastellen“ und die Differenz daraus aber als Schärfebereich in „Zentimeter mit 2 Nachkommastellen“ daraus erscheint der Wert beim Blick auf Nah-Fernpunkt aufgrund Rundungsfehler dann gleich. Im Beispiel und in der Funktion sind das je Blendenstufe schon ein beträchtliches Maß. Gruß

Rawbert

<5mm Unterschied sind ein beträchtliches Maß? Erinnert mich ein wenig an Erbsenzählerei.

J.Friedrich

Gut, dann drückst Du den Unterschied in % aus, dann wird es vielleicht klarer für Dich – das dies ordentlich ist. Denn der (prozentuale) Unterschied bei dann vielleicht 10m oder 20 oder 50m Motiventfernung, der macht es dann ob sich das Motiv aus der Menge oder vor dem Hintergrund absetzen lässt oder?

Rawbert

Ja gut, du schriebst aber aufs Beispiel bezogen, so wie ich auch. Bei 50m Motiventfernung sind es 1,49m Differenz und bei 1AE noch mehr, für mich dann nicht relevant.

J.Friedrich

Prima, dann ist das ja klar. Das Beispiel ist übertragbar und wenn „zum Beispiel“ ein neu ins Fotografieren eingestiegener „Mitleser“ dann Blende 4.0 und 5.6 bei 400mm macht gleiche Freistellung liest – wäre es ggf. für Diesen irritierend. Deshalb die Anmerkung – Einordnung. Dir geht es um etwas ganz anderes als mir – das merke ich auch. Insofern bringt uns das ab hier sicher nicht weiter. Kein Thema für mich.

Thomas Müller

J., diese Prozentrechnungen sind leider immer irreführend, denn letztendlich benötigen wir konkrete Werte für die Bildgestaltung und keine Relativen zu irgendwelchen Bezugsgrössen. Die von Dir angenommenen 5mm Unterschied bei einem Objektabstand von 3m sind meiner Ansicht nach völlig zu vernachlässigen, zumal sie ja in Bezug auf die hier eigentlich diskutierten Blenden 4,5 zu 5,6 tatsächlich noch kleiner als 5mm sind. Bezogen auf den Objektabstand beträgt der Unterschied dann ja auch wahnsinnige 0,1666% 🤔

Thomas Müller

Jederzeit J., Deine Zwischenrufe sind bei mir immer willkommen. Aber wie kommst Du auf diese Angaben? Mein Schärfetiefenrechner berechnet bei 400mm Brennweite, den von Cat angenommenen 3m Abstand und Blende 4,0 genauso wie bei Blende 5,6 einen Schärfebereich von 2,99mm bis 3,01m. Der Unterschied kann also höchstens einige wenige Millimeter betragen. Gut, manche mögen derart irrsinnig geringe Schärfebereiche, ich kann mir aber kaum ein Motiv vorstellen, bei dem ein derart geringer Schärfebereich wünschenswert und der Unterschied dann auch noch relevant ist.

J.Friedrich

Hi Thomas, Alles gut! 👍🏻 Ich nehme mal an, das Du „Erik Krauses Schärfetiefenrechner“ nutzt oder gemäß deiner Antwort einen anderen? Da ist es die dritte Zeile „Schärfebereich“ unter Zeile 1 Nahpunkt, Zeile 2 Fernpunkt … Du hast natürlich völlig Recht, dass „absolut“ gesprochen, bei 3m nur „Erbsenzählerdifferenz“ (wie Rawbert es nannte) besteht, aber eben bei 4m dann schon x und bei 5 oder 10 oder 30 schon y relativ die Bildwirkung beeinflussen und eben vorhanden sind. Bei der „Differenz der beiden Schärfbereich“ bei 4.0/5.6 bei 3m und 1,17/1.64cm sind es 30% die sich dann fortschreiben über alle Objektabstände … aber bei 3m faktisch irrelevant bzw. meist kontraproduktiv mit zunehmender Anfangsöffnung sind, völlig in Ordnung die Argumentation. 👍🏻

D.M.

Einige 400er Festbrennweiten können gar nicht so nah fokussieren. Außerdem wäre ein 400er für diesen Anwendungsfall wahrscheinlich ungeeignet. Das sagt der kein „Schärfentiefenrechner“ sondern die Erfahrung im Feld.

Das „Bokeh“ ist höchst subjektiv“ und hat wenig mit der „optische Qualität der Linsen“ zu tun, sondern vielmehr mit der Lage und dem Aufbau der Blendeneinheit zu tun, das habe ich bei meiner Tätigkeit bei der Objektiventwicklung gelernt.

Die meisten meiner Fotografenfreunde denken nicht wie du „das ist eine Linse die bei einem ambitionierten Fotografen in seinem Linsenportfolio nicht fehlen sollte“, nur weil „Ich liebe diese Linsen mit 135mm/f1,8“. Das würde ich in einem Forum nie erwähnen weil ich mir ziemlich eingebildet vorkommen würde gegenüber mindestens 80% aller Fotografen, die mit einer solchen Linse nichts zu tun haben möchten.

J.Friedrich

Nun bin ich ja nicht Thomas, aber nimm mal bitte bisserl „Tonalität“ raus – Thomas hat ja nicht an Dich geschrieben. Übrigens – ich liebe seit > 30 Jahren das 2.0er 135mm von Canon ab FD-Bajonett und hatte folglich jedes davon zur jeweiligen Zeit. Wenn es ein „saugeiles 1.8er L“ anstelle 2.0 wird, auch gut. Wenn Du Wissen aus Objektivbau hast – super, immer willkommen, aber vielleicht entspannter?! 😉

Thomas Müller

Danke J., lese Deinen Post leider erst nachdem ich selbst geantwortet habe. Du hast völlig recht, so diplomatisch kann man es auch ausdrücken 😉.

J.Friedrich

😉

Thomas Müller

Dann lies doch nochmal den Beginn und den Ausgangspost durch, auf den ich mich bezog und welche Diskussionsvoraussetzungen dort genannt sind. Ob es Objektive gibt, die bei 400mm gar nicht fokussieren können spielt dann keine Rolle. Es ging einzig darum, ob bei 3m Objektabstand eine sichtbar bessere Freistellung bei Blende 4,5 im Vergleich zu 5,6 erreicht wird. Das und nichts anderes war der Punkt. Ich habe, wie viele andere auch, Linse als Synonym für ein Objektiv verwendet und da gehören die optischen Elemente und auch die Blende dazu. Aber Danke für den Hinweis, dass die Anzahl der Lamellen und die geometrische Form der von den Lamellen gebildeten Blendenöffnung Einfluss auf das Bokeh haben, das war mir bereits seit längerem bekannt. Auf das Bokeh haben aber auch optische Eigenschaften der Gläser und die Objektivkonstruktion selbst Einfluß, insbesondere die Korrektur der sphärischen Abberation. Und mein Gott, da fühlt sich wieder jemand auf den Schlips getreten, weil er von mir nicht als ambitionierter Fotograf miterfasst wurde. Ich freue mich ja, dass meine Meinung für so wichtig genommen wird, das hatte ich gar nicht erwartet. Hiermit korrigiere ich mich deshalb, ein Fotograf und seine Freunde können mMn auch ambitioniert sein, wenn sie mit einem… Weiterlesen »

Rolf Carl

Markus, ich sehe es wie du, ich würde mich auch für das 100-400 entscheiden. Gegenüber der FB ist die Freistellung nicht wesentlich schlechter, aber für mich ist die Naheinstellgrenze der wesentliche Punkt: 2.5 m beim 400 f4.5 gegenüber den 0.75 m beim 100-400. Letzteres ermöglicht ausserordentliche Motive im Nahbereich, und man spart erst noch etwas Geld.

Cat spricht die Freistellung auch an. Aber ich habe das Tamron 100-400 f6.3, und die Freistellung ist eigentlich fast nie ein Problem. In seltenen Fällen wäre f2.8 besser, aber 4.5 gegenüber 5.6 bringt meiner Meinung nach nicht wirklich viel. Aber wie Cat sagt, ist beides oft zielführend. Ich selber habe nebst dem 100-400 auch immer eine Telefestbrennweite dabei (meistens das Sigma 150 2.8), für den Makrobereich.

Cat

Für Schmetterlinge, Libellen, Bienen etc. habe ich ein 8.0/100-400 mm, dass zeichnet im Nahbereich besonders gut, verliert aber bei 8.0/400 mm im Fernbereich.

Rolf Carl

Genau dafür nehme ich unterdessen auch gerne das Tamron 100-400. Bei Libellen gehe ich sogar oft auf f8 zurück, bei Paarungsrädern z.B., damit beide Libellenköpfe scharf sind. Das Bokeh ist in der Regel ausreichend, und sonst muss man halt einen anderen Standort suchen. Vor 10 Tagen fotografierte ich Alpenapollos, da war das Tele eine Notlösung, weil ich das Makro nicht dabei hatte. Das Bokeh war bei einigen Fotos gut, für die meisten wäre aber f4 besser gewesen (oder eben f4.5 wie beim neuen Nikkor). Darum habe ich jeweils, wenn ich nicht gerade in den Bergen unterwegs bin, das Tele UND das Makro dabei.

Markus

Natürlich ist ein 135mm 1.8 ein muss für jeden Portrait Fotografen. Davon rede ich ja gar nicht. Auch ein 70-200 2.8 ist top. Ich habe beides von Sony und das 70-200 in der Mark II. Version. Sorry aber mit 2x Teleconverter performt das Objektiv fast genauso scharf wie mein 100-400 Gmaster. Die Zooms der letzen 12x Monate von Sony haben eine Hammer Qualität. Wenn man nicht auf das Bokeh von 1.2, 1.4 oder 1.8 Wert legt, dann kann man ohne zu zögern auf ein Zoom setzen. Schärfe und Autofokus sind nahezu indentisch. Das war vor ein paar Jahren natürlich anders. Sony hat ein 400mm 2.8. Das hat auch seine Daseinsberechtigung. Ist mir aber viel zu teuer und würde zu wenig Verwendung finden. Aber ich verstehe eben nicht warum man ein 400mm mit F4 für soviel Geld kaufen soll. Ich kriege mit meinem 100-400mm an der A1 oder RIV und meinem 70-200 Mark II. + 2x TC Top Aufnahmen hin. Bei Sony ist der AF mit TC genauso gut wie ohne TC. Warum also ein 400mm F4.0. Das ist für mich genauso sinnfrei wie ein 24-70 F4.0 oder ein 16-35 F4.0 . Bei den Weitwinkel Zooms akzeptiere ich die F4 noch,… Weiterlesen »

Rolf Carl

Noch eine kleine Anmerkung: Nicht immer ist es der Preis, der den Ausschlag gibt, ob man sich beim Weitwinkel- und Standard-Zoom für f2.8 oder f4 entscheidet. Es kommt darauf an, was man hauptsächlich fotografiert. Ein reiner Landschaftsfotograf, der fast ausnahmslos durchgehende Schärfe wünscht, ist mit einem f4-Zoom besser bedient, denn in der Regel sind fast alle Objektive 2 Stufen abgeblendet am schärfsten, auch in den Ecken. Da man nun mit VF je nach Vordergrund Blenden zwischen 8 und 16 benötigt, um das Foto von vorne bis hinten scharf zu kriegen, kommt man mit dem f4-Zoom ziemlich genau in die optimale Schärfe. Beim f2.8-Zomm wäre diese aber bei f5.6 und ab f8 beginnt schon die Beugungsunschärfe. Aus diesem Grund habe ich für die Landschaftsfotografie nur lichtschwache Zooms.

Martin S-K

Servus Rolf Carl,
Alpenapollos!!!!!
Wuundeerbaar, ich bin jetzt mit den Gedanken schon wieder direkt in den Bergen!
Ich hatte letztes Jahr auch mal das Vergnügen beim Klettern welche zu beobachten und ein zwei Bilder zu machen. Sind aber in der Mittagshitze sehr sehr unruhig!
Weiter viele schöne Momente, egal mit welchem Objektiv und Kamera! 😉

Rolf Carl

Hallo Martin, das war im Bündnerland/CH, aber eigentlich hatte ich nicht mit Apollos gerechnet, denn die findet man häufig nur auf über 2000 m. Ich entdeckte sie zufällig auf einer Höhe von nur 1000 m, und ja, sie sind tagsüber ziemlich aktiv. Ich ging noch ein zweites Mal zum Standort, aber an diesem Tag war der zügige Wind das Problem. Ausserdem hatte ich kein Makro dabei (sonst 150 mm f2.8) und musste die Aufnahmen mit dem 100-400 Tele machen und deshalb war es schwierig, ein schönes Bokeh hinzukriegen. Wenn du Lust hast, kannst du eine Aufnahme von mir unter folgendem Link anschauen:

https://www.naturfotografen.ch/bilder/id-2022.html

Einfach bei GV-Event Andeer runterscrollen, es ist das erste Foto oben links.

Dir auch weiterhin viel Spass in den Bergen und tolle Bilder.

Martin S-K

Gude,
meine Sichtung war im Karwendel nahe Scharnitz/Seefeld auf ca. 1000-1100 Metern bei den „alten“ Sonnenplatten (coole Plattenschleicher im 4-5 Klettergrad aufwärts), nebst verschiedenen Bläulingen und andere Arten. Da unser Hauptaugenmerk nicht beim fotografieren lag, hatte ich auch kein Makro mit. Das hätte aber auch nicht viel gebracht.
Wie du schon schriebst, ist auch bei mir das 100-400 (auf der A6300) meist die „Waffe“ der Wahl, da die tolle Naheistellgrenze seeeehr praktisch ist und Brennweite bei unruhigen „Geviech“ meist gut funktioniert. Übrigens finde ich die Freistellung bei den „Nahaufnahmen“ meist bei 400mm 5.6 auf APS-C aufgenommen, meistens ganz gut und ordentlich.
Bilder habe ich ich nicht speziel Online, aber hin und wieder gibt es welche in unserer Mainzer Sektionszeitschrift des DAV`s zu sehen (guggst du DAV-Mainz/Verein/Mitteilungshefte – aktuelle Ausgabe S. 68, 73 (Apollo!), 79-83; vorherige Ausgabe S. 27, 80-81 und jeweils hat es sogar das Titelbild gereicht!).

Grüß die Berge!
Coole Truppe die NaturfotografenCH!!!!! Werde sicher öfter mal reinschauen!

Thomas Schüpbach

Vielleicht eine wesentlich bessere Bildqualität … das 100-400 mit 4.5 – 5.6 ist nicht das gelbe vom Ei!

Rainer

Festbrennweiten haben Vorteile in der Bildqualität, aber auch Nachteile, wenn sie sehr stark öffnen (bspw. Blende 1.8). Zooms mit größten Blenden ab 2.8 haben in der Regel eine geringere Neigung, für blaue Ränder an kontrastreichen Rändern im Bild zu sorgen. Mein ehemaliges 50 mm 1.8 und mein 85 mm 1.8 erzeugen bei weißen Blüten vor dunklem Hintergrund (und anderen Motiven) schon mal einen blauen Rand um die Blütenblätter. Das passiert mit meinem 24-70 mm 2.8 eher nicht bzw. sehr selten. Dafür ist die Hintergrundunschärfe bei den Festbrennweiten bei weitem ruhiger, gleichmäßiger und damit schöner (auch bei Blende 2.8). Mit Zooms werden Lichtkreise im unscharfen Hintergrund in den Bildecken nur bei starkem Abblenden auf Blende 6.7 oder gar 8 rund. Bei meinem 85 mm 1.8 sind diese Lichtkreise bereits ab Blende 3.4 schön rund in den äußersten Bildecken. Festbrennweiten sind nicht immer das, was man erwartet. Ich hatte das Sigma 135 mm 1.8, gutes Bokeh, also sehr schöne Hintergrundunschärfe ab Blende 2.8. Bei größeren Öffnungen waren auch bei diesem Objektiv in wenigen Fällen mal blaue Ränder an sehr kontrastreichen Kanten zu sehen. Aber auch Lichtpunkte wurden bei fast offener oder offener Blende am Bildrand nur stark verzerrt wiedergegeben. Bei Reflektionen auf… Weiterlesen »

Cat

Volle Zustimmung beim letzten Satz! Nikon setzt da auf Treibsand mit Zünder (wie Ja Teile unserer Wirtschaft auch). Das kann denen schnell um die Ohren fliegen!
Und dann haben sie ihr Know-how auch verkauft.
Das mit dem Mindestabstand habe ich ja hier schon mehrfach beschrieben, alleine, ohne den erreichbaren Abbildungsmassstab ist er bedeutungslos!
Und man darf auch nicht vergessen, dass sich ja Hersteller bei den Begrenzungen etwas denken – z.B. dass Objektive mit kürzestem Nahbereich auch nur zufriedenstellende BQ in diesem liefern. Wollmilchsäue sind Fabelwesen!
Sonst brauchen wir ja keine speziell berechneten Macros mehr, die dann in der Ferne meist nur zufriedenstellend sind.

Alfred Proksch

Gleich vorne weg: Ich bin KEIN lange Tüten Experte – obwohl ich Jahrzehnte beruflich fotografiert habe.

Die wenigen male wo Brennweiten (Vollformat) über 300mm Festbrennweite sein mussten habe ich mir die guten lichtstarken Dinger im Rent-Service ausgeliehen.

Was mir unangenehm aufgefallen ist: Anfälligkeit bei Gegenlicht und extremer Kontrastverlust bei diffusen Streulicht – kann auch daran gelegen haben das ich selbst zu wenig „Übung“ für diese Art der Fotografie habe.

Egal bei welchem Sensorformat – immer lässt am langen Ende des Zooms die Leistung der Gläser zu wünschen übrig – es sei denn es sind wirklich teure Festbrennweiten (z.B. EF 4,0/500mm L II IS USM – selbst ausprobiert) in Verwendung.

Es ist nur eine vielleicht unbegründete Vermutung/Befürchtung meinerseits: Der Preis spricht eigentlich GEGEN die allerhöchste Leistungsstufe.

Clemens Scholz

Der Preis wird ja vom Hersteller festgesetzt: Nicht allein der Materialwert spielt eine Rolle, auch die Art des Autofokusantriebs, die unsichtbare dauerhafte Mechanik, um die Linsen zu halten oder zu bewegen, die zusätzlichen Bedienelemente, die Anzeige der eingestellten Entfernung… Nach Aussage z.B. von Lenstip ist die Lichtstärke ein ganz wesentlicher Faktor, denn die meisten Objektive sind um zwei Blenden abgeblendet am stärksten. Bei verringerter Lichtstärke wie z.B. 1:5,6 oder 1:8 muss das Objektiv quasi bei Offenblende liefern, da es sonst in den Bereich kommt, wo durch Beugung schon wieder Leistungseinbusse droht.

Ingo

Also, gerade Gegenlicht finde ich bei den langen Teles wirklich gut kontrolliert. Klar, eine Gegenlichtblende ist natürlich notwendig.

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