Panasonic Kameras Neuheiten

Panasonic GH5 II mit 25% mehr Dynamikumfang vorgestellt

Die Panasonic GH5 II wurde offiziell vorgestellt und bietet u. a. neue Streaming-Funktionen, einen besseren Autofokus und mehr Dynamikumfang.

Dass Panasonic das Rad mit der GH5 II nicht neu erfinden würde, war schon seit einigen Tagen klar. Geleakte Spezifikationen und Bilder zeigten nämlich, dass sich die Kamera in vielen Punkten stark an ihrer Vorgängerin orientieren wird.

Schlussendlich sind es aber doch ein paar mehr Neuerungen geworden, als man im Vorfeld vermutet hatte. Gleichzeitig hat Panasonic auch die Entwicklung der GH6 – also der „echten“ Nachfolgerin der GH5 – angekündigt. Wem die Neuerungen der GH5 II nicht ausreichen, der kann also einfach auf die GH6 warten, die im Laufe des Jahres final vorgestellt werden soll. Gut gelöst von Panasonic.

Sensor mit mehr Dynamikumfang

Doch kommen wir zur GH5 II und der für mich positivsten Überraschung der Kamera – dem Sensor. Positiv überrascht bin ich deshalb, weil nicht wie vermutet 1:1 der alte 20-Megapixel-Sensor der GH5 übernommen wurde, sondern Panasonic hier vor allem beim Dynamikumfang kräftig nachbessert hat. Ich bin mir nicht sicher, ob der Sensor neu entwickelt wurde oder ob Panasonic lediglich den alten Sensor ein wenig aufgebohrt hat. Ich vermute letzteres, da Panasonic in der offiziellen Pressemitteilung nie von einem „neuen“ Sensor spricht.

Macht aber nichts, denn dank einer neuen AR-Beschichtung und eines leistungsstärkeren Prozessors soll die Panasonic GH5 II einen deutlich besseren Dynamikumfang zu bieten haben. Den Kollegen von digitalkamera.de liegen bereits genauere Informationen vor, dort wird die Steigerung des Dynamikumfangs mit 25 Prozent beziffert – das wäre mal eine Ansage! Außerdem soll dank der neuen Beschichtung weniger Licht reflektiert werden, das bedeutet weniger Streulicht und eine höhere Bildqualität bei Gegenlichtsituationen.

Weitere Verbesserungen bei IBIS, AF und Display

Auch beim 5-Achsen-Bildstabilisator, dem Autofokus und dem Bildschirm gibt es kleinere Verbesserungen. Der IBIS ist insgesamt etwas effektiver geworden und ist nun in der Lage, 6,5 Blendenstufen auszugleichen. Der Autofokus (nach wie vor ein Kontrastautofokus mit DFD-System und 225 Messfeldern) soll derweil Gesichter, Augen und Körper deutlich schneller erkennen als früher und das dreh- und schwenkbare Touchdisplay mit einem Seitenverhältnis von 3:2 löst nun mit 1,84 Millionen auf. Außerdem ist das Display laut Panasonic heller geworden und soll Farben genauer darstellen können.

Kabelloses Live-Streaming möglich

Dass Panasonic einen neuen Prozessor verbaut hat, macht sich auch bei den Videofunktionen bemerkbar. Grundsätzlich erlaubt die GH5 II C4K bzw. 4K 60p 4:2:0 10-bit Aufnahmen, außerdem kann sie gleichzeitig 4K 4:2:2 10-bit über HDMI ausgeben. Das war bei der Vorgängerin noch nicht möglich. Full-HD-Videos können mit maximal 180 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden, außerdem gibt es auch eine V-Log L-Funktion.

Die Panasonic GH5 II soll sich wohl unter anderem an Streamer und Vlogger richten, denn sie besitzt sowohl eine kabellose als auch eine kabelgebundene Livestreaming-Funktion. Kabellos kann über die Smartphone-App „Lumix Sync“ gestreamt werden, mit einem zukünftigen Firmwareupdate soll außerdem kabelgebundenes IP-Streaming über USB-Tethering bzw. RTP/RTSP Wired IP Streaming FWUP unterstützt werden.

Das Gehäuse der Kamera ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und kann bis -10 Grad eingesetzt werden. Neu sind des Weiteren der leistungsstärkere BLK22 Akku sowie der USB-C-Anschluss, über den die Kamera dauerhaft mit Strom versorgt werden kann.

Preis und Verfügbarkeit

Ab Juni 2021 wird die Panasonic GH5 II im Handel erhältlich sein, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1.700 Euro.

Panasonic GH5 II vorbestellen bei: Calumet | Foto Koch

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Red and Gold

Alles perfekt fürs Filmen. Nur leider kein 4K 100fps in 10 Bit. Für mich wäre das inzwischen Pflicht bei einer Kamera die eher auf Video ausgelegt ist aber bei dem Preis kann man das wohl noch nicht erwarten.

Mani

…das kann ja nur bedeuten, dass Pana auch später einem günstigere GH5II und eine teurere GH6 verkaufen möchte. Ansonsten würde sich der Aufwand sicher nicht rechnen.

Cat

Zeit gewonnen?
Immerhin neuer Prozessor und bessere AF-Motiverkennung.
Die GH5II und GH6 dann mit 24 MP sollen Filmer im System halten und dank der vielen Objektive wird das auch gelingen. Zum fotografieren sehe ich für mich da keine Option mehr bei mFT.
Das kann jeder gerne anders beurteilen, aber bei gleicher Kamerabaugröße und hochauflösenden Sensoren hat VF nur Vorteile – außer dem Preis natürlich.
MFT bleibt vorerst die preisgünstigere Alternative.

Martin S

Die Größe der Objektive spielt da wohl auch noch eine Rolle…
Und das schöne an MFT: Wenn man kein riesiges Kameragehäuse will, bekommt man auch ein kleines. Mit den entsprechenden kompakten Objektiven dazu. Oder man kann beides haben ohne das System wechseln zu müssen…
Ansonsten wäre es natürlich schön, wenn sich Panasonic auf alte Stärken besinnen würde. Die MFT-Kameras von Panasonic waren ja in einigen Belangen durchaus Vorreiter im Bereich „computational photography“. Funktionen wie post-focus oder (integriertes) focus-stacking gab es da wohl zuerst in einer Systemkamera. Und das sogar im mittleren Preisbereich. Mit der höheren Auslesegeschwindigkeit kleinerer Sensoren sollte sich da doch einiges machen lassen (z.B. Mehrfachbelichtung für mehr Dynamik)…

100carat

Neben den von Dir genannten Vorteilen des VF ist und bleibt das größte Problem von Panasonic der im Vergleich nicht konkurrenzfähige Kontrastautofokus mit DFD-System. Dies gilt erst recht im Vergleich mit der AF-Leistung der VF-Kameras. Das Panasonic diesen Irrweg beim Autofokus beschritten und bis heute nicht korrigiert hat, ist jammerschade. Denn sowohl die MFT- wie auch VF-Kameras sind ansonsten gut durchdacht und ausgestattet. Ja, ich bin mir sogar sicher, dass sie mit einem konkurrenzfähigen Autofokus auf Sony- oder Canon-Niveau erheblich mehr Kameras verkaufen würden – egal ob MFT oder VF.

Thorsten

Das der Panasonic DFD Autofokus schlechter war als der Phasen- AF der Konkurrenz ist längst Geschichte. Er steckt inzwischen auch bei der Motivverfolgung den Großteil der Konlurrenz in die Tasche. Im Heft 11/20 des Fotomagazin wurde ein umfangreicher AF- Vergleichstest, der jeweils neuesten spiegellosen Kameras aller Hersteller durchgeführt. In verschiedenen Situationen wurden die Kameras miteinander verglichen, auch AF-C Tracking mit unsteten Bewegungen, (Inline Skaterin mit seitlich abweichenden Bewegungen und drehen von Piruetten. Reihenfolge der gestesteten Kameras: Canon R5 und Sony A9-II (jeweils 96% scharfe Aufnahmen) Lumix S5 (90% „“) Olympus EM1-III (89% „“) Nikon Z6 (66% „“) Fuji X-T4 (32% „“) Dabei muß man bedenken, das die R5 und A9-II mehr als doppelt so teuer sind wie der Rest, die S5 eingeschlossen. In dem Prüfpunkt Portraits mit Augenerkennung lag die Lumix S5 zusammen mit der Nikon Z6 mit 100% scharfer Aufnahmen in allen Situationen sogar auf Platz 1. (Auch ein Auge verdeckt, Augen geschossen, im Profil.) Panasonic war beim AF-C mal schlechter als die Konkurrenz, inzwischen sind sie sogar besser als die gleichpreisige Konkurrenz. Die Verbesserungen der S5 sind per Firmware- Update, Ende 2020 auch in die verschiedenen S1 Kameramodelle eingeflossen lt Panasonic. Lt. Panasonic sind die Verbesserungen auch in… Weiterlesen »

100carat

Es wäre schön, wenn es so wäre, die Praxis zeigt aber etwas anderes. Verglichen mit der R5 sind die Unterschiede mehr als augenfällig, sowohl was die Geschwindigkeit des AF betrifft, als auch das AF-Verhalten bei abnehmenden Lichtstärken – dies gilt für Foto wie auch Video. Obwohl verbessert, ist auch das Focus hunting weiterhin bei Panasonic deutlich ausgeprägt. Dies mag im Amateurbereich und für manche Familienfotos und -filme noch akzeptabel sein, bei professionellen Antwendungen ist ein klarer Minuspunkt, wenn es um die Auswahl des am besten geeigneten Werkzeuges geht. Ich habe die Panasonics mit sechs markeneigenen Objektiven getestet, ebenso die Kombination mit adaptierten Sigma-Objektiven und mich zum jetzigen Zeitpunkt gegen einen Kauf entschieden: sowohl bei VF wie auch bei MFT. Das können andere einfach besser. Und daran wird sich absehbar nichts ändern, solange Panasonic nicht grundlegend etwas ändert. Wie gesagt, ich finde das schade, denn sowohl die S5 wie auch die S1H sind ansonsten spannende Kameras, das unbearbeitete Videobild der S1R/H in Sachen Farbwiedergabe, das beste aller DSLMs zur Zeit. Und als B-Kameras wäre eine im Vergleich zu ihren Vorgängern nochmals verbesserte GH6 sicher eine sehr gute Ergänzung zu einer S1R. Ich gehe sogar soweit, zu sagen: ausgestattet mit der Autofokus-Technologie… Weiterlesen »

Thorsten

Da ich seit 1 1/2 Jahren eine S1 und seit einem 3/4 Jahr eine S5 besitze, kann ich das Fotomagazin- Ergebnis nur bestätigen. Bei Fotos, ich filme gar nicht. Der Pana- AF ist mit seinem DFD- AF besser als meine Olympus EM1-III mit ihrem Phasen- AF, und die EM1-III ist auch nicht schlecht.
Klar ist die R5 besser, hat ja auch der Vergleichstest gezeigt, sie ist aber auch doppelt so teuer. Übrigens ist meine G9, ohne das neueste Update, das noch dieses Jahr erscheinen soll, besser als meine EM1-III, genau in den Fällen wie im Test dargestellt: Augenerkennung und Motivverfolgung. Das hat übrigens nach dem Erscheinen der Olympus EM1-III auch Dpreview in einem Vergleichstest festgestellt. Kann ich bestätigen.
Der DFD- AF ist eben nicht mehr grundsätzlich schlechter als ein Phasen- AF und das beweisen Vergleichstests.

100carat

Wie gesagt, Thorsten, das hängt sehr stark von der Aufnahmesituation (und dazu zählen auch die Lichtverhältnisse), den Motiven und dem Ververwendungszweck (Foto, Film). Bei mir muss eine Neuanschaffung in beiden Bereichen unter allen relevanten Aufnahmesituationen absolut zuverlässig und schnell funktionieren. Und das ist eben bei den bisherigen Panasonic-Modellen, die ich sowohl im Studio, sonstigen Innenräumen wie auch im Freien bei unterschiedlichen Anwendungsbereichen und Lichtverhältnissen getestet habe, leider nicht der Fall. Und ich benutze das Wort „leider“ bewußt. Die Kameras sind ansonsten gut durchdacht und umgesetzt. Zudem halte ich die S5 – derzeit – für eine der interessantesten Kameras für ambitionierte Fotoamateure, sofern diese nicht gerade der Sport- oder Tierfotografie verschrieben haben oder Videofilmer sind. Mit der eingeetzten AF-Technologie hat sich Panasonic ein richtiges Ei ins Nest gelegt, das sie Jahr für Jahr viele Neukunden kostet. Stell Dir eine S5 mit einem AF auf R5-Niveau sowie ohne Focus Breathing beim Filmen vor. Welche Verkaufszahlen könnte die bei dem aktuellen Straßenpreis generieren.

Warten wir mal die GH6 ab. Ich bin gespannt, was das Modell bieten wird.

Gabi

Eigentlich könnten wir Pause machen, bis es den Global Shutter gibt.

X-RAY

Ist das alles nach 5 Jahren? In Worten: FÜNF!
Also da können wir nur noch Wolfgang Ambros zitieren:
„Zwickt’s mi, i man i tram
Des derf net wohr sein, wo samma daham?
Zwickt’s mi, ganz wurscht wohin
I kann’s net glauben, ob i ang’soff’n bin?
Ober i glaub, da hlft ka Zwicken
Knnt‘ ma net vielleicht irgendwer ane picken?
Danke, jetzt is‘ ma klor, es ist wohr, es ist wohr…“
Also ab ins Kameramuseum!

Cheryll

Hier ein Vergleich der Panasonic GH5 ii zur GH5 und zur S5 (darin auch ein Vergleich des Rausch Verhaltens der Kameras bei verschiedenen ISO-Werten). https://youtu.be/xQNIf5zGnuQ

Sabrina

„die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1.700 Euro.“

Da kann man sich gleich ein eiPhone kaufen.

Viva

..sofern man kreativlos unfähig ist, selbst ein Foto mit Seele zu erschaffen, und sich nur etwas autonom abbilden lassen muss wie die breite Menge, dann durchaus. Dafür waren Kameras auch nie gedacht, eine Postkarte wäre aber nochmal günstiger.

Henry333

Kreativität ist unabhängig von dem Gerät welches man dafür verwendet.

Viva

Grundsätzlich ja, nur, was heute vielerorts geknipst und verteilt wird, hat großteils mehr mit Selbstdarstellung zu tun. Sein Wischbrett hinhalten und sich davon etwas abbilden lassen, ist mehr kopieren als sonst was. Instagram bis chronische Influencer erzählen täglich Ähnliches wie Psychologen schon lange, und das hat weder mit Kunstfertigkeit noch irgendeiner Entwicklung zu tun, im Gegenteil.

Henry333

Als reine Beobachtung wenn du alle in einen Topf wirfst ist das richtig. Wir sprachen aber über Kreativität. Und dazu muss man bedenken das 95% der Menschen heute mit dem Smartphone und nicht mit großen „Nur“ Kameras fotografieren. Das SP ist ein Werkzeug welches heute allen Menschen zur Verfügung steht, egal ob acht oder achtzig Jahre alt und sie alle könnten wenn sie ein gutes Auge haben Kreativ sein. Im verhältniss zu den vielen die mit dem SP fotografieren sind da auch sehr viele Kreative unterwegs. Dummerweise muss man um das heraus zu finden, eben diese 95% sichten um die Perlen zu finden. Ich habe auch schon beachtenswerte Ausstellungen gesehen, und musste mehrmals mit erstaunen vernehmen, das ist mit dem iPhone entstanden, oder, das ist mit einem Handy gemacht. Ich habe aber auch Fotos gesehen, mit teuren großen Kameras gemacht, die ich lieber nicht kommentiert habe.
Kreative und Künstlerische Fotografie mit dem Smartphone ist überhaupt kein Problem und die technischen einschränkungen sind eigentlich keine, wo es sie denn heute noch gibt.. Kreativ sein kann man sogar mit einem zehn Jahre alten Handy.

Viva

Schon richtig, besonders der letzte Satz, deshalb werde ich beim Ruf nach künstlicher Intelligenz oder was alles immer zu wenig oder zu schlecht sein soll, gern hellhörig. Natürlich kann man alles verbessern, doch mehrheitlich ersetzt es oft nur Fähigkeiten und Sinne der Nutzer, die dadurch vermehrt verkümmern.

Johannes

Ich selbst kann mich für das MFT-Format zwar nicht erwärmen, finde aber, dass die GH5II, was die technischen Spezifikationen und vermutlich den Preis betrifft, für MFT-Fotografen einen durchaus annehmbaren Weg zwischen der 5er und 6er Version bietet.

Cheryll

Im MFT Bereich wird die die Alice Kamera mit dazu kommen. Diese verbindet Smartphone Kamera Techniken mit ein MFT Sensor und Wechselobjektiv. Die kann auch 4k, live streaming, und die Bilder und Videos direkt beim Aufnehmen mit KI bearbeiten. Die kommt direkt am Smartphone dran als Modul.Weitere Infos kann man hier sehen: https://alice.camera/

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