Panasonic präsentiert zwei neue Vollformatkameras. Wir sprechen über Spezifikationen, Unterschiede und Preise der S1 II und S1 IIE.
Schon im Sommer 2023 habe ich in einem Artikel kritisch angemerkt, dass es meiner Meinung nach höchste Zeit für die Präsentation der Panasonic S1 II und S1R II wird. Die S1 und S1R hatten zum damaligen Zeitpunkt bereits knapp fünf Jahre auf dem Buckel und konnten aus technischer Sicht nicht mehr mit den aktuellen Flaggschiffen von Canon, Sony und Nikon mithalten.
Wir mussten uns knapp zwei weitere Jahre gedulden, doch nachdem Panasonic im Februar 2025 bereits die Panasonic S1R II vorgestellt hat, folgt jetzt auch endlich die Panasonic S1 II. Und nicht nur das, der Hersteller stellt der S1 II auch gleich ein Schwesternmodell zur Seite, die S1 IIE. Anders als bei den Bezeichnungen der S5-Reihe (S5 II und S5 IIX) ist die Kamera mit zusätzlichem Buchstaben hier aber nicht das bessere, sondern das kostengünstigere Modell (E = Essential).

Viele Gemeinsamkeiten zwischen S1 II und S1 IIE
Die Panasonic S1 II und S1 IIE teilen sich viele Merkmale. Dazu gehören unter anderem:
- Bedienung und Gehäuse der S1R II, inklusive Schutz gegen Staub, Spritzwasser und Frost
- Prozessor mit L²-Technologie
- IBIS für 8 Blendenstufen längere Belichtungszeiten
- Phasen-Hybrid-Autofokus inklusive 5 neuer Urban-Sports-Modi für Straßenfußball, Breakdance, BMX-Fahrrad, Skateboard und Parkour
- EVF mit 5,76 Millionen Bildpunkten und 0,78-facher Vergrößerung
- Kipp-, klapp- und schwenkbarer Bildschirm mit 1,84 Millionen Bildpunkten
- Zwei Speicherkarten-Slots (CFexpress Type B und SD UHS-II)
- Direkte Übertragungen von Speicherkarten auf externe SSDs
- Sensorschutz beim Objektivwechsel
- Verschluss für 400.000 Auslösungen ausgelegt
- HEIF-Format
Viele dieser Spezifikationen kennt man auch schon von der Panasonic S1R II. Wenn wir über die S1 II und S1 IIE als Schwesternmodelle sprechen, könnte man die S1R II quasi als drittes Schwesternmodell in die Diskussion aufnehmen. Und auch die S5 II und S5 II X sind in einigen Punkten nicht weit weg – es gibt jetzt also reichlich Auswahl bei Panasonic.
Größter Unterschied: Die Sensoren
Die S1 II, S1 IIE und S1R II unterscheiden sich hauptsächlich durch die verbauten Sensoren. 44 Megapixel sind es bei der S1R II, jeweils 24 Megapixel bei der S1 II und S1 IIE. Beim Sensor der S1 II handelt es sich allerdings um einen teilweise gestapelten Sensor, wie man ihn von der Nikon Z6 III kennt, während bei der S1 IIE ein normaler 24-Megapixel-Sensor zum Einsatz kommt. Gut möglich, dass es sich hier um den Sensor der S5 II handelt. Sowohl die S1 II als auch die S1 IIE unterstützen Dual-Native-ISO für geringeres Rauschen.
Der teilweise gestapelte Sensor der S1 II ermöglicht höhere Geschwindigkeiten. Das bedeutet konkret, dass die S1 II mit elektronischem Verschluss 70 Bilder pro Sekunde aufzeichnen kann, während bei der S1 IIE nur 30 Bilder pro Sekunde möglich sind.

Beim mechanischen Verschluss gibt es keine Unterschiede, hier ist jeweils bei 10 Bildern pro Sekunde Schluss. Auch einen Pre-Burst-Modus, mit dem bereits 1,5 Sekunden vor Betätigung des Auslösers Fotos geschossen werden können, scheinen beide Kameras zu besitzen.
Die wichtigsten Video-Funktionen
Sowohl die Panasonic S1 II als auch die S1 IIE bringen eine Fülle von erstklassigen Video-Funktionen mit und dürften in diesem Bereich zu den derzeit besten Optionen auf dem Markt gehören. Das gilt natürlich insbesondere für die S1 II.
Beide Kameras filmen in 4K 60p sowie in 6K 30p (3:2, Open Gate), wahlweise auch in Apple ProRes und ProResRAW. Zudem stehen verschiedene Log-Formate zur Verfügung, Arri LogC3 kann kostenpflichtig aktiviert werden. Des Weiteren besitzen beide Kameras das neue Superbreitbildformat 2.4:1 mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, 32 Bit Float-Audio sowie UVC und UAC zum Video-Streaming. Neu ist außerdem die Unterstützung von Bluetooth Timecode Synchronisation mit Ultrasync Blue.
Bei der S1 II ist es zusätzlich möglich, in 5.8K 60p, 5.1K 60p sowie 4K 120p (1,17-facher Crop-Faktor) aufzuzeichnen. Auch im Superbreitbildformat 2.4:1 können Auflösung und Bildwiederholrate auf 4K 120p erhöht werden. Der teilweise gestapelte Sensor spielt also auch und vor allem im Video-Bereich seine Stärken aus, Rolling Shutter ist bei der S1 II ebenfalls ein deutlich geringeres Problem als bei der S1 IIE oder S1R II.
Bei Bildraten unter 30 Bildern pro Sekunde lässt sich bei der S1 II außerdem mit V-Log der Dynamikumfang auf 15 statt 14 Blendenstufen erhöhen. Laut Jordan Drake von PetaPixel wirkt sich das jedoch negativ auf die Auslesegeschwindigkeiten des Sensors aus, diese soll seinen Messungen zufolge dann von 10-12 ms auf 25 ms steigen.
Preise und Verfügbarkeit
Ab Juni 2025 sollen die beiden Kameras im Handel erhältlich sein. Für die S1 II ruft Panasonic eine unverbindliche Preisempfehlung von 3.500 Euro auf, die S1 IIE soll 2.800 Euro kosten. In Kombination mit dem Lumix S 24-105mm f/4 Macro steigen die Preise auf 3.700 Euro (S1 IIE) bzw. 4.400 Euro (S1 II).
Was haltet ihr von den beiden neuen Kameras?
Wie immer viel zu viel chi chi.
Mal was Kompaktes wäre sehr gut.
Der gestapelte Sensor hat in der Vergangenheit im Forum für eine kontroverse Diskussion gesorgt… ich konnte eine Kamera mit diesem Sensortyp über drei Tage intensiv ausprobieren- mein Fazit: der Ball ist (fast) rund. Es gibt geringfügige Unterschiede zum „voll“ Gestapelten z. B. bei der Fotografie eines Balles. Sie sind aber geringfügig und trotzdem nicht ganz von der Hand zu weisen. Insofern finde ich den Weg von Panasonic interessant und auch richtungsweisend: Schnelligkeit und Preisbewusstsein in einem Gehäuse… mit Abstrichen beim RS.
3500€ ist aber schon ein Pfund finde ich, wenn man bedenkt das die Z8 aktuell im Sale ca. 3750 kostet und die Z6III auch gute 1000€ günstiger ist (selbst ohne Sale).
Ja, das stimmt. Aber warten wir ab, wo sich der Preis der Neuen in einem halben Jahr (?) einpendelt… die Z 6lll lag bei 3000.- €. Mal schauen…
Da hast du natürlich recht, nur die Start UVP liegt halt schon mal “schlanke” 500€ drüber.
Auch im eigenen Haus ist man wohl mit der R mit 45MP als Fotograf besser aufgehoben (wenn man keinen super schnellen Sensor braucht)
Die erwähnten 500.-€ sind der Inflation geschuldet…🙃
Richtig, die S1 Mark II ist vergleichsweise einfach zu teuer. Als Panasonic seinerzeit angekündigt hatte, neben MFT auf KB zu setzen – dachte ich mir, OMG…dann als neuer Player, überhöhte Preise – und kein Marktanteil (<5%) wie soll das gehen? Nun ist nach 7 Jahren neue Hardware da, wieder zu überhöhten Preisen….ich sehe nicht, wie Panasonic derzeit leider jemals rentabel werden sollte, mit ihren 35mm DSLMs….auf Zeit.
In 7 Jahren haben andere Hersteller dann gleich 2 Generationen auf den Markt gebracht, quasi…
„In 7 Jahren haben andere Hersteller dann gleich 2 Generationen auf den Markt gebracht, quasi…„
-> Was nicht unbedingt besser sein muss.
Warum sollte man sich für eine S1IIE entscheiden und nicht für eine Nikon Z5II, die so viel günstiger ist?
Weil man Sigma Objektive nutzen will.
Leica Objektive und Panasonic Farben? 🤷🏻♂️
Klapp/Schwenkdisplay und bessere Ausstattung.
Wegen der Objektivauswahl
Man sollte sich dann die S5ii anschauen, die ähnlich günstig ist.
“Essential” macht fast ein wenig Hoffnung, wären heute nicht alle Gehäuse vom Firlefanz und nervösem Chichi Quark verseucht. Erinnert ein wenig an Nikons Z5, bevor auch die mit Selfieschwenk und dergleichen verwässert wurde. 2800 Euros sind immer noch ein Luxuspreis, ein Fantasietarif wie eigentlich alles auf Vollformat. Ich bin froh das ich meines mittlerweile nicht weiter füttere. Es bekommt allenfalls sein Gnadenbrot, weil ich da einfach immer mehr an Retrotechnik und Urtümlichkeit denke. Ich habe keine Lust mehr auf Fotorucksäcke voller Linsenklobber. Fortschritt stelle ich mir anders vor und seit den über 2 Jahren wo ich mir Mft dazu genommen habe, verwende ich dieses auch zu gut 2/3 nur noch. Wie als bessere Notlösung, bevor vielleicht einmal etwas wirklich neuartiges kommt. Dlsm empfand ich nie viel mehr als einen neueren Aufguss vom alten Sud. Schade das auch Panasonic nicht weiter den Mut hat und mit dem Geld ihr Mft weiterentwickelt. Auch schade, das sie alles auf ein eher fades S5 ähnliches Gehäuse im Mauerziegel-Look reduzieren. Selbst ihre G9, 90 oder GH Gehäuse empfinde ich als sportlicher, moderner. Bald sind alle uniform.
Habe den recht ausführlichen Bericht von Stephan Klapszus auf You tube zur Kamera gesehen.
Wirklich eine sehr beeindruckende Kamera, sehr schnell auszulesender Sensor und trotzdem hoche Dynamik, was Nikon so nicht schafft. Sowie beeindruckendem AF, der zu den besten des Marktes gehören soll, beeindruckend wie Pana in dem Punkt in kurzer Zeit aufgeholt hat.
Mir persöhnlich reicht meine “alte” S1, mit der ich hoch zufrieden bin, besonders mit dem großen Gehäuse, sowie dem Klappdisplay und dem exzellenten Sucher. Ich will gar keine andere Stativkamera !
Schnelle Auslesung des Sensors? Schneller AF? Rolling shutter ? Sind mir bei meinen Motiven egal.
Ja die haben schon nen großen Schritt gemacht, das stimmt auf jeden Fall. mit den Tests ist das immer so ne Sache. PetaPixel meinte ja das z.B. die Z6III was AF und Bildqualität besser sei. ValueTech meinte der AF sei besser als bei Nikon.
Denke am Ende ist alles was du heute kaufen kannst eigentlich gut genug. Und grade das Thema Dynamik finde ich immer übertrieben.
Ich belichte ja nicht absichtlich 5 Stops unter. Wen ich so nen Krassen Dynamikumfang habe mache ich eh immer ne Belichtungsreihe weil das am Ende immer besser aussieht als ein File 5 Stops aufzuhellen.
Die L-Allianz, somit auch Panasonic bietet alles was der Fotograf benötigen könnte.
Mir persönlich würde wenn ich denn eine Vollformat haben wollte die preiswerte die LUMIX DC-S5M2 mit zwei guten Zoom Dingern ausreichen weil das Ding gute Software implementiert hat.
Was da mit tausend Bilder pro Sekunde, zehn Bildern im Vorlauf, Millisekunden AF oder den bestimmt super wichtigen Videofunktionen bei der S1 II / S1 IIE angeboten wird geht mir ehrlich gesagt am verlängerten Rücken vorbei.
Ironisch gemeint und für die „Bildschirm-Fotografie“ gedacht reicht die „alles in Einem“ Ausrüstung in Form der Lumix FZ82D Bridgekamera (400 Euro) allemal.
Richtig schick finde ich das innerhalb der L-Allianz angebotene Xiaomi 15 Ultra Smartphone. Alles in der Gesäßtasche und immer griffbereit. Mit ungefähr 1.100 Euronen zwar nicht gerade billig aber schließlich gibt es „weltweite“ Anbindung umsonst dazu!
Liebe Fotofreunde – beruhigt euch – manches mal überfällt mich der Gedanke das es langsam reicht! ICH und NICHT die Technik sollte meine Bilder fertigen.
..keine Sorge, mir geht das Meiste auch schon längst hinten vorbei. Darüber lesen mag ich sehr gerne, aber haben wollte ich es grossteils nicht mal mehr umsonst.
Die Dinger sind sowas von hässlich und unübersichtlich. Was man nicht gerne in die Hand nimmt, benützt man auch nicht.
… schrieb ja schon öfter: Wenn Hersteller wechsel dann Panasonic. Die S1 IIE oder eine S5 II wäre für mich die Wahl beim kauf einer neuen (soll heisen Nagelneu) Camera. Gebraucht eine S1 oder S5. Grund: Die Cameras schein überzeugend konstruiert und abgestimmt zu sein und die Objektivauswahl.
Frage an die Panasonicnutzer: Gibt es einen EF auf L-Adapter der auch alle Funktionen unterstützt?
Gruß
Wenn du deinen alten Krempel behalten willst, dann bleib lieber bei Canon…
Naja behalten. Wenn ich wechsele geht das auch nicht auf einmal. Ein Adapter wäre dann auch nur eine zwischen Lösung.
Gruß
Falls du noch keine Panasonic in der Hand hattest, rate ich dir, tu das erstmal. Die Dinger fühlen sich riesig,kantig und nach billigem Plastik an. Kei Vergleich zu eine Canon oder Nikon. Das ist kein Hate, nur ein freundlicher Rat .
Danke, danke. In der Hand hatte ich schon welche. Kantig sin sie. Aber riesig finde ich sie nicht, und fühlen sich auch nicht mehr nach billigem Plastik an als die Cameras anderer Hersteller. Was eigentlich der einzige Grund wäre, wäre das Menu, das hab ich mir noch nicht richtig angeschaut. Und wenn es irgend wann mal Sigma Objektive mit RF-Bajonett gibt, dann bleib ich sowiso bei Canon.
Gruß
Ja das empfindet halt jeder anders. Mir sind die Canon‘s lieber. Das mit den Objektiven können wir wohl begraben.
Es gibt einen Adapter MC21 der allerdings nur AF-S unterstützt,
ich bin seit der Lumix S1R von Canon nach Lumix gewechselt.
Der Adapter funktioniert auf allen Lumix S Kameras.
Man kommt recht gut damit zurecht,nur bei schnell bewegten Motiven; keine Chance.
Habe mir diese Tage alle Neuigkeiten angeschaut, deshalb mein Tip:
S1 IIE macht wahrscheinlich keinen großen Unterschied zur S5 Mark II
Kommt natürlich darauf an für was Du die Kamera nutzen möchtest.
Ich würde dann die S1II vorziehen, hier hast Du dann fast alle Optionen,
allerdings nur 24MP
VG Eddi
Den Sigma MC21 Adapter nutze ich auch. Alle Funktionen, bis auf AF-C funktionieren problemlos, auch bei Tamron EF- Objektiven.
Das AF-C nicht funktioniert, darauf weist die Kamera beim Umschalten auf AF-C auch hin.
Ich finde die aufgerufenen Preise sind einfach zu hoch. Und Panasonic hatte sich elendig (zu)lange Zeit gelassen, viele sind gewechselt zu Sony/Nikon, seit der S1 Serie (2018!) 7 Jahre sind eine Ewigkeit heutzutage. Viel zu lange, für eine neue Generation, bzw. “Mark II”.
Dazu kommt, die S1 II kostet 3500 EUR (!!!) Das ist ein sehr krasser Preis – wenn man gedenkt, den teilweise stacked 24 MP Sensor via Nikon Z6 Mark III Body gibt es derzeit für unter 2.200 EUR – dies ist immer noch sehr viel Geld, aber Meilen-weit entfernt von einer 3.500 EUR UVP einer S1 II….
Selbst die in die Jahre gekommene, teure Sony A7 Mark IV ist aktuell für 2.149 EUR als Body derzeit zu haben…
Was jedoch gut ist, brauchbar – der Panasonic S5 IIe Preis, dieser lag vor einiger Zeit bei ~829 EUR, derzeit wieder bei 999 EUR. Dafür kein PDAF in Sachen 24 MP KB Sensor. Wobei, im 1:1 Vergleich mit der original Nikon Z5 steht diese nicht nur aufgrund von dem besseren EVF und geringeren Preis (<900 EUR) besser da, auch das 24-70 F4 S kann sich sehen lassen, und ist günstig zu bekommen, vergleichsweise.