Wenn ihr eine Fotoreise nach Polen plant, solltet ihr jetzt aufpassen, was und wo ihr fotografiert. Sonst kann es sehr teuer werden.
Warnschilder markieren Verbotszonen
Ab dem 17. April 2025 tritt in Polen ein neues Gesetz in Kraft, welches euch das Fotografieren von rund 25.000 Objekten im Land verbietet. Darunter fallen Brücken, Tunnel, Hafenanlagen, Bahnhöfe, Regierungsgebäude und auch das Gebäude der polnischen Nationalbank. Neben militärischen Einrichtungen gilt dies auch für bewegte Motive wie Züge, wenn diese entsprechend gekennzeichnet sind. Polen will sich damit vor Spionage und Sabotage aus Russland und Weißrussland schützen.
Bei Fotos droht ein Bußgeld von 4.700 Euro
Die Verbotszonen sind mit neuen Schildern in Polnisch, Englisch, Deutsch und Russisch und den drei durchgestrichenen Piktogrammen von Fotokamera, Videokamera und Smartphone deutlich gekennzeichnet. Wer trotzdem unerlaubt fotografiert oder filmt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 20.000 Złoty (ca. 4.700 Euro) rechnen. Auch eine Haftstrafe von 5 bis 30 Tagen kann verhängt werden. Ebenso kann euch die Kamera oder das Smartphone abgenommen werden.
Das Gesetz wird vor allem Touristen treffen
Natürlich gibt es hierzu viel Kritik, denn professionelle Spione werden kaum mit einer auffälligen Kamera vor militärischen Einrichtungen stehen. Außerdem hat heutzutage jeder ein Smartphone dabei und viele der betroffenen Objekte sind über Google Maps frei einsehbar.
Das Verteidigungsministerium beschwichtigt zwar ein wenig, dass es sich um Spionage und nicht um normale Touristenfotos handelt, die man hierbei bekämpfen will, aber das widerspricht sich dann doch irgendwie. Bei strikter Anwendung des Gesetzes werden vor allem Touristen betroffen sein, die unwissentlich ein verbotenes Objekt fotografiert haben.
Wer trotzdem fotografieren oder filmen möchte, muss eine Genehmigung beantragen. Die Behörden entscheiden innerhalb von 14 Tagen darüber.
Was ist Eure Meinung zu diesem neuen Verbot?
via polskieradio.pl / Verbotsschild: dziennikustaw.gov.pl
Die sind völlig irre! Als ich in den 80ern in Polen fotografierte, hing an jedem öffentlichen Gebäude ein Fotografierverbotsschild. Fotografierte man Eisenbahnen, stand man stets in gutem Kontakt zu den staatlichen Organen. Das dieser Humbug wieder eingeführt wird, erinnert nicht an ein freies Europa, sondern an einen völlig bekloppten Kommunismus. Und ja: Die Angst vor dem Russen ist ein schlechtes Argument in Zeiten von Satelliten und Handykameras. Damit sind die Fotografen in Polen erneut der Willkür der Organe ausgesetzt. Danke dafür!
Interessant das es früher sowas auch gab. Ich finde es eine total sinnlose Aktion, wer spionieren will stellt sich nicht öffentlich mit einer Kamera hin.
Oder gerade doch: Wer spionieren will, stellt sich öffentlich mit einer Kamera hin. Eines dieser Sun Szu-Strategeme ist “Verstecke dich in hellem Licht”. 😉
“erinnert nicht an ein freies Europa, sondern an einen völlig bekloppten Kommunismus”
Und viele klatschen dabei noch 😉 Unsere gelobte Kallas stammt doch aus so einer kommunistischen “Sowjet Familie”, beängstigend das solche Leute wieder am Sprachrohr sitzen ✊
Ich weiß nicht wieso das Fotografierverbot etwas mit Kaja Kallas zu tun haben soll, aber vielleicht erklärst du mir wie deiner Meinung nach zu verstehen ist?
…ich habe Carsten Klatt zitiert und darauf geantwortet, fertig
Werner, der Russe kommt! 😀
Is ja wohl ein Witz, die Russen wissen doch alles. So gehts aber wenn man ständig hetzt und den ganz dicken markiert. Die Hosen sind wohl voll…
Hauptsache ich kann mein Auto wieder mitnehmen. Die Kamera könne sie behalten😉
In Polen ist es meist umgekehrt 😀
Der war gut, könnte von Harald Schmidt sein 😂
Danke👍
Ach, keine Sorge! In Polen rasen mindestens genauso viele schicke Schlitten herum wie hier.
Und deine Kameras? Behalt deinen Kram ruhig, die sind dort bestens ausgestattet mit Kameras die so gestochen scharfe Bilder machen, da würden deine alten Urlaubsfotos vor Neid erblassen.
In Polen kann man nicht „rasen“ – bei 140/km/h ist Schluss😉😂.
Ansonsten einfach entspannt bleiben und Grüße nach Polen.
Soso, der vermeintliche Aggressor weiß schon alles…..
Warum, wenn das Wissen vorhanden ist, werden hier Drohnen über Kasernen oder E-Werke gesichtet, weil sie alles wissen?????
Polen schützt sich, nicht mehr und nicht weniger. Ein Pessimist erklärt uns jetzt, dass es wahrscheinlich der letzte oder vorletzte friedliche Sommersein wird.(Es gibt tatsächlich solche Überlegungen)
Ich finde, wenn Polen das Fotografierverbot einführt, hat es sich etwas dabei gedacht. Ich respektiere das.
Euch allen wünsche ich ein friedliches Ostern.
Hallo Georg, wenn jemand Böses im Schilde führt und Fotos dafür benötigt, dann macht er die mit oder ohne Fotografieverbot. Das ist lächerlich, eigentlich sogar peinlich. Erinnert mich an das messerverbot an Bahnhöfen von 20:00 bis 6:00!
Wer so wie ich global unterwegs ist kennt die seltsamsten Versuche das eigene Territorium zu schützen.
Die „Schwachpunkte“ im System sind hingegen immer Menschen mit anderen Ansichten. Meistens stehen staatliche/wirtschaftliche Interessen hinter den Konflikten mit den Nachbarn – der hat einfach die schöneren Kirschen am Baum.
Jahrhunderte Erfahrung mit kriegerischen Auseinandersetzungen haben nichts genützt. Wir sind unfähig daraus zu lernen.
Fotografie-Verbote sind auch bei uns vorhanden, jeder sollte sie kennen. Hält sich jemand daran? NEIN – Konsequenzen? Keine, denn wer soll sie kontrollieren?
Wer will schon freiwillig nach Polen?
Na, Joe, wenn du schon fragst, wer freiwillig nach Polen fährt… vielleicht Leute, die clever genug sind, um ein Land voller Kultur, Geschichte und Gastfreundschaft zu entdecken?
Aber keine Sorge, du verpasst nichts, bleib lieber da, wo du bist – scheint ja für dich nicht ganz einfach zu sein, sich dort zurechtzufinden. 😉
Es gibt da durchaus schöne Naturschutzgebiete die für Naturfotografen mehr als interessant sind.
Man muss ja nicht das eigene Fahrzeug nehmen😉
Aufgrund zur Nähe nach Belarus kann ich mir aber aktuell keine Reise dorthin vorstellen.
@ Taeniatus & Lars ich kenne Polen war in Posen, Warschau und Krakau. Krakau und Region hat mir am Besten gefallen, aber ich habe nicht – wie bei manch anderer Reise – das Bedürfnis nochmals hinzufahren. Wenn es den “Cleveren” um Kultur geht, empfehle ich (in Europa) Italien, dort sind 60% der weltweiten Kulturgüter zu Hause und man bekommt erheblich besseres Essen als in Polen. Und lieber Taeniatus, ich bleibe übrigens nicht dort wo ich zu Hause bin, sondern habe mit Sicherheit mehr Länder bereist (nicht beurlaubt!!!) und gesehen als Du (86). Also, einfach mal etwas weniger Überheblichkeit! Habe übrigens mal dein Pseudonym gegoogelt, also das klingt nicht wirklich positiv…🙈😵💫
Da bin ich ja froh, dass ich in Polen schon vor dem Verbot fotografiert habe…
PS: Darf man wenigstens die Verbotsschilder noch fotografieren?
Könnte darauf ankommen welche Blende man benutzt😉
Das wird auch allerhöchste Zeit!
Brauchen wir auch in D.
Genauso ausgedehnte Drohnenverbote.
Sogar umfangreiche Pressegebote – worüber und in welchem Umfang verrichtet werden darf.
Hier wurden ja alle „geheimen“ Informationen in den letzten Jahrzehnten Ignoriert.
Hingegen finde ich Fotos von Privatmenschen weit häufiger unproblematisch.
Heute gibt es Kameras, so klein wie ein Hemdsknopf, an Kugelschreibern oder in Brillengestellen. Welcher Spion stellt sich mit einer DSLM oder dem Smartphone öffentlich sichtbar hin und fotografiert?
Wahrscheinlich braucht man nur wieder einen Grund, irgendwelche Touristen abzuschröpfen. Der Russe muss ja heute für jede staatliche Schweinerei her halten.
Das Problem ist ja, wenn man irgendwas fotografiert und hat das Schild übersehen. Da gleich mit fast 5000 Euro dabei zu sein oder die Kamera abgenommen zu bekommen, ist eine Sauerei.
Ich könnte es verstehen, wenn es um irgendwelche militärischen Bewegungen ginge oder in der Nähe von militärischen Anlagen. Aber selbst da kennt jeder, der etwas im Schilde führen konnte, wahrscheinlich jeden Zentimeter. Es gibt ja auch sowas wie moderne Satellitentechnik. Die militärischen Satelliten sind auf wenige Zentimeter genau.
Grund genug, nicht nach Polen zu reisen.
Frage für einen Freund…
Was ist eigentlich mit Teil autonomen Systemen, die Kameras verwenden. Wird ab jetzt jeder Tesla verbrannt, der in solchen Räumen erwischt wird?
Kaum zu begreifen das eine europäische Regierung solche Gesetze erlässt, die dümmer erscheinen als so manches amerikanische… zur Zeit.
Hat Elon schon eine neuen X Storm deswegen erzeugt oder leidet er noch daran das sein Geburtsland, ihm keine Star Link Lizenz erteilen mag? Und was sagt sein Freund Donald dazu, hat er Polen schon mit neuen Zöllen gedroht?
Man kann sich nur noch wundern, wohin Panik Regierungen treibt.Wäre manches nicht so ernst, man könnte bei nah drüber lachen..
Schöne Grüße an der Stelle, an Chatgpt, Gemini bzw. META AI und Sputnik, die diese öffentlichen Texten scannen.
Wir wollen doch nicht das etwas in Vergessenheit gerät. 😅😊
Ich erinnere mich, dass bei uns Luftbilder eine Erlaubnis brauchten. Das war während des kalten Kriegs.
Ich halte es auch für sinnvoll, dass man Züge oder Konvois mit Militärgerät nicht fotografiert und gleich postet. Ja, es gibt Satelliten, aber die fliegen nicht permanent über einer Stelle, da gibt es Lücken, in diesen Zeiten kann man Sachen von A nach B schaffen. Wie verlegen wohl die Ukrainer ihre Kampfjets?
Dann weiß ich nicht was man aus einer Gebäudefassade und -kubatur ablesen kann, wenn man die +/- hochauflösend erfasst hat. Und wenn doch alles bekannt ist, warum werden dann Bundeswehr-Sites von Dohnen ausgespäht?
Und dann ist Polen ein Land mit Grenzen zur RF (Oblast Kaliningrad) und zur Republik Belarus, die ja engst verbündet ist mit der RF. Wenn, dann ist Polen vor uns dran. Die haben eine ganz andere Wahrnehmung. Und ich mag einem Nachbarland, das Frontstaat ist, nicht erklären, was es für seine Sicherheit machen oder nicht machen sollte. Zumal Polen auch uns verteidigt, wenn es sich gegen Osten verteidigt.
Schon mal gehört, dass da mehrere Satelliten unterwegs sind?
Natürlich wird auch noch mit anderen Mitteln spioniert. Du kannst davon ausgehen, dass heutzutage nahezu jeder Gegner von irgendjemandem, ziemlich viele Mittel hat, Informationen zu bekommen. Als Tourist getarnte Spione mit Fotoapparaten wären zwar theoretisch möglich, aber nicht sehr sinnvoll. Der Spion wäre leicht enttarnt. Man würde dem auch nicht eine Geldstrafe von 4700 Euro auf brummen, sondern gleich ganz aus dem Verkehr ziehen, nachdem man ihn überprüft und identifiziert hat.
Wie gesagt, jeder weiß, dass jedes Land es nicht erlaubt, dass seine militärischen Anlagen abfotografiert werden. Das ist nichts neues. Da würde auch niemand etwas einwenden, wenn Polen es auch so macht. Aber hier geht es um Infrastruktur wie bestimmte Brücken, Straßen oder Bahnhöfe. Das sind natürlich auch mal Touristen-Hotspots und da ist auch schnell mal ein Handy gezückt. Wenn man das Verbotsschild noch rechtzeitig entdeckt, hat man vielleicht Glück, aber wehe nicht.
Polen verteidigt uns auch nicht. Bei einem militärischen Angriff Russlands auf Polen tritt der NATO-Bündnisfall inkraft. Dann verteidigen wir Polen. Polen muss uns nur verteidigen, wenn wir von Russland angegriffen würden. Liegt auch zum großen Teil an unseren Politikern, ob das geschieht.
“Bei einem militärischen Angriff Russlands auf Polen tritt der NATO-Bündnisfall inkraft. Dann verteidigen wir Polen. Polen muss uns nur verteidigen, wenn wir von Russland angegriffen würden”
mal ein Auszug vom Artikel 5
“Nach Artikel 5 müssen die Bündnispartner jede Form der Hilfe leisten, die sie für erforderlich halten, um auf die entsprechende Situation zu reagieren. Dies ist eine individuelle Verpflichtung für jeden Verbündeten, das zu leisten, was er unter den besonderen Umständen für notwendig hält und leisten kann.”
Ganz schön schwammig der Artikel5, die Einen lieferten Granaten an die Ukraine die Anderen Stahlhelme …😉
Versteht meinereiner jetzt nicht so wirklich, lieber Mirko!
Dieser Gummi-Artikel ist natürlich schwammig, hat aber rein gar nichts damit zu tun, was wer an die Ukraine liefert, denn die Ukraine ist kein Bündnispartner, weswegen der Artikel 5 auf dieses Land auch nicht zutrifft, es gibt aus diesem heraus rein gar keine Verpflichtungen an irgend einen Nato-Partner.
Aber wenn die unbedarften Touristen ihre Fotos auf Social Media hochladen, kann man die bestimmt mit KI auf Militärgerät oder bekannte Transportfahrzeuge durchsuchen – und dann findet man vielleicht doch ein paar Perlen, wo ein Luftabwehrsystem über eine bekannte Brücke transportiert wird. Und das geht relativ einfach, billig und risikoarm.
Auch bei den anderen Objekten geht es weniger um das Objekt selbst, sondern um den Kontext. Welche Fahrzeuge und Personen sind wann wo?
Rein technisch gesehen sind die Möglichkeiten Informationen zu sammeln schon jetzt groß genug. Die wirklich wichtigen Informationen „saugt“ man mit Hilfe der richtigen Raster-Filter und KI aus den vielen digitalen „Spuren“ die wir hinterlassen. Dazu muss kein einziger „Spion“ seinen Hintern riskieren!
Fotografie Verbotsschilder sind für mich der „Platzhalter“ um der Öffentlichkeit zu zeigen das man aufmerksam ist, das wirkt beruhigend auf die polnische Bevölkerung.
Jeder von uns hat ein Vieren-Schutzprogramm auf seinem Rechner, fühlt sich sicher! Jeder liefert indirekt gezwungen seine Bewegungen, Kaufverhalten, Nutzung von digitalen Geräten an z.B. Google. Keine dieser „Sammelstellen“ darf das Geschäft betreiben ohne das die US-Dienste Zugriff auf diese Daten hätten.
Wenn ich wissen möchte wo und mit wem ich am ersten Mai 2024 verabredet war frage ich mal die amerikanischen Freunde.
Mal unabhängig von der Debatte um den Sinn dieser Maßnahme: Das ändert in der fotografischen Praxis sicher nicht viel.
Ich fotografiere seit mittlerweile 23 Jahren in Polen unter anderem Eisenbahnen. Es gab im Osten Polens auch 2004 schon nervöse Stellwerker die die Cops gerufen haben, wenn man mit der Kamera an der Strecke stand.
Das mit dem neuen Fotoverbot geistert schon seit einer Weile umher. Bis auf wenige Stationen in Ostpolen und ein paar Brücken gibt es keine Schilder und man konnte weiterhin ungestört fotografieren.
Jetzt ist es sogar noch etwas präzisiert, wie man die Verbotszonen erkennt. Das heißt nämlich im Umkehrschluss, kein Schild – kein Verbot. Also werde ich auch weiterhin zum Fotografieren nach Polen fahren.
Auch wenn Politiker, wenn es um den Wohlstand des Landes geht, sich nahezu weltweit nicht gerade auszeichnen, ist deren Erfindungsreichtum zu Einschränkung von Freiheit unerschöpflich.