Es ist Samsungs bislang kleinster 200-MP-Sensor und soll bald in ersten Telefonen zu finden sein – aber wahrscheinlich in keinem Galaxy.
Neue Option für Telekameras
Der ISOCELL HP5 ist der weltweit erste seiner Art mit Pixeln von nur 0,5 Mikrometern Größe und nutzt ein 1/1,56-Zoll-Format bei einer Auflösung von 16.384 x 12.288 Pixeln. Die kompakte Bauweise macht den ISOCELL HP5 besonders für Teleobjektiv- und Periskop-Kameras interessant, weniger für Hauptkameras von Flaggschiff-Smartphones.
Kleinere Pixel stellen Ingenieure vor physikalische Probleme: Je kleiner die Pixel, desto weniger Licht kann jedes einzelne aufnehmen. Das führt normalerweise zu höherem Bildrauschen und schlechterer Bildqualität, besonders bei schwachem Licht.
Samsung nutzt verschiedene Verfahren, um die Lichtausbeute zu verbessern: Spezielle Isolationstechniken und optimierte Transistorstrukturen sollen dafür sorgen, dass jeder Pixel mehr Licht speichern kann. Eine weitere Technik öffnet gezielt Verbindungen zwischen benachbarten Pixeln, was laut Samsung den Autofokus verbessert und das Bildrauschen um 3 bis 40 Prozent reduziert. Gleichzeitig steigt der Konversionsgewinn um 150 Prozent, was die Effizienz der Signalumwandlung verbessert.
Weitere Optimierungen verbessern die Lichtaufnahme auf verschiedene Weise: Präzisere Mikrolinsen bündeln das Licht besser, eine spezielle Antireflexionsschicht minimiert Lichtverluste durch Reflexionen, und eine verbesserte Isolationsstruktur reduziert störende Interferenzen zwischen den Pixeln.
Flexible Pixelgrößen durch Tetra²pixel-Technologie
Der ISOCELL HP5 nutzt Samsungs Tetra²pixel-Technologie, die die Pixelanordnung automatisch an die Lichtverhältnisse anpasst. Bei schwachem Licht werden benachbarte Pixel zusammengefasst: So entstehen wahlweise 50-MP-Aufnahmen mit effektiv 1,0-Mikrometer-Pixeln oder 12,5-MP-Bilder mit 2,0-Mikrometer-Pixeln. Diese Flexibilität soll die Bildqualität bei verschiedenen Lichtsituationen optimieren.
Bei Weitwinkelkameras ermöglicht der Sensor 2x In-Sensor-Zoom, der laut Samsung die Qualität des digitalen Zooms übertrifft. Kombiniert mit einem 3x-Teleobjektiv erreicht das System bis zu 6x verlustfreien Zoom. Der Sensor verwendet Super QPD (PDAF) für den Autofokus.
Für HDR-Aufnahmen setzt Samsung auf zwei Technologien: Smart ISO Pro erfasst gleichzeitig zwei Bilder mit unterschiedlichen ISO-Werten (High/Mid ISO und Low ISO) und ermöglicht so 13-Bit-Aufnahmen mit über 550 Milliarden Farbkombinationen. Das Staggered HDR-Verfahren nimmt Zeile für Zeile Bilder mit langen, mittleren und kurzen Belichtungszeiten auf und fügt sie zu einem HDR-Bild zusammen.
Videos mit bis zu 8K bei 30 fps
Der ISOCELL HP5 kann Fotos mit 7,5 fps in voller Auflösung, 30 fps bei 50 MP und 90 fps bei 12,5 MP aufnehmen. Bei Videos unterstützt er 8K bei 30 fps, 4K bei 120 fps und Full HD bei 480 fps ohne Autofokus. Der Sensor arbeitet mit verschiedenen RAW-Formaten: 8-bit, 10-bit, 12-bit und 14-bit.
Dank End-to-End AI Remosaic kann der Sensor 200-MP-Bilder in weniger als zwei Sekunden verarbeiten, wodurch ihr keine allzu langen Wartezeiten bei hochauflösenden Aufnahmen in Kauf nehmen müsst.
Samsung gibt an, dass sich der ISOCELL HP5 bereits in Massenproduktion befindet. Berichten zufolge soll das Oppo Find X9 Pro, das möglicherweise am 16. Oktober vorgestellt wird, als erstes Smartphone den Sensor in der Telefonkamera verwenden. Weitere chinesische Smartphone-Hersteller sollen folgen. Samsung selbst plant offenbar nicht, den Sensor in naher Zukunft in Galaxy-Smartphones einzusetzen.
via: Sammobile | Phonearena


Was die so alles entwickeln und erfinden, Wahnsinn. Man muss sich nur mal die Dimensionen vor Augen halten. Unglaublich. Science-fiction.
Nur Science – keine fiction, der Sensor ist ja entwickelt, und wird verbaut.
Gruß
Chris
Alles Marketing-Gewäsch. Bei so kleinen Optiken ist die Auflösungsgrenze (Beugungsgrenze) rechnerisch bereits bei ca. 1,2μm erreicht. In der Realität wahrscheinlich eher bei 1,3-1,5μm.
Also realistische maximale Auflösung von so einem Sensor im Vergleich zu einer DSLR liegt irgendwo zwischen 12,5 und 35 MP. Die 200MP sind im Prinzip nix anderes, als wenn man ein DSLR Foto per K.I. größer interpoliert.
Echt immer unverständlich warum nicht einfach gleich ein Sensor mit 24MP verbaut wird und die native Auflösung genutzt wird als was mit 100MP oder mehr zu verbauen und dann Pixelbinning zu nutzen um am Ende 12,5MP zu bekommen.
Wäre doch bestimmt auch günstiger zu fertigen und die Qualität wäre doch bestimmt auch besser.
Dann könntest du aber keinen “verlustlosen Zoom” vermarkten.