Chris Niccolls kann der lichtstarken-Zoom-Optik viel Positives abgewinnen, findet jedoch auch unerwartete Kritikpunkte bezüglich der Bildqualität.
Lichtstarke Zoom-Objektive für APS-C-Kameras sind noch immer rar gesät. Vor allem deshalb dürften viele Fotografen ein Auge auf das neue Sigma 17-40mm f/1.8 DC Art geworfen haben. Das Objektiv erscheint für Sony E-Mount, Canon RF, Fujifilm X und L-Mount.
Es verspricht gewissermaßen die eierlegende Wollmilchsau zu sein, auf die viele APS-C-Fans sehnsüchtig gewartet haben. Schließlich deckt Sigmas neues Objektiv einen Bildwinkel ab, der in etwa einem 26-60mm-Vollformatobjektiv entspricht, kombiniert mit einer Schärfentiefe vergleichbar mit einem f/2.8-Zoom. Im Test von PetaPixel schneidet das neue Art-Objektiv allerdings nicht ausschließlich positiv ab.
Verarbeitung und Haptik
Das 525 g schwere Objektiv besitzt ein 67 mm-Filtergewinde und ist laut PetaPixel hervorragend verarbeitet. Zudem ist es mit einem wetterfesten Gehäuse ausgestattet. Im Lieferumfang enthalten ist darüber hinaus eine hochwertige Gegenlichtblende mit Soft-Touch-Gummiring und Druckverriegelung.
Zu schätzen weiß Chris die zwei individuell belegbaren Tasten am Objektiv sowie den weich laufenden Fokusring. Natürlich ist auch ein AF/MF-Schalter vorhanden. Je nach Version (nicht bei allen Mounts vorhanden) gibt es auch einen Blendenring sowie einen Schalter zum Klicken bzw. Entklicken der Blendensteuerung. Auch das schicke Metallfinish der Sigma Art-Reihe gefällt dem Tester gut.
Gute Bildqualität mit Makeln
Zwar werden Lens Flares (Blendenflecken) beim Sigma 17-40mm f/1.8 DC Art gut kontrolliert, allerdings leidet das Objektiv laut PetaPixel-Test insbesondere bei f/1.8 deutlich unter Ghosting (Geisterbildern). Abblenden reduziert das Ghosting laut Chris Niccolls und konzentriert es auf kleinere, aber farbintensivere Bereiche im Bild.
Dafür lassen sich mit dem Zoom-Objektiv wunderbar Sonnensterne fotografieren. So soll die relativ runde 11-Lamellen-Blende schicke Sonnensterne mit guter Schärfe liefern.
Laut PetaPixel-Testcharts bietet das Sigma 17-40mm f/1.8 DC Art bereits bei Offenblende bei 17 mm eine exzellente Schärfe in der Bildmitte samt guter Kontrast- und Detailwerte. Wird auf f/4 abgeblendet, soll der Kontrast laut Chris noch etwas verbessert werden. Ähnliches zeigte sich im Test auch am 40-mm-Ende.
In den Bildecken treten bei f/1.8 allerdings gewisse Verzerrungen und Weichzeichnung auf, wobei das Abblenden auf f/4 die Ecken sichtbar verbessert. Dies gilt laut PetaPixel sowohl bei 17 mm als auch bei 40 mm. Die Fotos bei f/1.8 sind laut Chris aber absolut brauchbar, besonders in der Bildmitte und können sich sich selbst in Kombination mit einem 40-Megapixel-Sensor wie dem der Fujifilm X-T5 sehen lassen.
Bokeh und LoCA
Das Bokeh sieht laut Chris insgesamt angenehm aus. Allerdings zeigt die Optik im Test gelegentlich einen Seifenblasen-Effekt, der die Unschärfe im Hintergrund etwas hart wirken lässt. Dennoch gefällt Chris das Freistellungspotenzial des Objektivs insgesamt gut.
Zu meckern hat der Fotograf allerdings hinsichtlich der longitudinalen chromatischen Aberration (LoCA) bzw. der Farbsäume in Unschärfebereichen, die meist blau und gelb sind. Diese Farbsäume lassen sich selbst in der Nachbearbeitung schwer korrigieren und treten besonders beim Fotografieren bei f/1.8 auf, wobei Abblenden Besserung verschafft.
Dafür soll sich das Objektiv laut Chris dank der kompakten Bauweise und kaum vorhandenen Focus Breathings hervorragend zum Filmen eignen.
Fazit
Das neue neue Sigma 17-40mm f/1.8 DC Art ist zwar nicht perfekt, erweist sich im PetaPixel-Test aber dennoch als gelungenes, lichtstarkes Zoom-Objektiv, mit dem sich sehr flexibel arbeiten lässt. Insbesondere bei f/1.8 müsst ihr laut Chris Niccolls allerdings einige Kompromisse in Kauf nehmen, da die Linse bei Offenblende unter Ghosting, LoCA und einer geringen Bildschärfe in den Bildrändern leidet.
Was haltet ihr vom Sigma 17-40mm f/1.8?
Sigma! Man bekommt wofür man bezahlt
Stimmt so nicht. Ich habe das Sigma 105mm/f2,8 macro aus der Art-Serie. Das Objektiv ist weit besser als was man für es bezahlen muss.
Gratuliere! Schon das 2.8/105 Makro für F ist bei der Bildqualität in der Topp-Liga. Die Makros Art legen noch eins drauf, auch das 70er Art ist unerreicht.
Kann ich bestätigen, das Sigma Macro 105 f2.8 art dgdn ist einfach herausragend gut und mit besonders weichem und schönen Bokeh, ebenso wie das 70er Makro.
Stimmt so nicht, bei den meisten Sigmas Art bekommt man mehr als man dafür bezahlt. Die Sigmas waren meistens auch besser als Zeiss, die mehrfach teurer waren.
Bin ja nun “schlagartig” in den Besitz 😉 mehrerer nativer L-Mount-Sigmas der neuen DGDN (OS) Art/Sport gekommen – bislang sehe ich keinerlei “Nachteile” ggnüber meinen ebenfalls nativen Canonobis, ausser natürlich dem Nachteil des dramatisch tieferen 50-60%-Preises zu meinen Ls von Canon 😉 – in Kombi mit den Panas im Hybrid- u/o Cropzoommodus ist z.b. das 2.8 70200 DGDNOS der Knaller (wenn ich es auch bei meinen Sujets nicht brauche) 70-625mm stufenlos zoomen am Zoomring (Hybrid) oder 70-200 optisch plus 200-625mm stufenlos per Wippe – mit der S1Rii kongenial für Tierfotografen und sogar mit nativen Topextender 1,4/2,0 kombinierbar. Also den “Stress”, der hier von Hr. Wolff verbreitet wird, kann ich nicht nachvollziehen …
Ich sags dir ehrlich, J.F., ich habe schon mehrere Sigmas Art, und die sind einfach alleroberste Sahne, auch Zeiss hat sich die Zähne daran ausgebissen. Die Festbrennweiten mit f1.4, auf die du ja bei Canon vergebens gewartet hast, hast du bei Sigma alle in Topp-Qualität zu vernünftigen Preisen. Auch bei den Makro-Objektiven ist Sigma unerreicht betreffend BQ, nur beim AF sind manche etwas besser.
Viel Spass mit deiner neuen Ausrüstung, ich denke es passt perfekt für dich.
So ist es, alles was ich bislang sagen kann, ist: ich habe “scheinbar” nix falsch gemacht – an den Linsen gibt’s garnix zu meckern, die Cams sind hochwertig, ergonomisch und durchdacht, das Menü super strukturiert, die Bedienung der Kameras sehr klar und umfassend. Also 60%-Preis bei voller Leistung, spricht nicht gegen die Sache 😉 – die 1,4er Sigmas 35/85 und die 2,8er 2470 u 70200 machen einfach Spass! Danke Dir nochmals für Deine Wünsche.
Gerne.
Seltsam, im Review von Christopher Frost sehe ich weder größere Probleme mit Ghosting bei Offenblende, noch eine geringe Bildschärfe in den Bildrändern (Zitat Frost: 17mm “very impressiv”, 28mm “even better, brilliantly sharp”, 40mm “very good”). Einzig LoCA ist eine echte Schwäche, aber die hat zB. das Sigma 24-70mm 2,8 DG DN II genauso stark und mit dem Objektiv sind sehr viele Leute hochzufrieden. Kann ind er Praxis aslo wohl kaum so schlimm sein;)
Kauft euch einen guten Fotoapparat mit noch besseren original Festbrennweiten weil diese werden von der Kamera internen Korrektursoftware erkannt und gut ist es!
Jawohl Herr Proksch! Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Kamerainterne Objektivkorrekturen (z. B. bei Verzeichnung, Vignette oder Farbsäumen) sind zwar bequem, aber technisch leider oft nur sehr grob umgesetzt. Selbst bei Originalobjektiven wird diese Schwäche nicht wirklich besser durch eine interne Korrektur, bzw. nur einfach umgesetzt. Leider werden entsprechende Korrekturdaten bei Aktivierung der Optionen mit in die Metadaten der RAW-Dateien geschrieben und von vielen RAW-Konvertern automatisch angewendet, teilweise sogar ohne Möglichkeit, sie vollständig wieder zu deaktivieren. Diese Basiskorrekturdaten sind in der Regel immer aktiv, ob man will oder nicht. Es gibt nicht viele Konverter, die den Wünschen der Benutzer hier nachkommen. Gerade bei Astrofotos oder Aufnahmen der Milchstraße wird schnell deutlich, wie schwach diese automatischen Korrekturen tatsächlich sind. Je länger man belichtet, desto stärker treten die Schwächen hervor und kann sehr gut vergleichen. Aber auch bei ganz normalen Motiven kann man sich ungewollte Nebeneffekte einhandeln, z. B. schimmernde Ränder oder Farbsäume in Wolken und Kontrastszenen. Es gibt inzwischen viele Beiträge und Tests, die diese Effekte nachgewiesen haben und wie schlecht diese internen Kamerainterne Objektivkorrekturen eigentlich sind. Für hochwertige Aufnahmen, egal ob Landschaft, Architektur oder Astro, sollte man auf die kamerainterne Korrektur verzichten und stattdessen gezielt am PC mit hochwertigen Korrekturdaten arbeiten, die weit größer sind als das was in die Metadaten… Weiterlesen »
RF-Objektive kommen teilweise ohne extreme interne Korrekturen (für Livebild und JPG) gar nicht aus. Schau dir mal die RAWs an – du wirst staunen 😉
Die Objektive für 4000+ Euro meinst du?
Nene, ich meinte eher Weitwinkel 😉
Richtig, einfach mit DxO konvertieren und die RAWs sind perfekt, da kommt keine kamerainterne Software ran.
DxO ist in dieser Hinsicht ein Premium Konverter. Als ob man sich neue bessere Objektive angeschafft hätte, es ist erstaunlich wie gut diese Software selbst mit älteren Gläsern arbeitet. Wie gemacht für uns Bildbearbeiter.
Was ist mit der sehr großen Zielgruppe von JPEG – Gelegenheitsfotografen? Nachträglich am Rechner Bilder bearbeiten? Allerhöchstens heller/dunkler/Kontrast/Sättigung/Schärfe bequem per Schieberegler – fertig, wenn überhaupt!!! Hauptsache schön bunt, einfach, schnell zum teilen per Smartphone geeignet – das ist am Allerwichtigsten.
Dafür ist Herstellerübergreifend jedes von diesen x-beliebigen Zoom Basis Objektiven geeignet.
Der Vorteil von DxO ist es, dass die Datenbank praktisch jede mögliche Kamera-Objektiv-Kombination beinhaltet, also auch sämtliche Fremdobjektive, und auch leichte Unschärfen dieser Kombinationen korrigiert. Das schafft kein anderer Anbieter. Da müssten sie die Daten schon bei DxO einfkaufen. DxO ist in dieser Hinsicht ganz klar die Nummer 1.
Tja, der von Dir gemachte Einwand greift. Beim L-Mount halt aber für alle Kombis – da gibt es also per Definition nur “originale” L-Mount-Linsen ob Pana, Leica oder Sigma – an Leica oder Pana, ist doch nice 😉
Für den Preis bekommt man allerdings auch schon zwei Trump Phones T1. Und diese werden natürlich mit den weltbesten Objektiven ausgestattet sein. Deshalb macht man mit dem T1 auch automatisch die weltbesten Fotos. Außerdem soll – Gerüchten zufolge – ein Premium Preset vorinstalliert sein, um den fotografierten Personen einen unwiderstehlich schönen orangen Teint zu verleihen. Ein unschlagbarer Deal. Dagegen wirkt das Sigma Objektiv natürlich wie billiger China-Kram. So sad. Es wird ja auch in Aizu China hergestellt. Das T1 wird hingegen in liebevoller Handarbeit in den USA und / oder anderen ausgewählten Ländern gebaut.
😃
Habe mir gleich gedacht, dass das 1-8/17.40 nicht an die Qualität des 1.8/18-35 heranreicht, dieses ist das beste Zoom, das ich kenne, einfach perfekt. Dafür ist das neue Sigma kleiner und leichter, da muss man halt Kompromisse eingehen. Damit wird man ja nicht die Sterne fotografieren wollen (Langzeitbelichtungen), damit erübrigen sich auch die Geisterbilder.
Sterne guckst du hier:
https://youtu.be/idn2rUvL1GE?si=Op6dJFbIqh1KoRZ0
Guck leider keine Sterne, ist nicht meine Kernkompetenz.