Sitina 1 ist eine Open-Source-Vollformatkamera und eine quelloffene, anpassbare Fotoplattform, die Entwicklern und Fotoenthusiasten eine völlig neue Art der Kameranutzung bietet.
Die Sitina 1 entstand 2017 ursprünglich aus der Not heraus, da sich Wenting Zhang damals keine Kamera leisten konnte. Im Gegensatz zu vielen anderen DIY-Kameras, die oft mit Raspberry Pi realisiert werden, wurde die Sitina 1 von Grund auf mit handelsüblichen Standardkomponenten und maßgeschneiderten Teilen aus dem 3D-Drucker entwickelt.
Konkret handelt es sich bei der Sintina 1 um eine Open-Source-Vollformatkamera, die einen handelsüblichen CCD-Bildsensor von Kodak verwendet. Mit nur 10,7 Megapixeln ist das kein besonders guter Sensor. Zhang wollte aber eine Vollformatkamera bauen, auf der andere Fotografen aufbauen können. Deshalb hat er auch Hardware verwendet, die man überall kaufen kann und die auch keine Unsummen kosten.
Technische Daten der Sitina 1
Die Hardware der Kamera ist sehr bescheiden und basiert auf einem AMD-Xilinx Zynq 7010 System-on-Chip (SoC) mit zwei 667 MHz Arm Cortex-A9 CPU-Kernen. Es gibt 512 MB DDR3 RAM, einen Analog Devices AD9990 Signalprozessor und ein analoges Frontend, das mit einem Kodak/ON Semi KAI-11002CM Farb- oder KAI-11002M Monochrom-Bildsensor verbunden ist, mit einem 3,4″ 480×480 ISP-Panel auf der Rückseite. Als externe Anschlüsse stehen ein SD-Kartensteckplatz (HS, 25MB/s), ein USB-Anschluss vom Typ C und ein Blitzsynchronisationsanschluss zur Verfügung.
Wie bereits erwähnt liefert der Sensor Bilder mit bis zu 10,7 Megapixeln im Vollformat, mit Optionen für niedrigere Auflösungen bis hin zu quadratischen APS-C-Aufnahmen mit 5,6 Megapixeln. Die Bilder werden als verlustfrei komprimierte DNG-Rohdateien (10/12/14-bit lossless compressed RAW) und JPEG-Bilder ausgegeben, während das rückseitige Display mit 28 Bildern pro Sekunde im Live View-Modus arbeitet. Videoaufnahmen sind nicht möglich. Als Anschluss für Objektive wird der E-Mount verwendet.
Die Projektwebsite
Auf seiner GitLab-Website stellt Zhang Quellcodes, Schaltpläne, 3D-Modelle für 3D-Drucker und viele andere Dateien frei zur Verfügung. Dass das Projekt sehr aktiv ist, zeigt die Tatsache, dass er erst kürzlich eine neue Version der Firmware zur Verfügung gestellt hat. Firmware und Gateware sind unter der MIT-Lizenz veröffentlicht, die Hardware unter der CERN Open Hardware License Version 2, so dass alles am Design offen ist und jeder mit den entsprechenden Fähigkeiten diese Quellen nutzen und seine eigene Kamera bauen kann.
In seinem neuesten Video zeigt Zhang, welche Fortschritte zuletzt gemacht wurden. Beeindruckend ist das Projekt unter anderem deshalb, weil Zhang bisher keine Unterstützung hatte. Aber jeder kann mitmachen und einen Betrag leisten.
Open-Source-Charakter
Das Open-Source-Konzept der Sitina 1 ermöglicht es, die Firmware der Kamera anzupassen oder alternative Firmware aus der Community zu verwenden. Das bedeutet, dass Fotografen die Möglichkeit haben, spezifische Funktionen wie Belichtungsalgorithmen oder das Sensorverhalten zu verändern, um ihre Fotos genau an ihre Bedürfnisse anzupassen. Das Betriebssystem ist auch erweiterbar, sodass fortgeschrittene Benutzer ihre eigenen Schnittstellen oder Automatisierungsfunktionen erstellen können.
Eine Erweiterung um eigene Funktionen oder Hardware ist jederzeit möglich. So wäre z. B. ein erweiterter Sensor für spezielle Anwendungen wie Infrarotfotografie denkbar. Oder ein eigener Objektivadapter, um Objektive verschiedener Systeme anschließen zu können.
Es ist klar, dass dieses Projekt nicht mit den großen Kameraherstellern konkurrieren will und definitiv nicht für die Fotografie auf höchstem Niveau gedacht ist. Vielmehr dürfte das Projekt für Schulen und Universitäten zu Bildungszwecken interessant sein, um die Funktionsweise von Kameras zu verstehen und darüber hinaus eigene Entwicklungen zu fördern.
Wir könnten uns aber auch vorstellen, dass diese Kamera für die experimentelle Fotografie spannend sein könnte, indem der Benutzer eigene Effekte oder Algorithmen implementiert. Bei wissenschaftlichen oder technischen Anwendungen könnte das Projekt ebenfalls seinen Reiz haben, da die Bildverarbeitung direkt auf der Kamera stattfinden kann.
Was haltet ihr von dem Projekt? Hat ein DIY-Projekt wie die Sitina 1 für euch einen Reiz?
via: PhotoRumors
Klingt cool. Daraus kann was ganz tolles werden. Man stelle sich vor, eine Kamera, die fertige Bilder mit Presets raushaut, welche die Community raus gebracht hat. Mit einem System, wo man es einfach einstellen kann. Oder man implementiert KI. All die Dinge, wo Fotografen drauf warten könnten hier selbst implentiert werden. Know how vorausgesetzt. Linux Mint zeigt, dass es auch gut geht. Von dem her bin ich gespannt was daraus wird.
Ja, ich finde auch, dass ein solches Konzept unendlich viele Möglichkeiten bietet, die Kamera an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Das einzige, was mir bei diesem Projekt Sorgen bereitet, ist der proprietäre Objektivanschluss von Sony. Der könnte eventuell zu einem Problem werden, wenn Sony was dagegen hat.
👍 Schöne Gedanken und Hoffnungen zu einer erfrischend „besonderen“ Idee …
Da kaufe ich doch lieber eine gebrauchte DSLR oder DSLM, das erscheint mir billiger, qualitativ besser und aufeinander angestimmt und vor allem habe ich es sofort. Das ist etwas für Bastler und technisch Begabte, denen es langweilig ist oder die über das ausreichende know how verfügen.
Das ist zwar richtig, aber hätten nicht ein paar Tüftler aus Unix ein erstes freies und quelloffenes Betriebssystem mit Namen Linux entwickelt, dann gäbe es heute vielleicht Android und das Betriebssystem von Apple gar nicht.
Linux war anfänglich ein Betriebssystem für Bastler, aber Bill Gates erstes Windows eben auch. Und Linux hat sich doch heute mit einer ansprechenden Bedienoberfläche zum vollwertigen Mitbewerber entwickelt. Das Manko ist nur, daß die Platzhirsche Microsoft, Google und Apple die Hersteller von Hardware dazu zwingen, nur ihr Betriebssystem zu berücksichtigen.
Gleiches gilt auch für die Softwareanbieter wie Adobe, die Linux nicht unterstützen, um ihre Marktmacht zu behalten. Erinnert mich doch sehr an die geschlossenen Mounts für Drittanbieter.
Wieder so eine Verschwörungstheorie! Linux hat sich als System von Fachleuten für Fachleute durchgesetzt, wieso es auf dem Hobbyistenmarkt nach wie vor keine Rolle spielt hat einen ganz einfachen, vollkommen nachvollziehbaren Grund: Die Fachleute in Firmen, die brauchen keinen Fremdanbieter dafür, um einem Linuxrechner zu erklären, dass das Ding am anderen Ende des USB-Kabels ein Drucker von Epson mit der Nummer 8550 ist, der seine Arbeitsanweisungen in genau dieser Form haben muss, die Software bei Firmen sind eh meist hauseigene Produkte, wer die programmiert hat spielt dabei ja nun nicht die Rolle. Würde Adobe nun für Linux seine Programme anbieten hätten die folgendes Problem bei der Sache: Die meisten Privatanwender, die Linux benutzen sind sparsame Leute, die leben nach der Denke „wieso für was bezahlen, was es auch für lau zu haben gibt“, genau der Urgedanke, wieso Linus Torvalds als Student auf die Idee mit Linux gekommen ist. Jetzt die logische Frage von meinereiner, die den Schlüssel beinhaltet, wieso es für Adobe keinen Sinn macht, eine Software für Linux anzubieten: „Wie viele dieser Linux-Nutzer kämen wohl auf den Gedanken, für eine Software von Adobe 12,– Eurosen im Monat als Abo zu bezahlen und selbst wenn, wer wollte die ganzen Kundenanfrage… Weiterlesen »
Es wäre sinnvoll gewesen, Du hättest vielleicht den Grund dessen, weshalb ich das geschrieben habe einmal versucht zu verstehen.
Wenn Dir bei Linux nur einfällt, daß einige User das nur deshalb nutzen, weil viele Versionen kostenlos sind, so tust Du mir herzlich leid.
Das Gute an Linux ist, daß es quelloffen ist. Da liegt auch der Grund seines Erfolges. Du kannst aus einem Grundstock das System installieren, welches Du auch brauchst. Das ist bei Microsoft nicht so. Da kannst Du die Pakete die installiert werden nicht aussuchen.
Es gibt durchaus Anbieter, die kostenpflichtige Software für Linux anbieten. Beispielsweise Softmaker Office. Das ist zu 100% kompatibel mit Microsoft Office. Für das Programm zahle ich gerne, weil der Entwickler auch leben will. Kostenlose Dinge bezahlen die User auch, aber nicht mit Geld, sondern ihrer Anonymität.
Also bitte Vorsicht mit solchen Behauptungen, es ginge um Verschwörungstheorien. Das beherrschen die Amis viel besser.
„Das Gute an Linux ist, daß es quelloffen ist. Da liegt auch der Grund seines Erfolges. Du kannst aus einem Grundstock das System installieren, welches Du auch brauchst. Das ist bei Microsoft nicht so. Da kannst Du die Pakete die installiert werden nicht aussuchen.“ Warum heißen Nutzer Nutzer? Genau, weil sicherlich 90% der Nutzer eines PC das Ding eben benutzen und nicht einmal wissen, was „quelloffen“ überhaupt sein soll, die wollen, dass die Kiste funktioniert, den Rest ihrer Zeit brauchen die für das Studium der Bildzeitung. Warum ist oder war Linux denn schon lange so sicher? Richtig, weil sich nicht einmal die Ersteller von Schadsoftware ernsthafte Gedanken darum gemacht haben, ihre Viren und Co. könnten auf einen Linux-PC treffen, hat sicherlich auch der Bill Aids, oder wie der Kerl wieder heißt, seine Finger im Spiel! Das „Amis“ dass besser beherrschen mag stimmen, leider beherrschen „Amis“ eben sehr viele Dinge besser als der Michel, daran könnte es liegen. Ausserdem fällt mir zu diesen Ami-Verschwörungstheorien immer wieder der alte Witz ein: Ein Franzose. ein Italiener, ein Amerikaner und ein Deutscher sitzen in der Kneipe, alle haben schon ziemlich den Arsch voll, plötzlich kommen sie auf die Idee, sich über Faszination zu unterhalten:… Weiterlesen »
Letzteres lasse ich mal unkommentiert, da es mir zu unqualifiziert ist. Ein Totschlagargument. Hast Du Dich eigentlich mal gefragt, warum eigentlich alle Hersteller im Unterhaltungselektronikbereich, so wie auf den Servern Linux als Betriebssystem läuft? Auch auf Kameras gab und gibt es es Linux als proprietäres Betriebssystem. Und ist Dir auch nur ein Fall bekannt, wo ein Festplattenrecorder, ein OLED-TV oder eine Kamera Opfer von Datenpiraten geworden ist? Egal ob Chromecast, Titan oder WebOS, die Anwendungen laufen problemlos. Linux läuft viel stabiler auf Gebrauchsgeräten, da es nicht so überfrachtet ist. Ein Windows ist auch stabil, wird aber anfälliger gemacht, weil man an das Grundsystem immer mehr Zusatzfunktionen anbringt. Ein Debian stable läuft eben ohne weiteres Zutun, während Du bei Windows schon eine Heerschar an Programmierern benötigst, um das System im realen Betrieb funktionsfähig zu erhalten. Debian stable hat dann aber den Nachteil, daß die Treiber teilweise erst nach 2-3 Jahren alle Neuerscheinungen auf dem Markt bedienen kann. Microsoft lebt davon, daß das System immer atualisiert werden muß. Das wird dann aber auch teuer. Es geht also um das alte Thema Sicherheit gegen Schnelligkeit. Ein ganz anderes Thema ist die Entwicklung von Software. Da sollte man aber auch fairerweise dazu sagen, daß… Weiterlesen »
„Letzteres lasse ich mal unkommentiert, da es mir zu unqualifiziert ist. Ein Totschlagargument“ Was ist denn daran unqualifiziert, wenn meinereiner nur die Behauptung aufstellt, dass jeder „ach so freie Erdenbürger“ am Ende des Tages nichts anderes ist als der Knecht seines Sozialisationsprozesses, jeder Mensch hat sich im Laufe seines Lebens ein gedankliches Haus gezimmert, in dem er/sie gut leben kann, dummer Weise aber auch mindestens 90% dort gedanklich nicht mehr heraus kommen Ist eben so, was soll es. Wer was wußte weiß meinereiner nicht, aber das Dienste Unmengen an gemeinsamen Daten austauschen und sich trotzdem gegenseitig bespitzeln, davon gehen wir doch alle mal aus, dafür braucht man keine Ami-Unterhaltung zu schauen. Bei dieser Zusammenarbeit spielen dann meist noch Vereine mit, dass wollen wir gar nicht wissen. Und wenn ein Land den „Top-Terroristen Nr.1“ in einem anderen Staat sucht, dann glauben wir Fernsehinformierten, dass die den da vermuten, ob sie jemals geglaubt haben, dass der wirklich dort sei ist eine ganz andere Frage. Zu Linux: Hier schreibst Du doch letztendlich das Gleiche wie meinereiner auch, für Fachleute ist es sehr nützlich, wenn man ein quelloffenes System in Grundzügen nützt und seine eigenen Programmteile darauf aufsetzt, man muss ja nicht immer das… Weiterlesen »
Also der Vergleich hinkt, weil Kameras einfach etwas anderes sind als Software für PCs! Kameras sind mit ganz wenigen Ausnahmen, nicht mit der PC-Welt verbunden und somit total unabhängig. Dass es für eine kleine spezifische Personengruppe teilweise sinnvoll sein kann. habe ich geschrieben, aber eben nicht unbedingt für den Otto-Normalverbraucher!
Joe, wo bearbeitest Du denn deine Fotos? Doch wohl am PC.
Also muß die Bildbearbeitungssoftware mit dem Betriebssystem kompatibel sein. Darum geht es, und um nichts anderes.
Bevor sich meinereiner jetzt wieder in den Lesesaal verzieht eine kurze und einfache Antwort auf die Frage unseres neuen Autoren:
Nein, hat weder für meinereiner noch für mein Eheweib aber auch nur den geringsten Reiz, wieso ist einfach erklärt:
Unsereiner sind Hobby-Knipser und keine Hobbybastler, würde uns der Drang nach solchem Gerät beschleichen würden wir wohl eher zu einem Hobby wie einer Modeleisenbahn übergehen, da kriegt man noch viel mehr Bastelspaß, wenn auch nicht billiger als bei Kameras, aber für uns Proleten, welche sich nicht mal schämen, Vögelchen am Futterhäuschen abzulichten, kommt solch eine Bastelstubenknipse nie nicht in Frage.