Marktgeschehen

SmallRig schlägt offenen Standard für das Design von Kamerazubehör vor

Zwar haben sich viele Zubehörhersteller mittlerweile auf bestimmte Lösungen geeinigt. Ein richtiger Standard fehlt der Branche aber noch, findet SmallRig.

Löst der Hersteller ein altes Problem?

Der Kamerazubehörhersteller SmallRig hat einen offenen Standard für das Design von Kamerazubehör vorgeschlagen. Ziel ist es, Kompatibilitätsprobleme zu reduzieren und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Zubehörteilen zu verbessern.

In der Foto- und Videoindustrie gibt es eine Vielzahl von Zubehörteilen, jedoch mangelt es oft an Standardisierung. Laut Umfragen von SmallRig hätten über 70 Prozent der Nutzer Probleme bei der Kombination verschiedener Ausrüstungsteile. Mehr als 30 Prozent vermissten eine einheitliche Informationsquelle, was zu höheren Kosten und Verwirrung bei der Auswahl führe.

SmallRig möchte mit seinem offenen Standard die Entscheidungsfindung für Kreative vereinfachen, Kosten senken und eine vielfältige Zukunft für die Branche gestalten. Dazu teilt das Unternehmen sein Design-Know-how und fördert die Kompatibilität innerhalb des Zubehör-Ökosystems.

Gewindelöcher, Zubehörschuh und mehr

Der Standard umfasst Spezifikationen und Maße für gängige Verbindungselemente wie Gewindelöcher, ARRI-Positionierlöcher, Zubehörschuhe und 1/4-Zoll-20-Löcher. Ziel ist es, einen zuverlässigen Leitfaden zu bieten, der Kreativen hilft, sich im komplexen Markt zurechtzufinden. Alle 13 Standards findet ihr in dieser PDF.

SmallRig betont, dass die Schaffung eines Umfelds der Freiheit und Inklusivität essentiell ist, um visuelle Gestalter zu befähigen, vielfältige Möglichkeiten zu erkunden. Das Unternehmen will die neuesten Branchentrends und das Feedback der Nutzer kontinuierlich beobachten und den Standard entsprechend aktualisieren und verfeinern.

Nutzer sind eingeladen, sich an der Verbesserung des Standards zu beteiligen, etwa per E-Mail an smallrig@smallrig.com oder marketing@smallrig.com oder über die Social-Media-Kanäle. “Ihre Erkenntnisse und Vorschläge sind der Grundstein für unsere Weiterentwicklung”, verspricht SmallRig.

via: DIYPhotography | Beitragsbild: Matteo Bernardis

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Alfred Proksch

Weil ich ein Leben lang immer wieder mal mit Ärgernissen dieser Art zu tun hatte fände ich eine Standard Normierung richtig gut.

Hätte auch für die vielen mit guten Ideen arbeitenden Zubehör Hersteller Vorteile weil sie mehr von ihren Teilen verkaufen könnten.

Ollika

Das wäre auch mein Wunsch. Aber da würde sicher bei einigen Kameraherstellern der Verdienst geschmählert. Insofern wird das wohl in nächster Zukunft nicht passieren.
SmallRig ist übrigens schon seit Jahren mein liebster Zubehörhersteller. Sehr gute Qualität die bezahlbar bleibt (sorry, sollte keine Werbung sein).

joe

Wird langsam Zeit! Der USB-C Anschluss für alle Kabel ist ein Anfang, endlich können I-Phone und Samsung am gleichen Kabel geladen werden. Jetzt braucht es dringend noch für Kamera-Zubehör ein einheitliche Normierung!

BEN

Ich glaub auch nicht so recht, dass das überall gewollt ist. Das größte Übel für mich persönlich sind eigentlich unterschiedliche und inkompatible Adapterplatten. Da gibts die verbreitet Arca-Swiss kompatiblen Platten aber auch Manfrotto und andere Hersteller von Stativen, wo viele ihr eigenes Süppchen kochen. Ich habe da inzwischen ein Sammelsurium an Zeug rumliegen. Selbst Manfrotto hat mehrere untereinander inkompatible Adaptersysteme. Es hat ja auch jedes irgendwie gewisse Vor- und Nachteile, aber es ergibt eben jedes Mal ein Gefrickel mit Zwischenadaptern, was mich manchmal ziemlich ärgert. Die ganzen Cages und Rigs folgen natürlich oft der Form des jeweiligen Bodys und sind dann zwangsläufig nicht immer untereinander kompatibel.
Andere Sachen sind genormt, z.B die 1/4 Zoll Befestigungsschrauben für Zubehör und Stativbefestigungen oder die Fassungen der Blitzschuhe und natürlich die elektronischen Anschlussbuchsen wie HDMI oder USB. Natürlich die Protokolle der Blitzschuhe oder Objektive nicht. Aber da sehe ich auch nicht die Initiativen der Hersteller und den Leidensdruck, sich da einigen zu müssen.

Raychan

Wenn das so wie mit den Arca Swiss System endet, dann lieber kein Standard, denn das verwirrt nur noch mehr, wenn jeder den gleichen Namen drauf schreibt aber es nicht passt.
Wichtiger würde ich finden, wenn zu jeden Bauteil, Zubehör usw. eine technische Zeichnung beiliegt, damit man sich selbst ein Bild machen kann ob es passt oder nicht. Das fehlt sovielen Produkten und man kann immer raten ob es passen könnte.

Ich wäre eher für eine pflicht von herausgabe von technischen Zeichnungen. Damit kann ich arbeiten.

Benjamin

Wenn man schon einen globalen Standard ins Leben rufen will, dann geht doch bitte zukünftig weg von den 1/4-Zoll-Bohrungen und verwendet das metrische System, so wie der Rest des Ingenieurswesens auch. Dann hat man vielleicht auch mal passende Schrauben daheim oder bekommt sie notfalls im Baumarkt.

Mirko

das nenne ich mal ein nettes Gimmick welches auch noch Klasse aussieht … wird gekauft

https://photorumors.com/2024/08/05/ttartisan-announced-a-film-canister-magnetic-led-light/

Sabrina

Auf dem Sterbebett entschließen die sich, gesünder zu leben.
Das ist ein bissel spät. Ich würde sagen, zu spät. Der angestrebte Standard wird erst in zukünftigen Modellen Berücksichtigung finden. Und keiner weiß, wer da noch dabei ist, da die Stückzahlen weiter sinken werden.

BEN

Der schon lange Totgesagte lebt allerdings immer noch. Fujis Quartalszahlen waren nicht schlecht, auch bei DSLMs und nicht nur bei Instaxprodukten.
Ich kaufe mir übrigens bald ein neues Handy. Meins ist schon in die Jahre gekommen. Aber Fotos und Videos mache ich trotzdem mehrheitlich weiter mit meinen Kameras.

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