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Sony A7 IV vs. A7C II: Die Sensor-Zwillinge im Vergleich

Sony A7C II vs. A7 IV: Videos und Überhitzen

Die A7 IV und die A7C II bieten nahezu identische Video-Features. Beide Kameras bieten dabei die maximale Bildqualität, wenn sie im Super-35-Modus, also mit einem 1,5-fachen Zuschnitt des Bildes, in 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Hier rechnen beide Kameras ein Bild mit einer 7K-Auflösung herunter auf 4K, was für eine höhere Schärfe sorgen soll. Alternativ unterstützen die Kameras Aufnahmen mit 4K bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Der Bildzuschnitt bleibt hier bestehen, allerdings fällt das Oversampling weg.

Mit beiden Kameras habt Ihr zudem die Möglichkeit, Videos in 10 Bit bei einer 4:2:2 Farbunterabtastung aufzunehmen. Die Möglichkeit, Videos im SLog3-Format für eine besonders flexible Nachbearbeitung aufzunehmen, besteht ebenfalls. Wer gerne Videos in Log-Formaten aufnimmt, genießt mit der A7C II den Vorteil, dass sich Look-Up-Tables direkt in der Kamera für die Bildvorschau importieren lassen. Diese Möglichkeit bietet die A7 IV nicht, hier wünsche ich von Sony wohl vergebens ein Update.

Mit der dabei anfallenden Wärme gehen beide Kameras überraschend gut um. Die A7 IV hat mich nach mehr als einem Jahr Nutzung nicht einmal bei Videoaufnahmen im Stich gelassen. Lediglich am Ende eines zweistündigen Drehs in einem Innenraum erschien eine Warnmeldung, dass die Kamera bald überhitzen wird. Obwohl die A7C II über ein kompakteres Gehäuse verfügt und damit weniger Oberfläche zum Ableiten der anfallenden Wärme hat, liefen Videoaufnahmen bis zum Ende der Akkulaufzeit. Allerdings konnte ich die Kamera nur bei kühleren Temperaturen im Herbst testen. Im Hochsommer beim Filmen im direkten Sonnenschein müsst Ihr sicher ein wenig darauf achten, dass sich die Kamera nicht automatisch abschaltet.

Zu guter Letzt entschied sich Sony dazu, die Aufteilung der Anschlüsse auf der linken Seite der A7C II im Vergleich zur A7 IV zu verändern. Der größte Unterschied ist, dass die A7C II keinen vollwertigen HDMI-Ausgang bietet, sondern lediglich über Micro-HDMI verfügt. Darüber hinaus ist der Mikrofonanschluss ganz oben neben dem USB-C-Anschluss platziert. Der Kopfhörerausgang allerdings befindet sich ganz unten an der linken Gehäuseseite. Sony argumentiert, dass diese Aufteilung besser für das Streamen von Videos geeignet sei. Fürs Filmen ist diese Anordnung aber ein wenig unpraktisch.

Sony A7C II vs. A7 IV: Konnektivität und Akkulaufzeit

Wo wir schon bei der Konnektivität sind: Die A7C II verfügt lediglich über einen Steckplatz für SD-Karten, der kompatibel mit UHS-I/II ist. Die A7 IV bietet zusätzlich einen sekundären Kartenslot, der sowohl SD-Karten als auch CF Express Typ A unterstützt. Für Events oder bei Aufträgen kann ein solcher dualer Kartenslot zusätzliche Sicherheit bringen, da die Kamera simultan auf beiden Speicherkarten schreiben kann. Falls eine SD-Karte verloren geht oder beschädigt wird, hat man also noch ein Backup der Daten im zweiten Kartenslot.

Die sonstige Anschlussvielfalt der beiden Kameras ähnelt sich stark. Wir haben jeweils einen USB-C-Anschluss, der USB 3.2 unterstützt, einen Kopfhörerausgang sowie einen Mikrofoneingang und können Videos über HDMI ausgeben. Dass die A7 IV dabei einen vollwertigen HDMI-Ausgang bietet, hatte ich bereits erwähnt. Zusätzlich besitzt sie einen microUSB-Anschluss für die Stromversorgung.

Beide Kameras stattet Sony zudem mit einem digitalen Blitzschuh aus. Über diesen könnt Ihr Zubehörteile wie Aufsteck-Mikrofone oder Sonys Handgriff mit weiteren Audio-Anschlüssen installieren.

Als Akkus vertraut Sony bei beiden Modellen auf den NP-FZ100. Laut Herstellerangaben hält er bei der A7 IV für 520 Aufnahmen mit Sucher, die A7C II liegt mit 530 Aufnahmen minimal davor. Im Alltag lässt sich aber kein Unterschied feststellen. Mit beiden Kameras bin ich zu Ausflügen oder Aufträgen gefahren, ohne einen Ersatz-Akku zu benötigen.

Was die A7C II aber nicht bietet, ist die Möglichkeit, die Laufzeit über einen Batteriegriff zu erweitern. Zum Launch der Kamera vermuteten einige von Euch in den Kommentaren, dass Dritthersteller diese bestimmt zukünftig anbieten werden. Da Sony die Akkuklappe an der Unterseite der Kamera jedoch nicht abnehmbar gestaltet, ist das nicht möglich. Darüber hinaus fehlen die Kontakte im Inneren der Kamera, die eine Steuerung über den Akkugriff ermöglichen. Wer die Akkulaufzeit der Kamera also strecken muss, der muss auf eine kabelgebundene Nutzung über USB C zurückgreifen oder eine Powerbank anschließen.

Sony A7C II vs. A7 IV: Fazit

Schauen wir uns die Unterschiede der beiden Kameras auf dem Papier an, so scheint Sonys Rechnung nicht nur aufzugehen, sondern auch recht logisch zu sein. Wir bringen eine kompaktere Version der A7 IV auf den Markt, machen diese verglichen zur UVP der A7 IV 400 Euro günstiger und müssen dafür eben einige Funktionen einsparen. Fürs Reisen genießen Nutzer und Nutzerinnen dann dasselbe hohe Qualitätsniveau beim Fotografieren und Videografieren.

In der Praxis fiel mir aber immer wieder auf, dass die Kompromisse den Größenvorteil nicht ganz aufwiegen können. Denn die A7C II ist zwar kleiner, mit hochwertigen Objektiven aber alles andere als klein. Sie wird mit Vollformat-Objektiven, die Euch eine möglichst hohe Bildqualität bieten, schnell kopflastig und lässt sich aufgrund des kleinen Handgriffs schwer halten. Wer dann den optionalen Griff dranschraubt, der lässt die Kamera wiederum auf die Standardgröße der A7 IV heranwachsen.

Mit kleinen Objektiven wird die Kamera aber durchaus kompakt und leicht. Allerdings finde ich auch die A7 IV mit einem 50mm f/1.8 von Sony handlich und äußerst reisetauglich. Einen Gewichtsunterschied von 144 Gramm werdet Ihr im Handgepäck am Flughafen oder Euer Chiropraktiker beim Nacken-Einrenken ebenfalls kaum bemerken.

Mit diesem meiner Meinung nach schwindend geringen Größenvorteil sind Kompromisse wie eine umständlichere Bedienung, der deutlich schlechtere Sucher, ein fehlender zweiter SD-Karten-Slot und eine Inkompatibilität zu Batteriegriffen äußerst schade. Als Vorteil bietet die A7C II allerdings noch einige modernere Funktionen wie einen Video-Selbstauslöser, die Möglichkeit, LUTs auf die Videovorschau zu legen und einen KI-gestützten Autofokus.

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Eine klare Empfehlung kann ich Euch daher am Ende dieses Vergleichs nicht nennen. Wie immer gilt, sich beide Kameras beim Fachhändler anzuschauen und vor allem in die Hand zu nehmen. Es ist eine Geschmacksfrage, welche Kamera Euch besser gefällt.

Ich persönlich hatte am Ende des Testzeitraums keine Probleme damit, die A7C II wieder abzugeben und meine A7 IV zu behalten. Für mich ist sie die leistungsstärkere, bequemere und vor allem professionelle DSLM, die mich auch auf Reisen mit leichten Objektiven begleiten darf.

Welche Kamera findet Ihr spannender? Bevorzugt Ihr kompakte Gehäuse oder ist Euch eine bequeme Bedienung lieber? Schreibt’s mir in die Kommentare!

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23 Kommentare
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Bert

Anhand der Kommentare kann man schon sehen wie beliebt beide Kameras wirklich sind 😄

René

Oder es gibt nix zu meckern, dann fehlen auch 95% der Kommentare 😉

Bert

…auch wieder richtig👍😄

Ich

Was sollte das mit der Beliebtheit der Kameras zu tun haben!?
Bei der A7 IV liegst du mit deiner Aussage definitiv daneben 😉

ccc

Schöner Vergleichsbericht!

Johannes Pottfay

Ein interessanter Vergleich. Danke dafür.
Das hier jetzt auch Testberichte veröffentlicht werden gefällt mir. Allerdings würde ich mir, im Sinne eines neutralen Portals, auch Test zu allen anderen Herstellern wünschen.
Bisher sind mir nur zwei Sony-Tests aufgefallen. Eben dieser und jener vom 5.10.2023 https://www.photografix-magazin.de/sony-a7c-r-test. Möglicherweise habe ich auch welche übersehen?

Rüdiger

Wünschen kann man viel, aber so ein Test kostet sicher einiges an Aufwand. In diesem Fall war das vertretbar, weil Benjamin ja sowieso mit der A7 IV vertraut ist und damit einen guten Vergleich zur Sony-Alternative hat.

Testet man jetzt eine Canon EOS R6 II oder vergleichbares von Nikon, muss man sich erstmal an deren Bedienkonzept gewöhnen. Zumal man dann keine passenden Objektive zur Hand hat und die Hersteller die Kameras zum Testen auch nur begrenzt ausleihen werden.

Johannes Pottfay

Echt jetzt?

OlliKa

Ein sehr gut gemachter und aufwändiger Bericht. Danke, Benjamin! Ich war anfangs auch sehr interessiert an der kleinen 7C ll. Bin aber letztendlich zu dem gleichen Resultat gekommen: die Vorteile gegenüber der 7VI halten sich in Grenzen.
Mich erstaunt ebenfalls sehr, dass es so wenige Kommentare zu diesen Artikel gibt.

Bert

Na dann warten wir mal gespannt auf die A7V

gogl

Ich kann aus ergonomischen Gründen mit den C von Sony nichts anfangen, meine Hände sind damit nicht kompatibel.

Ich

Die Handhabung ist auch sehr gewöhnungsbedürftig um es mal freundlich auszudrücken 😀

Lukas

Guter Bericht, kann ich in den meisten Punkten so bestätigen:
Ich habe vor kurzem meine A7 IV gegen die A7 CII getauscht. War dennoch eine Bauchentscheidung, nicht rational begründet, aber das braucht’s im Hobby ja zum Glück auch nicht immer und ich steh einfach auf den Rangefinder Style. Der neue (und tatsächlich spürbar bessere) AF ist natürlich auch willkommen.

Einzig bei größeren Objektiven (135 1.8, 70-200 2.8) vermisste ich das größere Gehäuse etwas.
Tipp für alle, denen wie mir die 180€ für die Grifferweiterung zu viel ist: Smallrig hat eine arcaswiss-kompatible Baseplate im Sortiment. Damit hat auch der kleine Finger eine ordenliche Auflage und es passt, zumindest für mich, jetzt ziemlich gut.

Marko

Genauso habe ich das auch gemacht. Wenn die Finger nicht zu dick sind, kommt man auch gut mit dem Griff zurecht.

Benni

Ich finde den Artikel auch gut!

Dennoch eine persönliche Anmerkung/Meinung. Ich finde es unpraktisch, dass ihr den Artikel auf drei Seiten packt. Eure Seiten laden schnell, aber trotzdem lädt es halt kurz beim Seitenwechsel. Wenn man noch einmal zurück zu einem bestimmten Abschnitt möchte, muss man sich wieder erst einmal durchklicken. Kleinigkeiten, aber nervige Kleinigkeiten. Wenn es um die Übersichtlichkeit geht, dann wäre mir ein sticky Inhaltsverzeichnis lieber.

Jürgen K.

Also, wenn man mit richtig großen Objektiven(200-600mm) an der C losmaschiert, dann stimmt
die Balance gar nicht. Ich würde mit der C nicht klarkommen.
Dem Autor ein großes Lob für den guten Bericht/Vergleich

Marco

Ich nutze mittlerweile die 7cr und shoote unter anderem auch Wildlife mit dem 200-600 und muss sagen das mir speziell bei diesem Objektiv der kleinere Body überhaupt nichts ausmacht da ich beim schiessen immer das Objektiv in der Hand halt und mit rechts dank perfekten Autofokus nur noch abdrücken muss

Andreas R.

Bin aktuell noch am Testen. Der Testbericht kam leider zu spät für mich. Ein Einführungsangebot mit dem 20-70 F4 war einfach zu verlockend.
Sie passt vom Aufbau gut zur RX100VII. Da braucht man sich beim Touch nicht viel umzustellen. Mit der Größe komme ich gut klar. Es ist gar kein so großer Unterschied zur A7M2. Es fehlt hält der Sucherbuckel. Mal sehen wie ich mit dem Sucher und dem Display im Sommer klarkomme. Die nicht vorhandene Augenmuschel kann ich jedenfalls nicht verlieren und die Nase bleibt im Querformat endlich vom Display weg.
Der Augen AF trifft sogar bei Strumpfbandnattern.

Robert

Ich habe jahrelang eine Sony A6500 benutzt auf Grund der Kompaktheit. Beim wandern hängt die Kamera 95% der Zeit mit PD Capture Clip am Brustgurt. Bei manchen Spaziergängen auch gerne mal am Gürtel. So mache ich viel schneller und spontaner Fotos. Kollegen kramen dann erstmal ihre Kamera aus dem Rucksack.

Da Sony aber ihre APS-C viele Jahre kaum weiterentwickelt hat, bin ich irgendwann auf die A7C gewechselt. Mit kompakten Tamron Objektiven oder dem Sony 35mm GM ist es fast genauso leicht.

Marko

Guter Bericht, der mir meine Entscheidung zur A7CII bestätigt. Klein und kompakt, wenn ich will, und mit flexibler Grundplatte von Smallrig, wenn die Objektive mal größer werden. Dazu ein besserer AF, was das wichtigste Kriterium war. Insgesamt macht Sony einiges richtig. Für jeden Anspruch ist was dabei.

Dirch23

Schöner Vergleich, die Praxistests sind immer sehr hilfreich. Zum fokussieren, hier ist es tatsächlich in den allermeisten Fällen völlig ausreichend das mittelgroße Fokusfeld zentral zu stellen, Objekt, Mensch, Tier, was auch immer anvisieren und die AF ON Taste drücken. Ist defaultmäßig mit dem Tracking belegt. Dann verschwenken, bis der Bildaufbau passt und den Auslöser drücken. Das geht sehr geschwind, schneller als mit einem Joystick. Mache das mit meiner A7IV nur noch so. Ausser bei Makro aber da hat man ja in der Regel etwas mehr Zeit.
Viele Grüße
Dirch

kay

Noch anzumärken wäre dass bei der A7cII man nur bis 1/160 blitzen kann und man bis 1/4000 ohne rolling shutter..also selbst für ambitionierte hobbyfotografen sehr viele abstriche…dann besser die a7iv 😉

Matthias

Vom Formfaktor ist die A7m4 besser geeignet, aber nur die kleinere Variante bietet Fokus braketing für Makro. Daher warte ich auf eine neue Firmware der aA7m4 oder eine A7m5

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