Wie Sony mit dem neuen Kamera-Smartphone Xperia PRO-I versucht, die Kunden an der Nase herumzuführen, ist grenzwertig. Ein Kommentar.
Sony Xperia PRO-I vorgestellt
Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt: Sony hat heute mit dem Xperia PRO-I ein neues Kamera-Smartphone vorgestellt, das sich mit einem beeindruckenden Sensor in der Größe von 1 Zoll von der Konkurrenz abheben soll. Das klingt ja erstmal verdammt positiv, schließlich sind Smartphones mit 1-Zoll-Sensoren noch eine absolute Seltenheit auf dem Markt.
Um das gleich mal vorwegzunehmen: Ich bin mir sicher, dass das Sony Xperia PRO-I ein ganz hervorragendes Gerät geworden ist, mit dem ausgezeichnete Fotos gelingen können. Doch wie Sony hier versucht, die Kunden an der Nase herumzuführen, finde ich absolut grenzwertig.
Worum geht es?
Sony verbaut im Xperia PRO-I eigenen Angaben zufolge den 1-Zoll-Sensor aus der Kompaktkamera Sony RX100 VII:
“Dieses neue Smartphone verbindet den leistungsstarken 1,0″-Bildsensor aus unserer Kompaktkamera RX100 VII mit der Geschwindigkeit unserer schnellen Alpha Wechselobjektivkameras […]”
Sony Pressemitteilung
Der Sensor soll jetzt speziell für für das Xperia PRO-I “weiterentwickelt” und “optimiert” worden sein, darüber hinaus soll er eine “besonders hohe Auflösung” bieten, wie uns die offizielle Produktseite verrät:
Wow, eine besonders hohe Auflösung? Klingt ja ganz danach, als wäre die Auflösung identisch oder vielleicht sogar noch höher als bei der mit 20 Megapixeln auflösenden RX100 VII. Komisch, in der offiziellen Pressemitteilung findet sich aber nirgendwo eine Angabe zur Anzahl der Megapixel. Auf der offiziellen Produktseite vielleicht? Auch nicht.
In der Liste der kompletten Spezifikationen bin ich dann endlich fündig geworden:
Die Hauptkamera des Sony Xperia PRO-I arbeitet also mit 12 Megapixeln. Die Größe des Sensors wird mit 1 Zoll angegeben. Keine Sternchen oder Fußnoten. Von einer “besonders hohen Auflösung” kann hier nicht unbedingt die Rede sein, aber da wollen wir mal nicht pingelig sein.
Trotzdem, wie genau kommt denn nun die Auflösung von 12 Megapixeln zustande, wenn der verbaute 1-Zoll-Sensor doch eigentlich mit 20 Megapixeln auflöst?
Der 1-Zoll-Sensor ist eigentlich gar kein 1-Zoll-Sensor
Ganz einfach: Es wird überhaupt nicht der komplette 1-Zoll-Sensor ausgelesen! Das Sony Xperia PRO-I nutzt lediglich die zentralen 12 Megapixel des Sensors. Der Abstand zwischen Objektiv und Sensor ist einfach zu klein, um den kompletten Sensor auszulesen. Somit erhält man beim Sony Xperia PRO-I lediglich einen 1/1,31-Zoll-Sensor, wie die Experten von DPReview errechnet haben. Weitere Magazine wie Notebookcheck, GSMArena und PetaPixel bestätigen, dass nicht der komplette Sensor genutzt wird.
Nun ist das grundsätzlich ja erstmal kein Beinbruch. 1/1,31 Zoll ist immer noch eine hervorragende Größe. Das Problem ist allerdings, dass Sony nirgendwo auch nur andeutet, dass nicht der komplette Sensor genutzt wird. Überall ist ganz groß vom weiterentwickelten 1-Zoll-Sensor der RX100 VII die Rede, der den extrem hohen Preis des Geräts von 1.800 Euro rechtfertigen soll. Nur mal zum Vergleich, das kürzliche vorgestellte Google Pixel 6 hat ebenfalls einen 1/1,31-Zoll-Sensor zu bieten, kostet aber nur 649 Euro. Ja, da spielen natürlich noch andere Spezifikationen eine Rolle. Trotzdem ist der Unterschied immens.
Es ist also ungefähr so, als würde ich mir ein Auto mit 400 PS kaufen, am Ende kann ich aber nur 300 PS benutzen. Meiner Meinung nach ist das von Sony nicht nur eine schlechte Kommunikation, sondern eine ganz bewusste Irreführung. Nochmal, ich habe sowohl die offizielle Pressemitteilung als auch die Produktseite des Xperia PRO-I als auch das Datenblatt durchgearbeitet. Es steht NIRGENDWO etwas davon, dass der 1-Zoll-Sensor nicht komplett genutzt wird. Absolut nirgendwo, noch nicht einmal in irgendeiner kleinen Fußnote.
Auch an anderer Stelle nimmt Sony es mit der Wahrheit nicht ganz so genau, so soll das Xperia PRO-I nämlich das “weltweit erste Smartphone” sein, das “4K-Videoaufnahmen mit der hohen Bildrate von 120 BpS ermöglicht”. Man will diese Tatsache zwar durch den “SpecTRAX Service von Strategy Analytics” bestätigt haben, das ändert aber nichts daran, dass die Aussage falsch ist. Andere Geräte wie zum Beispiel das OnePlus 9 Pro können laut Hersteller nämlich ebenfalls in 4K mit 120 fps filmen.
Für mich ist es absolut unverständlich, wie Sony so eine Steilvorlage für einen Shitstorm liefern kann. Das Xperia PRO-I ist mit Sicherheit ein tolles Smartphone, aber über die Art und Weise, wie Sony hier Kunden und Presse an der Nase herumführen will, kann ich nur den Kopf schütteln.
Könnt ihr meine Meinung teilen oder seht ihr das Ganze nicht so eng?
Ach jesses…..
Hat Sony sowas überhaupt nötig?
ja, sonst würden sie es nicht tun!
Mal abgesehen davon, dass Sony und Mogelpackung für mich häufig Synonyme sind, finde ich das schon extrem dreist. Und vor allem dumm, da es ja auch noch offensichtlich ist. Aber über Marketing kann man ohnehin streiten, da muss jeder Hersteller vor seiner eigenen Haustüre kehren.
Die Frage ist, wie sieht das der Jurist? Es wurde ja in der Tat ein 1-Zoll-Sensor verbaut. Und es ist mitnichten von 20MP Auflösung die Rede. Es stellt sich also die Frage, ob das den Tatbestand des Betruges dann überhaupt erfüllt. Eine Mogelpackung ist es allemal.
Die Sache kann aber auch so nach hinten los gehen. Einmal, indem das Smartphone wie Blei in der Vitrine liegen bleibt. Das wäre die bessere Variante. Muß der Verbraucher seinerseits den Hersteller verklagen, so sieht es zumindest in der EU nicht besonders vorteilhaft für den Käufer aus.
Ich gehe mal davon aus, daß Sony seine Rechtsabteilung vorher intensiv dazu befragt hat.
Richtig, ein 1 Zoll Sensor ist verbaut, die Auflösung beträgt hier 12 MP. Kann man wohl bei Erscheinen des SP im Datenblatt nachlesen. Der Sensor wird nicht vollständig verwendet, das ist ein Problem. Aber damit würde sich kein Jurist ernsthaft befassen. Nur kann der Kunde, der keine Infoseiten wie z. B. diese hier liest, davon nichts wissen. Nur wer wird im Nachhinein deswegen einen juristischen Streit anfangen. Im übrigen schafft es Sony mal wieder seine Kunden zu verprellen.
Ab einem Strassenpreis von 350€ ist es mir egal, ob 20 oder 12MP. Die Kamera scheint klasse zu sein. Jetzt hängt es nur noch am Preis. Wie gesagt, 350€. Fertig.
Ich als Sony-Fan find das Teil ziemlich geil. Was soll der Aufriss wegen 12 oder 20 Pixel? Das Kamerateil ist nutzbar wie bei meiner RX100 VII (Platz EINS auf Chip.de), d. h. Einstellmöglichkeiten ohne Ende. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie mir zulegen werde, obwohl ich mich bei Weitem nicht und niemals als Profi bezeichnen würde! Aber ich habe Spaß an der Technik und habe dann immer eine “vollständige” Kamera mit Smartphone dabei. Das alles allerdings vorbehaltlich eines Vergleichstest mit anderen SPITZEN-Smartphones; hoffentlich werde ich nicht von der Platzierung enttäuscht, sofern alles andere in dem PRO-I nicht so Klasse ist wie in den anderen normalen Spitzen-Smartphones es dann ist.
Peinliches Marketing! Würde ich aus Prinzip nicht kaufen. Wahrscheinlich ist die Technik noch nicht so weit, dass man ein knopfgroßes 24mm 2.0 Objektiv an einen „großen“ 1 Zoll Sensor bauen kann.
Auf der anderen Seite sind die Aufnahmen je nach Aufnahmesituation tatsächlich sichtbar besser als beim iPhone 13 Pro Max.
Das Video von Tony Northrup zeigt ziemlich eindeutig, dass die Aufnahmen sind nur dann besser sind, wenn man sehr viel in die Nachbearbeitung investiert. Bleibt die Farge wie viele Smartphone User das dann tatsächlich machen. Out of Cam schlägt das iphone die Pro1 nämlich um Welten.
Bevor du mich wieder als Fanboy bezeichnest: Ich will dieses Handy nicht haben und wenn Sony mit Unwahrheiten oder Halbwahrheiten Werbung macht, ist das ziemlicher Mist. Aber mir ist wichtig, dass Fakten nicht falsch verbreitet werden.
Wenn ich von dir sowas lese wie “ziemlich eindeutig … um Welten besser”, dann weiss ich, jetzt kommt wieder ne große Portion Phantasie. Schau dir das Video nochmal an, ich helfe auch beim übersetzen, wenn du etwas nicht verstehst.
Schau dir das Video an oder lass es. Aber hör endlich auf hier ständig andere Leute mit deiner passiv-aggressiven Art anzugehen! Ansonsten werde ich mal Mark kontaktieren, dass er dich zukünftig für den Kommentarbereich sperrt. Solangsam reicht es mir jetzt mit dir mal!
Wer derart auf ein Kommentar reagiert, der sollte beim Verwenden von Bezeichnungen wie “passiv-aggressiv” eher zurückhaltend sein. Zudem ist Mark hier nicht die Kindergärtnerin. Da eine Beleidigung nicht dabei war, wird er jemanden aufgrund einer Spitzen Bemerkung wohl kaum jemanden sperren.
Bleibt mal beim Thema und merkt euch, ihr dürft auch gerne anderer Meinung sein.
Mal beim Thema bleiben bitte. Er sagt sinngemäß in dem Video, dass das iPhone die bessere Wahl (für Fotos) ist, wenn man nichts von Blende und Belichtungszeiten versteht und sich damit auch nicht beschäftigen will. Für Fotografen die das Handy für „gute“ Fotos nutzen wollen, ist das Sony die bessere Wahl, schon alleine weil man mehr Einstellmöglichkeiten hat. Ich meine mich zu erinnern, dass er an einer Stelle sogar von „massive better“ spricht. Bei den meisten Beispielen sind die Bilder vom Sony besser aber es gibt auch Aufnahmesituation bei denen das iPhone besser ist (Makro).
Nicht falsch verstehen, ich bin iPhone User und würde mir nie das Sony kaufen aber wenn du die Aussage vom Video verdrehst, finde ich das nicht cool. Immer bei der Wahrheit bleiben.
Wahrscheinlich ist es den Käufern relativ Wurst. Der Algorithmus wird die technischen Schwächen wegmachen.
Wer 1800€ für ein Handy ausgibt, der grenzt sich schon per se von der Masse ab, da braucht es kaum noch Qualität um das zu tun…
Als Snob würde ich dann doch lieber auf die europäische/deutsche Ausgabe ihres Sharp-Smartphone warten. Hat Stil, das Ding und ist sogar dazu noch preisgünstiger.
Gemeint ist natürlich das LEITZ Phone 1.
Ist es dreist? Auf jeden Fall! Bin ich überrascht? Überhaupt nicht. Ist es schlimm? Vielleicht… Man kann jetzt auf die bösen Hersteller zu schimpfen, aber genauso gut kann man ja auch mal einen Moment in sich gehen und sich dann an die eigene Nase fassen. Wie oft liest man in Foren wie diesem hier Meinungen wie „Mit dem kleinen Sensor kann man keine vernünftigen Bilder machen“ oder „Unter xy Megapixeln geht gar nichts“… Die „bigger-is-better“-Mentalität hat auch die fotografische Community voll im Griff. Und was die selbsternannten Experten raunen, wird schnell zur allgemein anerkannten Meinung und das gemeine Volk lechzt nach mehr Megapixeln und größeren Sensoren in den Telefonen. Die Hersteller geben dem Volk dann nur, was es verlangt: Sensoren mit 108 Megapixeln, die so klein sind, dass man immer 9 davon zusamenbinnen muss, damit das Bild nicht im Schneesturm versackt oder man merkt, dass die Optik vor dem Sensor nur fünf Megapixel hergibt. Oder eben 1-Zoll-Sennsoren von denen nur zwei Drittel wirklich genutzt wird. Die Werbung verspricht uns alles auf einmal und verschweigt, dass jedes Kamerasystem (eigentlich jedes technische Produkt) ein Kompromiss aus verschiedenen gegensätzlichen Anforderungen ist. Jeder will 108 Megapixel auf einem 1-Zoll-Sensor (mindestens) aber niemand will einen… Weiterlesen »
Mit dem extra Display und Griff kostet das Teil mehr als ein Alpha 3.
Die Herstellungskosten liegen maximal bei einem Drittel.
Die können Show machen so viel sie wollen, so ein Produkt wurde ich eh nie kaufen als gute Kamera.
Das Lob ich mir die ehrliche Politik von z.B. Nikon.
Ja – kann eine miese Tour sein.
So wie wir alle andauernd seit der Geburt belogen, betrogen, verarscht werden. Alles was ehrlich scheint, ist es wenn überhaupt nur sehr kurze ZEIT.
Aber grundsätzlich zahle ich keinen solchen Preis für ein Produkt, das nicht das versprochene liefert.
Allerdings dürfte der Autofokus ein Start in ein neues Sphohne Zeitalter sein.
ja das Marketing von Sony zu diesem Handy ist schon Grenzwertig. Es ging in einem vorigen Artikel zu dem Gerät auch um die große Pixelgröße.Das Sony Smartphone soll eine Pixelgröße von 2,4 μm haben. Dies hat das Google Pixel 6 auch. Durch das sogenannte pixel-binning. Ist hier nachzulesen: https://www.computerbase.de/2021-10/google-pixel-6-pro-test/3/.
So auch das Samsung Galaxy S20 Ultra mit 3×3 Pixel Binning. Beide haben dazu Blende 1.8, bzw. 1.85 und im Smartphone-Kamera-Bereich mittlerweile viel Erfahrung.
Ich glaube nicht, dass Sony sich hier von der Konkurrenz absetzen kann. Wäre schonmal gut, wenn sie wenigstens mithalten können.
Der neue 200 Mp Sensor von Samsung kann sogar noch mehr. Der kann 4 x 4 Pixel zusammenfassen und hat eine Pixel Größe von 2, 56 μm . https://www.notebookcheck.com/Samsung-praesentiert-den-ersten-200-Megapixel-Kamera-Sensor-ISOCELL-HP1-feiert-wohl-in-einem-Xiaomi-Phone-Premiere.558120.0.html
Letztendlich ist der Verbraucher gefragt zu entscheiden, ob er bereit ist diese Mogelpackung zu akzeptieren. Es scheint immer mehr in Mode zu kommen, die Kunden hinter’s Licht zu führen.
Moralisch ist dem nicht beizukommen. Aber so lang der Gesetzgeber die Kunden im Regen stehen läßt, was das Gruppenklagerecht gegen solche Machenschaften angeht, so lange werden einige Hersteller das weidlich ausnutzen.
Danke für diesen Artikel, ich mach mir schon seit der A7c mein negatives Bild, dies bestätigt mich nun in meiner Meinung – auch wenn mir dieses Handy wurscht ist – keinen Cent in Sony zu investieren.
So Leute die sich wirklich auskennen, düften eine homöopathische Größe darstellen. Der Rest dürfte sich aufteilen in 20% Möchtegernfachleute bzw Hobbyisten und 80% Mir-egal-hab-sowieso-keine-Ahnung-Kunden. Da außerdem gefühlt 99,9% aller mit Smartphones gemachten Fotos niemals von irgendwem größer als auf eben einem smartphone angesehen werden, ist diese Marketingverarsche in höchstem Maße uninteressant.
Sony sind nicht die ersten, die so etwas machen, aber ich gebe dir schon Recht, dass das besonders dreist ist.
Ich hoffe, es gibt einen Shitstorm und das Handy sinkt rapide im Preis, so dass ich es mir kaufen kann. 12 Mpix aus dem 1″ Sony Sensor sind immer noch eine ganz gute Sache.
Na dann macht Sony doch alles richtig.
Warum muss ich mit einer Kamera auch noch telefonieren können? Ach so, es ist doch gar keine Kamera, auch wenn der Preis oder die Werbung mir das suggerieren sollen. Für den gleichen Preis bekomme ich auch bei Sony richtige Fotoapparate, mit denen ich sogar richtig fotografieren kann. Für mich ist richtig zu fotografieren erstens einen Sucher zu haben und nicht auf so ein blödes Display angewiesen zu sein. Bei einem Display passiert es mir immer wieder, dass ich nicht merke, dass das Bild verzerrt sein wird, das ich aufnehme. Zweitens verlange ich an der Kamera Bedienelemente im Form von Rädern und Knöpfen. Drittens will ich diese Bedienelemente während ich durch einen Sucher schaue blind greifen, finden und bedienen kann und das Ergebnis dessen, was ich an Knöpfen und Rädern eingestellt habe, will ich selbstverständlich im Sucher sehen, um dann zu entscheiden, wann ich auf den Auslöser drücke. Dabei will ich auf gar keinen Fall die Kamera vom Auge nehmen oder gar nehmen müssen. Ich habe die Sony RX100 III für kleine Knipsereien, die nutzt auch einen angeblichen 1 Zoll Sensor, hat aber einen richtigen Sucher, ein sehr gutes Zoom-Objektiv, richtig greifbare Bedienelemente und hat mich deutlich weniger gekostet. Dieses Telefon… Weiterlesen »
Die Frage ist doch aber, warum Sony diesen Weg geht eine “Kamera” zu produzieren, mit der man auch telefonieren kann? Meiner Ansicht nach will der Konsument so etwas auch kaufen.
Im Kampf der Kamerahersteller wurden die Hersteller vom Kunden abgestraft, die Kameras mit kleineren Fotosensoren (1 Zoll oder Mft) anboten mit dem Verweis darauf, daß die Auflösung schlecht sei. In einem Smartphone scheint das für die Kunden aber durchaus akzeptabel zu sein, weil technisch das Bild intern noch stark bearbeitet wird. Warum sollten die Smartphonehersteller nicht auf diesen Zug aufspringen?
Und ganz offensichtlich spielt auch der Preis nicht so eine entscheidende Rolle. Die Nachfrage nach den neuesten i-Phones ist doch da, warum sollte das Sony nicht auch versuchen zu seinen Gunsten zu korrigieren? Und langfristig werden diese Art von “Kameras” mit eingebautem Telefon die kleinen Kameras vom Markt verdrängen, weil die kleine Kamera mit Wechselobjektiv nicht hosentaschentauglich ist.
Hier bewahrheitet sich, daß die Fotografie in einer Krise ist. Da können die Kameraproduzenten noch so schöne Technik anbieten, die Zielgruppe der “echten” Fotografen schrumpft von Jahr zu Jahr.
Nicht die Zahl der “echten” Fotografen sinkt, sondern die Zahl derer, die sich aus Angeberei eine analoge SLR oder dann eine DSLR gekauft haben sinkt wieder auf das Niveau, das es vor dem ungerechtfertigten Boom der SLRs ab den 80ern des letzten Jahrhundert hatte. Über all diese Jahre gab es immer etwa gleich viele ambitionierte Fotografen nur halt mehr Leute, die sich ein “Statussymbol” um den Hals hängen wollten. Letztere Gruppe sind auch diejenige, die als Begründung und zur Aufwertung ihres “Statussymbols” die se Verbindung zu de überteuerten Telefonen suchen, damit sie so oft wie irgendwie möglich auf ihre neuen Geräte hinweisen können, statt über viele Jahre einfach tolle Bilder zu schießen. Dass diese Gruppe auch irgendwann wieder verschwindet ist absehbar, denn nur zum Angeben gibt es irgendwann etwas anderes, wie das überteuerte und unnütze E-Automobil von Tesla oder was sonst noch so kommen mag. Mir geht es ums sinnvolle Fotografieren und nicht um die Befriedigung solcher sekundärer Kinderwünsche. Und mal ganz im Ernst: Mit meiner Alpha 7 M2 kann ich immer noch sehr gute Bilder machen und werde das sicher noch ein paar Jahre mehr können. Mein Telefon für unter 300 € werde ich vielleicht bereits nach wenigen Jahren,… Weiterlesen »
Ganz einfache Rechnung: Wenn das Gros der Hersteller mittlerweile das Vollformat favorisiert, dann werden auch die Preise für die fotografische Ausrüstung steigen. Wer dann das entsprechende Budget nicht mehr zur Verfügung hat, der wird nach anderen Lösungen suchen müssen. Was natürlich im Umkehrschluß bedeutet, daß die Zahl der “echten” Fotografen zwangsläufig auch schrumpft.
Und steigende Preise werden wir nicht nur beim VF finden.
Es geht also keinesfalls nur um die “Möchtegernfotografen.”
Da ist Sony nicht ganz ehrlich. Zugegeben. Und der Preis ist zu hoch. Mal sehen was mit dem Straßenpreis passiert.
Ich habe gestern ein Vergleichsvideo zu diesem Smartphone gesehen. Das PRO-I gegen das iPhone 13 Plus. Verglichen wurden bei verschiedenen Witterungsverhältnissen die Bilder in Sachen Farbe und Dynamikumfang. Fazit war das, dass mit manuellen Einstellungen und Stativ und einer fähigen Person, die ein bisschen Plan hat, mit dem Sony die besseren Ergebnisse erzielt werden. Besondern bei Langzeitbelichtungen am Wasser, erhält man bei dem PRO-I schöne Wasserschlieren. Mit dem iPhone ist sowas nicht möglich. Auch Nachtaufnahmen sind um ein vielfaches besser, schärfer und detailsreicher. Teilweise auch für Sternenfotografie geeignet. Maximale Belichtungsdauer ist allerdings nur 30 Sekunden. Vielleicht wird das per Update ja noch geändert.
Aus der Hand geschossene Bilder waren teilweise auf dem iPhone besser. Die Sensorgröße ist verglichen mit der Mogelpackung von Sony und dem iPhone effektiv ungefähr gleich.
Phili, zur Wahrheit gehört, dass die meisten Nutzer, ein Smartphone nicht wie eine Kamera bedienen, sondern es eher zum “knipsen” verwenden und mit Sicherheit auch meistens nicht mit dem – wenn auch etwas kompakteren – Stativ herumlaufen und minutenlang die Kamera einstellen und dann endlich ein Foto schiessen. Das machen von einer Milliarde Menschen vielleicht zehn. Die Bilder ohne Stativ waren beim iPhone – auch bei Sonnenschein sichtbar besser, bei Nachtaufnahmen sowieso, weil die Software von Apple einfach besser ist. Und stell Dir mal vor, VW bringt ein Neues Elektro-Auto mit einer überragenden Reichweite von 800km auf den Markt und bewirbt es so und dann stellt sich heraus, dass die Batterie aus physikalischen Gründen nicht unter 20% entladen werden darf und die Batterie aus technischen Gründen nicht über 80% geladen werden kann. Wärst du dann auch so Milde? Jeder versucht sich im besten Licht darzustellen, keine Frage, aber das was Sony macht ist eigentlich Irreführung oder eher Dummheit, denn kaum wurde das SP vorgestellt, weiss schon jeder, dass es nur ein Papiertiger ist. Glaubwürdigkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften im Leben. Sony setzt das gerade aufs Spiel.
Genau das ist aber die Zielgruppe. Fotografen, die auch auf dem Smartphone keine Einschränkung haben möchten. Oder zumindest weniger Einschränkungen haben, als mit anderen Herstellern. Diese Gruppe mag klein sein, aber es gibt sie. Ein Ministativ ist 20 cm groß und passt in jede Hosentasche.
Das die Bilder ohne Stativ mit dem iPhone besser sind, sagte ich ja bereits. Ich sagte auch, dass der Sensor von Sony, der effektiv genutzt wird, so groß ist, wie der Sensor vom iPhone. Wenn also ein Auto mit 1200 km theoretischer Reichweite vorgestellt wird, das dann in der Praxis 800 km schafft, hinterlässt das marketingtechnisch erst Mal einen faden Beigeschmack, ist aber immer noch eine verdammt gute Reichweite… So ähnlich sehe ich das auch mit dem Sensor von Sony.
Für 1800.-€ darf man ja auch verlangen dass das SP ein bisschen mehr kann als nur telefonieren. DAS Problem ist doch, dass es selbst bei Schönwetter schlechter als das iPhone ist.
Bei mir schlagen was das Smartphone angeht drei Herzen in der Brust. Eines das die Vorzüge der Kommunikation befürwortet das zweite welches sich mit den Nachteilen (Datensammlungen) befasst und das Dritte beschäftigt sich mit der im Handy gebotenen Fotografie.
Vor und Nachteile was Smartphone Foto/Video angeht wurden hier schon ausführlich beschrieben. Für mich suche ich einen akzeptablen Kompromiss aus Preis Leistung und dem integrierten Foto Modul.
Warum die „Foto Abteilung“ in den Smartphones einmal sehr angenehm oder auch schwierig in der Handhabung sein kann liegt wohl an der verwendeten Software und weniger an den winzigen Sensoren.
Da wird mit Hubraum geworben der mit Zylinderabschaltung kastriert wird! Das der Vorteil größerer Pixel genutzt wird ist in Ordnung, kann durchaus sein das die Bilder besser aussehen als die höher aufgelösten Bilder mit den kleineren Sensoren. Darauf kommt es am Ende an.
Mit irreführender Werbung macht sich Sony keine Freunde. Ist für mich wie falsch verwendetes Silikon, sieht nur auf den ersten Blick gut aus.
SONY erkauft sich mit dem größeren Sensor ein niedrigeres Bildrauschen. Ist doch eine gute Idee! Der Preis bleibt aber echt dreist für das kleine etwas an Elektronikschrott. Der 1″ Sensor kann ja so teuer nicht sein, wenn die RX100 schon für unter 300 Euro im Handel zu haben ist. Oh nein, wir haben ja Chipskrise und Corona. Hatte ich kurzzeitig vergessen.
Naja, aber wenn nur 1/1.3″ genutzt werden, dann ist der Sensor eben nicht größer als bei der Konkurrenz. Und Blende 2.0 ist im direkten Vergleich zu Blende 1.8 der Konkurrenz auch eher wenig.
Da muss die Zeiss Optik einiges rausholen, um sich hier absetzen zu können. Glaube nicht, dass das funktioniert.
Die Angabe ist doch einfach nur eine Typen- oder Markenbezeichnung. Ähnlich wie der sogenannte “Zollstock” (genau: ausklappbarer Gliedermaßstab in mm)
Der 1-Zoll-Sensoren ist weder 1 Zoll (25,4mm) breit noch hoch, und auch die Diagonale erreicht lediglich 15,87mm. Woher kommt denn dann der Name oder die Typenbezeichnung?
Für die Antwort muß man in der Geschichte zurückreisen, in die Zeit vor CCD- oder CMOS-Sensoren. Um optische Signale in elektrische Impulsen umzuwandeln verwendete man Elektronenglasröhren in verschiedenen Bauweisen. Die in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von der Radio Corporation of America (RCA) entwickelte Vidicon entwickelte sich dabei zu einem weit verbreiteten Standardtyp, der von verschiedenen Firmen hergestellt wurde. Als Größenangabe verwendete man den äußeren Glas-Durchmesser der lichtempfindlichen Glasfläche, von der allerdings nur ein Teil tatsächlich genutzt wurde. Die Diagonale der verwendeten Fläche war auch nur etwa zwei Drittel so groß wie der Durchmesser der Glas-Röhre und damit der Größenangabe selbst. Also auch damals schon ungenau.
Interessant!
Die dümmsten Kälber, wählen ihren Schlachter selber! Wie wahr dieser Spruch doch mal wieder auf diese Mogelpackung zutrifft. Ich hatte in einem anderen Beitrag ja schon mal geschrieben, dass es XIAOMI wohl vollkommen egal ist, welchen Hersteller sie zum Frühstück verputzen, wieso will ich nun mal schnell erklären: Die Chinesen sind eine der alten, großen Kaufmannsvölker, was Kundschaft betrifft, da wissen die, wo der Bartel den Most holt, wie joe schreiben würde. Mag ja sein, dass die Japaner immer noch die besseren Techniker haben, hilft aber leider bei dem veramerikanischten Vertrieb am Ende des Tages herzlich wenig, denn genau hier graben ihnen die Chinesen dann das Wasser ab. Während bei den Kameras alle Hersteller, der Eine mehr, der Andere etwas weniger, seine unteren Produktlinien künstlich kastriert arbeiten beim SP die Zopfstrategen genau anders herum. XIAOMI interessiert es m.M.n. einen feuchten Dreck, ob Sony, gemogelt oder auch nicht, die aller beste Spitzenkamera verbaut oder eben auch nicht, sondern die Chinesen lassen auch ihre unteren und mittleren Produktklassen leben, eben aus dem Grunde, weil man dort dann die Mengen absetzen kann. Seit einer rabiaten Enkel Attacke bin ich stolzer (oder eben auch nicht) Besitzer eines XIAOMI 10T Pro, also eines Telefon der… Weiterlesen »
Meine Meinung, Sony macht leider seit Jahrzehnten einige große Fehler. Auf der anderen Seite steht ein innovatives Unternehmen, wo seit Jahrzehnten richtig gute Produkte entstanden sind. Auf der Haben Seite stehen z. B. die Mitentwicklung der CD, die Trinitron Bildröhre, U-Matic (professionelles Video Format), die Entwicklung der DASH und der DAT Technik. Dash war ein digitales Aufnahmeformat auf Magnetband. Vergessen sollte man nicht die vielen hochwertigen Audio Geräte, viele laufen bis heute. Leider gibt es auch einige Misserfolge, das Betamax Video Format, Elcaset. Elcaset war eine Audio Kassette, die mit Viertelzoll Band und 9,5 cm pro Sekunde lief, hervorragende Klangqualität. Diese Dinge wurden einfach falsch vermarktet, die Zeit war vor 40 Jahren auch eine andere. Ich frage mich ernsthaft, wer das SP kaufen soll. Wer “ernsthaft” fotografiert, macht es mit der Kamera. Ich frage wegen der Vermarktung auch angesichts sinkender Realeinkommen, steigende Inflation etc. Oder ist es eher wahrscheinlich, dass das SP eher ein Exklusivangebot ist, wo nur wenige Käufer zugreifen. Auf alle Fälle hat Sony eine Chance verpasst, das Gerät als eine neue Generation zu etablieren. Denkbar wäre ein Wechselobjektiv System, mit Tele und Weitwinkel.
Das Problem von Sony bei Smartphones, aber auch bei Kameras ist, dass sie die Endprodukte selbst herstellen und vermarkten, aber auch der wichtigste Zulieferer für andere Hersteller sind. Diesen Spagat hinzubekommen ist nicht ganz so einfach, insofern verstehe ich durchaus, dass es hier genügend Konfliktpotential gibt. Andererseits ist es schon bärbockhaft, sich mit Dingen zu rühmen die so eben nicht stimmen, nicht einmal annähernd!