Analog oder digital? Es ist eine Art Glaubensfrage in der Fotografie. Eine Umfrage wollte dem altmodischen Weg des Bildermachens auf den Grund gehen.
Umfrage in der PetaPixel-Community
Wer heutzutage fotografiert, macht es mit hoher Wahrscheinlichkeit digital. Tausende RAWs in Sekundenbruchteilen auf einer Karte abzuspeichern und sie später noch umfangreich bearbeiten zu können hat zweifelsfrei gewisse Vorzüge. Doch die ursprüngliche Art des Fotografierens mit echtem Film hat noch immer eine starke Community.
Dies will eine tiefgehende Umfrage eines PetaPixel-Autors belegen, die er unter deren Leserschaft durchgeführt hat. Dabei seien mehr als 350 Antworten zusammengekommen, die seine bestehenden Thesen unterstützen, aber auch überraschende Erkenntnisse etwa über die Demografie der Analog-Community zu Tage gefördert hätten. Nur 4,4 Prozent der Befragten sei demnach weiblich. Allerdings gibt der Autor auch zu bedenken, dass die Studie lediglich die Ansichten der Analog-Enthusiasten innerhalb der PetaPixel-Community abbilde.
Analog-Fotografie in allen Altersklassen beliebt
Dennoch ist es interessant, dass sich keine Altersgruppe identifizieren lässt, die mit ihrem Anteil besonders heraussticht. Gut ein Viertel sind 18 bis 32 Jahre alt, ähnlich viele 33 bis 47. Etwa jeder Fünfte der Befragten ist 48 bis 62 und nochmal so viele 63 bis 77. Ein Zusammenhang lässt sich außerdem zum ausgeübten Beruf feststellen. Am häufigsten wurde IT genannt, weit oben sind auch Ingenieure, Fotografen und Studenten.
Marken spielen keine große Rolle
Zu den Lieblingsmotiven der Analog-Fotografen zählen eindeutig Landschaften und Straßen, weniger beliebt sind Porträts und soziale Events. Dies könne darauf hindeuten, dass die Gemeinschaft eher an künstlerischen Fotos interessiert ist als an Freizeitfotos mit Familie und Freunden.
Die Umfrage könne keinen “Markensnobismus” feststellen. Marke und Herkunftsland einer Kamera könnten zwar zur Wahrnehmung der Qualität der Kamera beitragen, aber die technischen Daten spielten für die Menschen eine größere Rolle.
Befragte wünschen sich neue Analog-Modelle
Doch der Markt an aktuellen Modellen ist mittlerweile recht überschaubar. Rund drei Viertel der Befragten sind “hungrig nach neuen Analog-Kameras”, schreibt der Autor in seinem Blogeintrag. Das sei mehr als Beweis genug, um zu zeigen, dass der Markt alles andere als tot ist.
Fotografiert ihr auch analog oder seid ihr rein digital unterwegs?
bei mir aktiv im Einsatz,
Fujica 801 & 901
Canon AE1
Minolta XG-M
Praktica MTL5
Mamaya NC 1000
wobei Fujica mein ausgebautes System ist bzw. die meisten Objektive bei mir M42 verwenden. Filme werden bei Lomography gekauft und auch dort entwickelt. Es ist für mich immer eine schöne Abwechslung zur digitalen Fotografie
Bei mir sind es ein Mamiya RZ67 System oder eine 330 mit zwei Objektiven. Fotografiert wird mit Negativ color Filmen C41 Prozess. Tetenal Colortec C-41 in der Jobo Dose, aber weil ich faul bin und gleich Bilder haben möchte erledigt das der Dienstleister für mich.
Servus Alfred Proksch,
eine Mamiyaflex (glaube eine C2 steht aber nicht drauf, auf jedenfall ein Vorgänger deiner 330er) mit den Sekoren 80mm/2.8; 55mm/4.5 und 180mm/4.5 gibt es bei mir neben einer AGFA Isoletta auch noch.
Sie steht auch in Griffweite, so dass ich sie immer wieder mal gerne zur Handnehme (alleine der Mechanik wegen). Jeder, der diesen seitenverkehrten Blick durch den großen 6x6cm Sucher nicht kennt, sei hier an Herz gelegt es wenn die Möglichkeit besteht mal auszuprobieren. Das erdet und entschleunigt einen ungemein und ein Dynamikumfang von 14 Blenden, IBIS mit 5,5 Blendenstufen, ISO 6400 oder gar noch mehr, 20 Bilder/sec, Tier- und Augen-AF und und und verlieren schnell an Wichtigkeit.
Richtig Fotografiert habe ich damit aber schon länger nicht, wäre aber sicher mal wieder eine kleines Projekt wert!
Eine RZ67 war zu damaligen Zeiten der ganz große Wunschtraum und wahrscheinlich der Traum vieler Hobbyfotografen. Dir weiter viel Spass damit.
LG
Die 330er reizt mich schon lange, soll aber relativ schwer sein. So eher was fürs Studio. Ist das zu bestätigen oder gleicht ein gutes Handling das erhöhte Gewicht aus. Zum Vergleich meine Rolleiflex Automat kommt nicht ganz an ein Kilo ran und hat ein wunderbares Handling. Man merkt sie kaum.
Huhu Gabi,
was ist schwer, bzw was ist bei 6×6 leicht? Ja, die Isoletta, die passt soagr in die Hosentaschen. Alles andere macht man, wenn man es machen will. (“zwinker” Ich weiß, Komentar ist nicht hilfreich!)
Ich kenne da wer (nein, nicht ich), der schleppte zu jungen Zeiten seine schöne Zensa Bronica Ausrüstung quer durch die Alpen weil die Bildqualität besser war als bei Kleinbild.
Rolleiflex, auch fein!
LG
Huhu Martin, eigentlich hätte ich von Alfred folgende Aussage gebraucht: Ja, hat einen super Schwerpunkt und damit ein gutes Handling oder eben nicht. Zum besseren Verständnis: Ich fotografiere auch mit einer LEICAFLEX SL2 mit einem 50er Summicron. Das Gewicht ist vergleichbar mit der Rolleiflex Automat. Trotzdem benutze ich lieber die Rolleiflex. Bessere Bildqualität bei einem sehr ausgeglichenen Handhabungsgefühl. Außerdem mag ich es lieber 12 Aufnahmen zu belichten als 36. Bei mir zählt die Qualität und nicht die Quantität. Und ja, ich würde ohne zu zögern meine Rolleiflex mit über die Alpen nehmen. Kein Problem. Fünf Filme ohne Belichtungsmesser tragen hier nicht zu sehr auf. Die Ergebnisse? Sensationell!
Huhu zurück, deinem Gedankengang die Rollei in die Alpen mitzunehmen kann ich voll und ganz nachvollziehen. Wenn ich dich damit mal irgendwo in den Alpen sehen sollte wird du sicher meine volle Aufmerksamkeit bekommen. 😉 Ohne die Rolleiflex zu kennen, ist sie wahrscheinlich die kompaktere und merklich leichtere im Vergleich zur Zweiaugen Mamiya. Das ist auf die einfachere Komstruktion ohne Wechselobjektive zurück zu führen. Von der Handhabung würde ich sagen werden sie ziemlich änlich sein mit dem unterschied, dass die Mamiya eben etwas schwerer und kloobiger sein wird. Sie läst sich aber gut halten und die Schärfeeinstellung geht über das Einstellrad und den großen Sucher, ggf mit Lupe (das kennst du ja) gewohnt gut. Auf dem Stativ geht es natürlich bestens und mit dem 180mm Sekor ist das auch zu empfehlen. Ich kann ja mal später sie kurz auf die Waage stellen. Ich denke das ist jetzt nicht der Supermehrwert an Info, wollte es aber trotzdem versucht haben! Übrigens, früher hat mich das Korn bei SW im KB-Format eher weniger gestört. Bei Farbnegativ fand ich die 100er ISO Filme fast schon grusselig. Irgendwann waren die 200er Farbnegativfilme der Renner, was ich in keinsterweise nachvollziehen konnte. Die Champions League war natürlich… Weiterlesen »
Danke für deine Infos. Ich nutze durchgehend 400er Filme, vorzugsweise SW. Ab und an mal einen Portra 400 aber eher selten. Die Rolleiflex Kameras, die ich besitze, sind mit einem Zeiss Tessar ausgestattet. Und diese Konstruktion ist für mich die Vollendung im Objektivbau. Unvergütet muss es sein, also noch aus der Jenaer Vorkriegsproduktion. Traumhaft! Es wurde damals nicht um sonst als “Adlerauge” bezeichnet. Die erreichbare Kantenschärfe kenne ich von keiner anderen Konstruktion und ich kenne viele. Deshalb reicht ein moderner 400er SW-Film völlig aus um einen sehr guten Schärfeeindruck zu erzeugen. Dieser Vierlinser lässt das Licht dermaßen ungehindert passieren, dass man denkt man steht als Betrachter in der fotografischen Situation.
Hat einer eine Contax 645 mit dem Zeiss 80mm 2.0 zu verkaufen? Will ich gerne haben.
Analog fotografiere ich sehr gerne. Kodak Portra, Fujifilm C200 und Ilford HP5 mag ich sehr.
Bei mir ist es die Hasselblad 503 CW mit drei Objektiven und dem SW-Film Ilford XP2 (C-41).
Auch wenn ich noch über analoge DSLRs verfüge, bin ich inzwischen rein digital unterwegs. Zuletzt habe ich eine analoge Nikon verkauft. Damit ist der Bestand an verbliebenen analogen Kameras auf zwei geschrumpft.
Noch bekommt man analoge Kameras auf dem Gebrauchtmarkt. Was knapp ist ist Film. Die Preise Steigen. Ich stand schon vor leeren Regalen. Mein heimischer Händler hatte keinen, wartete auf eine Lieferung. Die Nachfrage steigt, aber das Angebot bleibt konstant.Da stellt sich sich
die Frage ob Filmfotografie eine Nische bleibt oder wieder Mainstream wird. Jedenfalls reichen die Produktionskapazitäten nicht aus.
das sehe ich auch immer bei unseren DM ums Eck, kaum sind Filme da sind sie auch schon wieder ausverkauft
Habe letztes Jahr alles analoge (4 Kameras 9 Objektive) verkauft und verschenkt. Ich bin froh, dass das Zeug weg ist und es jetzt einen kleinen “Hype” (Wirbel) um Analog gibt. Nachdem Perfektion möglich ist, gehen einige den Weg zurück zur Imperfektion. Eine meiner Töchter kauft sich ab und an diese analogen Wegwerfkameras, aber so schnell wie diese Dinge “in” (modern) sind, sind sie auch wieder out (gestrig). Allen anderen wünsche ich viel Spass damit!
Perfektion kann manchmal auch langweilig sein. Und ein technisch perfektes Bild, ist nicht immer ein schönes oder besonderes Bild;)
Ich habe noch die mir liebsten Kameras für Filme und nutze sie regelmäßig – nur Filme lege ich da keine mehr ein. Ich habe 20 Jahre meines Lebens mit Chemie , Filmentwicklung und Vergrößerung verbracht- das reicht für dieses Leben. Und Analog – wie man das heute im blöden Retro-Stil feiert machte schon immer nur Sinn, wenn man alles selbst entwickelt u unter Kontrolle hat.
Also nein Danke, Vinyl, Handaufzug, Oldimode und Analog überlasse ich gerne Menschen die stehen oder rückwärts gehen wollen.
War das eigentlich schon immer so, dass ein guter Film ca. 10€ pro Stück kostet?
Natürlich nicht. Daas liegt zum einen an den Rohstoffpreisen und vor allem weil die Filme nicht mehr in Masse produziert werden. Je weniger Durchlauf, desto teurer die Produktionskosten. Wie mit allen Produkten.
Zum ersten war ich damals froh meine erste digitale Kamera von Vivitar in den Händen zu halten. Ich hatte nie die Möglichkeit selbst zu entwickeln und musste daher auf teure Fotolabore / Fotografen zurück greifen. Meinen letzten Film gab ich damals bei Schlecker zum entwickeln ab, zurück erhielt ich ein leeres Papiermäppchen und ein Kärtchen mit einer Miniaturübersicht der Fotos die das Labor entwickelt hatte. Meine Negative + Aufnahmen waren also geklaut. 😥
Zum zweiten geistern mir die Kosten so durch den Kopf. Ich kenne zwar keine Preise für die Chemikalien zum Entwickeln, dann das spezielle Papier oder die Filme an sich. Ich stelle mir das aber als gewaltige Geldfressmaschine vor die die Scheine nur so verschlingt. 🙄
Ich werde definitiv bei meinen Digis bleiben auch wenn analoge ihren Reiz und die Fotos einen gewissen Charme bekommen. Die Technik wird irgendwann auch soweit sein dass der Charme von analog Fotos bald digital imitiert wird. 😉
Seitdem ich Portraits mit Mittelformat fotografiere, liegt meine Fuji fast nur noch im Regal. Ich liebe das entschleunigte fotografieren und den kompletten Prozess bis zum fertigen Abzug . Ich nutze die Pentax 6×7, eine Zenza Bronica ETRS und eine Yashica Mat124 G. Die ganzen Kleinbildkameras hab ich allerdings verkauft, weil mir 36 Bilder zu viel sind und ich viel mehr Ausschuss habe.
Bei mir war es eine Yashica 230 AF mit 3 Objektiven. Habe alles fachgerecht im Elektromüll entsorgt (Nachdem ich gesehen habe, was noch dafür bezahlt wird, wenn überhaupt).
Oh ja, und wie.
Nikon F5
Sigma SA7
Canon A1
Canon EF
Olympus XA
Mamiya C330
Es macht so einen riesen Spaß. Vor allem das selber Entwickeln und Scannen. Ich kann es wirklich nur empfehlen. 👍🏻
Ich stelle mal eine Behauptung auf. Ältere Fotografen sind froh, dass sie das analoge Zeug los sind und jüngere sind völlig fasziniert davon. 🙂
Ich gehöre schon zur älteren Generation und habe mir, der Erinnerungen wegen, wieder eine analoge Ausrüstung zugelegt. Es gibt auch junge Leute die von der alten Technik fasziniert sind und eben nicht nur “wischen & touchen” wollen.
So was von richtig, einfach toll das die ganze Bearbeitung heute am Schreibtisch machbar ist.
Habe auch selbst entwickelt und vergrößert..
Kein Platz für eine feste Dunkelkammer..
Alle Räume mit grossen Fenstern, jedesmal äußerst schwierig herzurichten. Auf das ja nicht das kleinste bisschen Licht irgendwo seinen Weg findet..
Hinterher alles wieder schön abbauen, ein Bad oder die Küche soll ja auch noch anders genutzt werden.
Und dann noch die ganze Chemie!
Freiwillig, nie wieder!
Meine alte AE1 verlebt ihren wohlverdienten Ruhestand in der Vitrine. Einen Film mag ich ihr und mir nicht mehr zumuten.
Habe mit 12 meine ersten Negative aus einer Praktica entwickelt und vergrößert in einer DuKa unter der Keller-Treppe, die mir mein Opa gezimmert hatte – das ist 44 Jahre her. Die Negative sind sauber in Pergamin abgelegt, beschriftet mit den “Metadaten” vom Filmtyp, ob “gepusht”, speziell entwickelt, mit welchem Entwickler, usw. und stehen heute noch in meinem Kellerbüro in vielen Leitz-Ordnern griffbereit. Ca. 20.000 Fotos. Seit 15 Jahren fotografiere ich mittlerweile zu 99% digital. Erhalten für die Nachwelt bleibt formatbedingt wahrscheinlich eher der analoge Teil … denn das Silberkorn wurde mit UltraFix für die Ewigkeit haltbar gemacht und nicht auf einer SSD abgelegt, die in 10 Jahren kaputt ist oder verloren geht … Trotzdem möchte ich im Hier und Jetzt die besten Ergebnisse – Analog war auch immer ein K(r)ampf, da durfte nix schief gehen, Vorplanung enorm, Ernüchterung über das
Ergebnis oftmals auch!
Meine erste Kamera war eine Canon AE-1. Leider habe ich sie später verkauft.
Vor 2 Tagen habe ich eine gut erhaltene im Internet gefunden und bestellt. Sie sollte in ein paar Tagen da sein. Ich freue mich schon riesig darauf.
Dann möchte ich ausschließlich SW-Filme damit verwenden und diese selbst entwickeln.
Hab ich mir vom Konfi-Geld 1980 mit knapp 15 Jahren gekauft, nach 20 Jahren verharzt, steht im Schrank :-)) Schon schöne Erinnerungen an das Stück … SW mach ich heute mit einer F3, aber vor Allem mit einer EOS 1 … gebraucht für schlappe 300,– gekauft…Filmentwicklung nur selbst in der Dose kommt in die Tüte, weggeben: Never. Selbstentwickelt: In 30 Minuten fertige Negative, fast schon Echtzeit wie digital 😉 und Tipp: zum Trocknen vor eine milchige Lichtquelle, mit Handy je 3 Negative fotografieren und auf “Negativ” Filter, dann hat man sogar direkt einen ersten Positiv-Kontaktbogen zoombar zur direkten Bewertung der Besten Fotos … die Quali ist so gut, kann man durchaus “beschnitten” sogar “teilen”.
Danke für den Tip 😃
👍🏻
Ich kann das gut nachvollziehen. Analoge Fotografie bringt mehr Konzentration auf das Motiv.
Aber trotzdem bin ich schon vor einer ganzen Weile weg vom analogen. Ich versuche aber meine digitale Kamera so bewust wie eine analoge zu nutzen. An sonsten habe ich auch den digitalen Part. Sortiert, gefiltert und reduziert. Das tat richtig gut. Was das für eine Energie fraß und Konfusität mit sich brachte mehrere Geräte und anderes Zeugs zu nutzen merkt man erst wenn alles weg ist. Ein Gehäuse 3 Objekte und ein Smartphone. Mehr braucht man wirklich nicht. Hätte kurz bevor ich mich dazu entschloss mich zu verkleinern, nie gedacht was das für ein angenehmes Gefühl sein kann.
Aber analog wird es nicht mehr.
Al Tip zum Einstieg in diese Welt lautet die Merksätze:
Unterscheide zwischen dem was Du machst, und dem was man mit der Ausrüstung machen könnte.
Alles könnte und nie machen kann weg.
Demnächst wird die Pentacon Six verkauft, dann ist alles weg.
schon eine Preisvorstellung ?
Ja, Interesse? Email?
ich schau hin und wieder mal also nicht akut. Habe ja das Zeiss 180/2.8 und die Fuji versteckt sich immer dahinter 🙂
Kannst ja mal den Link einstellen falls Du es bei 1 2 3 anbietest
Word gemacht. Ich hoffe die Admins erlauben das.
Ich gehe zwar erstmal hoch rein mit dem Preis, bin letztlich aber flexibel
Gut, wir sind hier nicht im Statistik-Seminar. Dennoch bekomme ich bei dieser Überschrift (noch mehr) graue Haare. In den zurückliegenden zwei Jahren haben wir leidvoll erleben müssen, was alles aus falsch verstandenen statistischen Daten entstehen kann. Auch wenn das Thema Analog-Fotografie kaum zur Legendenbildung taugt, sollte etwas mehr Aufmerksamkeit auf die korrekte Interpretation von Daten gelegt werden.
Zum Thema: Nein, diese Umfrage unter Analog-Fans ist weder eine “Studie” noch beweist sie irgendetwas. Schon gar nicht, dass Analogfotografie “in” ist – selbst, wenn es so sein sollte.
Welches Ergebnis sollte dabei schon herauskommen? Dass 300 Analogfotografen die Analogfotografie nicht Klasse finden oder dass sie sich auf keinen Fall mehr Analogtechnik wünschen?
Übertragen wir es mal auf ein anderes Beispiel, z.B. eine Umfrage unter Opel-Manta-Fans. Würdest du solch eine Umfrage mit “Umfrage unter Manta-Fans belegt, der Opel Manta ist alles andere als tot” zusammenfassen? Wohl nicht ohne Augenzwinkern.
Übrigens bin ich selber Besitzer einer (leider defekten) Olympus OM2sp nebst einiger netter Festbrennweiten und überlege, ob ich die Kamera reanimieren lassen sollte. Einfach, weil es ein tolles Stück Technik ist.
Auf jeden Fall hast du im Statistikseminar gut aufgepasst.
Analog ist cool, sieht man ja bei Instagram.
Auf selbst entwickeln hatte und habe ich kein Bock.
Ich habe für Digital ja auch keinen Profi Drucker mit Hahnemühle Papierrolle zuhause. Ich bin ja nur Amateur😉 Außerdem leben andere Familien davon, wenn man Arbeit auch mal abgeben kann.
Stunden in der Dunkelkammer? Nein, das hatte ich schon und muss nicht mehr sein. Mir reicht es schon wenn ich zum Spaß selbst einige A3+ Ausdrucke mache. Lieber bestelle ich beim Dienstleister weil die können das noch einmal besser als ich weil die haben das „gelernt“!
Was mir an der analogen Fotografie gefällt ist das Handling der Gerätschaften. Ist so etwas wie Oldtimer fahren oder über offenem Feuer kochen.
Einen Trend sehe ich da nicht, von der Befragung einer „Zielgruppe“ erwarte ich solche Ergebnisse. Trotzdem sind analog Fotografen für die Erinnerung an eine Ära wichtig.
Viele junge “Fotografen” die mit ihren digitalen Ergebnissen nicht zufrieden sind,versuchen sich dann in analoger …na sagen wir Pfuscherei. Man muss das Handwerk schon lernen,auch heute noch. Man sieht ja an der “Streetfotografie” was da oft für ein Mist herauskommt,aber jeder dieser …hält sich für einen Künstler.
Servus Fritz
Ein wahres Wort. Zu analogen Zeiten standen immer wieder unerwartet selbst ernannte Künstler bei mir im Studio um ihre Werke vorzustellen. Waren sie höflich habe ich mir die Zeit genommen oder einen Termin ausgemacht.
Einige male waren begabte junge Leute dabei die als (bezahlte) Assistent*innen bei uns in der Firma etwas dazu gelernt haben was ihnen bei ihrem Schritt in die Selbständigkeit geholfen hat.
Welches fotografische Verfahren? Das ist eigentlich egal wenn die Ergebnisse stimmig sind.
Heute ist es schwieriger weil um aus den hunderttausenden digitalen Angeboten positiv herauszustechen bedarf es einer klugen Strategie und jeden Tag viele (unbezahlte) Stunden am Rechner um das Ziel zu erreichen.
Positiv ist andererseits das ein digitales Portfolio im Gegensatz zur haptischen Vorzeigemappe nur einen Bruchteil kostet.
Mir stellt sich hierbei auch die Frage nach den Motivationen der einzelnen Fotografen, daraus abgeleitet die Frage, was diese einzelnen Fotografen denn überhaupt wollen? Könnte mir vorstellen, vielen von denen geht es am Ende des Tages nicht nur ums Bilder machen, genau wie auf der anderen Seite den Extremtechnikfreaks, sondern es ist vielleicht auch oftmals eher die Freude am Machen, die Reduktion auf die Urprozesse und das Sehen, wie ein Bild aus verschiedenen Arbeitsschritten entsteht. Vergleichbar vielleicht mit den vielen Modeleisenbahnfreunden, die wollen ja auch weniger mit Eisenbahnen spielen, die wollen vielmehr zum größten Teil jedenfalls bauen, umbauen, verkabeln und mit diversen Hilfsmitteln möglichst nahe an die Realität heran kommen. So geht es ja auch bei “Omas Küche” vielen nicht darum, dass sie das Ergebnis nun wirklich so gerne essen möchten, sondern vielmehr darum, wie man eben damals Speisen zubereitete, und nicht zu vergessen der Gesichtspunkt, früher war ja alles besser, was hatten die Leute es früher so gut, klar, würde man einen von früher fragen würde der einem den Vogel zeigen, aber in der Erinnerung wird es eben schöner, so lügen sich Menschen eine lebenswerte Existenz zusammen. Habe nichts dagegen, allen Analogfreunden viel Freude im Fotolabor, jeder soll nach… Weiterlesen »
Der große Unterschied ist doch wenn ich früher kreativ arbeiten wollte, dann gab es nur diesen einen mitunter beschwerlichen Weg über die Dunkelkammer. Ich hatte überhaupt keine Wahl.
Leonhard, mir erschliesst sich nicht wirklich der Sinn heutzutage Analog zu fotografieren, ausser man will mal ein bisschen experimentieren, also selbst entwicklen, aber was soll das, mit Film fotografieren und dann entwickeln lassen? Was soll denn das sein? Kunst? Nostalgie? oder…? Das ist für mich – ich kenne das aus eigener Erfahrung – ein bisschen wie mit den Oldtimern, das ist nett, die anzuschauen und auch mal mit ihnen zu fahren, aber bitte keine 200km am Stück. Aber ich will hier auf keinen Fall jemandem sein Hobby vermiesen.
Lieber joe, hier ein gut gemeinter Rat meinerseits:
Sich mit der Frage menschlichen Tuns zu beschäftigen führt oftmals in den Schwachsinn, weswegen man dies besser nicht probieren sollte.
Der Mensch meint oft, er würde handeln, aber eigentlich tut er mehr als dass sein Tun durch Ratio zum handeln werden würde. Um unserem Tun dann einen Anstrich von Vernunft zu geben erfinden wir dann Wörter wie Entschleunigung, Kreativität oder Meisterschaft, dadurch wollen wir andere Menschen dann beeindrucken und mundtot machen und der Sinnlosigkeit einen Sinn verpassen, aber Menschen sind eben wie sie sind, soll uns recht sein, wir ändern die Menschheit nicht!
Aha. Also ist es absolut rational, wenn sich jeder einen Kameraboliden für 3000€ kauft und damit jährlich 10.000 mässige Bilder knipst, die er nie wieder anschaut? Jeder hat andere Beweggründe sich dem Hobby Fotografie zu widmen und ich würde aus Respekt niemandem Schwachsinnigkeit unterstellen nur weil er sich diesem Hobby vielleicht auf andere Art und Weise nähert als ich. Es gibt die Technikfreaks, die sich an den Spezifikationen ihrer Kameras ergötzen. Es gibt die Street-Fotografen, die mit minimaler Ausstattung dem ultimativen Motiv hinterherrennen. Es git die Sportfotografen, die gern jede Sekunde in spektakulären Motiven festhalten. Es gibt die Astrofotografen und die Hundefotografen etc…etc…Es gibt darunter viele künstlerische Menschen und viele Rationalisten. Es gilt: Leben und leben lassen. Wie ein Bild entsteht, hat wenig mit dem Werkzeug zu tun. Und mehr ist eine Kamera am Ende leider nicht…nicht jeder wird mit einer Bosch blau im Regal zum guten Handwerker. Und nicht jedem mit einem Porsche in der Garage zum begnadeten Rennfahrer;)
Habe ich ja auch genau so gesagt, hatte ja die Jünger der Technik gar nicht ausgenommen, auch deren Motivation ist keineswegs mit Ratio zu begründen. Außerdem, lieber Markus, machst Du gerade, wahrscheinlich aus einer Verteidigungshaltung heraus, einen kleinen Denkfehler: Ob Menschen rational oder irrational entscheiden, dies hat rein gar nichts mit Schwachsinn zu tun, diese andere Art des Denkens ist eine Abweichung von der Norm, falls man hier eine Norm überhaupt festlegen kann, Irrationalität hingegen ist ein vollkommen normales, im Wesen des Menschen begründetes Verhalten. Unsere größte Schwäche ist am Ende, dass wir selber oft glauben, nicht “normal” zu sein, weswegen wir uns dann für unsere Entscheidungen irgendwelche vorgeschobenen Rationalitäten erfinden, die dann nicht eines gewissen Schwachsinns entbehren! Würden wir es eher sportlich nehmen, uns klar vor Augen führen, wir machen was wir machen, weil wir es eben genau so wollen, ohne uns dann immer wieder vor unserem “verinnerlichten Vater” (auch so ein Freudscher Blödsinn) rechtfertigen zu wollen, dann würden wir uns die Welt selber viel einfacher machen, als sie so für uns ist. Freizeit ist per Definition “nicht fremdbestimmte Zeit”, genau deswegen sollten wir die Zeit für unser Hobby auch viel entspannter sehen, wir erfreuen uns und jeden erfreut… Weiterlesen »
aber was soll das, mit Film fotografieren und dann entwickeln lassen? Was soll denn das sein?… Das frage ich mich auch immer wenn die Leute ihr Auto zur Inspektion abgeben. Wieso macht ihr sowas nicht selbst? Man weiß doch nicht was der Mechaniker wieder für ein Scheiss baut. 😆
Also der Vergleich hinkt nicht, der ist schon beinamputiert. Wenn schon dann müsste es heissen, da kauft jemand selbst seine Lebensmittel ein und lässt dann kochen.
Nicht falsch verstehen, jeder darf es machen wie er will, es steht mir gar nicht zu irgendetwas dabei zu kritisieren, ich verstehe es halt nicht, wenn Film verwendet wird, aber dann andere entscheiden lassen wie es entwickelt wird und das Bild letzlich aussieht. Da sind digitale Bilder die man selbst bearbeitet authentischer.
Aber gerade das kann man seinem Labor doch mitteilen. Eher neutral mit niedrigem Kontrast oder eher kräftig mit tiefen Schatten und so weiter.
Ich bekomme 16 bit tiffs, die man digital entwickeln kann wie man möchte.
Komplett zurück gehen auf Analog würde ich ganz sicher nicht, aber hin und wieder mal analog fotografieren mit meiner alten Nikon F100 macht mir schon Spaß und werde ich wohl auch, solange es Filme gibt, weiter betreiben.
Da möchte ich doch auch mit meinem analogen Schätzchen glänzen.
Aktiv im Einsatz sind:
Rolleiflex Automat von 1939 mit Tessar 75 mm
Rolleiflex Standart von 1934 mit Tessar 75 mm
Leica R7 mit 1.4/50 mm und 4/100 mm
Leicaflex SL2 mit Summicron 50 mm
Pentax LX mit 1.4/50 mm und 2.8/28 mm
Bevorzugte Filme sind HP5, Tri-x, XP2 Super und Portra 400. Wenn ich mir eine analoge Neukonstruktion wünschen dürfte, dann die Rolleiflex mit einer Tessar-Konstruktion und einer besseren Mattscheibe. Rein technisch gesehen ist die Rolleiflex Automat von 1939 eigentlich schon fast ausgereift. Nur der Sucher ist echt unterirdisch und die 1/500 Sekunde geht nur bei unaufgezogenem Verschluss in Stellung, das nervt etwas.
Digitales Fotografieren ist für mich zunehmend “inflationär”. Trotz bester Kamertechnik wird immer mehr Datenmüll produziert. Jedes Foto-Shooting, jede Reise endet mit einer vollen Speicherkarte. Wieviele schönes Aufnahmen bleiben am Ende? Ich behaupte, wenn ich heute aus dem Urlaub komme, dann habe ich auch nicht mehr gute Fotos als zu analogen Zeiten. Früher habe ich bei jeder Aufnahme nachgedacht und das Foto besser nicht gemacht. Heute: Draufhalten und Abdrücken. Es ist eine Herausforderung mit weniger klar zu kommen. 36 Aufnahmen, die gelingen sollen. Man denkt mehr nach, man nimmt sich mehr Zeit. Und das Warten auf das Ergebnis kann dauern. All das entschleunigt. In unserer schnelllebigen Zeit wird das von einigen als rückschrittlich belächelt. Aber vielleicht ist es genau das, was den Spass am Fotografieren zurückbringt. Ich habe neulich mal wieder meine Leica M4-2 aus dem Schrank geholt, einen 3200 Ilford Delta eingelegt und über mehrere Tage einige Fotos damit geschossen…
ich hatte neulich ein geniales Foto gesehen, darauf zu sehen war ein Kleinbildfilm und eine SD Karte.
Unter dem Kleinbildfilm stand, 36 Aufnahmen und 8 brauchbare Urlaubsbilder
Unter der SD Karte stand, 2000 Aufnahmen und 8 brauchbare Urlaubsbilder (oder so ähnlich)
ja, so ungefähr wird das bei vielen sein, ich habe die meisten meiner analogen Kameras in den letzten Jahren einem Tierheim für den Flohmarkt überlassen, habe noch fünf analoge Canon EOS, zur Zeit aber in den Winterschlaf gelegt, auch sind mir die Filme und Entwicklung etwas zu teuer geworden und ich bin auch in diesem Jahr generell nicht so viel zum fotografieren gekommen, wer weiß, vielleicht aktiviere ich sie irgendwann wieder, nächstes Jahr möchte ich wieder mehr reisen, falls möglich, in den letzten 3 Jahren bin ich nicht weg gekommen wg. Pflegefall.
Schöne Weihnachtsfeiertage wünsche ich allen
Wenn sich wieder eine Möglichkeit ergeben sollte, eine vernünftige Dunkelkammer einrichten zu können, werde ich wieder in Schwarz- Weiß loslegen. Das Badezimmer wurde in der Schulzeit dafür zweckentfremdet, was trotz separatem Örtchen, nicht gerade den Familienfrieden förderte;-).