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Adobe dementiert Nutzung von Fotos in der Cloud für KI

Was macht Adobe mit den Fotos, die ihr in die Cloud ladet? Ein KI-Bildgenerator soll damit jedenfalls nicht trainiert werden.

Schalter in den Einstellungen standardmäßig an

Ich habe neulich hier im Blog über einen interessanten Schalter in den Datenschutzeinstellungen der Creative Cloud berichtet. Problematisch war der vor allem, weil er standardmäßig eingeschaltet ist und man daher selbst aktiv werden muss, um Adobe zu verbieten, die eigenen Fotos in der Cloud zu analysieren und damit irgendwelche Systeme zu trainieren.

Ganz konkret ist darin die Rede davon, dass man sie mithilfe von maschinellem Lernen untersuchen würde, um seine Produkte weiterzuentwickeln. Der Sprung zur KI ist also nicht weit und Adobe hat mit dem letzten großen Lightroom-Update viel in diesen Bereich investiert.

Richtlinie schon Dekade alt

Auf Nachfrage von PetaPixel hat sich Adobe nun zu der Sache geäußert. Tatsächlich ist das Thema gar nicht neu, nur weil es jetzt einen großen Aufschrei gab. „Die zur Diskussion stehende Richtlinie ist nicht neu und wird bereits seit zehn Jahren angewandt, um unsere Produkte für die Kunden zu verbessern“, so ein Unternehmensvertreter.

Ganz klar sagt er außerdem:

Was die generative KI betrifft, so verwendet Adobe keine Daten, die in den Creative Cloud-Konten der Kunden gespeichert sind, um seine experimentellen generativen KI-Funktionen zu trainieren. Wir überprüfen derzeit unsere Richtlinie, um Anwendungsfälle für generative KI besser zu definieren.

Aufschrei hat Adobe wachgerüttelt

Im Gespräch mit Bloomberg versprach Produktchef Scott Belsky, dass auch in der Vergangenheit kein einziges Foto genutzt wurde, um damit ein KI-Modell zu trainieren, sondern nur, um Funktionen zu verbessern.

Die öffentliche Kritik habe Adobe außerdem wachgerüttelt, dass es mit diesem Thema sehr vorsichtig umgehen muss und es explizit erklären wird, sollten es mal Fotos für KI-Generatoren verwenden will. Derzeit arbeite man schoon an einer neuen, genaueren Richtlinien.

Wie bewertet ihr das Statement? Legt ihr den Schalter jetzt wieder um?

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Alfred Proksch

Wer will bei diesen fließenden Nutzungsgrenzen den Überblick behalten?

Verständlich ist das Adobe sich mit Hilfe von Millionen „Kundenbildern“ verbessern möchte. Was die wenigsten Nutzer wissen ist das die amerikanischen „Dienste“ im Zuge der Gefahrenabwehr Zugriff auf alle Datenbanken haben.

Wollen wir gnädig sein und Adobe keine bösen Absichten unterstellen so bleibt doch ein gewisses „Gschmäckle“ übrig.

Die Bequemlichkeit überall auf dem Planeten Zugriff auf die eigenen Bilder zu haben ist eben nicht „umsonst“ sie kosten außer jede Menge CO2 zur Speicherung auf fremden Rechnern auch noch unsere Privatsphäre.

Fehlt eigentlich nur noch der dumme Satz: „Ich habe nichts zu verbergen“ Möglich das alle unsere Fotos harmlos und wunderschön sind, wir sogar besonders stolz sind wenn andere das genau so empfinden, wir sogar gelobt werden.

Was hinter den Bildern gespeichert ist – Motiv Erkennung – Standortdaten – Bewegungsmuster usw. ermöglicht eine unglaublich umfassende Persönlichkeitsauswertung. Möchte ich das? NEIN !!!

joe

Vergiss es, die Zeit der Privatsphäre ist längst Vergangenheit! Deine Bilder in der Cloud werden ALLE auf die eine oder andere Art analysiert, steht ja auch so drin, dass das trotz allem passieren kann und ich nehme an, dass sie sogar Zugriff auf deine Bilder haben – wenn sie es wollen – wenn du sie gerade bearbeitest. Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, man kann es nicht mehr verhindern. Und seit Pegasus ist sowieso alles möglich!

Peter

Man kann es durchaus verhindern, indem man auf Clouds verzichtet. Aber wenn natürlich die Bequemlichkeit höher gewichtet wird, nun dann… Muss halt jeder selber wissen.

Alfred Proksch

Joe – Frank spricht es aus.

Mein Studio Rechner arbeitet mit Programmen die nicht nach Hause telefonieren. Er ist auch nicht mit dem Netz verbunden. Bilder werden auf externen Festplatten gesichert.

Einer meiner Rechner (der den ich momentan verwende) ist immer am Netz – das ist auch der welcher ab und zu Problemchen hat. Notfalls könnte ich ihn jederzeit platt machen und neu aufsetzen weil nichts relevantes gespeichert ist. Windows läuft darauf als virtuelles System mit dem ich alle Programme sorglos ausprobieren kann.

Mein geschäftliches PC-System macht jeden Tag ein Back UP und es kümmert sich ein Fachmann um dessen Sicherheit. Da geht es schlussendlich um meine Einkünfte also um existentielle Dinge.

Frank

Nein, ich lege den Schalter nicht wieder um. Warum sollte ich das tun? Meine Fotos gehören ganz allein mir, und ich möchte sie nicht in einer Cloud wissen, wo andere Menschen Zugriff auf mein Eigentum haben könnten.
Adobe möchte mir ein Produkt verkaufen, dessen Benutzerregeln ich so nicht zustimmen kann. Wobei Adobe ja noch die Frechheit besitzt, mir nur ein Nutzungsrecht an der Software zu verkaufen welches erlischt, wenn ich nicht mehr zahle. Dann habe ich nur die Nutzung teuer bezahlt. Bei anderen Anbietern kann ich aus dem Vertrag aussteigen, die Software bleibt aber weiterhin auf dem letzten Stand für mich nutzbar. Das war schon einmal anders.
Abgesehen davon, welcher Benutzer von Lightroom/Photoshop hat sich die Vertragsbedingungen einmal wirklich durch einen Anwalt erklären lassen? Zumal der Vertrag nach us-amerikanischem Recht abgeschlossen wird. Da mag Adobe noch so sehr beteuern, die Richtlinien würden überarbeitet, ich habe Adobe schon eine ganze Weile (5 Jahre) den Rücken gekehrt.
Wenn man mich zurückholen möchte, dann bitte ohne Cloud, und auch ohne Upgradezwang.

Henry333

Ob Adobe damit ihre KI trainiert oder was auch immer ist doch völlig egal, jedenfalls wühlen sie in meinen Bildern herum! Und ob ich es an oder abschalte ändert daran vermutlich auch nichts wie sollte ich es denn überprüfen können.

Frank

Da würde ich widersprechen wollen. Eigentumsrechte sind dazu da akzeptiert zu werden. Die gleichen Rechte fordert Adobe für seine Softwareprodukte ebenfalls ein. Das muß dann auch für meine Daten gelten.
Ich muß immer wieder feststellen, daß es mittlerweile zum Volkssport geworden ist, sich einen Vorteil derart zu verschaffen, indem man den Vertragspartner versucht zu übervorteilen.
Als Privatier bin ich nicht auf Adobe zur Fotobearbeitung angewiesen. Das kann bei einem Fotografen, der aus beruflichen Gründen auf Adobeprodukte angewiesen ist schon ganz anders aussehen. Adobe ist nun mal mit Lightroom/Photoshop der Platzhirsch am Markt. Aber auch für Platzhirsche gibt es Vorschriften, die es zu beachten gilt.
Es ist einfach nur traurig, wenn Alfred einen Rechner offline betreiben muß um sicher zu sein, daß ihn niemand ausspionieren kann. Da ist das Vertrauen massiv gestört, und Vertrauen ist bei einem Geschäft doch das Wichtigste, oder?

Alfred Proksch

Du sagst es Frank – es ist traurig !

Eines unserer geschäftlichen Vorhaben wurde „ausspioniert“! Rechtlich war die Beweislage zu dünn. Der angerichtete Schaden ist nicht nur finanzieller Natur. Das Vertrauen zwischen dem Geschäftspartner und unserem Betrieb wurde dadurch nachhaltig beschädigt. Vorher drei erfolgreiche Projekte hintereinander – heute „Funkstille“ und ein neuer Partner an der Seite unseres ehemaligen Kunden.

Für den „Angreifer“ hat sich die Attacke also im wahrsten Sinne des Wortes gelohnt. Wir sind selbst Schuld gewesen weil wir zu leichtfertig mit unserem System umgegangen sind.

Mittlerweile müssen wir uns selbst in hellgrauen Bereichen mit Hilfe einer Detektei die wiederum mit externen dunkelgrauen digitalen Ermittlern arbeiten schützen weil Geschäftspartner nicht immer offen und ehrlich mit uns umgehen.

Eines der Probleme nennt sich z.B. Holding! Die Holding ist weder im deutschen, noch im schweizerischen und österreichischen Aktienrecht geregelt. Es handelt sich um ein Unternehmen, dessen betrieblicher Hauptzweck in einer auf Dauer angelegten Beteiligung an einem oder mehreren rechtlich selbständigen Unternehmen liegt. Ohne dunkelgraue Kanäle lassen sich die tatsächlichen Strukturen wer mit wem verbandelt ist und woher das Kapital kommt nicht klären.

Ich glaube das Adobe nicht wirklich böse Absichten hat. Ungut ist die Sache allemal.

Sabrina

Kann man die wichtigen Dinge nicht auf einem vom Internet getrennten Rechner erledigen?

Oder liegt hier das Problem schon dort, dass die Kontaktaufnahme mit dem Kunden ausspioniert wird?

Henry333

Natürlich sollte Vertrauen das wichtigste sein, aber immer wieder beweisen gerade große Firmen das ihre treuherzig vorgebrachten Beteuerungen nicht das Papier wert sind auf dem sie stehen.
Nur ein Beispiel, siehe Google, da kann man schon seit Jahren anhaken das sie Bewegungsprofil/Standortprofil nicht speichern sollen… hat sie das etwa davon abgehalten?
https://www.sueddeutsche.de/digital/standortverlauf-google-verfolgt-nutzer-auch-wenn-sie-explizit-widersprechen-1.4092772
Ich möchte jetzt nicht speziell Adobe unterstellen so vorzugehen. Mir geht es eher um grundsätzliches, möglichst niemandem freiwillig Daten zur Verfügung zu stellen der in irgendeiner Art finanzielles Interesse daran haben könnte.

Frank

Da wir über das Thema der Datenauswertung bei Adobe sprechen, sollten wir auch bei diesem Anbieter bleiben.

Bei Adobe ist es so, daß der Nutzer für die Anwendung bezahlt. Da ist die Erwartung deutlich höher angesiedelt als bei kostenlosen Anwendungen. Und selbst wenn Adobe hier nicht aktiv (personenbezogen) auswertet, es reicht ja schon die Begutachtung durch einen Algorithmus um zu erfahren, wo die Bearbeitungsschwerpunkte der Dateien lagen, um ein Produkt in eine bestimmte Richtung fortzuentwickeln.
Wird der Nutzer per Fragebogen zu seinen Wünschen befragt, welche Verbesserungen dieser erwartet, so bleibt ihm auch die Möglichkeit, auf die Fragen nicht zu antworten. Das ist dann aber anders als eine anonyme Auswertung seitens des Herstellers ohne die explizite Zustimmung des Nutzers.

Leonhard

Da bin ich aber nun mal vollkommen anderer Meinung, wir sprechen letztendlich über Daten und deren Mißbrauch, dies hat mit einer einzelnen Firma mal eher wenig zu tun, sondern eher mit dem Gesamtsystem.

Ob es was kostet oder nicht spielt m.M.n. auch eher keine Rolle, am Ende kostet uns eh alles etwas, ansonsten würden sich solche Wohltätersysteme ja nie rechnen, oder?

Zu der Hetzjagd auf Adobe kann ich leider nichts wirklich beitragen, dafür sind einfach meine Kenntnisse der Rechtssituation viel zu gering, dies könnte Thomas Müller vielleicht beantworten, aber ich kann Dir mal kurz erklären, was ich nun meine: Wir haben natürlich „das Recht am eigenen Foto“, dies ist klar, aber, die Frage ist doch nun, was dieses Recht eigentlich beinhaltet, die Bilder, die Winkel, in denen wir Gesichter aufgenommen haben, oder darf uns irgend jemand einfach nur nicht die Gesamtdatei zweckentfremden?

Letztendlich geht es hierbei ja um ganz klare Rechtsdefinitionen und nicht um die Rechte, welche wir meinen zu haben!

Frank

Gut, dann sind wir eben verschiedener Meinung. Damit kann ich leben. Aber es ging mir nicht um ein Adobebashing, sondern die Kritik auf das Thema Adobe und die vermutete Datennutzung zu begrenzen.
Wie die Rechtssituation nun im einzelnen zu bewerten ist interessiert mich nur noch am Rande. Meine Entscheidung bezüglich von Datenclouds ist getroffen. Ich lege dort keine Daten ab. Weder bei Microsoft, noch bei Google oder Adobe. Und die Internetverbindung bleibt gekappt, wenn ich nicht online gehen muß.

Sabrina

Es ist nicht nur die Frage, welche Rechte jemand hat, sondern auch, ob er über realistische Möglichkeiten verfügt, diese durchzusetzen.

Lumin

Wer das Internet nutzt, gibt seine Daten zwangsläufig preis. Adobe ist hier keine Ausnahme, sondern „Nur“ ein kleiner Teil derer, die durch digitales Verhalten der Konsumenten oder etwas würdiger Ausgesdrückt Kunden ein Profil erstellt. Wie exakt das sein kann zeigt die KI von Anmazon, die durch das Konsomverhalten ein derart exaktes Persönlichkeitsprofil erstellen, wie es der persönliche Therapeut oft nicht kann. Jeder kann sein persönliches „Profil“ auf ausdrückliches verlangen bei Amazon abfragen. Man sollte nicht ersteunt sein, WAS Amazon alles über einen weiß. So verhält es sich mit Adobe, Microsoft, Apple, Google, Meta, Insta, Fachbook, TikTok und wie die ganzen digitalen Suchttrigger heißen mögen. Dass Adobe mehr über seine Kunden wissen will passt also ins Profil der neuen digitalen Welt. Sicher ist, dass es Privatsphäre im Internet ganz sicher nicht gibt, es sei denn man betreibt einiges an Aufwand, was jedoch ein alltägliches Arbeiten im Internet unmöglich macht. Als es noch LR als Kaufversion ga, war der Käufer auch Eigentümer der Software und konnte diese unter Wahrung der Urheberrechte des Herstellers nutzen wie er wollte. Mit dem ABO kam die Eigentümerumkehr, der Kunde darf die Software nur nuch nutzen wenn er ständig dafür zahlt (Leasing), die Software gehört im jedoch… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Hallo Lumin

sehr gut erklärt – wird allerdings nicht viel nützen um das allgemeine Nutzerverhalten zu ändern.

Für mich ist die „Geschäftsidee Abo oder Leasing“ einer der Gründe warum viele weit über ihre Verhältnisse leben. Adobe nutzt seinen über die Jahre erworbenen RUF der BESTE zu sein nun zum Kohle machen aus. Adobe ist zur vermeintlichen Institution geworden. Das ist weder verwerflich noch anrüchig sondern beruht auf konsequenter Arbeit und klugen geschäftlichen Entscheidungen.

Wer das Adobe Produkt in Bilder verarbeitenden Gewerken NICHT nutzt gehört NICHT dazu!

Hat sich diese irrige Meinung erst einmal zum „Gemeingut“ verfestigt….. – aufregen lohnt nicht usw. !!!

Deine Vermutung das wir zukünftig mit weiteren Abo Modellen zu-geschissen werden ist auch für mich stimmig. Ich habe mich mit meinen beiden verbliebenen geschäftlichen Standbeinen nach einschneidenden Erfahrungen GEGEN gemietete Softwarenutzung ausgesprochen. Kostet nur im ersten Moment Geld – mehr Sicherheit ist mir wichtiger geworden als jede versprochene Werbeaussage des Softwareherstellers die das Papier nicht wert sind auf dem sie ausgedruckt wurden. Siehe „Kleingedrucktes“ im Nutzervertrag.

Lumin

Hallo Alfred, es ist schon amüsant wie viel darum diskutiert wird. Letztendlich werden die meisten weiterhin ihre Daten freiwillig, bewusst oder unbewusst der KI zur Verfügung stellen. Das „Must have“ ist gut organisiert. Es gibt keinen Grund ständig aktuell zu sein, es erklärt sich eher mit dem Wunsch „Vogue“ zu sein, eben das zu haben war gerade aktuell ist. Manch einer in der Welt der Profis braucht es, um noch effizient zu sein, so erhlich sollte man schon sein. Der Kunde (ein Großer Teil) weiß nicht, mit welcher Software das Bild bearbeitet wurde, es ist diesen meist auch völlig egal, mit welchem Tool das Bild fertiggestellt wurde. LR6 lässt sich noch laaaaange nutzen, und wenn die eigene, neue CAM nicht mehr unterstützt wird, bleibt noch das DNG Format, und schon ist man mit LR6 wieder im Rennen. Ich würde mal sagen, in der Landschaftsfotografie braucht es nicht mehr, was LR6 schon kann um gute Bilder zu machen. Die Hauptarbeit ist das Motiv und derjeige hinter der Kamera. Der Rest ist Finetuning sofern das nötig ist. Wenn „ich“ einen Himmel austauschen muss, sollte ich mir das mit dem Fotografieren ernsthaft überlegen…….. Anyway, es gibt bestimmt viele gute Gründe ein ABO zu… Weiterlesen »

Sabrina

Als es noch LR als Kaufversion gab, war der Käufer auch Eigentümer der Software

Oder Inhaber einer unbefristeten Lizenz?

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