Die Flut von KI-generierten Bildern hat bereits für Unruhe unter Stockfotografen gesorgt. Ein neues Feature verstärkt diesen Unmut noch.
Vor anderthalb Jahren schrieb Jonathan einen Artikel darüber, dass Tools wie Adobes KI-Bildgenerator Firefly dazu führen könnten, dass Kunden weniger Bilder von Stockfotografen kaufen, da Adobe Stock zunehmend mit KI-generierten Inhalten gefüllt wird.
Vor kurzem hat Adobe eine weitere Neuerung eingeführt: Kunden können nun Firefly nutzen, um Stockbilder zu personalisieren und zu verfeinern. Für Kunden mag dies eine aufregende und praktische Erweiterung sein, es stellt sich jedoch die Frage, wie die Interessen der Fotografen gewahrt werden, die bisher die Inhalte für Adobe Stock geliefert haben.
Nicht jeder Stockfotograf wird sich darüber freuen, dass seine Fotos nun auch von KI bearbeitet werden können. Vermutlich wird Adobe bei zukünftigen Uploads entsprechende Optionen in den Nutzungsbedingungen anbieten, mit denen die Fotografen ihre Zustimmung geben können. Doch was passiert mit den Millionen von Bildern, die bereits auf Adobe Stock verfügbar sind? Es wäre wünschenswert, dass Stockfotografen auch hier ein Mitspracherecht erhalten.
Hintergrund entfernen, Bild vergrößern und Stil verändern
Nutzer können beispielsweise den Hintergrund entfernen oder ersetzen, das Bild vergrößern oder den Stil des Fotos komplett ändern. Auch neue Kompositionen sind möglich. Alle Werkzeuge von Firefly können auf ein Stockfoto angewendet werden, bevor es lizenziert wird.
Wie bei Adobe Stock üblich, werden die Fotografen für die Bereitstellung der Bilder bezahlt. Auch wenn der Kunde mit Firefly eine veränderte Version des Fotos erstellt, erhält der Fotograf eine Vergütung – allerdings nur dann, wenn der Kunde die generierten Variationen auch tatsächlich herunterlädt.
Aber will man das als Stockfotograf wirklich, dass sein Bild nur als Vorlage für ein KI-generiertes Bild dient? Der eine oder andere würde dies vielleicht sogar als Verfälschung oder Verunstaltung seiner Arbeit empfinden. Schließlich stecken in vielen realen Fotos viel Zeit, Mühe und Kreativität, die dann vielleicht nur noch als Grundlage für „KI-Experimente“ dienen sollen.
Schon der Übergang von der analogen Filmfotografie zur Digitalfotografie war für viele Stockfotografen ein gravierender Einschnitt. Mit der Einführung von KI-Technologien scheint sich diese Entwicklung nun zu wiederholen. Besonders besorgniserregend ist die Befürchtung, dass Stockfotografen langfristig immer weniger gebraucht werden.
Das betrifft übrigens nicht nur Adobe Stock. Auch Getty Images hat sich kürzlich für den Einsatz von generativer KI entschieden. Es ist absehbar, dass auch andere Stock-Anbieter diesen Weg über kurz oder lang einschlagen werden (müssen).
Was meint ihr dazu? Wird KI den Stockfotografen langfristig überflüssig machen? Und was würdet ihr davon halten, wenn eure Bilder der KI als Vorlage dienen, um daraus neue Werke zu generieren?
via: Thephoblographer
„Für Kunden mag dies eine aufregende und praktische Erweiterung sein, es stellt sich jedoch die Frage, wie die Interessen der Fotografen gewahrt werden, die bisher die Inhalte für Adobe Stock geliefert haben.“ Erinnert mich an die Zeit als es noch Schumacher, Fleischer und ähnliche Berufe überall gab. Da kamen dann die Großmärkte und vorbei war es. So wir mit den vielen kleinen privaten Radio- und Fernsehgeschäften vor Ort. Ersetzt durch Konzerne mit großen Märkten und Internet-Shops inkl. eines etwas größeren Versandhandels… So wie es vor einigen Jahren die kleineren Bildagenturen erwischt hat, so geht es jetzt wohl den Stock-Fotografen an den Kragen. Und der Kunde entscheidet es und will es so haben.
Bodo das ist der Lauf der Zeit. Alles darf fast gar nichts kosten, eigentlich müsste es umsonst sein. Es ist egal worum es sich handelt.
Wir „Kreativen“ lassen uns ohne das jemand darüber nachdenkt von KI Produkten die Wurst einschließlich der Butter vom Brot nehmen.
KI schreibt automatisiert Geschäftsbriefe (einige Sekretärinnen weniger) und versendet diese ohne unser Zutun an den Adressaten. Der Kunde ist stinksauer weil „Absprachen“ nicht berücksichtigt wurden. Unsere „Rechte Hand“ für geschäftliche Abläufe hätte auf jeden Fall nachgefragt ob der Vorgang so in Ordnung ist.
Doktor Arbeiten, ganze Romane, Bilder, Videos können von der KI täuschend echt generiert werden. Radio Werbespots in wenigen Minuten selbst erstellen (Antenne Bayern) und senden lassen – dank KI kein Problem.
WIR dienen der KI – nicht die KI dient UNS.
Wenn der letzte Kreative verhungert ist, werden Alle merken, dass die KI nix selber kann und ständig mit aktuellen Dingen gefüttert werden muss. Denn Dinge verändern sich, Moden kommen und gehen.
Also „don’t feed the KI“.