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Canon: Neuer Sensor mit unglaublichen 250 Megapixeln vorgestellt

Canon hat einen neuen APS-H-Sensor vorgestellt, der eine unglaubliche Auflösung von 250 Megapixeln besitzt.

Canon lässt die Muskeln spielen

Canon, APS-H-Sensor, 250 Megapixel… war da nicht mal was? Doch, da war mal was! Schon im Jahr 2015 hat Canon offiziell angekündigt, dass man an diesem beeindruckenden neuen Sensor arbeitet. Und nun, rund fünf Jahre später, wurde der neue Sensor dann tatsächlich auch final vorgestellt.

Doch bevor hier irgendjemand von einer neuen DSLR oder DSLM mit dem neuen Super-Sensor träumt: Macht euch keine Hoffnungen, es handelt sich hierbei nicht um einen Sensor, der in einer klassischen Fotokamera zum Einsatz kommen wird. Vielmehr sieht Canon die Einsatzgebiete in den Bereichen Überwachung, industrielle Inspektion, Archivierung und Mikroskopie.

Technische Daten des neuen Sensors

Die technischen Daten des neuen Sensors sind ohne Frage beeindruckend. Zunächst einmal handelt es sich hier bei um einen APS-H-Sensor, der sich in Bezug auf die Größe zwischen einem APS-C- und einem Vollformatsensor einordnet. Würde man die Auflösung von 250 Megapixeln auf einen Vollformatsensor hochrechnen, würde man bei etwa 389 Megapixeln landen. Mit dem Sensor sollen Serienbildgeschwindigkeiten von bis zu 5 Bildern pro Sekunde möglich sein, außerdem ist der „LI8020SAC“ in der Lage, Videos in 8K mit 24 fps aufzuzeichnen.

Canon hat zusätzlich zum „normalen“ 250-Megapixel-Sensor auch noch eine monochrome Variante vorgestellt, diese hört auf die Bezeichnung LI8020SAM. Beide Sensoren sollen Ende Oktober 2020 auf den Markt kommen.

Canon lässt hier ordentlich die Muskeln spielen und auch fünf Jahre nach der ersten Ankündigung weiß der 250-Megapixel-Sensor von den technischen Daten her noch zu beeindrucken. Da kann man nur hoffen, dass für Fotografen bald ein ähnlich spektakulärer Sensor vorgestellt wird. Nicht unbedingt in Bezug auf die Auflösung, aber sollte nächstes Jahr wirklich wie kolportiert eine Canon EOS R1 mit Global Shutter auf den Markt kommen, dann hätten wir dagegen ganz sicher nichts einzuwenden.

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Alfred Proksch

250 monochrome Megapixel im Gehäuse einer R5, was für ein Fotografen Traum !!!

Abgesehen davon sieht man einmal mehr was technisch möglich wäre. Es ist eher eine Frage wie gut sich die Dateien im Alltag von „normalen“ Nutzern händeln lassen. Von den Herstellungskosten will ich nicht reden.

Es geht auch nicht darum ob jemand das zum Foto oder Video machen braucht, es ist machbar wie jeder sehen kann, Image ist etwas wichtiges.

Einen für uns Foto/Video Leute echten Vorteil bringen eher die 20 Blendenstufen Dynamikumfang des ebenfalls neuen Sensors in der angekündigten EOS R1! Wer das nicht erkennen kann dem ist nicht zu helfen!

Mir tut Nikon ein klein wenig leid weil sie auf Sensoren anderer Hersteller angewiesen sind, echt schade! Sony wird recht schnell reagieren und hilft sich erst einmal selbst bevor sie die Neuheiten an Mitbewerber weitergeben.

joe

Du hast es richtig erkannt, die Kameras könnten viel mehr, die Hard- und Software die dazu nötig ist macht es unbrauchbar für den Normal-Nutzer

Georg

Rein hypothetisch….
Was müsste denn für solch eine Kamera bezahlt werden?
Brauchte es dafür besondere Objektive?

Tom

Dürfte nicht ganz günstig sein und man bräuchte auch Objektive, die eine derartige Auflösung liefern können. Alle aktuellen Objektive würden von den 250MP nur einen kleinen Bruchteil schaffen und dann würden die 250MP nichts nützen.

joe

Das hängt wohl von der Anzahl der produzierten Sensoren ab. Wenn dieser in grossen Mengen in anderen Bereichen Verwendung findet, dann würde so eine Kamera kaum mehr kosten als eine R5 – denke ich. Bei den Objektiven habe ich keine Ahnung, da wird ja sehr viel erzählt und vieles stimmt ja nicht, was da behauptet wird. Das müsste aber ein qualifizierter Fachmann beantworten, der sich beruflich mit dieser Materie befasst, aber den gibt es hier wohl eher nicht.

mathias

Hallo Alfred,

Bei Leica kündigt sich der nächste Schritt an – die Q2 als Monochrom…

Wenn die in der Preisregion der Q2 bleibt mit 47Mp und der Optik – was für ein Traum….

Alfred Proksch

Danke Mathias,

Das ist eine Kamera wie ich sie mir vorstellen könnte. Für 4.800 Euronen eine reine Schwarz/Weiß Kamera mit Spitzen Objektiv, da kann keiner etwas dagegen haben.

Winfried

Kann mir mal jemand sagen, welches Ausgabemedium solche Auflösung und Dynamikumfänge darstellen kann? Das Papierbild bestimmt nicht. Welche Bildschirme und zu welchen Kosten? Und bis zu welchen Grenzen können unserer natürlichen Augen das wahrnehmen?

Mark-Alexander

@Winfried
Bei den genannten Anwendungen geht es letztlich fast immer um die Möglichkeit, möglichst gute Ausschnittsvergrößerungen machen zu können – egal ob Überwachung, industrielle Inspektion, Archivierung oder Mikroskopie.. Eine Herausforderung bleibt: es bedarf der passenden hochauflösenden Linsen zu dem Sensor. Nur dann erfüllt dieser seinen Zweck und bietet den gewünschten Mehrwert.

Winfried

ok, das leuchtet mir ein: also bspw. aus einem Foto mit 24×36 mm einen Ausschnitt von einem Quadratmillimeter so vergrößeren, dass ein scharfes Wandbild gedruckt werden kann.

Klaus

Im Bereich der digitalen Luftbild-Fotografie sind 250 MPixel schon länger Stand der Technik. Aktuell haben wir 380 MPixel.
Die Größe ist da aber eher an der Grenze zwischen Mittel- und Großformat.
Die Kamerapreise liegen da aber im sechs stelligen Bereich, inklusive Objektiv, das bis in die Ecken scharf abbildet.

joe

Das sind ja sehr geringe Stückzahlen, da ist klar, dass der Preis durch die Decke geht. Gilt der Preis den du genannt hast nur für die Kamera oder inklusive Objektiv?

Klaus

Ja, das Objektiv ist dabei. Ist ein reiner SW-Sensor. Für die Farbe gibt es noch 4 niedriger auflösende Sensoren. Die Kamera wird übrigens in Deutschland produziert.
Wer mehr wissen will: https://leica-geosystems.com/de-de/products/airborne-systems/imaging-sensors/leica-dmciii?redir=1

joe

Danke für die Info!

Alfred Proksch

Aus Jux und weil ich es wissen wollte habe ich vor einiger Zeit die GFX100 im Hochformat unter Einhaltung des Nodalpunktes auf das Stativ montiert und sechs Aufnahmen für ein zusammengerechnetes Panorama Bild gemacht.

Mein Rechner für die Bildbearbeitung hat das klaglos erledigt, die entstandene Bilddatei war extra Klasse! Braucht es das? Für die üblichen Anwendungen sicher nicht!

Das Motiv war eine vom Schreiner gemachte Küchenzeile. Die hätte jeder genau so gut mit einer Vollformat in bester Qualität und nur einem Foto ablichten können. Der Unterschied kam erst mit der Betrachtung der Beschläge zum Vorschein. Alle Ausschnitte hätten für Einzelbilder gereicht.

@Klaus hat den Einsatzzweck dieser Sensoren aufgezeigt. Überwachungsaufnahmen egal für welchen Bereich erfordern solche Auflösungen. Für die Studio Fotografie und einen schnellen kundenorientierten Arbeitsablauf ist ein solcher Sensor nicht geeignet.

Trotzdem träumt jeder Fotograf von seinem Übersensor. Der eine von seinem „Nachtsensor“ der andere vom optimalen Video Sensor, der Dritte von einem SW-Sensor im quadratischem Format usw.

Cheryll

Im Smartphone Bereich sind die auch schon mit solchen hohen MP am tüfteln. Samsung ist bereits am 250 MP Sensor dran. Und möchte sogar 600 MP im Smartphone verbauen. Klar, dass der kleine Sensor nicht die Bildqualität leistet, wie das in einer Canon Kamera mit viel größeren Sensor der Fall wäre. Die 250 MP sollen nach letzten Gerüchten schon im nächsten Galaxy S21 bzw. S30 drin sein.: https://www.areamobile.de/Samsung-Firma-18781/News/Samsung-Entwicklung-des-ersten-250-MP-Sensors-gestartet-1349169/

Joachim

Na, ich denke mal, die 250 MP haben in gewissen Bereichen eine Berechtigung. Für die normale Fotografie wird sie kaum eine Rolle spielen. Es gilt das gesamte Paket zu betrachten. Also Objektiv, Sensor, Druck, Bildschirm, Beamer etc.
Das Auge des Menschen ist so eingerichtet, dass es pro Millimeter ca. 8 Streifen trennen kann bei einem Betrachtungsabstand von 25 cm. Quantitativ wird das durch die MTFkurfen dargestellt. Nimmt man einen Betrachtungsabstand von 1m, dann ist die vorg. Auflösung nicht mehr möglich. Mal über Ortsfrequenz nachschauen. Für eine hohe Auflösung müssen die Objektive entsprechend gerechnet werden. Das bedeutet, dass ein Objektiv, welches hochauflösende Bilder mit dem 250 Mp zeigt,vermutlich so teuer ist wie ein Einfamilienhaus. Kurzum, das menschliche Auge ist begrenzt. Da passen die 250 MP nicht dazu, es sei denn, man möchte ein Bild betrachten in 1 km Entfernung und auch noch feine Details sehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass derartige Sensoren bei selbstfahrenden Autos, Loks, Flugzeugen etc. entsprechen eingesetzt werden. Die Softwara mag da viel mehr Details herausrechnen als das menschliche Auge es wahrnehmen kann.

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