Canon schließt allmählich die Lücken im Objektiv-Sortiment. Auf eines der neuen Objektive warten Fans schon seit mehr als 30 Jahren.
Erst vor wenigen Tagen berichteten wir, dass Canon in Kürze fünf neue RF-Objektive ankündigen wird. Nun hat Canon tatsächlich die Katze aus dem Sack gelassen und vier neue Objektive vorgestellt. Das fünfte Objektiv sind uns die Japaner schuldig geblieben, die anderen vier RF-Neuvorstellungen klingen dafür durchaus spannend. Drei der Objektive gehören zu Canons Hybrid-Serie und richten sich damit gleichermaßen an Foto- und Videografen.
24mm f/1.4 L VCM: Moderates Weitwinkel-Objektiv
Bei dem RF 24mm f/1.4 L VCM werden Videografen laut Canon unter anderem den Blendenring, der eine sanfte manuelle Blendensteuerung beim Filmen ermöglichen soll, zu schätzen wissen. Außerdem soll das Objektiv kaum Fokus-Breathing besitzen. Die 11-Lamellen-Irisblende sorgen den Japanern zufolge zudem für hübsche kreisförmige Bokeh-Lichter und einen cinematischen Look. Darüber hinaus überzeugt das RF 24mm f/1.4 L VCM laut Canon bereits bei offener Blende von f/1.4 mit einer hohen Schärfe.
Das Objektiv eignet sich unter anderem für Aufnahmen von Architektur und Landschaften und alles, wofür ein moderates Weitwinkel-Objektiv sonst noch so in Frage kommt. Es wiegt lediglich 515 g, arbeitet mit 15 Linsen in 11 Gruppen, verfügt über eine Naheinstellgrenze von 24 cm und besitzt einen Dual-Autofokus-Antrieb. Ein optischer Bildstabilisator ist nicht mit von der Partie.
Das RF 24mm f/1.4L VCM kann ab sofort für 1.749 Euro vorbestellt werden.
50mm f/1.4 L VCM: Lang ersehnter Allrounder
Das Canon RF 50mm f/1.4 L VCM ist ein heiß ersehntes Objektiv, das sich viele Canon-Fans bereits für das EF-Bajonett gewünscht hätten. Das einzige Canon EF 50mm f/1.4 USM stammt aus dem Jahr 1993. Nach rund 30 Jahren hat das Warten nun also endlich ein Ende. Das Canon RF 50mm f/1.4 ist ebenfalls Teil der Hybrid-Objektiv-Serie von Canon und zum Fotografieren und Filmen gleichermaßen gut geeignet. Alle Festbrennweiten der Hybrid-Serie besitzen im Übrigen ein identisches, wetterfestes Gehäuse mit Abmessungen von 77 x 99 mm und einem 67-mm-Filtergewinde.
Das RF 50mm f/1.4 L VCM ermöglicht eine Blendenöffnung von f/1.4 und bietet einen Nano-USM- und VCM-Fokussierung für einen schnellen und leisen Autofokus. Auch das RF 50mm f/1.4 bietet einen speziellen Objektivring zur Blendensteuerung beim Filmen und weist laut Hersteller kaum Fokus-Breathing auf. Zudem ist das 50mm f/1.4 ca. 40 Prozent leichter als das RF 50mm F1.2 L USM und wiegt lediglich 580 g.
Das Canon RF 50mm f/1.4 L VCM kann ab sofort für 1.599 Euro vorbestellt werden.
70-200mm f/2.8 L IS USM Z: Überarbeitetes Profi-Teleobjektiv
Das Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM Z erinnert hinsichtlich der Konstruktion an das RF 24-105mm f/2.8 L IS USM Z, die beiden Objektive besitzen auch ein identisches Gehäuse für eine bestmögliche Austauschbarkeit in Filmsetups. Anders als das Vorgängermodell – das RF 70-200mm f/2.8 L IS USM – besitzt das RF 70-200mm f/2.8L IS USM Z keinen „Pump-Zoom“ mehr, Canon setzt stattdessen jetzt auf einen Innenzoom. So ist das Objektiv besser für das Filmen auf einem Gimbal geeignet und auch Staub kann dem Objektiv weniger zum Verhängnis werden.
Darüber hinaus bietet auch das RF 70-200mm f/2.8 L IS USM Z ein spezielles optisches Design zur effektiven Unterdrückung des Fokus-Breathings. Auch bei diesem Objektiv soll der Blendenring eine sanfte manuelle Blendensteuerung bei Videoaufnahmen ermöglichen, eine 11-Lamellen-Irisblende ist auch hier wieder für ein schönes, weiches Bokeh verantwortlich.
Das RF 70-200mm f/2.8 kann optional mit RF 1.4x und 2x Extendern sowie optionalen Power-Zoom-Adaptern verwendet werden. Es wiegt 1.115 g, arbeitet mit 18 Linsen in 16 Gruppen, besitzt eine ASC- und SWC-Vergütung sowie eine Naheinstellgrenze von 49 bis 68 cm. Daraus ergibt sich ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:3,33. Der Bildstabilisator verspricht 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten, in Kombination mit einer entsprechenden Kamera sind es bis zu 7,5 Blendenstufen. Für einen schnellen und zuverlässigen Autofokus sollen zwei Nano-USM-Antriebe sorgen.
Das Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM Z ist in weiß und neuerdings auch in schwarz erhältlich und kann für 3.599 Euro vorbestellt werden.
Canon RF-S 7,8mm f/4 STM Dual: Eigenen VR-Content produzieren
Das RF-S 7,8mm f/4 STM Dual hatte Canon bereits im Juni 2024 in Aussicht gestellt, jetzt ist es endlich offiziell. Mit diesem Objektiv für APS-C-Kameras (aktuell nur mit der EOS R7 kompatibel) könnt ihr 3D-Videos und -Fotos zaubern. Eure Werke lassen sich im Anschluss auf einem VR-Headset oder einem Smartphone mit stereoskopischer Brille betrachten, im Juni hatte Canon vor allem die Möglichkeit beworben, Spatial-Videos für die Apple Vision Pro erstellen zu können.
Das Objektiv wiegt nur schlappe 130 g, die 7,8mm-Brennweite sorgt für ein Bildfeld von 63 Grad. Dies entspricht in etwa dem Sichtfeld der menschlichen Augen und soll realistische, natürlich wirkende 3D-Fotos und Videos ermöglichen.
Das Canon RF-S 7,8mm f/4 STM Dual könnt ihr für 549 Euro vorbestellen.
Welches der vier neu vorgestellten Canon-Objektive findet ihr am spannendsten?