DJI Drohnen Marktgeschehen

DJI ist optimistisch trotz drohendem US-Verbot

Wenn die USA den Drohnenmarktführer verbieten würden, hätte das schlechte Folgen – aber nicht unbedingt für das Unternehmen, so ein hochrangiger Vertreter.

Geofencing soll Rettungseinsätze behindert haben

Der weltweit führende Drohnenhersteller DJI sieht sich in den USA zunehmend in der Defensive. Neben einem drohenden Importverbot ab 2025 sorgt die jüngste Entscheidung, die hauseigenen Flugverbotszonen aufzuheben, für Kontroversen. In einem Interview mit The Verge bezieht Adam Welsh, Leiter der globalen Regulierungspolitik bei DJI, ausführlich Stellung.

Seit über einer Dekade setzte DJI auf sogenanntes Geofencing, um zu verhindern, dass seine Drohnen in sensible Bereiche wie Flughäfen oder Kraftwerke eindringen. Doch diese Ära geht nun zu Ende. “Geofencing war nie dazu gedacht, jemanden davon abzuhalten, etwas Illegales zu tun”, betont Welsh. Vielmehr hätten die Beschränkungen oft Rettungseinsätze und Notfallhilfe behindert. “Wir hatten viele Fälle, in denen Einsatzkräfte nicht sofort fliegen konnten, obwohl jede Sekunde zählte”, so der DJI-Manager.

Dass die Behörden in all den Jahren nie eine verpflichtende Geofencing-Regelung erließen, sei bezeichnend. “Mein Verdacht ist, dass sie erkannt haben, wie kompliziert das ist”, sagt Welsh. Stattdessen setze man auf Aufklärung, Schulung und Eigenverantwortung der Piloten. Die jüngste Kollision einer DJI-Drohne mit einem Löschflugzeug in Kalifornien zeige jedoch, dass sich Zwischenfälle nie ganz ausschließen ließen.

Mit Blick auf das drohende US-Importverbot bis Dezember 2025 gibt sich Welsh kämpferisch. DJI habe bereits mehrere Sicherheitsüberprüfungen durch US-Behörden bestanden und stehe weiteren offen gegenüber: “Wir haben robuste Technologien für den Datenschutz und wollen die Prüfung mit offenen Armen empfangen.” Wichtig seien jedoch faire Spielregeln und ein echter Dialog über etwaige Bedenken.

USA ein wichtiger, aber nicht der einzige Markt

Sollte der Bann Realität werden, befürchtet Welsh verheerende Folgen für die US-Drohnenindustrie und tausende Jobs. DJI selbst würde den Ausschluss vom US-Markt jedoch verkraften. “Die USA sind ein bedeutender, aber nicht unser einziger Markt. Wir haben weltweit gesunde Märkte, die ausreichen, um das Unternehmen zu unterstützen”, so Welsh selbstbewusst.

Ungeachtet des Ausgangs will DJI seinen Innovationskurs fortsetzen und weiter an sicheren, zuverlässigen Lösungen für den kommerziellen Drohneneinsatz arbeiten. Nun sind jedoch vor allem Besonnenheit und Sachlichkeit gefragt, um einen konstruktiven Kompromiss im Sinne aller Beteiligten zu finden. Andernfalls droht eine Lose-Lose-Situation, die den technologischen Fortschritt auf dem Altar der Politik opfert, so Welsh.

Beitragsbild: Vitalii Khodzinskyi

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Mirko

Russland stellte gerade auf einer Flugshow in Indien seinen neuen Kampfjet der 5. Generation vor. Lustig dabei finde ich, was Russland aus den Halbleitern (ausgebaut aus Waschmaschinen) so rauskitzelt 😂 Nun besuchte ja der neue US Aussenminister die EU zum KI Gipfel. KI Made aus USA ist gut, KI aus China ist böse. Dann gab es noch ein wenig Standpauke gegen die EU (Meinungsfreiheit etc.) für das gequatsche von UvL hatte er schon keinen Bock mehr und verließ den Gipfel bevor Sie zu Wort kam 😂
Von daher kann ich den Standpunkt von DJI nachvollziehen …

Alfred Proksch

Als ich am frühen Morgen wieder einmal in den Dolomiten auf einem der Parkplätze stand um meine Mittelformat Ausrüstung samt Stativ aus dem Kofferraum zu holen hörte ich „das bekannte Summen“ von Rotorblättern.

Ein Arri Alexa Mini / RED Helium Oktokopter erhob sich um in Richtung Berg zu fliegen. Das habe ich mir näher angesehen. Fotografiert habe ich an diesem Tag nicht mehr. Zum Teil weil ich von der professionellen Ausrüstung fasziniert war zum anderen weil der Pilot seine „Arbeit“ innerhalb von 2 Stunden erledigt hatte. Im Bus des Piloten durfte ich das erstklassige Bildmaterial bewundern. Da hatte ich keine Lust mehr „Ausrüstung“ nach oben zu schleppen!

Mich beschleicht der Verdacht das wenn ich mich nicht näher mit dieser Art Bilder zu machen beschäftige etwas an mir vorbei geht. Anscheinend MUSS NEU gedacht werden.

Holger II.

Wenn ich das richtig sehe, kostet der Oktokopter von Arri in etwa einen sechsstelligen Betrag. Zwar mit Kamera, aber ohne Objektive. Also ich finde, da macht das Wandern doch wieder etwas mehr Spaß…

Alfred Proksch

Muss für den Hobby Bereich nicht gleich eine Arri sein eine DJI Mavic 3 Pro für 3.500 Euro mit drei Hasselblad Objektiven tut es auch. Oder die für Reisen entwickelte DJI Air 3S für bescheidene 1.600 Euro. Jedenfalls mache ich mich jetzt kundig was mit den Dingern möglich ist und wie man sehr gute haptische Bilder zum anfassen aus dem System erhält.

Hat das hier im Forum schon jemand ausprobiert?

Benjamin

Ich bin relativ neuer Besitzer einer DJI Mini 3, die ich mir für erste Tests geholt habe und um zu sehen, ob ich eine Drohne überhaupt nutze. Wichtig zu wissen ist, dass für eine Drohne über 250 g der “Drohnen-Führerschein” benötigt wird (ist wohl nur ein recht einfacher Online-Test) und in vielen Nationalparks und Naturschutzgebieten, die ja eigentlich die schönen Motive wären, nicht oder nur mit Genehmigung geflogen werden darf.

Conny

Hallo Alfred,

ich hab so einen fliegenden Gimbal des Typs Mavic 3.
Hatte zuerst nur kurz die Mavic3 Classic, hab sie aber gegen die Mavic3 mit zusätzlichem Tele umgetauscht, da das Tele bei Naturaufnahmen einen deutlichen Benefit bietet.
Dazu die Pro Fernsterung

Die Haupt-Kamera macht qualitativ sehr gute Bilder, auch in 12Bit RAW.
Alles an der Kamera selbst ist jederzeit auch manuell einstellbar. Für sehr helle Szenarien macht ein ND Filter Sinn.
Ausdrucke in DIN A2 sind kein Thema.

Die Videoqualität ist absolut top und sendefähig.

Was das Teil autonom alles kann ist sehr beeindruckend.
Man kann einen kompletten Flug mit unterschiedlichen Video Szenen unterbrochen mit Standbildern komplett vorab durchplanen oder auch im Flug gestalten.
Auf Knopfdruck startet man das Teil wartet dann z.B. 15 Minuten bis es wieder von selbst nach Beendigung aller Dreh und oder Foto Sessions von selbst vor einem landet.

Niko Berndt

Ich fliege seit 10 Jahren DJI-Drohnen. Bevor ich kurz was zur Technik schreibe, der rechtliche Hinweis. Du brauchst je nach Drohne einen unterschiedlich qualifizierten Führerschein. Und du bist reglementiert: Sichtflug und 120m Höhe am jeweiligen Standort. Und bei allem haben alle anderen Luftfahrzeuge “Vorfahrt”. Wenn du dich an die Regeln hälst und es passiert ein Unfall, retten dich vermutlich die Versicherungen. Passiert ein Unfall bei Regelverletzung wirst du deines Lebens nicht mehr wirklich froh. Bilder sind das eine, Verantwortung und möglichst sicheres Fliegen etwas anderes. Die beliebten Automatikprogramme dürfen durchaus als zusätzliches Risiko verstanden werden, weil noch so viele Radaraugen nicht alle Hindernisse erkennen. Leider erlebe ich immer wieder auch “Profis”, die meinen mit ihrer technischen Expertise nicht an die rechtlichen Rahmenbedingungen gebunden zu sein. Da bestimmt der Wille nach DEM Bild oder die Bequemlichkeit nicht spazieren zu wollen die Ignoranz. Mit jedem Modell hat DJI seine Flug- und Bildtechnik leicht verbessert. Bei der MAVIC 3 sind bei allen Linsen die Randunschärfen deutlich minimiert worden. Dafür hat jedes Mini-Objektiv eine deutlich andere Farbcharakteristik. Das ist übler als es sich anhört. Die längste Brennweite hat manchmal Schärfeprobleme, die du auf dem kleinen Bildschirm des Steuergeräts nicht zuverlässig erkennen kannst. Ganz nebenbei:… Weiterlesen »

Carsten Klatt

Na dann mal los 👍🏻

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