Auch das Fotografenhandwerk passt sich dem Wandel der Zeit an und erweitert die Ausbildung ab 2025 um zukunftsweisende Themen wie KI, CGI und Videografie.
Neue Ausbildungsordnung für Fotografen ab August 2025
Ab August 2025 tritt eine modernisierte Ausbildungsordnung für das Fotografenhandwerk in Kraft, die die veraltete Regelung aus dem Jahr 2009 ablöst. Die Reform reagiert auf den technologischen Fortschritt und den zunehmenden Fachkräftemangel im Fotografenhandwerk. Ziel dabei ist es, die Ausbildung an die aktuellen Anforderungen der Branche anzupassen und junge Menschen wieder mehr für den Beruf zu begeistern.
Technikoffene Ausbildung für die Zukunft
Die neue Ausbildungsordnung behält die klassische Ausbildung mit den Schwerpunkten Kamera- und Lichttechnik bei, erweitert diese aber um zukunftsweisende Inhalte. Dazu gehören Themen wie Künstliche Intelligenz (KI), Computer Generated Imagery (CGI), 3D-Grafik und Videografie. Diese modernen Inhalte sollen die Auszubildenden auf die veränderten Anforderungen der Fotobranche vorbereiten.
Ein weiteres wichtiges Element ist die technologieoffene Formulierung der Ausbildungsinhalte, die sicherstellt, dass die Ausbildung flexibel auf zukünftige technologische Entwicklungen reagieren kann. Darüber hinaus wird besonderer Wert auf Medienrecht, Urheberrecht und Barrierefreiheit gelegt. Ein zentrales Thema ist auch das Storytelling, bei dem die Auszubildenden lernen, mit Bildstrecken Geschichten zu erzählen und gezielt Emotionen zu vermitteln.
Individuelle Schwerpunkte und Spezialisierungen
Erstmals bietet die neue Ausbildungsordnung die Möglichkeit einer individuellen Spezialisierung. Die Auszubildenden können sich in verschiedenen Bereichen wie Peoplefotografie, Produktfotografie, Architektur- und Industriefotografie, Editorialfotografie, Bildredaktion sowie softwaregestützte oder analoge Fotografie vertiefen. Diese Wahlmöglichkeiten bieten jungen Fotografen die Chance, persönliche Stärken zu entwickeln und sich gezielt auf bestimmte Berufsfelder vorzubereiten.
Praxisorientierte Umsetzung und Karrierewege
Um die Integration der neuen Inhalte in die Praxis zu erleichtern, wird eine Umsetzungshilfe für Ausbildungsbetriebe erarbeitet. Nach erfolgreichem Abschluss eröffnen sich vielfältige Karrierechancen: von der Fortbildung zum Fotografenmeister bis hin zur Qualifikation als „Geprüfter Fachmann für kaufmännische Betriebsführung“ nach der Handwerksordnung.
Die reformierte Ausbildung ist ein wichtiger Schritt, um das Fotografenhandwerk in die digitale Zukunft zu führen. Sie schafft attraktive Perspektiven in einem dynamischen Berufsfeld und fördert die Weiterentwicklung des Handwerks.
Die 116-seitige Broschüre „Wege in den Beruf Fotografie“ informiert ausführlich über Ausbildungswege, Qualifikationen und Kosten. Sie unterstützt Interessierte bei der Entscheidungsfindung und zeigt auf, welche Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten es gibt.
Was haltet ihr von der neuen Ausbildungsordnung? Wird der Beruf dadurch auch wieder für mehr junge Menschen interessant?
via fotoMAGAZIN / Beitragsbild: Alexander Dummer
Welche Richtung auch immer ausgewählt wird, eine fundierte technische Grundausbildung ist immer als Standard notwendig. Software und der Umgang damit sind Pflichtfächer. Das bedeutet ständiges „Nachschulen“ wenn man auf dem Laufenden bleiben will.
Mir stellt sich eher die Frage ob es ratsam ist diese Wege dem Nachwuchs anzubieten. Wenn JA dann gehört meines Erachtens Akquise, Vernetzung, Betriebswirtschaft verpflichtend dazu. Wer letzteres nicht beherrscht ist sehr schnell insolvent.
Gute Bilder/Videos machen können viele, sich richtig präsentieren beziehungsweise zu vermarkten ist die eigentliche Kunst!
“Wird der Beruf dadurch auch wieder für mehr junge Menschen interessant?” – wer schlecht bezahlt werden will, eine prekäre Beschäftigung mit Durststrecken nicht scheut, Arbeitszeiten, wenn andere frei haben usw. usf. dem kann man heute noch dazu raten 😉 – allen Anderen eher nicht, denn um reich zu werden, also mit “echter” Fotografie (egal ob freier, selbständiger oder angestellter Fotograf), gehört heute schon sehr-sehr viel Connecting u Glück u/o Genialität u(/o) perfekte Selbstvermarktung …
Irgendwie hatte ich auch eine Ausbildung (im deutschen Sinne, also die duale Berufsausbildung) erwartet und keine Übersicht an Studienangeboten… Das könnte man ja vlt. im Artikel ein wenig ausdifferenzieren und mal in einem Absatz die Unterschiede erläutern.
Noch ein Link zur dualen Ausbildung: https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/76789#ausbildung_ausbildungsbeschreibung_ausbildungsinhalte