“Es wäre ziemlich unglücklich, zu viel zu produzieren und den Preis zu senken”, sagt Fujifilms CEO. Die aktuelle Bestandssituation sei “normal”.
Lieferengpässe bei Fujifilm
Dass Fujifilm seit längerer Zeit mit Lieferproblemen zu kämpfen hat, ist kein Geheimnis. Die prominentesten Beispiele sind und waren die Fuji X100V und X100VI, doch auch andere Kameras waren in bestimmten Ländern kaum erhältlich. Erst vor einigen Wochen setzte Fujifilm in Japan erneut die Bestellungen für die X-S20 aus, auch bei der X-T5 gibt es immer wieder Engpässe. Die Fuji X-E4 hat der Hersteller komplett aus dem Programm genommen, noch bevor alle Bestellungen bedient werden konnten.
Als ich Fujifilms Lieferengpässe Anfang April in einem Artikel thematisiert hatte, war ich zu dem Fazit gekommen, dass Engpässe in diesem Ausmaß eigentlich nicht vom Hersteller gewollt sein können. Nun, ich lag anscheinend falsch.
CEO hält Situation der Lagerbestände für “normal”
Bei der Bekanntgabe der Jahresergebnisse hat Fujifilm CEO Teiichi Goto eindeutig bestätigt, dass die aktuelle Bestandssituation inklusive monatelanger Wartezeiten und Lieferengpässen von Fujifilm als “normal” eingestuft wird. Auf die Frage, ob für das Kamerageschäft und die aktuelle Bestandssituation in diesem Jahr Anpassungen geplant sind, antwortet er:
Der wichtigste Punkt ist die Frage, wie viel Markenstärke geschaffen und wie sie erhalten werden kann. Daher wäre es ziemlich unglücklich, zu viel zu produzieren und den Preis zu senken. Was Fujifilm seit langem versucht hat, wird jetzt endlich wahr. […] Der Preis (der GFX-Kameras) ist recht hoch, aber die Kunden warten immer noch auf Bestellungen. […] Wir beabsichtigen, das gesamte Imaging-Geschäft, einschließlich INSTAX, voranzutreiben, wobei wir uns darauf konzentrieren wollen, die Markenstärke auszubauen und den Wert der von unseren Kunden gekauften Objekte nicht zu verringern. […] Leica, ein bekannter deutscher Hersteller, hat zum Beispiel immer noch einen sehr hohen Wert sowohl für seine alten Kameras als auch für die Kameras, die er jetzt verkauft. Das ist auch unser Ziel.
Meine Interpretation der Aussagen
Anders ausgedrückt: Fujifilm hat sich bewusst dafür entschieden, das Angebot der eigenen Kameras unterhalb der vorhandenen Nachfrage zu halten. So läuft der Hersteller nicht Gefahr, dass sich größere Lagerbestände bilden, die dann unter Umständen mit Rabatten abverkauft werden müssen. Der Fokus liegt darauf, nach dem Vorbild von Leica viel Markenstärke und stabile Preise zu schaffen.
Mich erinnert das im Gesamten doch sehr an das klassische Marketinginstrument der künstlichen Verknappung. Ich erinnere nochmal daran, dass für die X100VI in einigen Ländern eine Kauferlaubnis per Lotterie gezogen werden muss und Wiederverkäufer teils horrende Preise für die Kompaktkamera aufrufen. Fujifilm scheint aber keineswegs unzufrieden mit der aktuellen Liefersituation zu sein. Ich lese nirgendwo, dass Verbesserungen in Sachen Lieferzeiten und Verfügbarkeit angestrebt werden – im Gegenteil. Der Status quo scheint sogar das Ziel gewesen zu sein: “Was Fujifilm seit langem versucht hat, wird jetzt endlich wahr.”
Damit verlieren Pressemitteilungen aus der Vergangenheit, dass aufgrund einer unerwartet hohen Nachfrage leider und zum Bedauern von Fujifilm mit Lieferengpässen zu rechnen sei, zumindest zu Teilen an Glaubwürdigkeit. Im Falle der X100VI kann ich mir aber trotzdem vorstellen, dass Fujifilm von der enormen Nachfrage überrascht wurde.
Kurios finde ich persönlich, dass Fujifilm zumindest hierzulande die eigenen Kameras und Objektive ja trotzdem regelmäßig mit Rabatten anbietet. Aktuell läuft beispielsweise eine Cashback-Aktion, bei der der Preis der X-T5 auf nur 1.628 Euro sinkt. Damit beträgt der Preisunterschied zur neu vorgestellten Fuji X-T50 momentan nur 129 Euro.
Wie beurteilt ihr die Aussagen von Fujifilm? Begrüßt ihr Fujifilms Einstellung (vielleicht auch im Sinne eines geringeren Wertverlusts der eigenen Kameras) oder würdet ihr es bevorzugen, wenn der Hersteller die Produktionskapazitäten erhöhen würde?
Update, 23. Mai 2024: Inzwischen liegen uns die originalen Aussagen von Fujifilm CEO Teiichi Goto vor. Diese sind öffentlich einsehbar und können in diesem PDF-Dokument von Fujifilm nachgelesen werden. Wir haben den Artikel überarbeitet und beziehen uns jetzt stärker auf die originalen Aussagen und weniger auf den Artikel von Digitalcameraworld, der ursprünglich als Quelle diente.
Wenn es stimmt wäre es einfach mal eine riesen Unverschämtheit…
Wieso? Gibt es ein Menschenrecht auf genügend Fuji Kameras? Wenn Fuji meint weniger Kameras zu produzieren als sie verkaufen könnte, ist das zwar unsympathisch, aber ihr gutes Recht.
Und hoffentlich gibt es genügend mündige Konsumenten.
Ich wollte eigentlich eine Fujifilm Kamera kaufen (meine alte Lumix habe ich geschrottet), aber nach dieser Info denke ich dies nicht zu tun.
Warum nicht, wenn die gewünschte Kamera verfügbar ist, spricht da nichts gegen.
Aus kurzsichtiger / wirtschaftlicher Denkweise eines Unternehmens kann ich diese Strategie nachvollziehen.
Aber ob diese Strategie langfristig nachhaltig ist, bezweifle ich.
Ich selbst bin gerade mit Sony unterwegs und auch auf Grund der unklaren Entwicklung und Verfügbarkeit nicht zu Fuji wechseln wollen.
Steige ich heute auf die X-T5 um, kann ich mir nicht sicher sein, ob ich in 5 Jahren auf einen möglichen Nachfolger umsteigen kann oder nicht.
Dann lieber das Produkt auf Lager haben und vielleicht für 200 € Rabatt anbieten, wenn ich den Kunden in Zukunft auch ein weiteres Produkt verkaufen kann.
Die X100VI finde ich hochinteressant, aber die Politik von Fuji verdirbt sie mir gewaltig.
Was an der X100VI ist denn wirklich hochinteressant?
Ich hatte eine für 3 Monate jeden Tag dabei.
Das interessanteste, beste war der Verkauf 🙂
Nur aus Interesse, warum hast du sie verkauft?
So tickt aber kein Unternehmen. Controlling geht anders.
Ohne Worte. Fuji boykottieren ist das beste was man machen kann
Die miese Rolex-Leica-Tour – aber auch dagegen werden sich die noch Kaufwilligen auflehnen und andere Wege und Anbieter suchen & finden!
Es gibt – ausser bei Mittelformat – keinerlei wichtigen und technisch guten Grund unbedingt Fuji zur ersten Wahl zu küren!
Wie schon geschrieben, weder X-T5, noch X-H2s sind Stand der aktuellen Technik und Möglichkeiten – von jeder X100 schon ganz abgesehen – da kauft man klüger wo anders und lässt sein Fuji-Portfolio auslaufen.
Ja stimmt, auch die anderen Anbieter wollen uns keine schnelle, gut platzierte Halbformat-Linie bauen – wir werden sie zu anderen Überlegungen drängen, denn Vollformat wird weitgehend viel zu teuer.
Es gibt doch bei keinem Hersteller mehr irgendeinen wichtigen technischen Grund auf diesen zu schwören. Wer mit den Kameras der 2010er Jahre keine gescheiten Bilder hinbekommt, schafft das auch nicht mit einer aus 2024…
Kameras sind nichts anderes als Luxusartikel.
Betrachten wir mal die Preise der anderen, hauptsächlich derer die im VF anbieten. Unter 2500€ läuft da doch kaum was (abgesehen von der Panasonic S9). Und es gibt einen riesigen Gebrauchtmarkt mit durchaus schmackhaften Preisen, mal bei MPB schauen. Warum sollte man unbedingt Fuji zur ersten Wahl küren? Braucht man nicht, habe ich aber gemacht und nicht schlecht dabei gefahren.
Rolex würde ich da ausschliessen, die werden nicht künstlich knapp gehalten, ausser nummerierte Sonder-Editionen natürlich. Man geht in den Laden und kauft eine, und basta. Übrigens sind Rolex-Uhren auch nicht teurer als vergleichbare im Luxussegment, das wird Rolex häufig zu Unrecht unterstellt.
Absolut richtig.
Ökonomisch, sowieso auch ökologisch.
Überproduktion erhöht die Lager und Logistikkosten, gerade bei einer solchen schnelllebigen Technik.
Vom Ressourcenverbrauch ganz zu schweigen.
Es sind eben Konsumgüter und als solche sind sie auch zu bewerten.
Private Vorlieben oder Waswärehättekönntekonsumverhalten, ist in Sachen Unternehmensführung kontraproduktiv.
Das Spiel mit Margen, Umsätzen, Gewinnen vor und nach Steuern, Fixkosten, volatilen Kosten, Folgekosten, Abschreibungen, Investitionen ist halt kompliziert und bleibt den meisten Konsumenten verschlossen.
Man kann 50 000 Kameras herstellen und verdienen oder 1000000 Kameras und Verluste einfahren.
Alles eben auch eine Frage der direkten und indirekten Kosten.
Das ist richtig aus unternehmerischer Sicht.
Ich als Konsument muss das aber nicht gutheißen und vor allem kann ich als Konsument darauf genauso egoistisch reagieren wie Fujifilm es macht.
Einerseits Emotionen verkaufen wollen und andererseits Margen maximieren passt nicht zusammen.
da mein Opel Astra nach 13 Monaten immer noch nicht da ist, gehe ich mal von einer künstlichen Verknappung aus 😎 Wenn Kapitän Xing plötzlich an akuten Durchfall leidet und somit der Containerriese Shanghai mit 8 Stunden Verspätung verlässt brechen im Westen schon die Lieferketten zusammen. Welche Firma leistet sich noch riesige Lagerstätten…
Genau aus diesem Grund kaufe ich Autos immer ab Platz. Ich habe noch nie eines vorbestellt und den Kauf auch nie bereut..
Firmenwagen…
Ach so, hoffentlich ist die Firma noch nicht pleite, bevor das Auto ausgeliefert wird.
Von wegen diese Smartphones machen den Kameramarkt kaputt. Das machen diese Hersteller schon selbst. Viel Spass dabei.
Blöd der noch Fuji Kamera kauft bei solcher Aussage!
Wenn’s stimmt, top wird Zeit für umdenken…Ressourcen, unsre Umwelt etc.
Auch wenn ich die x100vi Anfangs gern gehabt hätte bin ich nun froh und warte was noch so kommt bevor ich „umrüste“.
Solang alles funktioniert und es Spaß macht – use what you’ve got
Ich vermute dass es eher so gemeint ist, dass man für viel Geld die Kapazitäten erweitern müsste um dann anschließend die Produkte billiger zu verkaufen. Das macht natürlich Sinn, ich glaube kaum, dass die im Bummelstreik sind damit die Preise hoch gehen.
Nein! Doch! Oh!
Wer Louis de Funes kennt, weiß welche Szene ich meine 😂
Wer hätte das gedacht. Das habe ich schon seit der Situation mit der X100V gewusst und wer nicht völlig blind durch die Welt läuft, hat das schon längst gewusst.
Aber wenn die Leute die Preise mitmachen, machen sie ja alles richtig.
Aber wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall.
Irgendwann werden sie die Rechnung für ihr Verhalten bekommen.
Für mich ist das ein Grund, Produkte eines Herstellers zu meiden.
Bringt rein gar nichts sich in langen und sinnvollen Erklärungen zu verlieren. Das interessiert eventuelle Käufer nicht!
Ärgerlich finde ich zum Beispiel das kein seriöser Dachdecker mit geschultem Personal Zeit hat um einen 150.000 Euro Auftrag anzunehmen und den Kunden auf nächstes Jahr verweist, wohl wissend das seine Mitbewerber ebenfalls ausgebucht sind. Das bedeutet das selbst mit mehr bezahlter Kohle nichts geht.
Warum soll ein Konzern schnelllebige Konsumgüter auf Halde produzieren in der Hoffnung das diese jemand ohne Rabatt kauft? Jeder weiß doch wie der Markt funktioniert und was Kosten bedeuten!
Ich finde es offen und ehrlich wenn dem eventuellen Kunden gesagt wird wie der Hase bei Fuji läuft. So kann der Käufer selbst entscheiden ob und was er bei wem kauft.
Warum will die veränderte Lieferlage nicht in die alten Köpfe? Die „Überflusszeiten“ sind aus unterschiedlichsten Gründen schon lange vorbei.
Tja, Alfred, die Überflusszeiten sind schon lange vorbei. Ich hatte mich schon lange gefragt, warum manche Firmen auf Teufel komm raus produzieren. Aus meinen beruflichen Zeiten in der Automation verstehe ich nicht, wie Firmen sich ständiges Cashback etc. leisten können. Und seien wir ehrlich, niemand braucht ständig was neues.
Das Cashback bezahlt der Kunde. Wer denn sonst?
Auch die Werbung, die Influenza, zahlt der Kunde.
Oh, ich hab jetzt echt gedacht der Cashback bezahle der Weihnachtsmann und die Werbung komme vom Osterhasen.😮
echt jetzt ?
Dann eben -zumindest vorerst- kein Fujifilm mehr. Die Hipster werden schon noch genug kaufen.
Was einige hier von Überfluss und Überbeständen schreiben ist nicht nachvollziehbar.
Hier geht es nicht darum Lager zu füllen, sondern die konkrete Nachfrage zu befriedigen.
Die Nachfrage schwankt, insbesondere in diesen Zeiten. Wir haben uns ja an Ukraine und Gaza gewöhnt, lesen davon kaum noch was in den Zeitungen. Dafür werden Themen wie E-Bikes und die Krankheit eines deutschen Schauspielers regelrecht ausgeschlachtet, aber nichts was uns beunruhigen sollte. Sollte doch in der Beziehung zwischen China und Taiwan eine schwerwiegende “Störung” auftreten, halten wieder alle das Geld zusammen, keiner kauft mehr irgendwelche Luxusgüter. Und es stellt sich heraus, welche Firma in stürmischen Zeiten überlebensfähig ist. Denn Foto ist ein Luxusgut.
Nun das bestätigt, was ich schon lange vermute. Vor einigen Monaten wurde ich hier im Forum für solche Aussagen ja noch fast gesteinigt;) Fuji kann sehr wohl seine Verkaufszahlen abschätzen und seine Bedarfe planen. Aber durch eine künstliche Verknappung kann man Kaufinteresse und Preise hochhalten. Und am Ende ist es nur Finanzmathematik des Controllers. Es macht mehr Sinn 10.000 Kameras mit 500€ Gewinn zu verkaufen als 20.000 Stück mit 200€ Gewinn…Aber bitte regt Euch nicht so viel darüber auf. Der Markt regelt alles von allein. Genauso wie den Preis der X-T50:)
Für mich ist die künstliche Verknappung von Fuji ein Anlass zum Wechsel des Herstellers. Wenn die X T 5 nicht bald entscheidend günstiger wird, kaufe ich mir lieber die Sony A 7 III.
Nun ich gebe Euch ja allen recht. Die Preise für hochwertiges Foto-Equipment steigen schneller als die Inflation. Die Nachfrage schwächelt und der Markt wird immer kleiner. Allerdings ist die Technik mittlerweile auf so hohem Niveau, dass es sich kaum noch lohnt jedes Jahr für minimale Verbesserungen viel Geld auf den Tisch zu legen. Das Positive an der Situation ist, dass man mittlerweile auf dem git gefüllten Gebrauchtmarkt viele Schnäppchen machen kann. Wofür denn neu kaufen?
Ob bewusste Verknappung, um damit den Preis steigen zu lassen oder nicht. Die Preise für Fotoequipement steigen in Sphären in denen ich aussteige. Ich nutze meine Nikon D750 und die Olympus E-M1 Mark II noch so lange, wie es geht. Danach ist Schluss mit dem Kameragedöns. Danach muss das SP ausreichen.
ja beim Smartphone sind die Preise stabil geblieben 😉
Geht mir langsam auch so. Mal eben 3000€ für ein nebenbei Hobby aus zugeben, macht keinen Sinn.
Da sagt die Familienkasse nein.
Das Smartphone ist immer dabei, sofort teilbar und die Kamera(s) sind ganz gut geworden. Da halt alle 4 Jahre 800€ ausgeben kann ich mehr vor mir rechtfertigen.
Was Fuji praktiziert ist absolut nachvollziehbar. Sage ich, komme aus der Fabrikautomation. Eine gut laufende Fertigung kostet am wenigsten Geld, am wenigsten Garantiekosten, weil die Qualität stimmt. Warum auch für einen kurzfristigen Bedarf eine weitere Fabrik hochziehen? Vorhin bei Calumet geschaut, die meisten Artikel sind innerhalb weniger Tage lieferbar, einige innerhalb 1-3 Monate, die X100Vl hat mehr als 6 Monate Lieferzeit. Außerdem ist Fuji nicht die einzige Firma, das gibt es überall. Zurzeit sehen die Fahrradhersteller die andere Seite. Die Märkte wurden und werden immer noch geflutet und die Räder mittlerweile verramscht. Welcher Hersteller und welcher Händler kann davon leben? Richtig, keiner.
Vor 50 Jahren hatte Mercedes Benz eine 2-jährige Lieferzeit, die Qualität stimmte, heute wird der Kunde mit tollen Angeboten regelrecht überfallen.
Es stimmt ja, was du schreibst, aber Qualität und Fuji passt auch nicht so zusammen und das sage ich als ehemaliger Fuji APS-C und jetziger Fuji Mittelformat Nutzer. Wenn man einfach mal in den Foren stöbert, ist es schon erstaunlich, wie sich die gleichen Probleme durch Generationen von Kameras ziehen. Auch was die Verarbeitung angeht, scheint Fuji zu sparen. Da reicht es, wenn man einfach verschiedene Kameras eines Modells in die Hand nimmt und man wird merken, dass sich z.B. Drehräder etc. unterschiedlich leicht drehen lassen.
Mag alles sein, meine Aussage war auch mehr allgemein. Ist nur sehr bemerkenswert, was in unserer Welt voller Güter alles überproduziert wird. Vielleicht komme ich (65) ja auch noch aus einer anderen Welt, wo nicht alles sofort, überall und billig verfügbar war. Auch 1975 noch wurden alle technischen Geräte bei Defekt repariert, wo heute alles verschrottet wird.
Was Fuji betrifft, ich bin mit meiner sehr zufrieden im Gegensatz zu meiner vorigen Nikon.
“Wenn man einfach mal in den Foren stöbert” … dann wäre ich HEUTE Fußgänger und würde mir kein Auto mehr kaufen 😉 Selten das dort Themen eröffnet werden wo es heißt, “mein BMW ist super” dann doch eher “das Geräusch vom Blinker ist so laut” oder Du zB. mit den Drehreglern einer Fuji Kamera 😉 übrigens funktioniert meine XT1 immer noch 1a
Da freuen wir uns doch alle für dich 👍
BMW ist Mist. Zu hohe Reparaturanfälligkeit aufgrund hoher Materialbeanspruchung infolge zu starker Motorisierung.
Ich denke, Sie blenden zu viele Faktoren aus.
Z.B ist bei Fahrrädern die Qualität oftmals kaum soliden Standards genügend. E-Bikes sind nahezu durchgängig überteuert. Qualitäts- insbesondere Sicherheitsstandards gibt es kaum.
Bei den Kameras sieht es ähnlich aus. Sobald man die Überbeichtung nicht mehr im Bokeh verschwinden lassen kann, wirds nichts mehr mit guter Qualität bei bewegten Motiven. Die Preise sind teilweise schon sehr abgehoben.
Wenn Kameras mit Objektiven und Standardzubehör den Preis eines Autos erreichen, da sollte man eigentlich merken, dass diese Preise politisch festgelegt sind und keinen Bezug zur den realen Herstellungskosten und vernünftigen Gewinnen haben.
Und wer dann meint, er müsse die Preise trotzdem zahlen, der konnte wohl mit seiner bisherigen Kamera nicht wirklich umgehen.
Witzig 😅
Künstliche Verknappung klingt für einige wie ein Angriff auf die Persönlichkeitsrechte.
Ob die Aussage so genau getroffen wurden ist, werde ich versuchen mal zu überprüfen. Das aus zweiter Hand übersetzte Lesen ist immer noch ne Sache. Siehe Bibel oder Koran…
Aber selbst wenn? Ich sehe in dem Vorgang nichts verwerfliches. Ich kann dich einer Firma nicht diktieren wie viel sie produzieren soll. Ich hatte außerdem noch nie Probleme irgendwas zu bekommen. Das gibt es im Grunde nur bei X100V und VI. Wer da ne ernsthafte Schnappatmung bekommt, wäre doch so oder so nicht bei Fujifilm gelandet.
Ökonomisch und Ökologisch nachvollziehbar und auch teilweise erstrebenswert. Technik verliert derart schnell an Wert, dass Ressourcen nur so dahinschmelzen. Das wissem alle, aber dennoch soll alles, vor allem eine Liebhaberkamera, sofort verfügbar sein. Diese Haltung ist das eigentlich grenzwertige.
Servus Tony,
Mark schrieb ja, “Fujifilm CEO Teiichi Goto soll beispielsweise gesagt haben” SOLL gesagt haben bedeutet ja nicht HAT gesagt 😉 Und die Übersetzungen japanisch/ englisch sind ja nicht immer die besten, siehe Fuji Menü 😂 Lustig ist auch das ausgerechnet ein eingefleischter Canon User diesen Artikel schrieb 😎
Ja sag ich ja. Es gibt ne Lesart, die man beherrschen sollte.
Mich beeinflusst das jetzt alles nicht und ich glaube auch die Fujiuser nicht. Daher ist das eigentlich erledigt…
stört mich auch nicht 😉 Was mich aber stört sind Leute (auch hier) die Nachhaltigkeit predigen aber dann verlangen das auf Halde produziert wird 👍
“Ob die Aussage so genau getroffen wurden ist, werde ich versuchen mal zu überprüfen.” – Gerne, lass mich wissen, falls du etwas findest. Ich konnte vorhin bei meinen Recherchen nichts finden und beziehe mich deshalb ausschließlich auf den Artikel von Digitalcameraworld.
Ob das jetzt ökologisch wahnsinnig viel bringt, darüber lässt sich wahrscheinlich streiten und bräuchte wohl mehr Hintergrundwissen.
Aber ja: Knappe Produktion und Preis stabil halten, anstatt die Überproduktion mit Rabatten zu verramschen, dass ist die scheinbare Strategie von Fuji und ist ihr gutes Recht als eigenständige Firma. Solange man nicht Aktionär von Fuji ist, hat man das zu akzeptieren und die Aktionäre werden wohl damit zufrieden sein, solange die Dividenden fliessen.
Eigentlich war mir das Gebaren von Fuji erst etwas unsympathisch, aber bei längerem Nachdenken, sehe ich nichts verwerfliches dahinter. Im Gegenteil: solange Fuji die Gratwanderung weiterhin so erfolgreich beschreitet, haben sie eine gesunde Firma. Langfristig kann die Strategie ziemlich erfolgreich sein. Zumindest bis jetzt geben die Zahlen der Firma recht.
Muss man halt etwas Geduld haben, bis man die neuste Kamera kriegt. So what? Wer nicht warten kann, hat ja die Auswahl von diversen Mitbewerbern.
Abgesehen davon, dass der Inhalt nun relativiert ist, finde ich die westeuropäische Anspruchshaltung auf Dauerhaften Konsum nicht lebenswichtiger Güter für unangemessen. Die meisten haben hier nur ein Hobby und daher hängt daran auch nicht viel, an einer X100VI schon gleich gar nicht. So viel Zeit muss für die Liebe vorhanden sein.
„finde ich die westeuropäische Anspruchshaltung auf Dauerhaften Konsum nicht lebenswichtiger Güter für unangemessen.“
Kommunist! 😊
Konsumieren! Konsumieren! Wachstum! Wachstum! QUARTALSZAHLEN !!! 😊
Klimaschutzmäßig sind Panzer natürlich günstiger.
Sowas kann man sich wenigstens leisten – im Unterschied zu den Renten, die die Rentner ja selbst mit ihren Beiträgen finanziert haben.
Ich wäre da ein wenig vorsichtiger bei der Auslegung dieser Aussage. Es ist keine künstliche Verknappung, wenn man nicht überproduziert. Eine Überproduktion wäre tatsächlich nicht gut und eine Verschwendung von Ressourcen. Man braucht Lagerhallen und logistische Kapazitäten. Der nächste Schritt wäre, die Lagerkapazitäten gut zu managen, was wiederum bedeuten würde, oft preisliche Zugeständnisse machen zu müssen. Das alles sind große wirtschaftliche Investitionen für eine Firma. Auch für die Kundenbindung ist es nicht unbedingt gut. Wer bezahlt schon gern hunderte Euro mehr, und einen Monat später wird das gleiche Gerät verramscht. Dies alles steht auch nicht im Widerspruch mit generellen Lieferengpässen. Diese summieren sich zur Philosophie, nicht auf Halde zu produzieren, hinzu. Ich verstehe die Aussage des CEO überhaupt nicht als Eingeständnis, eine künstliche Verknappung herbei führen zu wollen. Diese Verknappung entsteht einfach aus dem Entschluss, nicht auf Halde zu produzieren und der Produktionskapazitäten, die auch beeinflusst werden durch Teileknappheit. Wenn ich eine Firma hätte, würde ich auch nicht auf Halde produzieren, um mir dann selbst den Druck zu machen, die Kapazitäten dazu auszubauen, die Logistik zu finanzieren und dann beim Verkauf noch Verluste zu machen. Das alles hat nichts mit einer (beinahe als boshaft unterstellten) künstlichen Verknappung zu tun. Der… Weiterlesen »
“Ich verstehe die Aussage des CEO überhaupt nicht als Eingeständnis, eine künstliche Verknappung herbei führen zu wollen.” – Das sehe ich ein bisschen anders, da der CEO ja selbst die Preise der Kameras als Begründung anführt. Die will man nicht senken, sonst sei das eine Verschwendung (von Einnahmen/Gewinn). So lese ich das zumindest, Digitalcameraworld sieht das ebenfalls so. Der CEO hätte als Begründung ja auch Nachhaltigkeit etc. anführen können.
Außerdem würde ich differenzieren zwischen extremen Lieferengpässen, Nachfrage gerade so bedienen (ohne Überproduktion) und auf Halde produzieren. Bei Fujifilm hatten wir in den letzten Monaten immer wieder große Lieferengpässe, nicht unbedingt in Deutschland, aber in anderen Ländern wie z. B. Japan schon. Das hat nichts mit “wir wollen nicht auf Halde produzieren” zu tun. Da gibt es noch etwas dazwischen, was für Fujifilm anscheinend aber nicht erstrebenswert ist. Der aktuelle Zustand ist “normal”.
Ja, da hast du schon Recht in Bezug auf die Lieferengpässe. Ich denke, Fuji will einfach vorerst nicht die Produktionskapazitäten erhöhen. Sie haben ja nur eine relativ kleine Fotosparte und die wollen sie gern erhalten. Klein aber fein sozusagen. Jegliche Expansion würde unheimlich große Investitionen erfordern und das bei sinkenden Verkaufszahlen insgesamt im Fotokamerageschäft. Der Markt scheint sich zwar wieder ein wenig gefangen zu haben, aber das kann auch nur vorübergehend sein und die weltweiten Krisen sind alle noch am Brodeln. Fuji verkauft und entwickelt anscheinend sehr gut und die Ambitionen sind hoch. Man will auch im Markt angreifen. Irgendwann muss man dann auch die Schlagzahl erhöhen, aber diese relativ kleine Fotosparte, die möglicherweise vor ein paar Jahren im Großkonzern noch zur Disposition stand, kann wahrscheinlich auch nicht machen, was sie will und darf kein so großes Risiko fahren. Wenn sie ins Verlustgeschäft kommen, wars das vielleicht für sie. Und natürlich will man die Preise nicht senken. Das würde der Firmenphilosophie widersprechen, eben sinngemäß “klein aber fein”, wie ich es mal interpretierten würde. Die anderen Mitbewerber haben doch auch nicht wesentlich geringere Preise. Wenn Fuji die Preise dem Ramschniveau preisgeben würde, müssten sie überproduzieren. Da laufen dann die Fließbänder in… Weiterlesen »
Fujifilm ist der einzige traditionelle Filmhersteller, der überlebt hat, siehe Kodak, Agfa, … Man hat sich zwar nie vollständig aus dem Kamerabau zurückgezogen, hat jedoch erst ab Mitte des letzten Jahrzehnts angefangen, wieder “Gas” zu gegeben. Bis vor nicht länger Zeit hat die Kamerasparte “rote” Zahlen geschrieben. Dass man jetzt wieder Gewinne macht, ist mit nur einer langfristigen, zielgerichteten und hartnäckig verfolgten klugen Geschaeftspolitik erklärbar. Dass Fujifilm in dieser komplizierten und herausfordernden Marktsituation erfolgreich Marktanteile gewinnt, spricht für die Qualität der Strategie.
Gleichzeitig sichert diese Herangehensweise langfristig Erfolg und das Überleben und uns Fotografen die Sicherheit, dass wir auch zukünftig auf Fujifilm und attraktive Produkte bauen können. Übrigens macht das die etablierte Konkurrenz nicht viel anders. Gute Produkte haben eben ihren Preis.
Genau so sehe ich das auch. Die traditionsbewussten Japaner sind alle auch sehr konservativ. Der schnelle Profit tritt da etwas zurück gegenüber einem langfristigen Überleben.