Fujifilm Kameras Marktgeschehen

Fuji X100VI: In Deutschland wohl keine Maßnahmen gegen Reseller geplant

Fujifilm kämpft bei der X100VI mit knappen Beständen und gewissenlosen Wiederverkäufern, die durch Bots die strengen Maßnahmen umgehen wollen.

Zu hohe Nachfrage, zu wenige Kameras

Das hatte sich Fujifilm eigentlich anders vorgestellt, denn mit erhöhten Produktionskapazitäten sollte sich die notorisch schlechte Verfügbarkeit der X100V beim Nachfolger X100VI ursprünglich nicht wiederholen.

Wie wir in den letzten Wochen seit der Vorstellung immer wieder berichtet hatten, ist die Realität aber eine andere, denn Käufer stehen auf langen Wartelisten. Weil Wiederverkäufer, in dem Falle auch „Scalper“ genannt, außerdem aus der Marktsituation Profit schlagen wollen, hat der japanische Hersteller schon in seinem Heimatland und den USA drastische Maßnahmen ergriffen.

Während Fujifilm Japan auf strenge Lotterieregeln setzt, hat die US-Niederlassung angekündigt, „verdächtige“ Bestellungen zu stornieren und die betroffenen Kameras erneut zu verlosen.

Nur für treue Kunden

In Japan müssen Interessenten eine Kaufhistorie im jeweiligen Geschäft nachweisen, um sich überhaupt für die X100VI-Lotterie registrieren zu können. Yodobashi Camera etwa verlangt einen registrierten Kauf zwischen dem 7. März 2022 und dem 6. März 2024, bei BicCamera muss ein Einkauf zwischen dem 15. März 2022 und dem 14. März 2024 erfolgt sein, damit man überhaupt an den Verlosungen zur Kauferlaubnis teilnehmen kann.

Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Scalper sich kurzfristig bei zahlreichen Händlern anmelden oder Ad-hoc-Kaufhistorien generieren. Auch die Registrierung ganzer Familien wird erschwert, da meist nicht jedes Familienmitglied eine Kundenkarte besitzt.

In den USA hingegen hatte Fujifilm zwar eine strikte Begrenzung auf eine Kamera pro Bestellung der Limited Edition implementiert, jedoch scheinen findige Scalper einen Weg gefunden zu haben, diese Regel zu umgehen. Gerüchten zufolge sollen bis zu 92 Prozent der Bestellungen mithilfe eines speziellen Bots aufgegeben worden sein.

Als Reaktion darauf kündigte Fujifilm USA an, alle verdächtigen Bestellungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu stornieren. Die dadurch freigewordenen Kameras sollen anschließend über ein Losverfahren erneut angeboten werden, um eine gerechtere Verteilung zu ermöglichen.

Unser Team hat eine große Anzahl von verdächtigen X100-VI-Limited-Edition-Bestellungen abgefangen. Wir wissen, dass dies die Chancen unserer treuen Fans, diese unglaubliche Kamera zu erwerben, beeinträchtigt. Die identifizierten verdächtigen Bestellungen werden storniert.

Die verbleibenden X100VI Limited Edition-Kameras nehmen an einer Verlosung teil, die sicherstellt, dass alle Interessenten eine faire Chance auf den Kauf haben.
Fujfilm USA

„Für Deutschland aktuell nicht geplant“

Gegenüber Photografix-Magazin.de hat ein Vertreter von Fujifilm nun jedoch bestätigt, dass in Deutschland zumindest derzeit keinerlei derartige Aktionen bevorstünden. Trotz konkreter Nachfrage nach den Gründen gab es dazu keine Antwort. Die Aussage ist meiner Meinung nach daher mit einiger Vorsicht zu genießen.

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Im Wortlaut hieß es von einem Sprecher nach Verweis auf die Verlosungen in Japan übrigens, dass „die beschriebene Vorgehensweise für Deutschland aktuell nicht geplant“ sei – vielleicht denkt man sich hierzulande also etwas anderes aus.

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