Canon Sonstiges

Kamera als Webcam: Canon bittet jetzt für Software monatlich zur Kasse

Zumindest in den USA kosten bestimmte Features der EOS Webcam Utility künftig Geld. In Deutschland ist die Software noch kostenlos – aber wie lange?

EOS Webcam Utility: Nützlicher Helfer in der Pandemie

Sicherlich war auch dieses Projekt ein Kind der Pandemie. Schließlich war es im Mai 2020 genau der richtige Zeitpunkt, als die halbe Welt gezwungenermaßen auf Videokonferenzen umsteigen musste, dass Canon eine entsprechende Software veröffentlicht hat. Teilweise hat die hohe Nachfrage sogar dazu gesorgt, dass beliebte Webcams völlig vergriffen oder zu horrenden Summen verkauft wurden.

Dabei konnten viele Canon-Fotografen auf ihre bestehende Kamera zurückgreifen und profitierten so zusätzlich von einem deutlich professionelleren Bild bei Zoom und Co. Die EOS Webcam Utility ermöglicht es nämlich, eine von inzwischen 40 Canon-Kameras per USB-Kabel an PC oder Mac zu schließen und in verschiedene Videokonferenz-Programme einzuspeisen. Nett von Canon: Die Software ist völlig kostenfrei verfügbar.

Full-HD, mehr Kameras und Wasserzeichen kosten 4,99 Dollar

Das ist sie zumindest in Deutschland auch noch weiterhin. In den USA verlangt der japanische Hersteller für bestimmte Features im Rahmen einer Pro-Version allerdings Geld – das sogar monatlich und nicht zu knapp. 4,99 Dollar werden im Monatsabo fällig, der Jahrestarif schlägt mit 49,99 Dollar etwas günstiger zu Buche. Die Pro-Version erlaubt unter anderem eine Auflösung von 1080p statt nur 720p, drahtloses Streaming von bis zu fünf Kameras, Wasserzeichen und Streaming zu YouTube und Twitch.

Kommt die Bezahlschranke nach Deutschland?

Wer seine Canon-Kamera im Notfall als Webcam-Ersatz oder nur für seltene Videotelefonate benutzt, wird die Bezahlschranke vermutlich gar nicht wahrnehmen, selbst wenn sie auch in Deutschland eingeführt würde. Die Grundfunktionalität, nämlich die Übertragung vom Kamerabild zum PC, wird schließlich weiterhin gewährt. Wärt ihr im Zweifel aber bereit, für eine bessere Bildqualität bei der EOS Webcam Utility zu bezahlen?

via: Heise | Beitragsbild: dlxmedia

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Alfred Proksch

Wir haben freie Marktwirtschaft. Wer fürs Web seine Canon nutzen möchte ist er wenn er dafür bezahlt selber schuld.

Für mich weder ein Aufreger noch von besonderem Interesse.

J.Friedrich

Volle Zustimmung, zumal ja die Pro-Version Features für überwiegend gewerbliche Nutzer enthält. Bei mir ist mittlerweile die „Abofalle“ das Kriterium „totaler Verweigerung“, sofern es sich nicht um echte „tägliche Dienstleistung“ handelt, wie Telefon(e), Zeitung(en), Sicherheit. Einmalzahlung/Kauf ist immer okay, gibt’s dann eine neue Version kann ich selbst entscheiden ob sinnvoll oder nicht, aber diese ganzen „4,99-Mini-Abos“: Nö, mach ich nicht – mir reichen schon die weiteren „Abos“ meiner diversen Kfz-Leben-Haus-Versicherungen, der Energieversorger usw.

Alfred Proksch

Danke J.Friedrich

leider ist die grundsätzliche Bedeutung von Abo den meisten nicht klar. Ganz locker wird Bargeldlos bezahlt. Wie NAKT wir uns freiwillig damit machen und womit wir eigentlich bezahlen ist den wenigsten bewusst.

Ingo

So sehe ich das auch. Höchsten, wenn das beruflich notwendig ist und sowieso jedes Jahr auf die neue Version geupdated wird.

Mark

wer eine DSLR/DSLM professionell als Webcam nutzt, wird wohl auch eher zu sowas wie einem Camlink zurückgreifen. Das kostet nur 1x und bietet mehr

joe

Was mir am besten gefällt ist, dass in HD und maximal in FHD gestreamt werden kann, aber man uns 4Kund 8K Kameras verkauft! Das ist wie ein 600PS Auto bei dem dann nur 100PS sind abrufbar sind.

Rüdiger

Und man beachte den kleinen Hinweis „(digital upscale)“. Das ist noch nicht mal echtes HD, was die da über USB ausgeben. Ich vermute, das ist das Bild fürs Kameradisplay in der entsprechenden Auflösung, was dann nach Bedarf skaliert wird. Es wird auch je nach Kamera unterschiedlich sein. Neuere Kameras werden da vielleicht besser ausgestattet sein.

Das ist aber auch das KO Kriterium für diese Software. Die Free-Version ist ein nettes Tool und war gerade in der Corona-Zeit sehr nützlich, weil Standard-Webcams ja komplett ausverkauft waren. Aber wenn ich für diese Features 5$ im Monat bezahlen würde, dann kaufe ich mir doch lieber einen HDMI Adapter und nutze OBS mit bester Videoqualität.

100carat

Dies könnte aber auch daran liegen, dass sich Hersteller vor schlechten Kundenbewertungen schützen wollen. Viele Internetverbindungen sind bis heute leistungsmäßig begrenzt. Kommt es zu Verbindungsabbrüchen oder ansonsten schlechter Übertragungsqualität machen Verbraucher nicht selten Software-Anbieter verantwortlich.

1080p sollten aber von Canon als Standard kostenfrei angeboten werden.

Rüdiger

Nein, leistungsmäßig begrenzt ist an der Stelle der USB Link der Kamera, der für diesen Zweck nicht vorgesehen war. Selbst der HDMI Ausgang der Kameras ist bei älteren Modellen auf das Bild im Display beschränkt, so dass man gezwungenermaßen das Autofokusrechteck mit dabei hat.

Ums Netzwerk braucht sich Canon nicht zu sorgen, das ist Aufgabe der Streaming Software, also OBS, Zoom, Teams, etc. Die skalieren das Videobild passend zur verfügbaren Bandbreite.

Mich wundert ein wenig der Support für 60fps. Meine Erfahrung mit der EOS 77D war, dass da maximal 15fps rauskamen. Aber es steht ja auch „Up to …“ dabei.

Als Kunde kann man ja 30 Tage testen und bei Bedarf monatlich kündigen.

Roman.Tisch

Passt zu Canon. Vielleicht muss man bei Canon dann bald zusätzlich zahlen, wenn man die vollen MP seiner Kamera nutzen möchte, oder die volle Serienbildrate 😄
Ein Hersteller der es schafft, immer unsympathischer zu werden.

Josef

Das mag dein persönlicher Eindruck sein, vermutlich bist du gar kein Canon User.
Verallgemeinern würde ich das allerdings nicht, mir als Canon User wird Canon überhaupt nicht unsympathisch. Das Gegenteil ist der Fall.

RaniT

Es ist erstaunlich, dass die Canon-Kameras im Jahr 2022 immer noch eine zusätzliche Software
brauchen, um als Webcam funktionieren zu können.

OMDS hat beim Modell OM-5 den „USB Video Class“-Standard implementiert, sodass man keine
zusätzliche Software braucht. Außerdem kann man das Mikrofon der Kamera benutzen.

Zitat von OMDS: „… kannst du die OM-5 als erstklassige Webcam-Lösung nutzen, indem du sie
einfach per USB an deinen Computer anschließt – ohne zusätzliche Programme oder Treiber.“

Weiß jemand, ob die „EOS Webcam Utility“-Software die Mikrofone der Canon-Kameras nutzen kann?

Rüdiger

Was, wie? Mikrofone? Das geht?

Aber die OM-5 hat ja nur MFT Sensor!!! 😉

Quantenrevolution

Abos gehen gar nich, seit dem Adobe Zwangsabo Angebot, ist mein Computer auch Adobe frei!

Alfred Proksch

Auf meinem letzten älteren Rechner ist Ubuntu mit allen Foto/Grafik relevanten Programmen installiert. Habe mich „eingefuchst“ und muss sagen das es auch ohne Adobe wunderbar funktioniert – bei vielem nicht so elegant und bequem – aber dafür ohne ABO !!

joe

Kauf die Adobe PS Elements, kann in einigen Dingen mehr als PS, ist einfacher und kann man kaufen, kostet für mich als Upgrade zwischen 59,- und 79.-€, kaufe ich alle drei bis vier Jahre neu. Macht 15 bis 20.-€ pro Jahr.

Marcello

Als Einfachuser ok, aber wenn Du Adobe regelmässig und auf verschiedenen Geräte nutzen willst, gibt es nichts vergleichbares.

Maratony

Als wöllte man Kundschaft verdrängen wollen

mftler

Da wird jetzt aber auch wieder mal aus einer Mückenmeldung, Elefantenpost gemacht.
Es handelt sich um eine Pro Version mit umfangreichen (professionellen) Zusatzfunktionen, die halt -oh Wunder- auch bezahlt werden müssen.
Wers nicht braucht -und Lieschen-Müller braucht nicht mehr, um ihren virtuellen Kaffeekranz per Zoom zu machen- nutzt halt weiter die Free Version.

Wo ist jetzt der Skandal?

Maratony

Kein Skandal, nur idiotisch.

joe

Eine Frage, gibt es das was da in der Bezahlfunktion angeboten wird von jemandem umsonst? Falls ja ist es nicht besonders schlau, falls nein ist es eine Marktlücke!

Sabrina

Als Kunde will ich ein fertiges Produkt kaufen, dass selbstverständlich ohne irgendwelche Online-Anmeldungen und Updates funktioniert. Auspacken, Objektiv drauf, geladenen Akku rein, Speicherkarte rein und die üblichen Einstellungen an der Kamera vornehmen – fertig.

Wenn dann bei den ohnehin schon hochpreisigen Produkten Folgekosten entstehen, hat man irgendwann keine Lust mehr, da noch was zu kaufen.

Es geht einem einfach nur noch auf den Sack, dass man für eine einmal erstellte Software oder Hardware am besten lebenslang immer wieder Geld als Abo abdrücken soll.

Rawbert

„ein fertiges Produkt kaufen, dass selbstverständlich ohne irgendwelche Online-Anmeldungen und Updates funktioniert“ – sagt die SP-Verfechterin schlechthin.

Joschuar

Was mich an den APO´s nervt, da in DE das Internet eher an Dritte Weltgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit erinnert, kein sauberes Arbeiten möglich macht !! Ich will immer volle Leistung, ohne vom Internet abhängig zu sein !!

Rawbert

„Ich will immer volle Leistung, ohne vom Internet abhängig zu sein !!“ – Ist ein sinnvoller Beitrag zum Thema Webcam…

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