Leica Kameras

Leica D-Lux 8 verliert laut Test nützliche Eigenschaften des Vorgängers

Die Leica D-Lux 8 war der lang erwartete Nachfolger einer beliebten Kompaktkamera. Doch Leicas Streben nach Vereinfachung scheint Nutzen zu kosten.

Nur überschaubare Neuerungen

Mit der D-Lux 8 hat Leica im Mai sechs Jahre nach der D-Lux 7 die neueste Generation seiner Kompaktkamera-Serie vorgestellt. Doch während die überschaubaren Änderungen auf den ersten Blick durchaus sinnvoll erscheinen, offenbart ein genauerer Blick auf die technischen Spezifikationen, dass einige liebgewonnene Funktionen des Vorgängermodells fehlen, wie Macfilos nach einem eigenen Test berichtet.

Woran darf man sparen und woran lieber nicht? Überfrachtete Menüs und ein Übermaß an Knöpfen und Schaltern sollen der Vergangenheit angehören. Soweit die Theorie. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass auch einige durchaus sinnvolle Funktionen dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. Technische Neuerungen muss man übrigens mit der Lupe suchen, erst nach der Vorstellung wurde bekannt, dass Display und Sucher wohl leicht überarbeitet wurden.

Kein Stufenzoom mehr

Besonders schmerzlich dürfte für viele Nutzer der Wegfall des Stufenzooms sein. Diese Funktion erlaubte es, die Brennweite in festen Schritten zu verstellen und so die Flexibilität einer Zoomkamera mit der Disziplin einer Festbrennweite zu verbinden. Gerade für die Streetfotografie war dies ein überaus praktisches Feature.

Ebenfalls gestrichen wurde die Möglichkeit, häufig genutzte Einstellungen per Knopfdruck zu sperren, um ein versehentliches Verstellen zu verhindern. Auch der Objektivring, der beim Vorgänger wahlweise zur Brennweitenverstellung oder für die manuelle Fokussierung genutzt werden konnte, dient nun ausschließlich letzterem Zweck.

Das Streben nach Vereinfachung

Auf Nachfrage der Kollegen begründet Leica die Änderungen mit dem Streben nach Vereinfachung und Vereinheitlichung mit anderen Kameramodellen der Marke. Eine nachträgliche Wiedereinführung der vermissten Funktionen per Firmware-Update sei unwahrscheinlich.

Wer bislang mit dem Kauf einer Leica-Kompaktkamera geliebäugelt hat, findet in der D-Lux 8 laut Testbericht ein technisch rundum gelungenes Modell – wenngleich mit leicht eingeschränktem Funktionsumfang. Die hat allerdings auch ihren Preis (genauer: eine UVP von 1.590 Euro; eine D-Lux 7 bekommt ihr gebraucht für etwas über 1.000 Euro). Das hält Interessierte aber nicht davon ab, sie den Händlern aus den Händen zu reißen, häufig müsst ihr bei sofortiger Bestellung einen oder gar mehrere Monate warten.

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AlexR

Mein Gott, das Teil hätte mit aktueller Technik sowas von Potenzial gehabt… 🙁

Loods

Nach 10 Minuten testen der ausgeliehen D Lux 8, wusste ich, dass ich meine Fuji X100F behalte. Schade wollte unbedingt die Leica, aber da warte ich lieber auf die D Lux 9.


J.Friedrich

Ich hatte Lx3, lx5, lx7 mit Sucher, Lx100 – das waren innovative Konzepte vor Jahren … Aber was soll das, eine sechs, bzw. acht-Jahre alte Kamera (Sensor, Optik) „neu zu verpacken“ und ironisch-„ikonisch zu LeicStylen“ und mit bisserl Firmware/App-Schnittstellen zu „pimpen – 1600,– „Piepen“ – irre – da wäre deutlich mehr drin gewesen, sehe ich exakt wie AlexR.

Mirko

tja man hätte daraus auch eine kleine Q Schwester machen können

J.Friedrich

👍 – so isses Mirko. Das Konzept ist nämlich gut von den Pana-(Leicas) LXen und die sind mit dem MFT Sensor plus Optiken toll. Hätte man z.b. den Winkelsucher der GX9 mit besserer Auflösung spendiert und einen funkelnagelneuen Sensor plus Prozessor oder Einen von den grossen PanaSchwestern usw. usw. – Schade, schade, so ist es nur eine „umdesignte und leicht verschlimmbesserte“ sechs Jahre alte Panasonic LX100II geworden – bei der für viele Funktionen eine Taste mit Direktzugriff besteht, wogegen ich beim Leicadesign ins Menü „gezwungen“ werde …

Joachim

Stufenzoom; dazu eine kleine Bemerkung. Bei meiner Lumix LF 1 (gab es in einer besseren Ausstattung auch von Leica) funktioniert der Zoomhebel nicht richtig. Mal geht er, dann stockt er, geht nicht zurück.Insgesamt habe ich so in Fotoläden 3 mal nach der Ursache gefragt (jeweils Vertreter von Pana). Antwort: da können sie nichts machen. Durch Zufall finde ich eine Einstellung am Objektivring und auch am Ring der Set Up Taste die Möglichkeit, den Zoom nach Stufen einzustellen (jeweils nach VF Brennweite). Da läuft er auch einwandfrei und ist recht flugs. Damit kann ich gut leben und die Frage nach Stufenzoom Ja oder Nein erübrigt sich für mich. Hauptsache Zoom ist möglich.
Ansonsten muss man die D-Lux 8 wohl lieben. Da kann man allerhand schöne Bilder mit machen.
Interessant wäre für mich, den Fehler des Zoomhebels herauszufinden. Liegt vermutlich an einem Kabel oder Schleife.

J.Friedrich

Hallo Joachim, freue Dich einfach, dass Deine LF1 nach 10 Jahren Dich noch begeistert und faktisch ja voll funktioniert – Als „Notizbuchkamera“ sicher (vor 10 Jahren) mit 12MP 1/1,7″ Sensor (noch) interessant, aber da ist mittlerweile ein „aktuelles Handy“ auch eine sinnvolle Alternative. Die LX100II bzw. „die neue“ D-Lux 8 sind nicht wirklich mit einer LF1 vergleichbar, dass ist schon ein deutlicher BQ- und Konzept-Sprung … LG J.Friedrich

Joachim

Ja, immer dabei. Brauche sie hauptsächlich für Ebay Kleinanzeigen. Die Bilder sind schnell gemacht und recht passabel. Auch ist die LF1 nicht schlecht für Makro. Wenn man mal Nahaufnahmen von Millimeterpapier macht, sieht man natürlich Vignettierung und Randverzerrungen. Das sieht man aber bei den Aufnahmen meiner wilden Orchideen nicht. Habe selbst im Garten Zweiblatt, geflecktes – und breitblättriges Knabenkraut. Bevor ich da meine Canon und das 70er Makro von Sigma nutze, muss es dann einen entsprechenden Grund haben. Die Teile sind schwer. Wollte im Prinzip nur auf die Funktion Stufenzoom hinweisen die die LF 1 über 2 Steuerringe anbietet. Und vor 10 Jahren war das schon eine Innovation.

Alfred Proksch

Zu dieser Kamera haben viele einen grundsätzlichen „Denkfehler“, besser gesagt ein Vorurteil. Die D-Lux 8 SOLL KEINE kleine M oder Q sein.

Für mich ist sie wegen der App ein sehr gutes Bindeglied zum Smartphone, oder eben eine leicht zu bedienende universale Kamera (digitales Notizbuch) für die Jackentasche. Mehr soll sie auch nicht sein. Das die Bilddateien auch für das Poster an der Bürowand oder das Urlaubsalbum ausreichen ist Nebensache, denn die Ergebnisse werden zu 95% sowieso auf Displays oder Monitoren besichtigt.

Was mir sehr gut gefällt ist das „aufgeräumte“ Design und die klare Philosophie die dahinter steckt.

Sie ist KEINE der üblichen Kameras mit 15 seltsam verteilten Knöpfchen die dazu noch mindestens eine Doppelbelegung besitzen die mit der Bedienungsanleitung auf den Knien umständlich programmiert werden müssen. Wo dann welche mühsam programmierte Funktion „versteckt“ ist haben die Benutzer spätestens nach einer Woche vergessen.

Mirko

ein „digitales Notizbuch“ für 1.600€, meinen Respekt hast Du 👍 Da ja 95% der Ergebnisse auf Displays oder Monitoren betrachtet werden kann ich gleich zum SP greifen, habe ich eh immer dabei 😉 Gut aussehen tut sie aber 📸

Alfred Proksch

Zur Zeit gehen mir weil die Schlepperei lästig wird Bridge Kameras und kompakte Gerätschaften im Kopf um. Um genau zu sein die bald nicht mehr gebaute Sony RX10-IV oder die Panasonic FZ2000 für die Radtouren/Wanderungen wegen den längeren Brennweiten und den ordentlichen Lichtstärken. Für die City und im Handschuhfach die D-Lux8 weil die so schön klein ist und im lichtstarken Zoom meine „Straßenfotografie“ Lieblingsbrennweiten integriert sind.

Was dagegen spricht scheint „eher die Kopfsache“ eines alten Fotografen zu sein. Jahrzehnte „ein gefrästes Denken“ wie Formatgröße ist alles oder nur Festbrennweiten sind die besten und dergleichen mehr lassen sich nicht so einfach abschütteln. Als wüsste ich es mittlerweile nicht besser was Technik/Software mittlerweile können.

Die Preise für die beiden Geräte sind als „SATT“ zu bezeichnen. Das sind zusammen mal eben 3.000,- Eurönchen. Plus ein wenig an passendem Zubehör können daraus locker 4.000 werden. Gut – ich kann nichts mitnehmen weil das letzte Hemd keine Taschen hat – aber mal eben den Bestellanruf tätigen? Das will überlegt werden.

Mirko

naja das Problem mit längeren Brennweiten habe ich zum Glück nicht 😀 Ich gehe mal davon aus das die neue XE5 inkl. 15-45 anfänglich auch 1.599€ kosten wird, da müsste ich nicht lange überlegen 😉

Markus B.

Ich habe sie im Leica-Store ausprobiert und muss sagen, dass mir die Bedienung, Menu, Anzeige und auch der Sucher ausgesprochen gut gefallen. Da ich noch eine D-Lux 7 habe, hadere ich aber, ob mir ein Umstieg wirklich 600€ Aufpreis wert ist. Aber ich empfinde das Gesamtkonzept als wirklich gelungen. Und wenn hier immer wieder mit der X100 Serie verglichen wird: Ich habe bis auf die X100VI alle Kameras der X100-Serie besessen. Es war immer eine Hassliebe. Wer ausschliesslich mit 35mm fotografiert, alles super! Aber ansonsten wird man damit nicht glücklich. Daran ändern auch 40Mpx, IBIS und sonstige Spielereien nichts…und eine teure Kamera, die im Schrank liegt, hat keinen Nutzwert. Warum soll man nicht mit der D-lux 8 glücklich werden?

Heiko

Viel wichtiger wäre es doch, die Kamera vernünftig gegen Staub abzudichten. Ich habe meine Lumix LX100 billig verkauft, weil sich im Inneren vor dem Sensor Staub und Fussel angesammelt hatte. Sichtbar auch schon bei Abblendung um 2 Blenden. Ich warte auf eine Neuauflage der GM1 oder GM5. Ohne Objektivwechselmöglichkeit gibt es halt keine Reinigungsmöglichkeiten.
Kameras dieser Reihe sind eigentlich geniale Immer-Dabei-Kameras. Aber in dieser Form unbrauchbar.

Alfred Proksch

Heico wieso glaubst du das beim neuen Gehäusedesign keine technischen Verbesserungen mit eingeflossen sind?

Das ist nicht so wie bei den VW/Opel Fahrzeugen wo seit Jahrzehnten der Rost immer an den selben Stellen blüht.

J.Friedrich

Sei mir nicht böse Alfred, aber was bitte schön, soll am Objektivdesign neu sein, schau Dir die LX100 bzw. LX100ii und die D-Lux 8 mal von Oben an: mit und ohne eingefahrener Optik, da wurde gar nix gemacht – wie gesagt, es ist eine Sucher-, Schnittstellen-, Firmware gepimpte Design-VARIANTE der 6 /8Jahre alten LX100 bzw. LX100ii – für den von Dir oben beschriebenen Zweck ist sie ein schönes Teilchen. Kaufen, machst nix verkehrt und hast bisserl Leicafeeling. LG J.Friedrich

Alfred Proksch

Ich meine die von Heico genannten Staub Argumente, nicht das Optik Design.

Alfred Proksch

Die Leica D-Lux8 ist noch nicht einmal lieferbar da hat schon jemand Probleme mit Staub auf dem Sensor, weil das mit einer Panasonic LX100 so gewesen sein soll. Dazwischen liegen erstens Jahre und die D-Lux8 hat ein neues Gehäuse bekommen.

Ist es schlecht wenn eine optimierte Variante auf den Markt kommt? Was ist an den DSLM Kameras Mark 2,3,4 usw. denn anders? Sie sind auch nichts anderes als „Sucher-, Schnittstellen-, Firmware gepimpte VARIANTEN“ !! Neues Design spart man sich dabei meistens.

Dann noch unterstellen das man „Leicafeeling“ bräuchte – das stößt mir etwas auf.

J.Friedrich

Hallo Alfred, ja ich sprach auch vom „Gehäuse-Design“ der Optik. Schaue Dir einfach Bilder dazu an, dann siehst Du selbst, dass die gesamte Konstruktion der optischen Einheit komplett unverändert übernommen wurde. Und nochmal: es ist eben keine neue Kamera, es ist eine in Teilen modifizierte 8/6 Jahre alte Kamera, welche wieder überarbeitet wurde und hauptsächlich in neuem Gewand auftritt – PanaLeica eben – und das mit dem „Leicafeeling“ meinte ich positiv, denn die Designsprache innerhalb der Leica-Philosophie sieht schon edel aus … auch meine Kaufempfehlung war ernst gemeint – du machst da nichts falsch. Die Sache mit dem Staub zum Beispiel ist tatsächlich ein Problem der LX100 (hatte ich) und LX100ii, da ich fast nur offenblendig mit diesen „PanaLeica-Teilchen“ fotografiere, betraf es mich aber bzgl. Bildergebnis kaum …

Klaus

Also wenn an dem Staubsauger etwas geändert worden wäre, hätten sie die Kamera mit Sicherheit in der Werbung mir Spritzwasser und Staubschutz beworben. So wie Panasonic es mit seinen Kameras macht. Das Innere kommt kommt aus China, wie bis her, das schöne Metallgehäuse vielleicht aus Deutschland oder Europa.

Joachim

Kleiner Tipp. Da ist Staub auf dem Sensor. Man nehme einen Staubsauger (z.B. den aus Wuppertal); stecke so einen Saugschlauch (braucht man so für Coachkissen etc.). Drücke die Öffnung leicht über das Objektiv so, dass es mit dem Kameragehäuse schließt und stelle auf Saugstufe 1. Hat bei mir mit der Lumix TZ 10 prima geklappt. Schwupps war der Fleck weg.

Klaus

Eine Reisekamera ohne Spritzwasser/Staubschutz taugt nichts.

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