Ihr sammelt historische Kameras und besitzt das nötige Kleingeld? Dann hättet ihr kürzlich die Chance auf eine außergewöhnliche Leica MP gehabt.
Leica MP black Paint no. 55 erzielte 1,2 Millionen Euro
Bei der Leitz Photographica Auction wurde mal wieder eine Kamera zu einem erstaunlichen Preis versteigert. Zwar erzielte die 64 Jahre alte Leica MP black Paint no. 55 “nur” etwa das Vierfache ihres Schätzwertes (zwischen 300.000 und 350.000 Euro), am Ende kam jedoch eine überwältigende Summe zustande: Für 1,2 Millionen Euro wechselte sie in den Besitz eines anonymen Bieters. Das Exemplar ist eines von insgesamt 141 schwarzlackierten MP-Modellen, die auf Wunsch US-amerikanischer Pressefotografen hergestellt wurden, weil diese den Leicavit-Schnellabzug außerhalb der Leica-IIIf-Serie sehen wollten.
Schwarzlackierte Vintage-Leicas besonders nachgefragt
Insgesamt 488 Lose von Bietern aus über 100 Ländern seien laut Pressemitteilung von Leica Camera Classics am 20. November im Wiener Hotel Bristol zusammengekommen. Unter den Hammer kamen neben Sondereditionen historischer Kameras und Objektive verschiedener Hersteller auch Werbetafeln aus den 1920ern. Wie schon in den Vorjahren verzeichneten die Organisatoren allerdings eine besonders hohe Nachfrage nach schwarzlackierten Vintage-Leicas.
“Diesen Trend beobachten wir nun schon seit einigen Jahren”, so Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leica Camera Classics. “Hier nur ein Beispiel: Bei der Leitz Photographica Auction 38 im Juni 2021 erzielte eine Leica IIIg Schwarzlack mit 408.000 Euro inklusive Premium mehr als das Zehnfache ihres Schätzwerts.” Im Sommer hatten wir darüber bereits berichtet.
Leica M3 black paint für 220.000 Euro versteigert
Die erwähnte no. 55 war nicht die einzige Kamera, die zu einem höheren Preis als zuvor geschätzt versteigert wurde. Für ein Bietergefecht habe eine Leica M3 black paint First Batch von 1959 gesorgt (Schätzpreis 60.000 bis 70.000 Euro), die schließlich für 220.000 Euro verkauft wurde. Eine Leica M4 black paint First Batch von 1968 (Schätzpreis 12.000 bis 14.000 Euro) erreichte 60.000 Euro.
Objektive ebenfalls für Vielfaches der Schätzpreise verkauft
Neben Kameras sind auch Objektive zu beeindruckenden Preisen in neue Hände gewandert wie etwa das Summarit M 1.4/5 cm First One Prototype Nr. A von 1958 (Schätzpreis 120.000 bis 140.000 Euro) für 264.000 Euro oder das Summicron 2/50 Rigid prototype von 1956 (Schätzpreis 16.000 bis 18.000) für 96.000 Euro.
40. Leitz Photographica Auction im Juni 2022
Wer sich jetzt übergangen fühlt, hat keinen Grund zur Trauer, denn es soll nicht die letzte Auktion ihrer Art gewesen sein. “Wir freuen uns, dass wir wieder unerwartet hohe Zuschläge erzielt haben und sehen weiter eine kontinuierliche Steigerung der Nachfrage am Vintage-Kamera Markt, im Speziellen nach Produkten der Marke Leica”, so Sedlak weiter. Bei der 40. Ausgabe der Auktionsserie wolle man das Ergebnis nochmal toppen. Was genau verlost wird, verraten die Veranstalter im Januar 2022. Die nächste Versteigerung soll im Juni 2022 erfolgen, wozu ab sofort Kameras eingereicht werden können.
Findet ihr den hohen Preis gerechtfertigt?
Naja, Vitrinengegenstände waren schon immer etwas teurer. Ich allerdings würde keinen Euro für das Ding zahlen, mit der Kamera kann man ja nicht mal Vögel anständig fotografieren.
Ich fürchte, diese Kamera ist auch nur was für die Vitrine. Ich hatte auch mal alte Kameras und meine Mühe jemanden zu finden, der die überhaupt noch instand setzen konnte. Dabei handelte es sich noch nicht einmal um derart hochwertige Kameras. Einfache Standards aus Anfang der 50er, aber mit guter Optik aus dem Hause Schneider Bad Kreuznach.
Das sind eh nur Sammler, die so etwas noch kaufen, um nachher ein Haus um die Vitrinen zu bauen.
Und Du mußt das Geld dafür übrig haben, denn aus Arbeit kriegst Du diese Summen niemals zusammen.
Ist doch mit alten Instrumenten genauso.
So ist es, aber ich finde auch, dass der Preis von 1.2 Mio. Euro gerechtfertigt ist, denn Dummheit soll doch schliesslich auch seinen Preis haben, oder etwa nicht? Mir selber wäre allerdings schon der Staublappen dafür zu schade. Da geben wir das Geld doch lieber für schöne Fotoreisen aus.
Leica M analog – da war in dieser Zeit die preiswerteste Spiegelreflex (egal, welcher Hersteller) schneller, effektiver und vielseitiger!
LEICA M-Fotografie und deren Gerätschaften haben aber nichts mit einer preiswerten Spiegelreflex zu tun. Der Vergleich hinkt.
Das Endergebnis zählt – und da ist jede Spiegelreflex deutlich besser, als eine umständliche Sucherkamera, egal – welcher Name auf der Kamera steht, allein schon der grottige Nahbereich, die bescheidene Objektivauswahl im Telebereich usw. Für die Vitrine aber OK
Daumen hoch,
wenn ich dann die Bilder in 10 Jahren sehe, freue ich mich mehr darüber, als wenn so ein altes Teil im Glaskasten steht.(wie zB alte Märklin Loks)
Nur die, die eine solche Kamera kaufen, haben immer noch Geld für schöne Fotoreisen übrig.
Stimmt, haben sie, machen sie aber nicht, weil zu anstrengend und zu wenig Zeit. Letztere müssen Leute dieses Schlages, die sich und den anderen dieser Welt dauernd beweisen müssen, was für tolle Hechte sie sind, nämlich sinnvoll verbringen: Selfie am Pool, Selfie mit Frau, Selfie mit Geliebter, Selfie in der Hotel-Suite, Selfie mit dem Auto, Selfie mit dem Privat-Jet und nicht zuletzt Selfie mit der Vitrinen-Leica (Preisschild nicht vergessen, da sich sonst alle wundern, was so alter Schrott denn auf einem Selfie zu suchen hat). Bei so einem gestressten Zeitplan liegen natürlich Beschäftigungen wie Fotografieren kaum noch drin.
Ehrlich gesagt, lieber Rolf, bin ich hier nun vollkommen anderer Meinung, also was Sammler betrifft.
Auf die meisten dieser Sammelwütigen dürften genau diese Eigenschaften aber auch rein gar nicht zutreffen, eher eine andere Art des Besitzen wollen, die für die Allgemeinheit noch viel schlimmer ist:
Solche Leute horten teilweise unglaubliche Kunstschätze, nicht etwa, um damit den dicken Opa machen zu wollen, sondern einfach nur deshalb, um sie der Öffentlichkeit zu entziehen und diese Dinge in ihren alleinigen Besitz zu bringen. Kenne einen, der sammelt Bilder eines gewissen Malers, bei dem ist der Dachschaden noch größer als die Sammlung, durch den alleinigen Besitz solcher Malereien glaubt er, eine spirituelle Verbindung mit dem Maler, den er verehrt, aufbauen zu können.
Zeigen möchte der rein gar nichts, nicht mal mit einem Selfie, sein Grund hierfür ist ein ganz einfacher: Die Menschen sind viel zu dumm, um die wahre Genialität seines großen Freundes, der ihn nie kannte (lagen ein Paar Jahrhunderte zu viel zwischen den Geburtstagen) beurteilen zu können, darum sind die Bilder solange er lebt auch nicht mehr zu sehen.
Mir fällt dazu nur ein: Verrückt und dekadent.
Ehrlich gesagt sind mir die Urteile hierüber ein wenig zu pauschal, kommt wie überall auf den Einzelfall an. Hatte einen netten alten Herren im Bekanntenkreis, der hat damals bei einer Spezialfirma angerufen, wollte einen Bagger instant gesetzt bekommen. Der Ing. der Firma kam vorbei und erklärte dem Alten, ein nagelneuer Bagger würde 1,5 Mio kosten, die 100% Instandsetzung dieser Möhre mit Sicherheit 3 Mio verschlingen. Die Antwort des alten Herren war damals: “Ist mir vollkommen egal, dies war mein erster eigener Bagger und der wird gemacht, und zwar tipp-topp!” Ich glaube bis heute nicht, dass der Alte verrückt war, die Entscheidung war seinem Leben geschuldet! Als junger Mann hatte er mit einer Eisensäge und einer Mundharmonika angefangen, als er den Bagger instand setzen lies hatte er eine große Firma und weit über 100 Beschäftigte. 3 Mio waren für ihn Erdnüsse, er hatte es geschafft. Als er gestorben ist hat seine Tochter die Firma übernommen, was wurde aus dem Bagger, den bis zum Lebensende nur der Alte fahren durfte? Die auch nicht mehr ganz junge Dame liebte ihren Vater sehr, es musste eine extra Halle für den Bagger gebaut werden, er wurde besser gewartet als die gesamten Arbeitstiere, die im Fuhrpark… Weiterlesen »
Das mit dem Bagger kann ich aber noch nachvollziehen, weil es sich offensichtlich um ein Familienunternehmen handelt. Der restaurierte Bagger verbleibt also im Familienbesitz.
Außerdem hat der alte Herr eine ganz persönliche Beziehung zu dieser Maschine. Er hat sich ja nicht irgendeinen Bagger gekauft, den er dann reparieren ließ, sondern es war sein Bagger, für den er hart arbeiten mußte.
Wenn eine Kamera für einen solchen Preis bei einer Auktion den Besitzer wechselt ist das doch etwas anderes.
Jeder kennt dieses Kribbeln, wenn plötzlich der Oldtimer aus der Kindheit um die Straßenecke biegt.
Auch da gibt es eine Verbindung persönlicher Art. Aber nur zum Modell, nicht zu gerade diesem Auto.
Und dafür würde ich nicht unbedingt Unsummen investieren wollen. Zumal das Teil dann auch nur bei schönem Wetter mal die Garage verlässt, um nachher wieder blitzeblank poliert zu werden.
Tja, sowas wird es mit einer Canon, Nikon, Sony und Co. niemals geben.
Wenn ihr mal die Chance habt irgendwas analoges von Leica in black Paint zu erwerben dann sofort zuschlagen. Der Preis ist fast egal … er wird sich vervielfachen
Stimmt, sowas wird es mit einer Canon, Nikon, Sony und Co. niemals geben. Und weisst du auch weshalb? Weil die Besitzer der genannten Kamereras lieber damit fotografieren, als ein Vermögen dafür zu bezahlen und sie dann in die Vitrine zu stellen.
Immer dieser Neid 🙂
Meine M6 habe ich für ca. 1.400€ gekauft und jetzt ist sie schon ca. 1.000€ mehr wert. Einfach genial, dass sowas auf dem Fotomarkt möglich ist. Bei meinen Nikons konnte ich zuschauen, wie die weniger wert wurden.
Neid auf eine uralte Kamera, die für meine Art der Fotografie absolut unbrauchbar ist? Aber bitte … Und meine Vitrine ist schon besetzt durch meine Sport-Pokale, da habe ich wenigstens selbst etwas dazu beigetragen.
Dann informieren Sie doch einmal bei ebay oder ebay-Kleinanzeigen über den realen Marktwert einer Leica M6? Da stehen jede Menge dieser Kameras in einer Preisgestaltung um die 2200 bis 2400 Euro. Die Verkäufer warten dort auf Interessenten, die diesen Preis bezahlen, realistisch sind aber 1.200 bis 1.400 Euro. Ganz wichtig: Leica-Käufer sind extrem penibel, selbst leichte Kratzer mindern den Wert dieser Vitrinenware deutlich, die gaaaanz wichtige Originalverpackung sollte auch dabei sein, die natürlich auch ohne Gebrauchsspuren. Nicht meine Welt……
Woher weisst du denn, welches der vielen M6 Modelle ich besitze und in welchem Zustand meine Kamera ist? :)) Lustig.
Mit 1,2 Millionen kann man 200 Kindern bei PLAN zehn Jahre lang Lebensqualität, Chancen, Ausbildung und Zukunft schenken oder eine Kamera kaufen, mit dem Privatjet mal kurz nach Westafrika fliegen und “gaaaanz tolle” Bilder von 200 hungernden Kindern machen, und sich gaaaanz großartig fühlen, was man doch für ein begnadeter Fotograf ist … Sorry, ich habe für das Alles schon lange kein Verständnis mehr!!!
So ist es leider! Vorschlag: Meine Canon VT deLuxe mit “Schnellschuss-Trigger” und dem Nikkor 1.1/5 cm (M39-Schraubanschluss) würde ich deshalb schwarz lackieren lassen und für bescheidene 600.000 Euro abgeben. 550.000 Euro gingen dann auf das Hilfskonto afrikanischer Kinder: Ehrenwort. Vom Restbetrag würde ich mir u. a. die Nikon Z9 und ein Paar Z-Objektive zulegen!
Ein Glück, dass wenigstens noch das Wort Canon in dem Beitrag auftauchte, sonst wäre mir fast noch der Gedanke an so etwas wie das Gute im Menschen in den Sinn gekommen!
Leider sind wir Menschen aber nun einmal wie wir eben sind und daran werden wir auch nichts geändert bekommen, ändern können wir immer nur bei den Anderen, bei uns eher nicht.
Und es wird auch kaum gelingen, Menschen zum erfolgreichen Lebenswerk treiben zu wollen, alleine mit der Motivation, dann jede Menge spenden zu können, solche Menschen gibt es zwar auch, leider bleibt bei denen aber meistens der Erfolg aus, die falschen Gene eben.
Da ich aber schon immer positiv gedacht habe schließe ich auch nicht aus, dass der Käufer dieser Leica vielleicht auch einer ist, der einen Teil seines Geldes spendet, hierbei sind die Dauerspender die Besten, bei denen sich Waisenhäuser und ähnliches auch darauf verlassen können, dass diesen Spendern sicherlich niemals das Geld ausgehen wird, so was schafft planbare Zukunft.
Schau lieber drauf, was du persönlich von deinem Geld spendest und ob du das nicht noch etwas erhöhen könntest.
Jeder darf sein ehrlich verdientes Geld so ausgeben wie er will. Übrigens, du kannst es mir Gleichtun, ohne dass Du daran verarmst, ich spende seit ich berufstätig bin 10% meines Einkommens für gute Zwecke. Man muss nicht Millionär sein um andere am Glück teilhaben zu lassen. Wenn du das finanziell nicht leisten kannst, dann lade einen oder mehrere einsame Menschen an Weihnachten oder Sylvester zu dir ein. Im Übrigen, könnte man mit der Hälfte der weltweiten jährlichen Militärausgaben die ganze Welt retten. Das wären dann gut eine Billion (eine Zahl mit 12 Nullen), immerhin etwa ein Drittel des Deutschen BIP. Ich sage nur “hätte, hätte Fahrradkette”.
Lieber joe, bin hier zu 99% Deiner Meinung, würde nur das Wort “verdient” noch weglassen, solange alles legaler Besitz ist kann man damit machen was man will.
Habe Leute im Bekanntenkreis, die sind überzeugte Spender, habe aber auch Bekannte, die sind überzeugte Nichtspender, beides akzeptiere ich, es ist deren Sache, was sie tun oder lassen.
Ein Freund von mir ist z.B. der Überzeugung, dass Familienreichtum sehr stark vom Kinderwunsch abhängig ist, in seiner Familie (war wohl nicht geplant) hatten die seit 4 Generationen auf beiden Seiten immer nur Einzelkinder, ursprünglich hatte da wohl jede Familie ihr klein Häuschen und ein Paar Äcker, durch die permanente Kinderarmut ist da dann natürlich ein wenig im Laufe der Generationen zusammen gekommen.
Obwohl er selber gar keine Nachkommen hat ist er kein Spender, aber, muss man diese Entscheidung am Ende nicht jedem Einzelnen selbst überlassen?
Mein Patenonkel und Mentor hatte als Hobby die Schnitzerei auf dem Zettel. Als Kind bin ich des öfteren in seiner Werkstatt gesessen und habe seine „Erfolge und Niederlagen“ miterlebt. Als er verstorben ist hat er mir seine historischen Schnitzswerkzeuge hinterlassen. Mein handwerklich begabter Freund hat mir dafür die passende Werkzeugtafel gebastelt die in meinem Fotostudio hängt.
Die Werkzeuge würden gutes Geld bringen. Der individuelle Wert und die Erinnerung an die Werte die mir der Patenonkel mitgegeben hat sind unbezahlbar. Wenn eines der Schneidemesser restauriert werden müsste wäre mir die dafür geforderte Summe egal.
Manche Menschen definieren sich über ihren Beruf oder den Erfolg den sie haben. Schlimm wird es wenn sie sich über ihre erworbenen Gegenstände (Logo der verwendeten Fotoapparate) nach vorne stellen möchten.
@Leonhard hat sehr gut Beweggründe beschrieben die zu solchen Käufen führen können.
Es bräuchte keine einzige Spende wenn die Mächtigen der armen Länder kapieren würden das Eigentum verpflichtet und das Kriege unnötig sind.
Also, wer dafür so viel Geld ausgibt, der hat es auch. Auf jeden Fall finde ich das noch wesentlich sinnvoller, als für einen geschredderten Bansky – der übrigens genauso viel gekostet hat – das Geld auszugeben. Wenn das Geld nicht gestohlen wurde und niemand darunter leidet, dass die Kamera jetzt einen tollen Vitrinenplatz hat, ist doch alles gut. Ich würde so einen Betrag auch gerne aus der Portokasse zahlen können, würde damit aber aller Wahrscheinlichkeit anderes tun.
Mark hat eine Frage gestellt, auf diese Frage habe ich geantwortet. Ich habe absichtlich NIEMANDEN angeschrieben. Warum? Mit Verlaub: Ich wollte es nicht mit den mir meinungsseitig bekannten alten Herren – egal welcher Kulör – diskutieren.
Ich sehe das wie Du und finde Deinen Hinweis darauf, über welche “Kaufkraft” wir hier sprechen sehr zutreffend. Das ist genau das was ich in meinem obigen Post mit “dekadent” gemeint habe, ein völliges abdriften von diversen Kunst- und Sammlermärkten in absurde Summen, die keinerlei Bezug mehr zur Lebensrealität von 99% der Bevölkerung haben.
Diese 99% gibt es aber überhaupt nicht! Jeder Mensch hat seine Lebensrealität, anstatt in Kaufkraft zu rechnen kann man auch genau so in Einkommen rechnen, schon ergibt sich ein ganz anderes Bild: Ich gehe mal davon aus, dass der überwiegende Teil der Weltbevölkerung hoch zufrieden wäre, wenn er 1,2 Mio. Dollar als Lebenseinkommen hätte, ein erfolgreicher Anwalt dürfte im Mittel so auf 1,2 Mio. Jahreseinkommen kommen, einige wenige Leute haben 1,2 Mio. als Tagesverdienst. Nun mag es ja in der breiten Mitte noch einen gewissen Konsens geben, aber ganz oben und ganz unten werden die die Lebensrealität der jeweils anderen Gruppe weder kennen noch verstehen können. Während jemand mit 1,2 Mio. Jahreseinkommen einen gewaltigen Anteil davon in Form von Steuern an den lieben Vater Staat abdrücken darf hat der mit der Tageskasse andere Kosten, ein weltweites Heer von Steuerberatern, Wirtschaftsfachanwälten, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, am Ende aber immer noch besser als Steuern zu zahlen, die zahlen zwar alle, in Prozentpunkten wollen wir es aber nicht so wirklich wissen! Dafür kann man aber keine Menschen verantwortlich machen, sondern dafür ist der Staat und die ihn vertretenden Volksvertreter verantwortlich, solange ein Abgeordneter 150.000 € als “normale Provision” ansieht wird sich die Schere immer weiter öffnen,… Weiterlesen »
Thomas, Du weisst ich schätze dich sehr, aber hier habe ich eine grundsätzlich andere Ansicht. Niemand wird gezwungen eine Kamera zu einem überteuerten Preis zu kaufen oder für ein Bild von Picasso hunderte von Millionen auszugeben. Und Niemand kann dazu gezwungen werden sein Geld nur in sinnvolle Dinge zu stecken. Das ist jedem selbst überlassen. Auch ich habe einige alte Jaguare zu nicht geringen Preisen gekauft, da sagt dann der Vernünftige, hätte der nicht besser einen VW Golf gekauft, der ist besser und billiger. Wenn jemand aus der Portokasse so eine Kamera bezahlen kann, dann freut es mich für ihn und hoffe, dass das Gerät auch für die Nachwelt erhalten bleibt, denn mit ins Grab kann er sie ja nicht nehmen (vielleicht doch). Lebensrealität ist, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und wenn man wirklich Gutes tun will sollte man es selbst tun und nicht von anderen verlangen!
joe, das geht mir mit Dir genau so und ich finde es auch nicht tragisch, wenn wir in dieser Frage hier unterschiedliche Ansichten haben, das ändert an meiner Wertschätzung für Dich rein gar nichts. Ich akzeptiere Deine Ansicht, auch wenn Du mich damit nicht überzeugen kannst. Ich will dazu nur noch einwerfen, dass auch ich Liebhaberpreise von Sammlerobjekten verstehe, aber ab einer gewissen Summe finde ich diese dann doch absurd und völlig abgedreht. Auch wenn ich selbst sicherlich nicht zu den Menschen gehöre, die sich über eine Benachteiligung der einem zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel beschweren kann, finde ich die Entwicklung der Vermögensverteilung in ihren Extremen nicht gut und diese extremen Sammlerpreise sind fast immer auch nur reine Spekulationsanlagen mit dem Ziel Spekulationsgewinne zu erzielen. Diese Spekulanten sind dann sogar die Feinde der wirklichen Sammler und Liebhaber solcher Objekte. Solche Spekulationen sind mir extrem unsympathisch, gegen hohe Einkommen oder Gewinne aufgrund persönlich geleisteter Arbeit und Lebensleistung habe ich jedoch keinerlei Einwände.
Zugegeben, Mark ist für eine ganze Menge Artikel auf dieser Webseite verantwortlich, aber eben nicht für alle … 😇
Richtig, der Jonathan schreibt hier auch und zwar sehr lesenswerte Artikel.
Jeder Autor hat so seinen eigenen Stil, was einer Seite dann auch gut tut, da dadurch eine gewisse Vielfalt ins Spiel kommt, welche den Lesenden bereichert.
Danke für die Blumen, das hat meinen Morgen gleich eine ganze Ecke schöner gemacht!
Vielen Dank, für den Hinweis, ich korrigiere mich somit gerne: Jonathan Kemper hat eine Frage gestellt, auf diese Frage habe ich geantwortet.
Im 16. Jahrhundert wurde mit Tulpen spekuliert. Heute gibt es Tulpenzwiebeln beim Discounter….