Mit dem von Cosina angekündigten Voigtländer Portrait Heliar 75mm f/1.8 könnt ihr über einen eingebauten Bokeh-Kontrollring selbst entscheiden, welchen Stil ihr bevorzugt.
In der Objektivübersicht zur CP+ hat Mark bereits das Voigtländer Portrait Heliar 75mm f/1.8 mit eingebautem Bokeh-Kontrollring für Sony E-Mount erwähnt. Wir sind jedoch der Meinung, dass dieses Objektiv aufgrund seiner Besonderheiten einen eigenen Artikel verdient.
Stil des Bokehs über einen Kontrollring ändern
Ein spezieller Kontrollring soll es euch ermöglichen, den Stil des Bokehs anzupassen. Im YouTube-Video wird erklärt, dass das Bokeh auf einer Seite des Rings weicher erscheint. Auf der anderen Seite des Kontrollrings wird das Bokeh überkorrigiert, wodurch die unscharfen Lichtpunkte einen harten Rand erhalten, was oft als Blasen- oder Zwiebelring-Bokeh bezeichnet wird.


Das Unternehmen erklärt jedoch auch, dass die neue Bokeh-Steuerung zwar mehr Kontrolle über das Erscheinungsbild der Bilder bietet, allerdings auf Kosten einer erhöhten chromatischen Aberration.
“Dieses Objektiv wurde entwickelt, um die Konvergenz zu verändern und hat daher optische Nachteile”, erklärt der Cosina-Mitarbeiter im Video. “Ich denke, dass dieses Objektiv für diejenigen zu empfehlen ist, die diese Nachteile als wesentlichen Teil ihrer Arbeit betrachten.”
Das Konzept ist nicht ganz neu
Bokeh-Kontrollringe sind zwar nicht alltäglich, aber Voigtländer ist nicht das erste Unternehmen, das ein Objektiv auf den Markt bringt, mit dem sich das Aussehen des Bokehs anpassen lässt. Die Objektive von Petzval zum Beispiel verwenden einen Kontrollring, um den Bokeh-Effekt zu verstärken oder zu verringern.
Die technischen Daten des neuen Voigtländer Objektivs umfassen eine Konfiguration aus sechs Linsen in drei Gruppen und eine Blende mit neun Lamellen. Das Objektiv wiegt 560 g und ist 88 mm lang. Das Vollformat-Objektiv verwendet elektronische Kontakte zur Übertragung der EXIF-Daten an das Kameragehäuse. Einen Autofokus wird es wohl nicht geben, was bei Voigtländer-Objektiven nicht wirklich überraschen sollte.
Trotz der Nachteile finde ich, dass es ein spannendes Objektiv ist, das auch den Porträtfotografen unter euch mehr kreative Möglichkeiten bietet. Über Preis und Verfügbarkeit des neuen Voigtländer Portrait Heliar 75mm f/1.8 hat das Unternehmen noch keine Angaben gemacht.
Was haltet ihr von diesem Kontrollring, mit dem ihr euer Bokeh selbst einstellen könnt?
via digitalcameraworld | Titelbild: Voigtländer
Erst einmal vorne weg sei mir eine Bemerkung erlaubt! Bitte liebe Optik/Technik/Liebhaber – Nicht weiterlesen.
Hier präsentiert eine erfolgreiche und spezialisierte Firma ihr Können. Sie bedient ganz bewusst die experimentellen Fotografen unter uns, also eine Nische.
„Stückzahlen“ werden mit Sicherheit kein Argument zur Produktion vom Portrait Heliar 75mm f/1.8 gespielt haben. Ein Blick in das Voigtländer Portfolio lässt Rückschlüsse zu worum es geht – um die Fotografie für Fortgeschrittene!
Von knackend scharf und kontrastreich bis zum Portrait Heliar 75mm f/1.8 reicht das Angebot. Viele ähnliche Effekte werden sehr bequem als elektronische „Filmsimulation oder LUT“ Produkte angeboten. ORIGINAL ist original jedenfalls ist das meine Meinung !!!
Das scheint mir ähnlich wie im Canon RF 2.8/100 mm Macro.
Ich sehe keinen Grund für das Objektiv – das Canon kann immerhin auch knochenscharf.
Das Petzval ist unsauber und primitiv gefertigt – hoffe das bleibt uns hier erspart.
Lieber MFPhoto
genau wegen dem EF, RF und Z „Gelumpe“ kann jeder Fotograf froh sein das es NON AF Produkte verschiedener Hersteller gibt – sogar richtig günstige und „schlechte“ Optik aus fernöstlicher Produktion hat seine Berechtigung.
Das „Zeugs“ macht nämlich richtig Sinn wenn man ausführlicher darüber nachdenkt.
„Das scheint mir ähnlich wie im Canon RF 2.8/100 mm Macro.
Ich sehe keinen Grund für das Objektiv – das Canon kann immerhin auch knochenscharf.“
Das Canon RF Macro gibt es für?
…
Richtig, für Canon RF-Mount.
Merkst du hoffentlich selbst, oder?
Ich habe das Canon selbst, es ist außerhalb von Makromotiven garnicht mal so scharf. Erstaunlicherweise liefert ein billiges TTArtisan 75mm 1.5 das bessere Blubbern und ist zudem noch schärfer.
für mich uninteressant (obwohl ich das Objektiv spannend finde) nur wenn ich Seifenblasen möchte greife ich zum Trioplan, möchte ich Swirl verwende ich das Helios 📷
Jedes Objektiv hat seinen eigenen Charkter, in der Summe der Eigenschaften.
Mir gefällt das ältere Heliar 1.8/75 ausgesprochen gut, ganz anders als mein Trioplan, oder mein Helios, vor allem deutlich schärfer und klar besser im Gegenlicht.
… ich habe das Ultron 75mm und würde es nicht eintauschen wollen. Das Heliar 50/1.5 gehört mit zu meinen Lieblingen bzgl Bokeh 📷
Oha, spannende Optik!
Wohl wie bei den DC Nikkorem wird wohl die sphärische Aberration verändert. Dadurch dann die unterschiedliche Gestaltung des Bokehs in Vorder,- und Hintergrund.
´tschuldigung, zu spät gelesen.
Das Nikkor AF105mm F/2 DC D oder AF135mm F/2 DC D hatte die Möglichkeit des Eingriffs in den Schärfentiefenbereich vor oder hinter dem Objekt, unabhängig von der eingestellten Blende, und konnte auch als eine Art Weichzeichner verwandt werden. Somit nicht ganz das Gleiche, aber auch ein Eingriff in das Bokeh.
Ich besitze das ältere Heliar 1.8/75 mit Leica M- Anschluß und adaptiere es an meine L- Mount und MFT- Kameras.
Ich habe es mir wegen des wunderschönen Bokehs gekauft und außerdem erzeugt es schon bei mittleren Blenden wunderschöne Blendensterne. Ein tolles Objektiv, nicht nur für Portraits.
Wer schon bei Offenblende knackscharfe Bilder bis zum Rand erwartet, ist hier allerdings falsch.
Sehr gute Idee!
Hoffentlich auch mit Nikon Z Anschluss!
Wie man sieht gibt es Liebhaber für alles, wem es Spaß macht und die Kinder deshalb nicht auf eine warme Mahlzeit verzichten müssen, soll es kaufen oder lassen. Ich werde es lassen, weil ich im Nachhinein mit der mir zur Verfügung stehenden Software nahezu jeden beliebigen Effekt kreieren kann. Allen anderen wünsche ich viel Spaß damit.