Nikon Marktgeschehen

Nikon baut neue Objektivfabrik in Japan

Umgerechnet mehrere Hundert Millionen Euro investiert Nikon in eine neue Fabrik, in der sie in ein paar Jahren unter anderem Objektive herstellen wollen.

Zwei Fabriken erst 2021 geschlossen

Erst vor ziemlich genau zwei Jahren hat Nikon bekanntgegeben, wegen des schrumpfenden Marktes zwei Objektivfabriken in Japan zu schließen. Jetzt macht der Hersteller offenbar eine 180-Grad-Wendung – und kündigt die Eröffnung einer neuen Fabrik zu diesem Zweck an.

Die neue Fabrik soll die Produktion von Linsen für Mikroskope, Kameras und Halbleiterausstattung beherbergen und ist am Standort in Tochigi (oben im Bild), nördlich von Tokio, angesiedelt.

Start für 2026 geplant

Einem Bericht von Yahoo Japan zufolge will Nikon rund 30 Milliarden Yen, umgerechnet mehr als 200 Millionen Euro investieren. Es geht hier um keine kurzfristige Veränderung der Produktionskapazitäten: Die Fabrik sei auf 26 Jahre Betrieb ausgelegt und solle 2026 eröffnen.

China macht Probleme

Insgesamt gab es in letzter Zeit einiges über das Marktgeschehen der Kameraindustrie zu berichten. Auch Tamron will seine Produktionskapazitäten ausbauen, um der erwarteten langfristigen Steigerung der Nachfrage gerecht werden zu können. Über Sony ist außerdem bekanntgeworden, dass der größte Teil der Kameraproduktion bereits von China nach Thailand verlagert wurde.

Bald Exportbeschränkungen für Nikon?

Diese Entwicklung könnte auch bald Nikon betreffen und hängt mit Exportbeschränkungen von Maschinen zur Halbleiterproduktion zusammen. Solche Verbote sind beispielsweise schon in den Niederlanden in Bezug auf die ASML Holding NV in Kraft, die Maschinen zur Herstellung bestimmter Chips nicht mehr nach China verkaufen dürfen.

“Dem Bericht zufolge würde Japan ähnliche Beschränkungen für die Nikon Corp. verhängen”, vermeldete Reuters kürzlich. Ein Regierungssprecher zufolge werde Japan “angemessene Schritte” auf Grundlage der Regulierungsmaßnahmen der Vereinigten Staaten und anderer Länder unternehmen.

via: Nikonrumors

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Rolf Carl

Na also, geht doch! Sigma z.B. hat sich schon vor Jahren entschieden, die Produktion zu 100% zurück nach Japan zu holen. China ist kein zuverlässiger Partner mehr, das hat die Corona-Krise gezeigt, denn da hat China auf der ganzen Linie versagt. Kommt dazu, dass sie sich nie vom Einmarsch der Russen in die Ukraine distanziert haben, und das kommt insbesondere in demokratischen Ländern nicht so gut an. China befördert sich langsam aber sicher ins Abseits. Nicht nur die Holländer, sondern auch die USA liefern keine (neuen) Chips mehr nach China.

Gut, dass auch Nikon noch gemerkt hat, wo in Zukunft die Musik spielt.

Peter

Das merken im Moment gaaanz viele Unternehmen und das hat nicht nur mit dem Krieg, Menschenrechten oder anderen hehren Zielen zu tun, sondern hat v.a. handfeste wirtschaftliche Gründe: China hat mit seiner Null Covid Politik und der daraus resultierenden Lieferkettenproblemen die Geduld der Weltwirtschaft ziemlich strapaziert. Dazu kommt die Taiwan Thematik, die jederzeit eskalieren kann. Sollte der Taiwan Konflikt in eine heisse Phase gehen, werden wir weltweit ein wesentlich grösseres Chip- und Hightechproblem haben als die letzten 2 Jahre. Aber sollte dies eintreten, werden wir wohl noch ganz andere Probleme kriegen…

Rolf Carl

Stimmt, Taiwan ist führend bei der Produktion von Halbleitern. Ein Angriff Chinas wäre eine totale wirtschaftliche Katastrophe.

Peter

Das ist auch der Grund wieso die USA seit Obama den Pazifikraum viel stärker auf dem Radar haben. Die wissen genau, wenn Taiwan fällt, haben wir ein gigantisches Problem.
China dehnt seinen Einflussbereich seit Jahren stark aus. Einerseits mit wirtschaftlichen Investitionen, anderseits mit so tollen Tricks wie künstliche Inseln aufschütten, um die 12 Meilen Zone auszudehnen und nicht zu letzt mit offener Einschüchterung der ostasiatischen Staaten.

joe

China war noch nie ein verlässlicher Partner.

Rolf Carl

Eben, das haben jetzt auch die Letzten noch gemerkt.

joe

Die hätten nur mich fragen müssen, habe von 1989 bis 2007 18 Jahre lang unter anderem mit Chinesen und Japanern im Chemie/Pharmabereich zusammengearbeitet. Dreimal darfst Du raten wer zuverlässiger ist! Verträge sind bei Chinesen bedrucktes Papier, das man einhalten kann oder auch nicht! Vor allem ging es ihnen immer ums stehlen von know how, die wollten nur wissen wie wir es machen um es dann zu Hause billiger zu kopieren.

Peter

Die fragen ja auch nicht Dich, sondern die Aktionäre wollen den nächsten Quartalsgewinn sehen und die CEO‘s brauchen den Gewinn, damit die Boni jedes Jahr schön gross werden. Was interessiert die, was in 5 Jahren ist, da sitzen sie schon in einer neuen Firma am Steuer. Und der Konsument jammert auch, wenn die Produkte nicht dauernd billiger werden.
So viel zu langfristiger Planung…

Mirko

Servus Joe, alles schon richtig was Du da schreibst aber dennoch sollte man sich die Frage stellen, wer sind die Dummen ?

alex

Die Dummen sind die naiven Westler, die jahrzehntelang nur beim Wort “China” schon Dollarzeichen in den Augen bekamen ohne die Folgen abzuwägen.

Rolf Carl

Nicht nur die naiven Westler, sondern auch die Japaner, um die es hier vor allem geht.

Mirko

falsch, auch Japan zählt zum WESTEN wenn auch nicht Geografisch….von daher hat der “Westen” zB Sanktionen gegen Russland verhängt aber nicht die Welt. Dürften dann so ca. 80% der Weltbevölkerung sein die keine Sanktionen gegen Russland erhoben haben 😉

Rolf Carl

Mit dem “Westen” meinst du also demokratische Länder. Wie dem auch sei, sämtliche demokratischen Länder, und das sind die führenden Wirtschaftsmächte der Welt, haben Sanktionen gegen Russland verhängt. Ob der Rest der Weltbevölkerung nun mengenmässig in der Mehrzahl ist, ist unbedeutend.

joe

Rolf nicht alle demokratischen Länder befolgen die Sanktionsempfehlungen! Das grösste ist Indien! Dann gibt es noch Brasilien, Malaysia und und und. Wenn 80% etwas ablehnen kann man das nicht ignorieren, dann sollte man sich zumindest überlegen, warum das so ist und nicht überheblich auf der eigenen Meinung beharren, sondern versuchen eine Brücke zu bauen oder die eigene Meinung revidieren! Ob man nun für Russland oder die Ukraine ist, eines darf man nicht vergessen, beides sind Oligarchen Länder, da ist keines besser als das andere, auch wenn man den Eindruck erwecken will, dass die Ukrainer die Guten Oligarchen sind. Das war/ist das 3. korrupteste Land der Welt, ist führend im Menschen/Frauenhandel und drei Oligarchen bestimmen was politisch läuft. Das sind nicht die Guten und da wird auch nicht die westliche Demokratie geschützt! Die Russen sind nicht besser und dass Putin einen unnötigen brutalen Krieg entfacht hat, der umso brutaler wird, je mehr wir uns einmischen wird nicht dadurch beendet, dass wir sanktionieren oder Waffen liefern, sondern in dem man (und das ist Aufgabe der USA) endlich die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland zwingt, so dass zumindest mal ein Waffenstillstand zustande kommt und das Töten aufhört. Mir ist egal wer in diesem… Weiterlesen »

Peter

Die Dummen sind wir ALLE. Nicht nur die Unternehmen sondern auch die Konsumenten die IMMER und ALLES und natürlich SOFORT haben wollen. Geiz ist geil und man ist immer auf der Suche nach dem nächsten Schnäppchen.
Media…: Ich bin doch nicht blöd…

Ein Gutes hat es: der Gebrauchtmarkt ist voll mit guten Angeboten…

joe

Das ist einfach, Deutschland fängt ja mit D an…

Mirko

😂

Pixeldix

Die Firmen merken der der ganze Globalisierungwahn nicht nur Vorteile bringt. Geiz ist halt nicht immer Geil wenn die Werkbank mal
streikt! 😀

Rolf Carl

Und was hat das mit meinem Kommentar zu tun?

Peter

Denk mal nach, dann kommst Du drauf…

Rolf Carl

Habe nochmals darüber nachgedacht – Aber mir fällt jetzt spontan keine Werkbank ein, die mal gestreikt hat.

Peter

Keine weiteren Fragen euer Ehren…

Rolf Carl

Sie dürfen sich wieder setzen, Herr Gerichtsdiener.

Mirko

ich schweife mal kurz in den Bereich Uhren ab, China ist mittlerweile Nr3 auf dem Weltmark. Nun geht es genau um das Kaliber 2824-2 von ETA welches die Chinesen anbieten (genauso die Schweizer Nachbauten) Also wurden mal die Uhrwerke verglichen ( ETA vs SEAGULL und einen weiteren chinesischen Hersteller) man konnte keine qualitative Unterschiede feststellen. Diese beliebten Uhrwerke unterliegen nicht mehr den Patentschutz aber jetzt der geniale Etikettenschwindel ……man kaufe ein chinesisches Uhrwerk, tauscht ein paar Teile aus und fertig ist die ” SwissMade” Kollektion……will ein Rolf Carl vielleicht nicht hören der immer über LEICA herzieht 😉

Thomas Müller

Mirko, man muss noch nicht einmal Teile des Uhrwerks austauschen. Die schweizerische Rechtslage fordert, dass mindestens 60% der Herstellungskosten der Uhr in der Schweiz angefallen sein müssen, um eine Uhr mit “Swiss Made” kennzeichnen zu dürfen. Die gesamten Herstellungskosten der Uhr, bzw die in der Schweiz anfallenden Kostenanteile, müssen also im Vergleich zu den Kosten des Uhrwerks nur hoch genug sein, damit der Hersteller “Swiss Made” benutzen darf. Es würde mich mal interessieren, wie das bei Fotoprodukten mit “Made in Japan” ist, auf das ja einige so wert legen. Ich kaufe auch lieber japanische als chinesische Produkte, vermute aber, dass auch bei “Made in Japan” häufig ein hoher Anteil an Vorprodukten enthalten ist, die nicht in Japan sondern in einem Billiglohnland gefertigt wurden. Vielleicht weiss hier jemand über die Regelung in Japan Bescheid?

joe

Habe mal versucht zu recherchieren, in den EU Regelungen dachte ich dazu etwas gefunden zu haben, weil es da einen entsprechenden Hinweis zum Ursprungsland gibt, aber ich habe die EU-Bürokraten unterschätzt, es ist alles fantastisch gegliedert, dann gehst Du zu dem Punkt von dem Du denkst, ja, da bin ich richtig, aber es ist nur eine weitere Erklärung bzw. Eingrenzung und man kommt zum nächsten Unterpunkt und so weiter. Es ist unglaublich, wie kompliziert man in der EU eine Sache machen kann, ohne das konkrete Ergebnis zu finden. Nach diesem Rechercheversuch bin ich froh Ökonom und nicht Rechtsanwalt geworden zu sein. Ja und noch etwas zur Schweiz. Bei verarbeiteten Lebensmitteln müssen 80% des Gewichtes aus der Schweiz stammen.

Thomas Müller

joe, wo ist das Problem, man kann doch auf den EU Seiten super recherchieren, man muss nur etwas Zeit und Geduld mitbringen 😁. Gut, die Dokumente die man dort findet sind meistens etwas “langatmig”, man weiss dann aber mit der Zeit, was man alles überblättern kann, um die entscheidenden Stellen in den Dokumenten zu finden. Ist wie Bilanzen lesen, wenn man weiss wie das geht, ist man auch schneller damit durch und es ist vor allem für den Kenner verständlicher, als wenn man dies das erste mal macht. Vermutlich war aber Deine Recherche bei der EU von Anfang an aussichtslos, denn die Bestimmungen, welche Anforderungen an “Made in Japan” gestellt werden, dürfte in Japan geregelt sein. Ist ja ähnlich mit “Made in Switzerland”, das ist ja auch durch den Schweizer Gesetzgeber festgelegt worden. Was Du auf den Seiten der EU finden kannst sind vermutlich nur Zollregeln für die Ursprungskriterien “aus Japan”, damit Ware als japanische Ware gelten kann. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit dem Recht, für eine Ware “Made in Japan” verwenden zu dürfen. Man müßte also des Japanischen mächtig sein und auf japanischen Seiten recherchieren. Aber letztendlich ist es auch nicht so wichtig, ich vermute, dass auch die… Weiterlesen »

joe

Zu Made in Japan gibt es absolut nix im Internet (zumindest nicht in meinem), das aus der EU war das Einzige was halbwegs Sinn gemacht hat. Für Dich als Profi ist so etwas schneller zu durchschauen, aber ganz ehrlich, für mich sind das Arbeitsbeschaffungsmassnahmen für EU Rechtsanwälte, das ginge auch kürzer, präziser und einfacher. Ich bin wirklich froh, dass die Schweiz nicht in dem Club ist. Und gerettet hat uns ausgerechnet der Blocher!

Mirko

und da nix in der Politik zufällig passiert haben die Engländer noch schnell den Club verlassen…

Alfred Proksch

Ein neues Werk in der eigenen Heimat bauen ist OK. Unter anderem dort Objektive herstellen ist löblich. Was bringt mir das persönlich? Nichts – weil nicht mein System.

Der einzig gültige weltumspannende Satz ist: Mit möglichst wenig Einsatz den größtmöglichen Gewinn einfahren – fertig.

Hinderlich daran können politisch gewollte Exportbeschränkungen sein – nur deswegen wird gebaut – es geht jedem Konzern um den maximalen Gewinn – SONSTIGES ist höchstens störend.

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