Marktgeschehen OM System / Olympus

Olympus: Das sind gute Neuigkeiten!

Olympus hat am 4. Januar 2021 den endgültigen Transfer des Imaging Business vermeldet. Dabei stechen zwei positive Details heraus.

Olympus: Transfer vollzogen

Dass der Verkauf der Olympus Kamerasparte an die Investmentfirma Japan Industrial Partners („JIP“) in trockenen Tüchern ist, ist bereits seit dem 30. September 2020 klar. An diesem Tag hat Olympus nämlich in einer offiziellen Pressemitteilung erklärt, dass der Verkauf besiegelt wurde. Außerdem wurden auch Details zur Abwicklung kommuniziert. Konkret hat man damals vorgesehen, dass die Imaging-Sparte von Olympus an eine Tochtergesellschaft mit Namen „OM Digital Solutions Corporation“ überführt und diese Tochtergesellschaft bis zum 1. Januar 2021 an JIP übertragen wird.

Heute, am 4. Januar 2021, hat Olympus in einer weiteren Pressemitteilung bekanntgegeben, dass diese Übertragung wie geplant zum 1. Januar 2021 über die Bühne gegangen ist. In den nächsten Tagen soll auch die neue Webseite des Unternehmens online gehen, diese wird unter der Adresse www.om-digitalsolutions.com erreichbar sein.

Zwei positive Nachrichten

Wenn man einen Blick auf die offizielle Pressemitteilung wirft, dann stechen dabei zwei Details heraus, die in unseren Augen ganz klar positiv zu bewerten sind.  Zum einen wird die Position des „Representative Director and President“ des neuen Unternehmens nämlich von Shigemi Sugimoto ausgefüllt werden, der in der Vergangenheit bereits als Imaging Division Head of Olympus tätig war. Man hat sich hier also für jemanden aus den Reihen von Olympus entschieden, der viele Jahre Erfahrung mitbringt. Zum anderen werden aber auch Leiter aus den Bereichen Vertrieb, Marketing sowie – und dieser Punkt ist besonders wichtig – Forschung und Entwicklung von Olympus ins Hauptquartier der neuen OM Digital Solutions Corporation wechseln.

Die Produktion von Equipment soll derweil in der Fabrik in Vietnam fortgesetzt werden, außerdem wird der Support für bestehende Olympus Kunden nahtlos weitergeführt.

2021 wird das entscheidende Jahr für Olympus, hoffen wir das Beste. Die Kombination aus neuer Führungsetage und erfahrenen Olympus Mitarbeitern klingt auf dem Papier in jedem Fall nicht allzu schlecht.

Auf Seite 2 dieses Artikels findet ihr eine automatisch ins Deutsche übersetze Version der heutigen Pressemitteilung.

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Mirko

und ich dachte schon die abgebildete Kamera im Titelbild sei das neue Modell…dann wäre ich wohl fremd gegangen

BEN

In meinen Augen sehen diese guten Neuigkeiten doch ganau nach dem aus, was hier auch viele bei dieser Übernahme vermutet und unterstellt haben, nämlich, dass es Olympus offensichtlich um eine Möglichkeit ging, rechtliche Klippen für einen Kosten- und Personalabbau zu umschiffen.

Thorsten

Mag was dran sein.
Lässt aber für zukünftige Entwicklungen nichts Gutes erahnen, die müssen Verluste reduzieren und massiv sparen und das in einem immer härteren Wettbewerb.

Alfred Proksch

Das Problem für JIP ist nicht die Entwicklungsabteilung sondern wie bereitwillig die älteren Herrschaften die das alles schon 30 Jahre und länger bei Olympus machen neue Wege beschreiten wollen. Erfahrung ist das eine, ständiger Fortschritt und Anpassungsfähigkeit stehen auf der anderen Seite. Sollte kein Wille vorhanden sein passiert unten stehendes.

JIP als Investor muss die Kosten gravierend senken soll sich der Einsatz rechnen. Im ersten Schritt geht das am leichtesten mit weniger Personal und mit einer Sortimentsbereinigung. Kurzfristige „Schwarze Freitage“ für den Kunden der den „Restmüll“ kaufen soll und schon sehen die Zahlen freundlicher aus.

Jetzt kann die „OM Digital Solutions Corporation“ Gewinn bringend an den nächsten Zocker verkauft werden!

Es ist immer das selbe Spiel und endet meistens mit dem Totalabsturz.

Markus B.

Hört sich erstmal hoffnungsvoll an. Letztlich wird man die Nachfolgefirma an ihren Taten – sprich an ihren Produkten- messen müssen. Hier bin ich mal gespannt, was neues kommt. Ein Nachfolger der PEN F wäre schön????

Hans maier

Die kostet dann aber 2000-3000€, Olympus will den High End Markt 🙂

Markus B.

Ich glaube kaum, dass eine Firma JIP solche Preise für ihre Produkte aufrufen kann. Das Dilemma von JIP ist, dass sie einerseits dringend neue attraktive Produkte, die sich in Qualität und Features von der Masse abheben, bringen müssen, dass sie aber andererseits sparen müssen und gleichzeitig das Olympus Image nicht beschädigen dürfen. Für mich ist das die Quadratur des Kreises. Und jeder, der ein bisschen von Betriebswirtschaft und Unternehmensführung versteht, wird einsehen, dass das eine nahezu unmögliche Mission ist…die Marke Olympus hatte eine guten Ruf, aber sie sind keine Edelschmiede wie Leica…

Hans maier

Muss sagen gerade bei der Witterung mit Kälte und Schneefall kommt schon etwas der Wunsch bei mir nach einer wetter- und wasserfesten Olympus auf 😉

Robin

OMD E-M! III
OMD E-M1X

Stefan-Do

Am meisten hat mich an der Meldung beeindruckt, dass die neue Firma ein Kapitalvermögen von 37 Milliarden Yen, 293 Mio. € besitzt. Die neue Firma, die jetzt OM Digital Solutions Corporation heißt, wurde am 30.09. als Olympus-Tochtergesellschaft mit ca. 1 Mill. Yen gegründet (Börsenmitteilung von Olympus). Ein beeindruckender Wertzuwachs innerhalb von drei Monaten. Als die Verkaufsnachricht bekannt wurde, sagten einige (auch ich), es ist nicht die Frage, was JIP bezahlt, es kommt darauf an, was Olympus an Geld mitgibt. Olympus hat einiges an Geld oder geldwerten Dingen dazugegeben. Zeitgleich zur Pressemitteilung hat Olympus eine Börsennotiz herausgegeben, in der es den Vollzug des Verkaufs gemeldet hat. Dort wird gesagt, dass Olympus für das laufenden Geschäftsjahr (bis 31.03.) einen guten operativen Gewinn erwartet, aber durch den die außerordentlichen Verluste beim Verkauf ein Gesamt-Minus erwartet. Im Quartalsbericht zum 30.09. wurde der „Profit (loss) from discontinued operation“ für das laufende Geschäftsjahr mit -53 Milliarden Yen geplant (davon nur 2,6 Mill. in ersten Quartal). Mit anderen Worten, Olympus hat die OM Digital Solutions Corporation auf eigene Kosten satt mit Geld vollgepumpt. Erstaunt bin ich über die Anzahl Mitarbeiter, die für die OM Digital Solutions Corporation arbeiten. Das ist deutlich mehr als ich erwartet hatte. Am… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Olympus hat schon einmal bewiesen wie „verlässlich“ Zahlen sind. Denen traue ich nicht über den Weg! Wie viele von der alten betroffenen Garde sind denn Geschäfts-tätig übrig geblieben?

Wenn so vieles gut läuft warum verkauft Olympus diese Sparte und gibt noch Geld oder Geldwerte Vorteile im Vorfeld oben drauf? Wenn Mitarbeiter so schnell und in großer Zahl in eine neu gegründete Firma wechseln muss es gelinde gesagt im „alten Haufen“ mächtig stinken.

Weil ich positiv denke hoffe ich das du mit deiner Deutung richtig liegst und die alte Dame weiterhin wie im Namen zu lesen OM Produkte verkaufen kann.

Stefan-Do

Alfred, ich habe das Gefühl, du vermischst da einiges. die alte Dame weiterhin wie im Namen zu lesen OM Produkte verkaufen kann Wenn mit der alten Dame Olympus gemeint ist, die wird keine OM Produkte mehr verkaufen. Es gibt drei Player im Spiel. Der Olympus-Konzern ist mit Medizintechnik gut aufgestellt, in einigen Bereichen sogar Marktführer und verdient gutes Geld. Olympus hat vor einigen Jahren Bilanzen manipuliert, um Verluste zu kaschieren. Jetzt verhalten sie sich in Ihren Geschäftsberichten und Ad-Hoc-Mitteilungen klarer und offener als viele andere. Wenn Olympus wieder seine Bilanzen frisiert hätte, gäbe es keine Verluste in der Imaging-Abteilung. Der Konzern hat die Verluste der Imaging-Abteilung bisher mit Gewinnen aus der Medizintechnik ausgleichen können, nur dieses Jahr wird das nicht funktionieren. Die Imaging-Abteilung innerhalb des Olympus-Konzern. Die war die letzten Jahre ein Problembär innerhalb des Olympus-Konzern. In einem anderen Forum stand, diese Abteilung hätte innerhalb der letzten 10 Jahre ca. 1 Milliarde Dollar Verlust gemacht. Grob überschlagen stimmt das. Im aktuellen Geschäftsjahr sind es wieder 53 Mill. Yen, $ 515 Mio. Mehr als eine halbe Milliarde Dollar Verlust in einem Jahr. Was früher die Imaging-Abteilung war, ist jetzt eine eigene Gesellschaft mit dem Namen OM Digital Solutions Corporation und gehört… Weiterlesen »

Alfred Proksch

Wenn ich OM lese oder höre assoziiere ich IMMER aus alter Gewohnheit Olympus mit Kamera oder Mikroskop, Endoskop welche ich vielfach beruflich fotografisch benötigt habe.

Wenn du die OM Digital Solutions Corporation für ein Himmelsfahrtkommando hältst muss ich zustimmen.

Die Begründung für einen Niedergang auf den MFT Sensor zu legen ist für mich nicht überzeugend, viel eher ist der Fehler damit im Hochpreissegment bestehen zu wollen.

Hätte die Olympus Pen F damals als sie mich interessierte mit dem f 1,7/-17mm um die 7-800 Euro gekostet hätte ich sie gekauft. Aber jetzt gibt es diese Kamera nicht mehr obwohl ich sie nach wie vor als Image Produkt sehe.

Henry

Warten wir es doch einfach mal ab.

Sollte JIP auf High-End-Produkte setzen mit entsprechend hohen Preisen müssten sie wohl, wie Panasonic, eine Vollformatkamera rausbringen. Wenn die dann auch noch dem Leica-Design ähneln würde, vielleicht mit passendem Leica-Bajonett, wäre ich interessiert.
MFT zu vernachlässigen oder gar aussterben zu lassen, fände ich schade. Eine neue PEN-F für immer dabei fänd ich sehr schön.

Robin

Das wär ein Witz, wenn Olympus abraucht mit ihrem Med Zeugs und OM-irgendwas réussiert.

alter berliner

Die Kameras von Olympus hatten wirklich einige interessante Features mit einzigartigen Technologien (5-Achsen-Stabilisator usw.). Aber das Design der Kameras und die Logik der Menüführung ließen die Produkte von Olympus dann immer etwas altbacken aussehen! Kein Kunde wollte die beim besten Willen mehr kaufen!
Panasonic hat viel für die Filmer gemacht, Fuji wurde durch die tollen Farben und den überragenden Support bekannt, Sony mit „Fullframe für Alle“, Canon machte irgendwie alles und doch nichts richtig und Nikon baute einfach die Sony-Kameras nach!
Heute braucht eine Kamera-Firma ein „Profil“ , eine Seele und (wieder) begeisterte Fans!
PS: Nikon sind die Nächsten … leider, leider!

Sabrina

Es gibt ja auch Sachen, die das smarte Phone nicht kann. Aber – der Ultraweitwinkel wird von meinem aktuellen Pixel 5 durchaus brauchbar bedient. Damit ist ein Argument, dass bei mir damals zur Entscheidung für Canon EOS M und gegen Olympus, nämlich 1400 Euro für das Ultraweitwinkel, weggefallen. Und der Rest war bei Olympus preislich noch im Rahmen.

Es ist durchaus möglich, dass ich meine EOS M3 mal durch Olympus mFT ersetze, um dann auch für die Sachen, die die Flachknipsen nicht können, eine Kamera zu haben.

Mal sehen, was die Zukunft bringt. Für mich ist es jedenfalls sehr erfreulich, dass Olympus weiter macht.

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