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Skylum Aperty: Unsere Ersteindrücke der Beta

Skylum bringt mit Aperty eine Software auf den Markt, die sich auf die Verbesserung von Porträtaufnahmen spezialisiert hat. Wir fassen unsere Eindrücke der Beta zusammen.

Projektbezogene Verwaltung

Aperty wurde von Skylum schon lange angekündigt und beworben. Nun wurde die Software offiziell vorgestellt und wir konnten endlich die Beta testen. Direkt nach dem Start der Anwendung werden wir aufgefordert, ein Projekt anzulegen. Hier können wir die Porträtaufnahmen für die Bearbeitung zusammenfassen. Bei Bedarf lassen sich jederzeit weitere Bilder nachträglich hinzufügen, entfernen oder weitere Projekte anlegen.

Die Bilder werden also projektbasiert verwaltet, nicht über einen Katalog oder ein Orderverzeichnis. Für die Verwaltung von Porträtaufnahmen ist Aperty somit leider nicht geeignet. Das ist aber vielleicht auch gar nicht so schlimm, weil die Bildverwaltung die Software gerne aufbläht und bei schwachen Rechnern auch deutlich ausbremst. Dafür kann man Aperty als Plug-in für Photoshop, Lightroom und Fotos (macOS) nutzen. Wie erwartet können wir neben den üblichen Dateiformaten wie JPEG Bilder auch im RAW-Format bearbeiten.

Grundlegende Bearbeitung

Wurde ein Projekt angelegt, finden wir im Filmstreifen alle Bilder zur Auswahl und das ausgewählte Bild in der vergrößerten Ansicht wieder. Auf der rechten Seite werden alle nötigen Werkzeuge eingeblendet, um das ausgewählte Bild zu bearbeiten. Wenn wir wollen, können wir auch direkt mit den Presets anfangen. Aperty liefert schon viele fertige Presets mit. Es lassen sich aber auch eigene Presets erstellen.

Wer schon mal mit Luminar Neo gearbeitet hat, wird bei Aperty auf viele bekannte Werkzeuge stoßen. Egal, ob wir hier eine Porträtaufnahme bearbeiten: Wir finden alle grundlegenden Werkzeuge wie Belichtung, Farbe, Kameraprofile, Gradationskurve, Schärfen, Rauschreduzierung zur Entwicklung der (RAW-)Aufnahme. Auch können wir unsere Aufnahme in verschiedenen Seitenverhältnissen zuschneiden. Zudem gibt es die üblichen Korrekturen wie z.B. chromatische Aberration für die Optik. Die grundlegenden (und kreativen) Funktionen können wir nutzen, egal ob wir ein Porträtaufnahme bearbeiten oder nicht. Damit ist Aperty auch als RAW-Konverter tauglich.

Die Performance bei den grundlegenden Anpassungen ist sehr gut, was man von einer Software in diesem Preissegment erwarten darf. Aperty hat auch eine Maskierungsfunktion für die grundlegenden und kreativen Werkzeuge an Bord.

Über den Autor:

Jürgen Wolf ist seit über zwei Jahrzehnten als Autor von Büchern und Artikeln zum Thema Fotografie tätig. Im Einsatz verwendet er bevorzugt Kameras von Fujifilm und Sony und bietet Fotoreisen in Mexiko an, wo er mittlerweile auch einen Großteil seines Lebens verbringt.

Porträtbearbeitung

Aperty ist dafür gemacht, dass man Porträts schnell und einfach bearbeiten kann. Die KI der Software erkennt in der Regel alle nötigen Gesichtspartien und wir müssen nur noch die einzelnen Regler nach unseren Bedürfnissen anpassen. So können wir zum Beispiel die Haut, die Augen, den Mund oder das Make-up mit einzelnen Schiebereglern retuschieren. Das funktioniert erstaunlich gut und die Ergebnisse wirken stimmig, solange man es nicht übertreibt. Für eine Beta-Version ist die Performance auch ganz okay.

Zudem kann man die Form bzw. Größe von Gesicht, Augen, Nase, Mund und Körper anpassen. Auch hier fällt uns schnell auf, dass es viele Funktionen gibt, die ähnlich auch in Luminar Neo zu finden sind. Aperty bietet aber für Porträtaufnahmen etwas mehr und auch der Workflow ist deutlich darauf abgestimmt. Der Fokus liegt ganz klar darauf, die Retusche von Porträtaufnahmen mit Schiebereglern zeitsparend zu automatisieren und mit weniger komplexen Aktionen durchzuführen. Bei Fotos mit mehreren Personen können einzelne Personen erkannt und gesondert bearbeitet werden. Dies war bei der Beta-Version allerdings noch nicht möglich.

Die Retusche erfolgt über Schieberegler in Aperty

Kreative Effekte hinzufügen

Es lassen sich auch kreative Effekte verwenden. Wir wollen hier besonders auf die Studiobeleuchtung hinweisen. Damit könnt ihr mehrere Lichtquellen wie in einem Fotostudio simulieren. Und dann gibt es noch die Funktion “Porträt mit Bokeh”, womit ihr einen Bokeh-Effekt zur Porträtaufnahme hinzufügt. Außerdem finden wir hier weitere nützliche Funktionen wie LUTs, Filmkorn, Vignette oder den High-Key-Effekt. Alle hier erwähnten Funktionen sind allerdings auch Bestandteil von Luminar Neo und keine echte Neuentwicklung.

Mit dem Werkzeug “Studiobeleuchtung” können Sie eigene Lichtquellen hinzufügen

Stapelverarbeitung

Bei der Porträtfotografie wird häufig eine ganze Serie von Bildern einer bestimmten Szene fotografiert. Hierbei jedes einzelne Bild mit denselben Einstellung anzupassen, wäre auf Dauer etwas mühselig. Hierfür bietet Aperty die Stapelverarbeitung an. Damit könnt ihr ganz einfach eine fertige Porträt-Bearbeitung mit allen Einstellungen kopieren und auf andere Bilder im Filmstreifen übertragen. So lassen sich mit wenigen Schritten viele Bilder mit denselben Einstellungen bearbeiten und möglichst einheitliche Ergebnisse erzielen.

Verfügbarkeit von Aperty:

  • Verfügbar ab dem 7. November 2024 (Early-Access-Version für Vorbesteller ab dem 31. Oktober)

Preise von Aperty:

  • Rabattaktion bis zum 30.09.: Lebenslange Lizenz für 219 €, danach nur noch als Abo erhältlich. Die lebenslange Lizenz beinhaltet 2 Jahre kostenlose Upgrades und 5 Jahre Updates –> Link zum Angebot
  • Rabattaktion vom 01.10. bis 07.11.: Jahresabonnement plus ein Jahr gratis für 179 € –> Link zum Angebot
  • Reguläre Preise nach Release: 26,90 € pro Monat oder 269 € pro Jahr. Nur Abo, keine Einzellizenz.

Skylum bietet eine Zufriedenheitsgarantie für Aperty. Bis zu 14 Tage nach der Veröffentlichung erhält man sein Geld zurück, wenn man Aperty nicht behalten möchte.

Bei den Tests, die wir mit der Stapelverarbeitung gemacht haben, hat dies sehr gut geklappt. Einzig die Performance wusste hier noch überhaupt nicht zu überzeugen. Wenn wir eine Einstellung auf mehrere Bilder angewendet haben, waren die CPU und der Arbeitsspeicher für eine ziemliche Weile ausgelastet. Da wir mit der Beta-Version von Aperty gearbeitet haben, gehen wir davon aus, dass in diesem Bereich noch deutlich nachgebessert wird. Zudem dürfte dieser Vorgang auch von der Leistung des verwendeten Rechners abhängen. In unserem Fall kam ein Dell XPS 7590 mit Intel i7-9750H 2,6 GHz, NVIDIA GeForce GTX1650 und 16 GB RAM zum Einsatz.

Fazit zur Aperty Beta

Wir haben die Beta erst eine Woche lang getestet, deshalb können wir noch kein Gesamturteil fällen. Wir werden uns noch genauer mit Aperty beschäftigen und einen ausführlicheren Testbericht veröffentlichen, sobald im November die Release-Version verfügbar ist. Außerdem werden wir klären, ob es sich lohnt, Aperty zu kaufen, wenn man schon Luminar Neo besitzt.


Hier sind die wichtigsten Erfahrungen, die wir mit der Beta-Version von Aperty gemacht haben:

+ Einfachste Bedienung mit Schiebereglern
+ Zeitsparende Bearbeitung
+ Sehr gute und einheitliche Ergebnisse
+ Stapelverarbeitung von mehrere Bildern
– Performance bei der Stapelverarbeitung
– Keine Bildverwaltung vorhanden
– Preis

» Hier geht’s zur offiziellen Webseite von Aperty

Aktuelles Angebot bis zum 30.09.2024: Lebenslange Lizenz für 219 € kaufen (Link zum Angebot). Nach Release am 7. November ist Aperty nur noch als Abo erhältlich, die regulären Preise liegen laut Skylum bei 26,90 € pro Monat oder 269 € pro Jahr.

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Frank

Guten Tag Jürgen, ein neues Gesicht, wenn ich mich nicht irre! Herzlich willkommen und danke für den tollen Beitrag.

Jörg Schmidt-Korth

Gute Zusammenfassung von Aperty.

Bisher habe ich allerdings den Eindruck, daß die Software deutlich zu teuer ist für die gebotene Funktionalität, vieles davon ist bereits in Luminar Neo enthalten, bleibt nur zu hoffen, dass die endgültige Version mehr Geschwindigkeit und Funktionalität bietet.

Das aktuelle Abomodell mit 26.90€ pro Monat sollte Skylum überdenken, den doppelten Preis eines Adobe Fotoabonnement für diese beschränkte Funktionalität ist nach meiner Meinung absolut unrealistisch.

Ollika

Das sehe ich exakt genauso. Lumina Neo, welches ja ebenfalls von Skylum kommt, bietet in den Portrait-Funktionen schon mehr als ausreichende Einstellungen mit ähnlich guten Ergebnissen. Auch wenn man nicht über Neo verfügt, ist der Preis doch deutlich überzogen.

Vitalik

Der Preis ist eindeutig zu heftig.
Sogar die Lebenslange Lizenz ist auf Upgrades für 2 Jahre begrenzt.

Zu der Zeiten wo es Photoshop CS gab, wäre es noch realisierbar. Aber nicht heute wo der König Photoshop deutlich günstiger ist und mit mehr Funktionen daher kommt.

Des Weiteren frage ich mich, ob wir wirklich alles noch den KI Bearbeitung überlassen sollten.

Ich meine wir Fotografen sind sehr Idealistisch Unterwegs.
Und KI ist nur der Allgemeine Standard.
Ich sehe mich tatsächlich jetzt schon satt, der mit KI Bearbeitung.
Die Haut sieht vor allem heute, zu 99% wie bei anderen 1.000den Fotografen.
Dazu werden auch oft die kleinen Besonderheiten im Gesicht wegretuschiert, die wir als Menschen unterbewusst erkennen.

In P CS Zeiten hat es noch gereizt, diese Ultimativen Perfekten Haut Retusche (teilweise blieb es dennoch Retoucher bedingt individuell)
Heute habe ich mittlerweile null Bock, es wird ein paar Unreinheiten weg gemacht. Ein Look drauf und fertig.

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