Smartphones & Apps Tests

Skylum imgmi: Smartphone-App der Luminar-Macher ausprobiert

Fans von Luminar stellen vermutlich hohe Ansprüche an die erste Skylum-App imgmi. Wird ihnen die Bezahlsoftware gerecht?

Skylum bringt KI-Fähigkeiten ins Taschenformat

Luminar hat sich über die letzten Jahre zu einer ernsthaften Alternativen zu etablierten Bearbeitern wie Lightroom und Co. entwickelt. Wer sich allerdings im Adobe-Universum bewegt, weiß den Vorteil des ziemlich umfangreichen App-Ablegers zu schätzen, da man dank Cloud-Synchronisierung schnell per Smartphone oder Tablet auf seine Bibliothek zugreifen und Anpassungen vornehmen kann. Eine mobile Variante von Luminar lässt uns Skylum leider weiterhin vermissen. Nach der Luminar Share App haben sie aber nun mit imgmi eine erste richtige Bearbeitungssoftware für den kleinen Bildschirm eingeführt. Wie viel Luminar in imgmi steckt, habe ich herausgefunden, als ich die App mal für euch ausprobiert habe.

Skylum verspricht, dass sich mit imgmi „Fotos für Social Media oder andere Zwecke ohne viel Aufwand auf dem Smartphone bearbeiten“ lassen. Dabei soll die App mit einer einfachen Benutzeroberfläche und „leistungsstarken KI-Technologien“ punkten. „Wir wissen, dass sich die Fotobranche verändert und viele Fotograf:innen heutzutage ihre Smartphones als Hauptkamera verwenden. Deshalb haben wir beschlossen, Fotograf:innen die Leistungsfähigkeit unserer Technologien auch mobil zur Verfügung zu stellen“, so CEO Ivan Kutanin in der Pressemitteilung.

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Die KI-Fähigkeiten beziehen sich vor allem auf die Möglichkeit, störende Elemente mit einem Klick entfernen zu können. Das funktioniert besonders gut bei Linien wie Strom- oder Straßenbahnleitungen. Doch auch die für Luminar prominente Funktion, den Himmel durch ansehnliche Alternativen aus der mitgelieferten Bibliothek oder auch durch eigene Fotos zu ersetzen, ist an Bord. Zudem können natürlich auch grundlegende Änderungen an der Belichtung und den Farben vorgenommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen wohl fertige Filter hinzugefügt werden, um auch Neulingen den Einstieg in die Welt der Fotobearbeitung leicht zu machen.

imgmi kostet zwischen 3,49 Euro in der Woche und 39,99 Euro einmalig

Bevor wir zu Beurteilung von imgmi kommen, noch ein paar Worte zum Preis: Die App lässt sich Skylum ordentlich was kosten, auch wenn sich der Preis nur schwer in Relation zu dem von Lightroom setzen lässt. Über sieben Tage könnt ihr die App kostenlos ausprobieren, anschließend werdet ihr aber zur Kasse gebeten, wobei ihr verschiedene Optionen habt: 3,49 Euro in der Woche, 23,49 Euro im Jahr oder einmalig 39,99 Euro.

Hinweis: Vom 25.11. bis zum 5.12. gibt es ein Black Friday Angebot für imgmi. Dadurch reduziert sich der Preis für die Lifetime-Lizenz auf 23,99 Euro. Das Angebot findet ihr innerhalb der App, sobald ihr sie heruntergeladen und installiert habt.

Übersichtlicher Funktionsumfang, was aber nicht nur schlecht ist

Beim Start der App springt imgmi automatisch in die Bearbeitung der letzten App. Die Werkzeugleiste lässt sich mit einem Tipp vom unteren Bildschirmrand aufklappen und präsentiert sich übersichtlich. Große Buttons laden zum Ausprobieren der Funktionen „Himmel auswählen“, „Stromleitungen entfernen“, „Verbesserung AI“, „Anpassen“ und „Löschen“ ein – womit schon alle Bereiche, die imgmi bietet, zusammengefasst wären.

Ich gebe zu: Einer der Gründe, wegen denen ich mir überhaupt mal Luminar angeschafft hatte, war das automatische Ersetzen des Himmels. Mit diesem Eingriff in die Bildgestaltung verabschiedet man sich natürlich völlig vom Fotorealismus. Doch auch am Smartphone bekommt es imgmi in der Regel hin, den Himmel täuschend echt auszutauschen. Selbst unruhigere Strukturen wie Blätter umrundet die KI elegant. Lediglich, wenn etwa Gebäude von der Seite hereinragen, werden unrealistische Farben an den Kanten deutlich. Skylum liefert dutzende Himmelbilder in sorgfältig sortierten Kategorien von „Blau“ über „Sternenklare Nacht“ bis hin zu „Wolken zum Sonnenuntergang“. Alternativ lassen sich auch eigene Fotos oder solche aus Drittquellen importieren.

Fast stärker wirbt Skylum allerdings mit der Funktion, Stromleitungen mit einem Klick zu entfernen, wofür der zweite große Button in der App vorgesehen ist. Da gibt es wenig zu sagen und noch weniger zu meckern: Solange sich die klaren Linien vor einem wenig abwechslungsreichen Hintergrund befinden, macht die App einen relativ guten Job. Meist sind Stromleitungen aber auch mit dickeren Masten verbunden, die nicht automatisch verschwinden. An der Stelle gibt imgmi die Werkzeuge zur manuellen Nachbearbeitung an die Hand.

Wer sich nicht in die detaillierte Bearbeitung seines Fotos stürzen möchte, findet mit der „Verbesserung AI“ eine Ein-Klick-Lösung. Wie heutzutage häufig schon in Kameraapps integriert, kann imgmi anhand Künstlicher Intelligenz die seiner Meinung nach bestmöglichen Anpassungen vornehmen, was sich vor allem bei Beleuchtung und Sättigung bemerkbar macht. Manuelle Anpassungen von Belichtung, Kontrast, Schatten, Glanzlichtern und Sättigung ist unabhängig davon zudem möglich. Während Smartphones wie das iPhone 14 Pro zwar Dateien mit mehr Informationen aufnehmen können, ist imgmi allerdings beileibe nicht als klassischer RAW-Konverter wie das Desktop-Pendant Luminar zu verstehen.

Fazit imgmi: Wie gut ist die erste Bearbeitungs-App von Skylum am Smartphone?

In den App Stores von Apple und Google kommt imgmi bislang verhalten an (siehe weiter unten). Je nach Betriebssystem dümpelt die App zwischen unter zwei und knapp vier von fünf Sternen. Abgesehen von ein paar technischen Problemen wird vor allem der Funktionsumfang kritisiert, der gemessen am Preis doch eher überschaubar wirkt. Die enthaltenen Features würden aber halten, was sie versprechen – was sich mit unserer Erfahrung deckt. Prinzipiell kann uns imgmi gerade wegen der Übersichtlichkeit überzeugen, weil zwar mächtige Funktionen integriert, diese aber nicht in irgendwelchen Untermenüs versteckt wurden. Skylum sollte die Weiterentwicklung nicht überstürzen, sondern diesen klar strukturierten Charakter beibehalten. Dringend eingebaut werden sollte meiner Meinung nach aber eine Bibliothek der bearbeiteten Fotos.

> Hier könnt ihr imgmi im Google Play Store für Android herunterladen.

> Hier könnt ihr imgmi im Apple App Store für iOS herunterladen.

Bei der Bewertung von imgmi muss man immer im Hinterkopf behalten, an wen sich die App überhaupt richtet. Für den, der schon Erfahrungen mit Luminar am Rechner gemacht hat, lassen sich die Kosten kaum rechtfertigen. Wer aber noch gar keine bis wenig Ahnung von Bildbearbeitung hat, wird hier gut an die Hand genommen, anstatt mit zu vielen Funktionen überfordert zu werden. Und wer sich dann nicht darum sorgt, in seinen Fotos die Realität möglichst unverfälscht abzubilden, findet im Tool zum Himmel ersetzen ein mächtiges Werkzeug, mit dem sicherlich ein paar Instagram-Likes mehr drin sind.

Himmel-Ersetzen fast so gut wie am Desktop
Stromleitungen entfernen funktioniert recht zuverlässig
übersichtlicher Aufbau erleichtert Einstieg
kein späteres Fortsetzen angefangener Bearbeitungen möglich
Button zum Rückgängig machen fehlt
Funktionsumfang gemessen am Preis noch recht knapp

Rezensionen aus den App Stores zu imgmi

Die Retusche-Funktionen sind schnell und gut. Optimal wäre noch eine Einbindung in die Fotos App, um keine Duplikate zu erzeugen.
Wie schon bei den Programmen für den Desktoprechner: Nichts Halbes und nichts Ganzes. Bei Skylum-Produkten habe ich den Eindruck, man probiert mal ein wenig mit AI und KI rum und lässt sich die Spielerei vom geneigten Benutzer bezahlen, ohne dass dieser einen angemessenen Gegenwert erhält. Selbst nach Jahren der Entwicklung sind die Ergebnisse eher mäßig.
Zur Verbesserung von Fotos wenig geeignet. Zur Manipulation hat es sicher ein paar Funktionen. Die brauche ich aber echt selten. Und dafür ist’s viel zu teuer.
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